Rund 30 Corona-Fälle an Offiziersschule in Israel

Rund 30 Corona-Fälle an Offiziersschule in Israel

Nach mehr als zwei Dutzend positiven Corona-Fällen müssen etliche Offiziersschüler in Israel in Quarantäne. Und: In Bayern sind erneut Tausende Menschen von einer Testpanne betroffen. Alle Infos im Newsblog.

Weltweit haben sich laut Johns-Hopkins-Universität mehr als 26,2 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert, mehr als 867.000 Erkrankte sind gestorben (Stand: 4. September). 

 

Rund 30 Corona-Fälle an Offiziersschule in Israel

An einer Offiziersschule in Israel sind nach Angaben des Militärs rund 30 Corona-Infektionen entdeckt worden. Dutzende Soldaten seien in Quarantäne geschickt worden, teilte die Armee am Freitag bei Twitter mit. Die Soldaten seien getestet worden, nachdem auf dem Stützpunkt zwei Fälle bekanntgeworden seien.

Israel veröffentlicht die Zahl seiner Soldaten aus Sicherheitsgründen nicht. Sie wird auf rund 170.000 aktive Soldaten und 445.000 Reservisten geschätzt. Nach Angaben der Armee sind derzeit 372 Soldaten mit dem Virus infiziert. In Quarantäne befinden sich demnach 3.965 Soldaten und Mitarbeiter. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen war in Israel in den vergangenen Tagen auf immer neue Rekordwerte gestiegen. Am Mittwoch wurde erstmals die Marke von 3.000 neuen Fällen an einem Tag überschritten.

Rund 10.000 Menschen von neuer Corona-Testpanne in Bayern betroffen

Von der jüngsten Panne bei der Übermittlung von Corona-Testergebnissen in Bayern sind rund 10.000 Menschen betroffen. Diese waren zwischen Samstag und Dienstag an bayerischen Flughäfen auf das Coronavirus getestet worden und bekamen nicht innerhalb der versprochenen Frist von 48 Stunden ein Ergebnis, wie ein Sprecher des bayerischen Gesundheitsministeriums am Freitag in München mitteilte. Grund sei ein EDV-Problem beim privaten Dienstleister Ecolog gewesen, der im Auftrag des Freistaats an den Flughäfen München, Nürnberg und Memmingen die Tests durchführt.

Der Sprecher ging davon aus, dass im Laufe des Freitags alle in dem Zeitraum getesteten Menschen ihre Ergebnisbenachrichtigungen erhalten werden.

Israel verhängt teilweisen landesweiten Lockdown

Wegen rasch steigender Infektionszahlen verhängt Israel ab kommender Woche einen teilweisen landesweiten Lockdown. Israel stehe vor einem entscheidenden Moment, sagte der Leiter der Pandemie-Arbeitsgruppe, Ronni Gamzu. Als Grund nannte er hohe Ansteckungszahlen in den eng vernetzten ultraorthodoxen Gemeinden und eine Lässigkeit mit den Abstandsregeln unter der arabischen Minderheit.

„Bitte jetzt keine Hochzeiten, keine Massenversammlungen“, sagte Gamzu im Fernsehen. In einigen Städten werde eine Ausgangssperre verhängt und das öffentliche Leben heruntergefahren. In Israel wurden 122.799 Infektions- und 976 Todesfälle registriert. Bei neun Millionen Einwohnern werden täglich rund 3.000 nachgewiesene Neuinfektionen gemeldet.

Technische Panne – RKI korrigiert Infektionszahlen

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat seine am Morgen gemeldeten Infektionszahlen deutlich nach oben korrigiert. Aufgrund technischer Probleme seien am Freitag rund 650 Fälle zu wenig gemeldet worden, teilte das RKI per Twitter mit.

Damit steigt die gemeldete Zahl fast auf das Doppelte und liegt somit über 1.400. Dies bewegt sich im Rahmen der auch in den vergangenen Tagen publizierten Fälle. 

Fallzahlen „zu früh zu hoch“ – Österreich startet Corona-Warnsystem

In Österreich startet am Freitag ein Corona-Warnsystem in Form einer vierfarbigen Ampel. Die Infektionslage in jeder Region soll wöchentlich bewertet werden und im Internet in einer Farbstufe von Grün (niedriges Risiko) über Gelb und Orange bis Rot (sehr hohes Risiko) erscheinen. Für jede Stufe sollen konkrete Maßnahmen gelten.

Ein Kriterium ist dabei wie bei der Corona-Obergrenze in Deutschland die Entwicklung der Fallzahlen in den vorherigen sieben Tagen, zusätzlich wird aber die Auslastung der Krankenhäuser, die Nachverfolgbarkeit der Ansteckungsketten und das Verhältnis durchgeführter Tests zur Zahl der positiven Nachweise berücksichtigt. Nachdem eine Expertenkommission wöchentlich die Lage bewertet, soll die tatsächliche Entscheidung über die Ampelfarbe aber bei der Regional- und Bundespolitik liegen.

Welche Maßnahmen konkret durch die jeweiligen Farbstufen ausgelöst werden sollen, blieb bis vor dem Start der Ampel offen. Mit der ersten Veröffentlichung der „Corona-Ampel“ am Freitag sollen auch die entsprechenden Regeln angezeigt werden. Die gesetzliche Grundlage für Maßnahmen wie etwa Betretungsverbote kann jedoch erst Ende September vom Parlament beschlossen werden, nachdem das Verfassungsgericht die Corona-Verordnung aus dem Frühjahr teils kassiert hatte.

Eine rote Ampel soll dabei nach Aussage von Gesundheitsminister Rudolf Anschober nicht automatisch einen weiteren Lockdown zur Folge haben. 

Australien verlängert Reisesperre

Australien hat seine internationale Corona-Reisesperre um weitere drei Monate verlängert. Gesundheitsminister Greg Hunt kündigte am späten Donnerstagabend an, dass die Grenzen bis mindestens 17. Dezember für Besucher aus dem Ausland geschlossen bleiben. Die Regierung reagiere damit auf den Rat des Komitees für Gesundheitsschutz AHPPC: Die Behörde habe festgestellt, dass „die internationale und nationale Covid-19-Situation weiterhin ein inakzeptables Risiko für die öffentliche Gesundheit“ darstelle, hieß es in einer Mitteilung. Die Verlängerung der Reisesperre sei „eine angemessene Reaktion auf dieses Risiko“.

Die Grenzen Australiens sind wegen der Pandemie seit März dicht, auch Menschen mit ständigem Wohnsitz in Australien dürfen das Land nur in Ausnahmefällen verlassen.

Verzögerungen bei Testergebnissen von bayerischen Flughäfen

Bei der Übermittlung der Ergebnisse von Corona-Tests, die an bayerischen Flughäfen gemacht wurden, gibt es Verzögerungen. Das teilte das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit am Donnerstagabend mit. Bei den Proben seien – mit Blick auf die Übermittlung in einem Zeitraum von 48 Stunden – ab dem 29. August „wachsende Rückstände bei der Befundübermittlung erkannt“, teilte eine Sprecherin am Donnerstagabend mit. Wie viele Menschen betroffen sind, war zunächst unklar. Auch wie lange die Verzögerungen konkret sind, teilte das Landesamt nicht mit.

Grund für die Verzögerung sei „ein Schnittstellenproblem in der Datenverarbeitung“ beim verantwortlichen Dienstleister Ecolog. Es bestehe jedoch kein Problem bei der Zuordnung von Probendaten zu Personendaten. Ecolog betonte dem Landesamt zufolge, dass die Befundübermittlung zwar derzeit eingeschränkt, aber kontinuierlich erfolge. Der Dienstleister habe zugesichert, die Probleme bis Freitagmittag zu beheben.

Schon in der Vergangenheit hatte es Verzögerungen an mehreren Teststellen in Bayern gegeben. Mitte August war bekannt geworden, dass Zehntausende Menschen tagelang auf das Ergebnis ihrer Corona-Tests gewartet hatten. Mehr als 900 positiv Getestete hatten nur erheblich verspätet von ihrer Infektion erfahren, 46 gar nicht.

