Volkswagen Skandal: Fünf Jahre "Dieselgate" - und heute?

Volkswagen Skandal: Fünf Jahre „Dieselgate“ – und heute?

Am 18. September 2015 wurde der bislang größte Industrieskandal in der deutschen Geschichte angekündigt: „Dieselgate“. Es hat den VW-Konzern allein rund 32 Milliarden Euro gekostet und ist bis heute in der Autoindustrie tätig.

Von Arne Meyer-Fünffinger, Studio ARD Hauptstadt

Am 3. September 2015 brach VW in den USA zusammen: „Volkswagen hat das Niederlagengerät im Gespräch voll zugelassen“, schrieben zwei VW-Mitarbeiter aus den USA an eine größere E-Mail-Verteilerliste von das Unternehmen. Seit Monaten hatten sie versucht, der US-Umweltbehörde EPA in zahlreichen Diskussionen zu erklären, warum die Dieselfahrzeuge der Gruppe auf der Straße weitaus mehr Schadstoffe ausstießen als auf dem Prüfstand. Ohne Erfolg.

Forscher der University of West Virginia fand der deutsche Autohersteller 2014 bei Straßentests. „Eine fundierte Erklärung für den dramatischen Anstieg der NOx-Emissionen kann den Behörden nicht gegeben werden“, stellte ein hochrangiger VW-Beamter in einem internen Memo an das Management fest.

Winterkorn: Keine frühen Kenntnisse über Manipulationen?

Aber VW Wolfsburger Chefs sind offenbar unwissend. Kurz nachdem die EPA die Manipulation in ihrer „Notice of Violation“ vom 18. September 2015 veröffentlicht hatte, veröffentlichte der damalige CEO Martin Winterkorn eine Videobotschaft: „Unregelmäßigkeiten in unseren Dieselmotoren. Gruppe widerspricht allem, wofür Volkswagen steht. Auch ich habe noch nicht alle Antworten auf alle Fragen. „“

Bisher lautet die offizielle Version der Gruppe: Winterkorn hatte keine frühen Kenntnisse. Die Staatsanwaltschaft von Braunschweig sieht das anders. Sie verklagte Winterkorn und vier weitere VW-Beamte. In den letzten Tagen ist klar geworden, dass der frühere CEO vor Gericht antworten muss: wegen des Vorwurfs des „Handels- und Bandenbetrugs“, so das Landgericht Braunschweig.

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„Keine Waffengleichheit“

Ab Juli 2016 prüft der sogenannte Bundestags-Abgasuntersuchungsausschuss, ob beispielsweise das Kraftfahrtbundesamt zu fahrlässig behandelt hat VW et Cie als der Skandal näher rückt. Rückblickend ist der Mangel an KBA-Personal einer der Hauptgründe für den Skandal: „Im Jahr 2015 haben vier Mitarbeiter des Bundesamtes für Kraftverkehr alle Typgenehmigungen mit der Nummer 800 für die gesamte Zeit überwacht Industrie. Die KBA hat sich im Bereich der Emissionsmessung verbessert, aber es gibt immer noch keine Waffengleichheit mit der Autoindustrie. „“

Letzteres wird allmählich vom Skandal getrieben: VW, Audi, Porsche – die Behörden entdecken in immer mehr Dieselmodellen unzulässige Abschalteinrichtungen. Erst in den USA, dann auch in Europa. Im September 2015 setzte der damalige Bundesverkehrsminister eine Untersuchungskommission ein, um Modelle anderer Hersteller zu untersuchen.

Der damalige Daimler-Chef Dieter Zetsche betonte im November 2015 unmissverständlich: „Wir haben bei Daimler noch nie betrügerische Software eingesetzt und werden dies auch nicht tun.“ Heute ist klar: Diese Aussage war falsch. Denn auch bei den Modellen des Stuttgarter Herstellers haben sich die Behörden als unzulässige Abschalteinrichtungen erwiesen. Das Thema lässt BMW auch nicht gleichgültig.

400.000 Autos heute ohne Update

Auf einem Dieselgipfel im August 2017 versprach die Autoindustrie, bis Ende 2018 Software-Updates für 5,3 Millionen Dieselfahrzeuge zu entwickeln – um Autos sauberer zu machen, zu reduzieren Stickoxidemissionen und Verbesserung der Luftqualität in Städten. Dieses Engagement bringt die Branche auf 6,3 Millionen Updates. Bis heute haben nach Angaben des Bundesverkehrsministeriums 400.000 Fahrzeuge noch kein Update erhalten. KBA hat bereits von Herstellern eingereichte Software genehmigt, sagt das von der CSU geleitete Bundesverkehrsministerium BR-Ermittlung.

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Die Modernisierung von Geräten wird zu einer langsamen Aktivität

Eine weitere zwischen Herstellern und Bundesregierung vereinbarte Maßnahme entwickelt sich Berichten zufolge BR Research zur Langsamkeit: die Modernisierung des PKA-Diesels mit einem zusätzlichen Katalysatorsystem. Daimler und VW unterstützen Fahrzeughalter, die sich für ein „Upgrade der Hardware“ auf bis zu 3000 Euro entscheiden.

Die Nachfrage ist jedoch gering. Laut einem Sprecher hat VW 85 Zuschussanträge erhalten und Daimler 550. „Aus unserer Sicht hängt die zukünftige Nachfrage von einer Reihe unsicherer Faktoren ab – insbesondere davon, ob es zonale Fahrverbote gibt. für Euro 5 Diesel. In den großen Städten wird es Fahrzeuge geben “, sagt Daimler-Sprecher BR schriftlich mit. Und er fügt hinzu: „Öffentliche Diskussionen und Gerichtsverfahren in Bezug auf Diesel werden die Branche und unser Geschäft noch länger beschäftigen.“

BR24 berichtete zu diesem Thema am 18. September 2020 um 7:09 Uhr.


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