Frankreich verzeichnet mehr als 7.000 Neuinfektionen binnen 24 Stunden

Frankreich hat erneut mehr als 7.000 neue Corona-Fälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet. Wie die nationale Gesundheitsbehörde am Donnerstag mitteilte, wurden 7.157 Neuinfektionen bestätigt. Den dritten Tag in Folge stieg zudem die Zahl der auf Intensivstationen behandelten Corona-Patienten.

Insgesamt lagen am Donnerstag in Frankreich 464 Patienten mit der von dem Virus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 auf Intensivstationen. Von dem am 8. April erreichten Höhepunkt, als 7.148 Menschen auf Intensivstationen behandelt worden waren, ist das Land jedoch noch weit entfernt.

Seit Mittwoch starben nach Angaben der Behörden 21 Menschen an den Folgen der Viruserkrankung, was die Zahl der Corona-Toten im Land auf insgesamt 30.706 erhöhte. Frankreich ist eines der am schwersten von der Pandemie betroffenen Länder Europas.

Gesundheitspolitiker für Verkürzung von Quarantänezeit

Gesundheitspolitiker aus mehreren Fraktionen haben sich dafür ausgesprochen, die Quarantänezeit bei Corona-Verdachtsfällen zu verkürzen. Mehr dazu lesen Sie hier. 

Mehr als vier Millionen Corona-Infektionen in Brasilien

Brasilien hat die Marke von vier Millionen Corona-Fällen überschritten. Dies geht aus den Daten des Gesundheitsministeriums in Brasília vom Donnerstag (Ortszeit) hervor. Im Vergleich zum Vortag waren demnach 43.773 Neuinfektionen hinzugekommen, womit die Gesamtzahl seit dem ersten bestätigten Fall in Brasilien Ende Februar auf 4,041.638 stieg. Es kamen zudem 834 Todesfälle hinzu – demnach sind im größten Land Lateinamerikas bislang offiziell 124.614 Menschen gestorben. Nur in den USA wurden bislang mehr Infektionen und Tote verzeichnet.

Die Zahl der täglich registrierten Neuinfektionen und Todesfälle in Brasilien liegt schon seit geraumer Zeit in der jetzigen Größenordnung. Die tatsächlichen Zahlen dürften noch weit höher liegen, auch weil das Land sehr wenig testet. Wissenschaftliche Studien legen nahe, dass sich mindestens siebenmal so viele Menschen infiziert haben wie bislang bekannt, und doppelt so viele wie erfasst gestorben sind. Brasilien hat 210 Millionen Einwohner und ist 24 Mal so groß wie Deutschland.

Offenbar Corona-Fälle nach Sexparty in Berlin

Eine Sexparty in Berlin-Mitte könnte laut Bezirksamt das „Potenzial für ein Superspreading-Ereignis“ haben, denn auf ihr könnten sich womöglich ein oder mehrere Personen mit dem Coronavirus infiziert haben. Mehr dazu lesen Sie hier.

Israel: Corona-Infektionen steigen rasant – 30 Orte unter Lockdown

Erstmals seit Beginn der Pandemie sind in Israel an einem Tag mehr als 3.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus erfasst worden. Das Gesundheitsministerium teilte am Donnerstag mit, am Vortag seien 3.074 neue Fälle registriert worden. Den dritten Tag in Folge wurde damit ein Rekordwert verzeichnet. Am Dienstag waren es 2.183 Fälle gewesen.

Als Reaktion hat das sogenannte Coronavirus-Kabinett entschieden, ab Montag schärfere Regeln in 30 Orten mit hohen Infektionszahlen anzuwenden. Ein israelischer Repräsentant sagte, in diesen Ortschaften sollten die Menschen nur in dringenden Fällen das Haus verlassen, etwa zum Einkaufen von Lebensmitteln oder Medikamenten.

Am Dienstag waren in Israel mit Ende der Sommerferien die Schulen und Kindergärten unter Corona-Beschränkungen wieder geöffnet worden – trotz der hohen Ansteckungsrate. Rund 2,4 Millionen Kinder und Jugendliche lernen in Schulen oder gehen in Krippen. Eigentlich war es Ziel der Regierung gewesen, die Zahl der Neuinfektionen zuvor deutlich zu drücken.

Curevac lehnt Übernahme durch Elon Musk ab

Der Haupteigentümer des Impfstoffherstellers Curevac, Dietmar Hopp, hat sich positiv zu einer möglichen Zusammenarbeit des Tübinger Unternehmens mit dem Tesla-Chef Elon Musk geäußert. „Für Curevac kann ich sagen, dass man ein sehr großes Potenzial in der Zusammenarbeit mit Herrn Musk sieht und eine Zusammenarbeit, weit über Impfstoffe hinaus, ausgesprochen positiv beurteilt wird“, erklärte Hopp gegenüber „Merkur.de“.

Spekulationen über einen möglichen Einstieg des US-Unternehmers bei Curevac erteilte der Mitgründer des Software-Riesen SAP dagegen eine entschiedene Absage. Entsprechende Überlegungen seien „reine Fantasie“.

Curevac sei erst seit drei Wochen an der Börse, „mit bislang großem Erfolg“ und „bestens durchfinanziert“. Zudem gelte nach wie vor „mein Versprechen, dass Curevac eine deutsche Firma ist und bleibt“, sagte Hopp gegenüber der Online-Ausgabe des Münchner Merkur.

Hopp hält über seine Beteiligungsgesellschaft dievini Hopp Biotech rund 49 Prozent der Curevac-Anteile. Im Juni hatte der Bund angekündigt, über die KfW für 300 Millionen Euro rund 23 Prozent an dem Unternehmen zu erwerben.

Bund erklärt auch Kanaren zum Corona-Risikogebiet

Wegen der gestiegenen Zahl von Corona-Neuinfektionen hat die Bundesregierung auch die Kanarischen Inseln und damit ganz Spanien als Risikogebiet eingestuft. Das bundeseigene Robert Koch-Institut (RKI) veröffentlichte am Mittwoch eine aktualisierte Liste der Corona-Risikogebiete.

Bislang 76 Länder an WHO-Impfstoff-Allianz Covax interessiert

An der weltweiten Corona-Impfstoffinitiative Covax unter Führung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wollen sich bislang 76 Länder beteiligen. Unter ihnen seien Deutschland, Japan und Norwegen, teilte ein Vertreter der Impfstoffallianz GAVI mit. Man gehe davon aus, dass sich noch weitere Staaten anschließen würden. Covax soll einen fairen Zugang zu Covid-19-Impfstoffen gewährleisten.

Die WHO hat zur Teilnahme an der Initiative aufgerufen, um sicher zu stellen, dass auch ärmere Länder Zugang zu einem Impfstoff bekommen. Wohlhabende Staaten wie die USA, Japan, Großbritannien und auch EU-Länder haben sich bei Pharmafirmen, die vorne im Rennen um einen Impfstoff liegen, bereits Millionen Einheiten gesichert und dafür Milliarden ausgegeben. Covax wird von der WHO, der Impfstoffallianz Gavi und der internationalen Impfinitiative CEPI geleitet. 

WHO empfiehlt Hormonbehandlung für schwere Covid-19-Fälle

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat neue Empfehlungen zur Behandlung von schwerkranken Patienten mit Covid-19 veröffentlicht. Sie sollten systematisch mit bestimmten Kortikosteroiden behandelt werden, heißt es in den am Mittwoch veröffentlichten Richtlinien. Patienten mit leichtem Verlauf der Krankheit, die durch das Coronavirus Sars-CoV-2 ausgelöst wird, sollen ausdrücklich nicht mit den Wirkstoffen behandelt werden.

Die Empfehlung geht auf Erkenntnisse aus Studien mit verschiedenen Medikamenten für Covid-19-Erkrankte zurück. Kortikosteroide beeinflussen unter anderem den Stoffwechsel, den Wasser- und Elektrolythaushalt, das Herz-Kreislauf- und Nervensystem. Sie sind in der medizinischen Praxis gut bekannt und werden unter anderem bei Immunerkrankungen eingesetzt.

Ein Wirkstoff aus der Gruppe ist Dexamethason, für das Analysen zeigten, dass es die Sterberate bei bestimmten Covid-19-Patienten vermindern kann. Es bekämpft nicht das Virus selbst, sondern bremst die vielfach überschießende Reaktion des Immunsystems aus. Zur Gruppe zählen auch Hydrokortison und Methylprednisolon.

Ein Schüler positiv – alle Lehrer in Quarantäne

Nach einem Corona-Fall an einer Schule im hessischen Landkreis Hersfeld-Rotenburg sind alle 40 Lehrer unter Quarantäne gestellt worden. Deswegen falle der Unterricht in der Gesamtschule in Wildeck-Obersuhl zunächst komplett aus, sagte ein Kreissprecher am Mittwoch. Auch 111 Schüler der neunten Jahrgangsstufe seien in Quarantäne. Der Sprecher betonte zudem, es handele sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme. „Es gibt keine Hinweise auf ein Fehlverhalten.“ Zuvor hatten verschiedene Medien über das Thema berichtet.

Laut dem Kreis war am Mittwoch ein Neuntklässler positiv auf das Coronavirus getestet worden. Nun sollen alle Lehrkräfte in den nächsten Tagen getestet werden. Sobald die ersten negativen Ergebnisse bei Lehrern vorlägen, solle der Präsenzunterricht wieder aufgenommen werden. Lehrkräfte die in direktem Kontakt mit dem positiv getesteten Schüler standen, sollen zunächst in Quarantäne bleiben.

Sterblichkeit bei Covid-19 ist in keinem Land so hoch wie in Peru

Gemessen an der Bevölkerungszahl sterben in keinem Flächenstaat der Erde so viele Menschen an der Krankheit Covid-19 wie in Peru. 89,99 Tote je 100.000 Einwohner registrierte das südamerikanische Land zuletzt. Damit liegt es vor Belgien, Andorra und Großbritannien weltweit an erster Stelle. Nur der Kleinstaat San Marino in Italien kommt umgerechnet auf die Bevölkerungszahl auf noch mehr Tote – allerdings mit insgesamt gerade einmal 42 Opfern.

Bislang haben sich in Peru über 652.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, mehr als 28.000 Patienten sind an Covid-19 gestorben. In Südamerika ist nur das viel größere Brasilien stärker von der Pandemie betroffen. Trotz großer Bemühungen ist es der peruanischen Regierung bislang nicht gelungen, die Infektionszahlen zu drücken. Zwar erließ sie gleich zu Beginn der Pandemie weitreichende Ausgangssperren, um die Ausbreitung des Virus Sars-CoV-2 zu bremsen.

Allerdings können es sich in dem armen Land viele Menschen schlicht nicht leisten, zu Hause zu bleiben. Rund 70 Prozent der arbeitenden Bevölkerung in Peru sind im informellen Sektor beschäftigt. Das ist selbst für lateinamerikanische Verhältnisse sehr viel.

Nun hat die Regierung die Regeln noch einmal verschärft: Sonntags gilt eine komplette Ausgangssperre, Familientreffen sind vorerst untersagt. Außerdem soll eine Aufklärungskampagne mit drastischen Slogans die Menschen vor der Gefahr durch Covid-19 warnen.

USA lehnen Teilnahme an weltweiter Initiative für Corona-Impfstoff ab

Die US-Regierung lehnt eine Teilnahme an der internationalen Initiative Covax ab, die einen fairen weltweiten Zugang zu Covid-19-Impfstoffen garantieren soll. Die USA ließen sich nicht durch multilaterale Projekte einschränken, die unter dem Einfluss „der korrupten Weltgesundheitsorganisation (WHO) und Chinas“ stünden, hieß es am Dienstag in einer Erklärung aus dem Weißen Haus. Covax wird federführend von den Impfallianzen Gavi und Cepi und von der WHO getragen.

Mehrere Dutzend Länder haben bislang Interesse an einer Covax-Kooperation gezeigt. Das Programm umfasst mehrere Impfstoffkandidaten. Sobald ein Präparat sich als effektiv und sicher herausgestellt hat, sollen bis Ende 2021 zwei Milliarden Impfdosen hergestellt werden. Damit sollen in allen Ländern weltweit Pflegekräfte und durch Alter oder Vorerkrankung besonders gefährdete Menschen geschützt werden – etwa 20 Prozent der Gesamtbevölkerung in den teilnehmenden Ländern.

Die WHO hatte kürzlich vor nationalen Alleingängen beim Kampf gegen das Coronavirus gewarnt und an alle Länder appelliert, mehr Geld in die Covax-Initiative zu investieren.

Umfrage: Mehrheit unterstützt Verbot von Großveranstaltungen

Viele Menschen in Deutschland halten es laut einer Umfrage für richtig, dass Großveranstaltungen verboten bleiben, bei denen die Hygieneregeln nicht eingehalten werden können. 77 Prozent gaben in der Befragung des Meinungsforschungsinstituts YouGov an, dass sie das Verbot „voll und ganz“ oder „eher“ befürworteten. Nur 15 Prozent der 945 Befragten lehnen es demnach ab.

Mit 88 Prozent besonders hoch war die Zustimmung zu der Regelung unter den Menschen, die zum Zeitpunkt der Umfrage 55 Jahre oder älter waren. Unter den 18- bis 24-Jährigen waren es nur 55 Prozent.

Großveranstaltungen, bei denen eine Kontaktverfolgung und die Einhaltung von Hygieneregelungen nicht möglich sind, sollen bis mindestens Ende Dezember 2020 nicht stattfinden.

Roche bringt im September Corona-Schnelltest auf den Markt

Der schweizerische Pharmakonzern Roche wird noch im laufenden Monat einen Corona-Antigen-Schnelltest auf den Markt bringen. Bei diesem stehe das Testergebnis in der Regel innerhalb von 15 Minuten fest, teilte das Unternehmen am Dienstagabend mit.

Der Test soll laut den Angaben Ende September zunächst in Europa (Länder mit CE-Kennzeichnung) lanciert werden. Es sei aber geplant, auch in den USA bei der zuständigen Behörde FDA eine schnelle Zulassung (Emergency Use Authorisation) zu beantragen.

Der Test kann der Mitteilung zufolge ohne Laborinfrastruktur mit einem Nasen-Rachen-Abstrich durchgeführt werden und habe eine hohe Zuverlässigkeit. Bei der Markteinführung sollen laut Roche monatlich 40 Millionen Schnelltests zur Verfügung stehen. Diese Kapazität werde sich bis Ende dieses Jahres mehr als verdoppeln. Die Lancierung erfolge in Partnerschaft mit dem Unternehmen SD Biosensor, mit dem Roche eine weltweite Vertriebsvereinbarung habe.

Studie: 30 Prozent glauben, dass Regierung Corona-Krise überhöht

Einer Studie zufolge zeigt knapp ein Drittel der Menschen in Deutschland in der Corona-Krise eine Affinität für bestimmte Verschwörungstheorien. „30 Prozent der Menschen in Deutschland glauben, dass die Regierung die Corona-Krise größer aussehen lässt als sie ist, um eigene Pläne durchzusetzen“, heißt es in einer Studie der Organisation „More in Common“, die am Mittwoch veröffentlicht wurde.

Die Gesellschaft drohe durch die Corona-Pandemie weiter auseinanderzudriften, hieß es. Die gesellschaftliche Kompromissbereitschaft hat der Studie zufolge während der Krise abgenommen: War 2019 noch eine Mehrheit der Menschen bereit zu einem Kompromiss mit Andersdenkenden, so sind in der Corona-Krise nur noch 45 Prozent der Befragten kompromissbereit, wie „More in Common“ mitteilte.

Außerdem werde die Krise von den Menschen in Deutschland sehr unterschiedlich erlebt und bewertet. Zwar fänden 73 Prozent der Befragten, dass Covid-19 gezeigt habe, „dass das Land im Ernstfall zusammenhält“. Allerdings stimmten dieser Aussage vor allem die Menschen zu, die vor der Krise bereits zufrieden waren.

Peru bei Sterblichkeit an Covid-19 weltweit an der Spitze

Gemessen an der Bevölkerungszahl sterben in keinem Flächenstaat der Erde so viele Menschen an der Krankheit Covid-19 wie in Peru. 89,99 Tote je 100.000 Einwohner registrierte das südamerikanische Land zuletzt. Damit liegt es vor Belgien, Andorra und Großbritannien weltweit an erster Stelle. Nur der Kleinstaat San Marino in Italien kommt umgerechnet auf die Bevölkerungszahl auf noch mehr Tote – allerdings mit insgesamt gerade einmal 42 Opfern.

Bislang haben sich in Peru über 652.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, mehr als 28.000 Patienten sind an Covid-19 gestorben. In Südamerika ist nur das viel größere Brasilien stärker von der Pandemie betroffen.

Trotz großer Bemühungen ist es der peruanischen Regierung bislang nicht gelungen, die Infektionszahlen zu drücken. Zwar erließ sie gleich zu Beginn der Pandemie weitreichende Ausgangssperren, um die Ausbreitung des Virus Sars-CoV-2 zu bremsen. Allerdings können es sich in dem armen Land viele Menschen schlicht nicht leisten, zu Hause zu bleiben. Rund 70 Prozent der arbeitenden Bevölkerung in Peru sind im informellen Sektor beschäftigt – das ist selbst für lateinamerikanische Verhältnisse sehr viel.

Trump bestürzt nach Tod des indischen Ex-Präsidenten

US-Präsident Donald Trump hat sich bestürzt über den Tod des ehemaligen indischen Präsidenten Pranab Mukherjee gezeigt. Dieser war am Montag im Alter von 84 Jahren verstorben. Vor drei Wochen war Mukherjee positiv auf das Corona-Virus getestet worden und in einer Klinik in Neu Delhi behandelt worden.

Trump sprach Mukherjees Familie und der indischen Bevölkerung sein Beileid aus und bezeichnete Mukherjee in diesem Zusammenhang als „großen Anführer“. Mukherjee war von 2012 bis 2017 Staatsoberhaupt der größten Demokratie der Welt.  

Mehr als 100 Corona-Infizierte in britischem Geflügelbetrieb

Über 100 Mitarbeiter eines britischen Geflügelbetriebs haben sich mit dem Coronavirus angesteckt. Insgesamt sind in dem Unternehmen Banham Poultry in Attleborough im Osten Englands 769 Personen beschäftigt. Noch sind nach Angaben der Gesundheitsbehörden nicht alle Mitarbeiter in der Region getestet worden, wie mehrere Medien am Dienstag berichteten. Nur ein kleines Team sei noch in dem Betrieb tätig, um die nötigsten Aufgaben zu erledigen. Eine Behörde für Lebensmittelsicherheit berichtete kürzlich, dass in etwa 40 Fabriken in England Ausbrüche registriert worden sind.

Virologe Streeck „geschockt“ über Anfeindungen gegen Spahn

Der Virologe Hendrik Streeck hat die Anfeindungen gegen Bundesgesundheitsminister Jens Spahn verurteilt. „Der Übergriff hat mich geschockt“, sagte Streeck der Deutschen Presse-Agentur. „Jens Spahn ist der Gesundheitsminister, der bereits vor der Pandemie viele Probleme aktiv angegangen ist und sich nicht in der Bürokratie verloren hat. Er steht für mich als Politiker dafür, dass diese Pandemie nur gemeinsam bewältigt werden kann. Die Attacke war daher eine Attacke auf uns alle.“

Die Anfeindungen zeigten auch, „dass das Virus politisch geworden ist, und dass Maßnahmen noch besser erläutert, evaluiert und implementiert werden müssen“. Spahn war am Rande eines Wahlkampftermins in Bergisch Gladbach von Demonstranten angefeindet und beschimpft worden. Nach Ministeriumsangaben wurde er nach der Veranstaltung am Samstag angeschrien und bespuckt.

Deutsche Forscher arbeiten an Pille gegen Covid-19

Weltweit ist die Hoffnung auf einen Impfstoff gegen das neuartige Coronvirus groß. Doch Forscher in Bayern arbeiten an einem Wirkstoff für Menschen, die bereits erkrankt sind. Sie fordern mehr Aufmerksamkeit und Unterstützung für die Entwicklung von Arzneimitteln. Wie ihr Medikament wirkt und wie weit die Mediziner, die eigentlich auf die Entwicklung von Krebsmedikamenten spezialisiert sind, schon sind, sehen Sie oben im Video oder hier.

Zahl der Erwerbstätigen steigt erstmals seit Krisenbeginn

Erstmals seit Beginn der Corona-Krise ist die Beschäftigung in Deutschland gestiegen. Im Juli waren knapp 44,6 Millionen Personen mit Wohnort in Deutschland erwerbstätig – ein Plus von 64.000 oder 0,1 Prozent zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Einen Anstieg hatte es zuletzt im Februar gegeben, ehe wegen der Corona-Rezession vier Monate mit einem Abbau folgten. Die Zunahme fiel zudem deutlich stärker aus als im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre in einem Juli. Trotzdem liege die Erwerbstätigenzahl weiter deutlich unter Vorkrisenniveau.

Corona-Neuinfektionen steigen in Israel auf Rekordhöhe

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Israel hat einen neuen Höchstwert erreicht. Wie das Gesundheitsministerium an diesem Dienstag mitteilte, wurden am Vortag 2.159 neue Fälle registriert. Das ist der höchste Ein-Tages-Wert, der in Israel seit dem Ausbruch der Pandemie registriert wurde. Der bisherige Höchstwert von 2.129 stammte vom 28. Juli.

Bayerischer Wirtschaftsminister fordert Lockerungen

Der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) hat die Regeln der Corona-Hilfen für Kleinbetriebe kritisiert. „Die Zugangsvoraussetzung mit einem Umsatzeinbruch von 60 Prozent oder mehr in den Monaten April und Mai im Vergleich zum Vorjahr ist zu streng und unflexibel, hier muss der Bund nachbessern“, sagte Aiwanger der „Augsburger Allgemeinen“.

„Auch die Erstattungen für die Fixkosten von 40, 50 oder 80 Prozent je nach monatlichem Umsatzeinbruch sollten nach oben hin angepasst werden“, sagte Aiwanger, „da einige Branchen wie Messebauer, Schausteller oder Reisebüros sonst in die Insolvenz marschieren.“

Hochzeitsfeier in Frechen als Corona-Hotspot: 23 Infizierte

Nach einer Hochzeitsfeier in Frechen in Nordrhein-Westfalen sind bislang 23 der 85 Gäste positiv auf das Corona-Virus getestet worden. Das teilte das Landratsamt des Rhein-Erft-Kreises am Montag mit. Die Feier fand am 22. August statt. Unmittelbar nach Bekanntwerden der ersten Corona-Fälle seien alle Gäste und sonstige Kontaktpersonen unter Quarantäne gestellt worden. Alle Teilnehmer der Feier wurden am Wochenende auf das Coronavirus getestet, wie es hieß. Die bisher positiv Getesteten hätten überwiegend ihren Wohnsitz in Hürth.

Insgesamt befinden sich aktuell 850 Personen aus dem Kreis in Quarantäne und damit 174 mehr als noch am Freitag, wie es weiter hieß. Der enorme Anstieg sei darauf zurückzuführen, dass die neuen Fälle selbst eine beträchtliche Anzahl von beruflichen und privaten Kontakten hatten. Betroffen seien unter anderem zwei Kindertagesstätten, eine Schule und ein Fußballverein.

EU-Gesundheitskommissarin warnt vor Nachlässigkeit

Die EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides hat davor gewarnt, im Kampf gegen die Corona-Pandemie unvorsichtig zu werden. „Der Mangel an Sorgfaltspflicht ist ein Grund, warum Covid-19-Infektionen in einigen Teilen Europas wieder ansteigen“, sagte Kyriakides der „Welt“ (Dienstag). „Das Risiko einer weiteren Eskalation ist sehr real.“ Sie verstehe durchaus, dass viele Menschen genug von den Einschränkungen, Vorsichtsmaßnahmen und ständigen Sorgen hätten. „Aber diesen Kampf können wir nur gemeinsam gewinnen. Es gibt keinen Spielraum für Nachlässigkeiten – niemand sollte unachtsam sein“, sagte die Politikerin aus Zypern.

Die EU-Mitgliedsstaaten forderte sie auf, ausreichend Test- und Krankenhauskapazitäten sowie die nötige Kontaktnachverfolgung sicherzustellen, solange es keinen Corona-Impfstoff gebe. Zudem sollten striktere Verhaltensregeln erwogen werden, sobald die Fallzahlen wieder ansteigen.

Impfstoffkandidat von AstraZeneca tritt in den USA in Phase-III-Studie ein

Der Impfstoffkandidat AZD1222 des Pharmakonzerns AstraZeneca ist in den USA mit 30.000 Probanden in die klinische Phase-III-Studie gestartet. Die Studie wird von der US-Regierung finanziert, teilt das in London notierte Unternehmen mit. Zwei Teilnehmergruppen erhielten nach Angaben des Konzerns zur Überprüfung der Wirksamkeit im Abstand von vier Wochen entweder zwei Dosen AZD1222 oder eine Kochsalzlösung. Die Probanden würden den Versuchsgruppen nach dem Zufallsprinzip zugeordnet.

Österreichs Kanzler will Corona-Maßnahmen nachschärfen

Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat angesichts steigender Infektionszahlen eine Verschärfung der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie in den Raum gestellt. Die Regierung werde die Situation für den Herbst am Mittwoch neu bewerten, sagte Kurz am Montagabend in einem Interview mit dem ORF. Es werde „zumindest Appelle geben, möglicherweise aber auch die eine oder andere Verschärfung“.

Fast 200 Passagiere nach Urlaubsflug in Quarantäne

Nach einem Flug von einer griechischen Insel nach Großbritannien sind alle etwa 200 Passagiere und Crew-Mitglieder in eine zweiwöchige Quarantäne geschickt worden. 16 Gäste des Ferienfliegers seien bereits positiv getestet worden, berichtete der Sender BBC am Montag. Sieben davon seien britischen Gesundheitsexperten zufolge höchstwahrscheinlich an Bord schon ansteckend gewesen.

Auf dem Flug von der Insel Zakynthos nach Cardiff (Wales) am 25. August sollen etliche Passagiere die Corona-Schutzmaßnahmen ignoriert haben. Viele hätten nicht wie vorgeschrieben Masken getragen; die Besatzung sei kaum eingeschritten, hieß es.

„Der Flug war ein Debakel“, sagte eine Frau der BBC. Viele Fluggäste seien ohne Masken im Flieger herumspaziert, um sich mit Bekannten zu unterhalten. Die Maschine sei voller „egoistischer Cov-Idioten“ gewesen, sagte sie in Anspielung auf die Erkrankung Covid-19. Den Vorwürfen werde genau nachgegangen, zitierte der Sender einen Sprecher des Reisekonzerns Tui. Viele junge Briten haben in Griechenland den Ruf, feierwütig zu sein und viel Alkohol zu trinken.

Fuldaer Fastnacht findet wegen Corona nicht statt

Die Fastnacht in Fulda fällt nach Angaben des Oberbürgermeisters wegen der Corona-Pandemie aus. „Als Schirmherr und begeisterter Anhänger der Fuldaer Fastnacht ist die Absage der Saison 2020/21 auch für mich persönlich eine Entscheidung, die schmerzt und die den Verantwortlichen sicher nicht leichtgefallen ist“, teilte Heiko Wingenfeld am Montagabend mit. Der CDU-Politiker berief sich dabei auf die Entscheidung der Fuldaer Fastnachtsvereine.

Es gehe „längst nicht nur um den traditionsreichen Rosenmontagszug: Die Kampagne würde ja bereits am 11.11. mit diversen Saalveranstaltungen starten, für die im Vorfeld Proben und Vorbereitungen erforderlich sind.“ Zum jetzigen Zeitpunkt könne niemand das Infektionsgeschehen vorhersehen und das Risiko für eine Veranstaltung tragen, bei der womöglich ein einzelner Infizierter einen neuen Corona-Hotspot in Fulda auslösen würde.

USA: Nun mehr als sechs Millionen Corona-Infektionen

In den USA hat die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen die Marke von sechs Millionen Fällen überschritten. Nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität wurden bis Montagmittag (Ortszeit) mehr als sechs Millionen Infektionen gemeldet. Das sind fast ein Viertel der weltweit rund 25 Millionen nachgewiesenen Fälle. Mehr als 183.000 Infizierte in den USA starben bereits.

Die USA sind gemessen an den absoluten Zahlen das am schwersten von der Corona-Pandemie betroffene Land der Welt. Erst vor drei Wochen hatten die Vereinigten Staaten die Marke von fünf Millionen Infektionen erreicht – nur 17 Tage nach Erreichen der Vier-Millionen-Marke. US-Präsident Donald Trump ist für seinen Umgang mit der Pandemie scharf kritisiert worden. Der Republikaner, der schon seit Monaten auf eine rasche Rückkehr zur Normalität dringt, weist alle Vorwürfe zurück.

Die Pandemie ist auch ein wichtiges Wahlkampfthema vor der Präsidentschaftswahl am 3. November. Die oppositionellen Demokraten von Präsidentschaftskandidat Joe Biden machen Trump für die verheerenden Corona-Zahlen mitverantwortlich.

Ramelow: Karneval und Weihnachtsmärkte erlauben

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) will trotz der Corona-Pandemie Karneval erlauben. „Wir klären das Wie und nicht das Ob“, sagte Ramelow am Montag in Erfurt nach einem Treffen mit dem Thüringer Vorsitzenden des Landesverbandes der Karnevalsvereine. Der Verband habe bereits drei Konzepte erarbeitet und vorgelegt, über die man nun sprechen wolle, sagte Ramelow. „Ich kann mir Karneval vorstellen und ich kann mir Weihnachtsmärkte vorstellen, weil ich mir das Leben vorstellen möchte“, machte Ramelow klar. Das Virus sei gefährlich, daher müsse man vermeiden, was ein leichtfertiges Weitergeben verursachen könne.

Debatten über Weihnachtsmärkte und Karnevalsfeiern in Corona-Zeiten gibt es in mehreren Bundesländern. Es gab auch schon Absagen und geänderte Konzepte.

Über 2100 Corona-Fälle bei Tönnies – fast alle infizierten sich im Werk

Beim Corona-Ausbruch im Fleischbetrieb Tönnies im Kreis Gütersloh sind zwischen Anfang Juni und Ende Juli 2117 Angestellte positiv auf das Virus getestet worden. In 90 Prozent ergab sich als Infektionsquelle der Arbeitsplatz, wie aus der Antwort des nordrhein-westfälischen Gesundheitsministeriums auf eine Anfrage der AfD im Landtag hervorgeht.

Demnach wurde nur in neun Prozent der Fälle der private Haushalt als Ansteckungsort ausgemacht, in einem Prozent waren es „sonstige“ Kontakte. Von den 2117 Infizierten kamen 1970 in Quarantäne. Was aus den übrigen wurde, bleibt im Papier der Landesregierung unklar. Während des Corona-Ausbruchs hatte es Berichte gegeben, wonach einzelne Arbeiter in ihre Heimatländer ausgereist seien. Verstorben ist nach Erkenntnissen der Landesregierung keiner der infizierten Mitarbeiter.

Deutschlands größter Schlachtkonzern Tönnies war in die Schlagzeilen geraten, weil der Betrieb am Stammsitz in Rheda-Wiedenbrück nach einer hohen Zahl von Corona-Infizierten unter den Mitarbeitern den Betrieb rund vier Wochen stoppen musste.

Proteste in Berlin: Auf den Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen verzichten viele Teilnehmer auf das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes. (Archivbild) (Quelle: imago images/Martin Bertrand)Proteste in Berlin: Auf den Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen verzichten viele Teilnehmer auf das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes. (Archivbild) (Quelle: Martin Bertrand/imago images)

Berliner Politiker will generelle Maskenpflicht auf Demonstationen

Bei Demonstrationen in Berlin soll nach dem Willen des Berliner Innensenators Andreas Geisel (SPD) künftig generell eine Maskenpflicht gelten. Das kündigte der SPD-Politiker am Montagvormittag vor dem Innenausschuss des Abgeordnetenhauses an. Auf Twitter teilte Geisel mit, er werde in Absprache mit der Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) am Dienstag dem Senat vorschlagen, die Infektionsschutzverordnung entsprechend anzupassen: „Mund-Nasen-Schutz tragen soll auf Versammlungen verpflichtend werden.“ Die aktuelle Infektionsschutzverordnung schreibt das bisher nicht vor.

Am Samstag nahmen nach Schätzungen der Behörden an den Protesten gegen die Corona-Maßnahmen in Berlin insgesamt rund 38.000 Menschen teil. Eigentlich wollten die Berliner Behörden die Versammlungen verbieten, sie unterlagen jedoch vor Gerichten. Als Grund für die Verbotsverfügung hatte die Polizei angeführt, durch die Ansammlung Zehntausender Menschen – oft ohne Maske und Abstand – entstehe ein zu hohes Gesundheitsrisiko für die Bevölkerung. Das habe bereits die Demonstration gegen die Corona-Politik am 1. August in Berlin gezeigt, bei der die meisten Demonstranten bewusst Hygieneregeln ignoriert hätten.

Türkische Wirtschaft bricht heftig ein

Die Corona-Krise hat für einen historischen Konjunktureinbruch in der Türkei gesorgt. Das Bruttoinlandsprodukt fiel von April bis Juni um 11,0 Prozent zum Vorquartal, wie das Statistikamt am Montag mitteilte. Mehr lesen Sie hier.

Lauterbach: „Zweiter Lockdown wird nicht notwendig werden“

Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hält in der Corona-Krise einen zweiten Lockdown für unwahrscheinlich. Wichtig sei, dass man klug teste und Infektionsketten effektiv nachverfolge. Mehr gibt es hier

US-Behörde nennt Zulassung von Corona-Serum vor Abschluss der Tests möglich

Die US-Arzneimittelaufsichtsbehörde FDA hat die Zulassung eines Impfstoffs gegen das Coronavirus in den Vereinigten Staaten noch vor Abschluss der dritten und finalen Testphase als denkbar bezeichnet. Mehr lesen Sie hier.

Corona-Pandemie: Großbritannien bittet Party-Organisatoren zur Kasse

Wegen unerlaubter Partys während der Corona-Pandemie hat die Polizei in Großbritannien am Wochenende mehrere Strafen im fünfstelligen Bereich gegen die Organisatoren verhängt. Betroffen waren Feiern in Wales sowie in der ostenglischen Grafschaft Norfolk, wie die zuständigen Polizeibehörden am Sonntag berichteten. Im südwalisischen Ort Banwen baten die Beamten demnach zwei Organisatoren einer Party mit rund 3000 Teilnehmern zur Kasse. Am Sonntagabend hatte die Polizei zunächst noch nicht alle Feiernden zerstreuen können. „Die Versammelten wissen, dass ihr Handeln unverantwortlich ist“, sagte die Polizei auf Facebook.

Seit vergangenem Freitag darf die Polizei in Großbritannien gegen die Organisatoren illegaler Parties mit mehr als 30 Teilnehmern Strafen in Höhe von bis zu 10.000 Pfund (rund 11.200 Euro) verhängen.

In Norfolk hatten Feiernde am Samstag Flaschen und Dosen auf Beamte geworfen, die versuchten, eine Party mit rund 500 Teilnehmern in einem Waldstück aufzulösen. Erst am Sonntag gelang es der Polizei nach eigenen Angaben, die Party zu beenden. Zwei Organisatoren wurden mit einer 10.000-Pfund-Strafe belegt, mehrere Menschen wurden festgenommen.

Jecken beim Kölner Rosenmontagszug im Frühjahr: Der "Zollstocker Dienstagszug" ist als erster Karnevalszug der kommenden Session abgesagt worden. (Archivfoto) (Quelle: imago images)Jecken beim Kölner Rosenmontagszug im Frühjahr: Der „Zollstocker Dienstagszug“ ist als erster Karnevalszug der kommenden Session abgesagt worden. (Archivfoto) (Quelle: imago images)

Erster Karnevalszug in Köln wegen Corona abgesagt

Der „Zollstocker Dienstagszug“ in Köln ist als erster Karnevalszug der kommenden Session abgesagt worden. Man könne es den beteiligten Schulen und Kindergärten gegenüber nicht verantworten, noch länger mit einer Entscheidung zu warten, teilte Vorstandsmitglied Michael Siegenbruck mit. Gesundheitliche und finanzielle Risiken seien zu hoch, um den Zug weiter zu planen. In Kürze hätte der Verein mit dem Wagenbau sowie der Organisation von Kapellen und Sicherheitsdienst beginnen wollen.

Ganz ausfallen soll der Karneval in Zollstock im kommenden Jahr aber nicht. Man wolle mit einem Musikwagen durch „das Veedel“ fahren, sagte Siegenbruck. „Eine Idee wäre zum Beispiel, mit dem Wagen dann die Altenheime anzufahren.“ Gemeinsam mit den Gastronomen wolle man außerdem darüber nachdenken, zumindest kleine Feiern nach draußen zu verlegen.

Mitte des Monats hatte bereits die Große Mülheimer Karnevalsgesellschaft ihre Teilnahme am Kölner Rosenmontagszug abgesagt. Auch hier gab der Vorstand die fehlende Planungssicherheit als Grund an.

Mehr als 5.000 Neuinfektionen in Frankreich – Anstieg in Großbritannien

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Frankreich verharrt oberhalb der Marke von 5.000. Zuletzt habe es 5.413 neue Fälle gegeben, teilte das Gesundheitsministerium mit. Am Samstag waren es 5.453 gewesen und am Freitag 7.379. So hoch war die Zahl zuletzt Ende März gewesen. Die Zahl der Toten stieg um vier auf 30.606.

Großbritannien meldete am Sonntag einen deutlichen Anstieg der Neuinfektionen. Zuletzt gab es Regierungsdaten zufolge 1.715 Fälle binnen 24 Stunden. Am Samstag waren es 1.108 gewesen. Eine weitere Person starb im Zusammenhang mit dem Virus, am Samstag waren es noch zwölf gewesen. Großbritannien hat die Tests zuletzt ausgeweitet.

Weltweit nun über 25 Millionen nachgewiesene Corona-Fälle – Hotspots in Amerika und Indien

Weltweit haben sich nun über 25 Millionen Menschen nachgewiesen mit dem Coronavirus infiziert. Das zeigen Daten der John-Hopkins-Universität in den USA. Bei 25.009.250 Menschen wurde das Virus demnach nachgewiesen. Die Hotspots sind weiterhin in die USA mit 5.96 Millionen, Brasilien mit 3,85 Millionen und Indien mit 3,54 Millionen Corona-Fällen. In Deutschland sind rund 242.000 Menschen mit dem Virus infiziert. Weltweit sind über 842.000 Menschen an den Folgen der Erkrankung gestorben. 

Erster bekannter Fall von wiederholter Corona-Infektion in den USA

Wissenschaftler haben einer Studie zufolge eine erneute Corona-Infektion eines bereits seit längerem genesenen Patienten in den USA nachgewiesen. Dies zeige, dass die Immunität nach einer Infektion nicht absolut sei und Mehrfachansteckungen möglich seien, hieß es in der Studie. Zudem sei die zweite Erkrankung des Patienten schwerer ausgefallen als die erste. Es sei aber unklar, inwieweit daraus generelle Schlussfolgerungen gezogen werden könnten. Die Studie wurde bislang noch nicht unabhängig geprüft und veröffentlicht. Der Fall scheint die erste nachgewiesene Zweifach-Infektion in den USA darzustellen.

Der 25-jährige Patient war erstmals Mitte April positiv auf den Erreger Sars-Cov-2 getestet worden. Die Person hatte demnach Erkältungssymptome und Durchfall. Nach der Genesung fielen bei dem Patienten im Mai zwei Coronavirus-Tests negativ aus. Am 31. Mai suchte der Patient allerdings wegen Symptomen wie Fieber, Kopfweh und Husten ärztliche Hilfe. Nach einer Röntgenaufnahme des Brustkorbs wurde die Person wieder entlassen. Fünf Tage später wurde der Patient in eine Notaufnahme gebracht und musste beatmet werden. Dort fiel ein Corona-Tests Anfang Juni erneut positiv aus.

Erbgutuntersuchungen hätten gezeigt, dass es sich bei der ersten und der zweiten Infektion um verschiedene Varianten von Sars-CoV-2 gehandelt habe, erklärten die Forscher. Das spreche gegen ein Wiederaufflammen der ersten Infektion. 

Disco-Betreiber verstößt gegen Corona-Regeln – teures Bußgeld droht

Die Stadt Osnabrück hat die sofortige Schließung einer Discothek angeordnet. Der Betreiber hatte gegen die Corona-Regeln verstoßen. Das stellte die Polizei bei einer Kontrolle fest. Eigentlich durften in der Discothek nur Getränke und Speisen verkauft werden, da das enge Tanzen ein zu hohes Risiko für die Übertragung einer Corona-Infektion darstellt. Doch bei besagter Kontrolle war die Tanzfläche prall gefüllt.

Zusätzlich wurde auch die Dokumentationspflicht von Gästedaten verletzt. Diese ist wichtig, um im Falle eines nachgewiesenen Corona-Falls mögliche Infektionen nachverfolgen zu können. Für den Betreiber fallen durch die Schließung nicht nur zukünftige Einnahmen weg, ihm droht sogar ein Bußgeld von bis zu 20.000 Euro.

Seehofer: „Können Zuschauer langsam wieder in die Stadien einlassen“

Bundesinnenminister Horst Seehofer setzt sich dafür ein, in der Zuschauerfrage bei Sport-Großveranstaltungen von „Schwarz-Weiß-Lösungen“ wegzukommen. „Wir können Zuschauer langsam wieder in die Stadien einlassen, ohne den Infektionsschutz zu vernachlässigen“, sagte der CSU-Politiker dem „Donaukurier“. Er sei froh, dass es nun immer mehr Anhänger für dieses Vorgehen gebe. Mit den Entscheidungen der Ministerpräsidenten vom vergangenen Donnerstag sei er hochzufrieden.

„Der Grundsatz, auf unbestimmte Zeit überhaupt keine Zuschauer zu zulassen, ist im Grunde vom Tisch. Wir werden jetzt prüfen, wann und wie wir den Sport auch wieder mit Publikumsbeteiligung erleben können“, sagte der Minister. In den nächsten Wochen sollen laut Seehofer Konzepte entwickelt werden, wie man wieder Zuschauer zulassen kann. „Es geht dabei nicht nur um Fußball, sondern auch um alle anderen Sportarten. Ich denke, dass wir im Frühherbst genauere Pläne haben.“ Er setze sich dafür ein, dass zum Beispiel auch Eishockeyfans in diesem Jahr wieder in die Stadien können.

„Viele Vereine arbeiten ja auch bereits an Konzepten. Deshalb bin ich sehr zuversichtlich, dass wir bald wieder Zuschauer – wenn auch erst einmal in begrenzter Zahl – im Stadion haben werden. Wir wissen nicht, wie lange die Pandemie uns noch beschäftigen wird, aber es könnte sein, dass es noch eine Weile dauert.“ Die Sicherheitsmaßnahmen müssten deshalb so ausgestaltet sein, dass gesellschaftliches Leben wieder möglich wird.

17.000 Corona-Tote in Russland

In Russland sind binnen 24 Stunden 111 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert worden. Damit steigt die von den Behörden bekanntgegebene Gesamtzahl auf 17.025. Zudem seien 4941 nachgewiesene Neuinfektionen verzeichnet worden. Insgesamt haben sich damit 985.346 Menschen nachweislich mit dem Virus angesteckt. Russland steht bei den Infektionszahlen weltweit an vierter Stelle hinter den USA, Brasilien und Indien. Die Zahl der gemeldeten Todesfälle ist allerdings vergleichsweise gering.

Demokraten lehnen Trump-Offerte im Ringen um neues Corona-Hilfspaket ab

Die Verhandlungen über ein neues Corona-Hilfspaket in den USA stecken trotz eines neuen Angebots von Präsident Donald Trump weiter fest. Trump sei bereit, das Volumen um 300 Milliarden auf 1,3 Billionen Dollar aufzustocken, teilte sein Stabschef Mark Meadows am Freitag mit. Die demokratische Präsidentin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, wies dies aber umgehend als zu wenig zurück. Sie bekräftigte die Forderung ihrer Partei nach einem Volumen von 2,2 Billionen Dollar. Erst wenn die republikanische Seite dem zustimme, könnten die vor rund drei Wochen abgebrochenen Verhandlungen fortgesetzt werden.

Siehe auch  1,6 Millionen Millionäre leben mittlerweile in Deutschland

Die Demokraten hatten im Mai zunächst ein 3,4 Billionen Dollar schweres Hilfspaket gefordert. Später zeigten sie sich aber zu einem Kompromiss bereit, um sich in der Mitte bei 2,2 Billionen Dollar zu treffen. Differenzen gibt es insbesondere über die Ausgestaltung eines landesweiten Arbeitslosengeldes zur Abfederung der Jobmisere in der Corona-Krise. Eine im Frühjahr geschaffene Regelung zur Auszahlung von 600 Dollar pro Woche war Ende Juli ausgelaufen. Viele Republikaner argumentieren, diese Summe sei zu hoch, und fordern eine Absenkung auf 200 Dollar. Die Demokraten fordern zudem mehr Geld für Corona-Tests und die Kontaktnachverfolgung zur Virus-Eindämmung.

Frankreich: Corona-Infektionen steigen „exponentiell“

In Frankreich steigt die Zahl der Corona-Infektionen nach Angaben der Gesundheitsbehörden „exponentiell“ an. In den vergangenen 24 Stunden wurden 7.379 neue Fälle gezählt, teilte das Gesundheitsministerium am Freitag mit. Am Vortag waren es mehr als 6.000, davor mehr als 5.000. Auch wenn das Niveau immer noch begrenzt sei, nehme vor allem in den Risikogebieten die Zahl der Krankenhauseinweisungen und der Einweisungen auf Intensivstationen zu.

Die Regierung hat 21 Départements im Land als derartige Gebiete klassifiziert, in denen erhöhte Ansteckungsgefahr herrscht. Frankreich zählt seit Beginn der Epidemie mehr als 30.500 Tote. In zahlreichen Städten – darunter auch Paris – gilt eine Maskenpflicht unter freiem Himmel.

Die Bundesregierung hat für den Großraum Paris und weite Teile der Mittelmeerküste eine Reisewarnung ausgesprochen.

Macron warnt vor erneuten Grenzschließungen

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat vor erneuten Grenzschließungen im Kampf gegen das Coronavirus gewarnt. Die Schließung von Grenzen zwischen zwei Ländern mache keinen Sinn, wenn es Gebiete mit aktiver Virus-Zirkulation gebe, die identifiziert seien, sagte er beim Besuch des Pharmaunternehmens Seqens bei Paris. „Lassen Sie uns in dieser Frage nicht die Fehler von März wiederholen“, warnte er.

Macron erinnerte an die zahlreichen Grenzgänger, die von generellen Beschränkungen betroffen wären – auch wenn sie zum Beispiel in keinem der beiden Länder in einem Risikogebiet unterwegs sind. „Ich glaube, es gibt noch viel zu tun, um die Koordinierung zu verbessern“, sagte er. Wichtig sei es, Risikogebiete zu identifizieren und dort regional gegen diese vorzugehen. Darüber habe er sich bei ihrem Besuch Ende vergangener Woche auch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ausgetauscht. Man werde in den kommenden Tagen daran arbeiten, in diesem Punkt voranzukommen, so Macron.

Deutschland hat eine Reisewarnung für den Großraum Paris und weiter Teile der französischen Mittelmeerküste ausgesprochen. In Frankreich steigt die Zahl der Neu-Infektionen. Allerdings sind einige Regionen deutlich schwerer betroffen als andere. Die Grenzkontrollen zwischen Deutschland und Frankreich hatten im Frühjahr für erhebliche Verstimmungen – vor allem in den Grenzregionen – gesorgt.

Kinderärzte fordern Maskenpflicht für Lehrer

Kinder- und Jugendärzte plädieren für eine Maskenpflicht für Lehrer auch im Klassenzimmer. Eine solche Auflage sei zum Schutz gegen das Coronavirus sinnvoll, da der empfohlene Sicherheitsabstand in beengten Klassenräumen oft nicht möglich sei, sagte der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), Thomas Fischbach, der „Welt“.

Wenn ein Lehrer im Frontalunterricht vor der Klasse stehe, sei dies „eine ähnliche Situation wie im Chor“, warnte der Verbandschef. Der Lehrer könne dann zum sogenannten Superspreader werden.

Lehrkräfte müssten zudem „wirklich achtsam auf Symptome sein“, die mit der Coronavirus-Infektion einhergehen können, und sich dann sehr schnell und frühzeitig testen lassen, sagte Fischbach. Es sei auffällig, dass es bei den jüngsten Ausbrüchen an Schulen „immer Lehrer waren, die das Virus von Außen hereingetragen hatten“.

„Kalkulierter Rechtsbruch“ – Spahn ermahnt Länderchefs

Nach der Einigung auf ein bundesweites Minimal-Bußgeld von 50 Euro für Masken-Verweigerer geht der politische Streit weiter. Eine große Mehrheit der Bürger wünscht sich indes schärfere Kontrollen. Lesen Sie den ganzen Artikel hier.

Indien und Ukraine melden mehr Neuinfektionen denn je

Das Coronavirus breitet sich in der Ukraine trotz der diese Woche verschärften Beschränkungen aus. Binnen 24 Stunden wurden 2.438 Neuinfektionen gemeldet – so viele wie nie zuvor. Insgesamt wurden den Behörden zufolge 114.497 nachgewiesene Ansteckungsfälle und 2.451 Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus registriert. Bis 28. September verwehrt die Ukraine Menschen aus den meisten Ländern die Einreise. Weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens wurden bis Ende Oktober verlängert.

In Indien haben die Behörden 77.266 Neuinfektionen registriert – auch das sind so viele wie nie zuvor binnen 24 Stunden. Insgesamt sind damit 3,39 Millionen Ansteckungsfälle nachgewiesen. Innerhalb eines Tages seien 1.057 weitere Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet worden, teilt das Gesundheitsministerium mit. Die Gesamtzahl steigt damit auf 61.529. Nach den USA und Brasilien verzeichnet Indien die höchste Infektionszahl weltweit.

Kanzleramtschef Braun findet Berliner Demo-Verbot schwierig

Kanzleramtschef Helge Braun hält die Entscheidung der Berliner Polizei, eine für Samstag geplante Großdemonstration zu verbieten, für schwierig. „Was ich sehr schwierig fand und was hier, glaube ich, das große Problem war, dass bei der Begründung der Ablehnung der Demonstration die Absicht der Demonstranten mit in die Argumentation einbezogen worden ist. Und das geht natürlich nicht“, sagte der CDU-Politiker am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung „Maybrit Illner“.

Braun sprach von einer ganz schwierigen Abwägungsfrage bei dem Verbot. „Ich finde, dass auch Corona-Gegner demonstrieren können“, sagte der Kanzleramtschef. Man müsse sich dort natürlich auch den Regeln unterwerfen. Hier lesen Sie mehr.

Ärztepräsident: Polizei muss Quarantäne überwachen

Reiserückkehrer aus Corona-Risikogebieten sollen nach dem Willen von Ärztepräsident Klaus Reinhardt bei ihrer häuslichen Quarantäne durch Polizei oder Ordnungsämter überwacht werden. „Die Amtsärzte sind voll damit ausgelastet, Infektionsketten nachzuverfolgen und Quarantänemaßnahmen einzuleiten“, sagte Reinhardt der Nachrichtenagentur dpa in Berlin. „Die Überwachung und die Sanktionierung dieser Maßnahmen müssen andere übernehmen, zum Beispiel Polizei und Ordnungsämter.“

Parteitag: Corona-Empfehlungen im Weißen Haus nicht eingehalten

Zum Abschluss des Parteitags der US-Republikaner haben die Organisatoren Empfehlungen zum Schutz vor Corona-Infektionen nicht eingehalten. Im Garten des Weißen Hauses versammelten sich am Donnerstagabend (Ortszeit) nach US-Medienberichten rund 1500 Gäste, um die Ansprache von US-Präsident Donald Trump zu hören. Die Stühle standen dabei dicht an dicht, wie auf Fernsehbildern zu sehen war. Die allermeisten Gäste trugen keine Schutzmasken. Einige schüttelten in der dicht gedrängten Menge vor Beginn der Veranstaltung Hände.

Das Wahlkampfteam teilte mit, Gesundheitsexperten hätten mit den Republikanern zusammengearbeitet, um zu gewährleisten, dass der Sicherheit von Personen beim Parteitag Rechnung getragen werde. Die strengen Protokolle stünden in Übereinstimmung mit den Richtlinien der Gesundheitsbehörde CDC.

Außenminister stellt China als Ursprung des Coronavirus infrage

Der chinesische Außenminister Wang Yi hat infrage gestellt, dass das neuartige Coronavirus seinen Ursprung in China hat. Nur weil China als erstes Land die Existenz des Virus gemeldet habe, müsse das nicht bedeuten, dass das Virus auch aus China stamme, sagte Wang am Donnerstag bei einem Besuch in Norwegen.

Es habe Berichte gegeben, dass das Virus womöglich schon früher auch anderswo auf der Welt aufgetreten sein könnte. Woher das Virus stamme und wo die Pandemie ihren Anfang genommen habe, sollte Wissenschaftlern und medizinischen Experten überlassen werden. „Es sollte nicht politisiert oder stigmatisiert werden“, sagte Wang in einem offensichtlichen Verweis auf US-Präsident Donald Trump, der das Coronavirus als „China-Virus“ bezeichnet hat.

NRW setzt Maskenpflicht aus

Nordrhein-Westfalen setzt die umstrittene Maskenpflicht im Unterricht für Kinder und Jugendliche an weiterführenden Schulen aus. Die Pflicht zum Tragen von Masken im Schulunterricht ende am 31. August, sagte Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Donnerstag in Düsseldorf.

Johnson will Briten zur Rückkehr aus dem Homeoffice bewegen

Der britische Premierminister Boris Johnson will einem Zeitungsbericht zufolge in der nächsten Woche mit einer öffentliche Kampagne für eine Rückkehr aus dem Homeoffice werben. Hintergrund seien Befürchtungen der Regierung, dass die in der Corona-Pandemie vermehrte Arbeit von zu Hause aus die Beschäftigten „anfälliger“ für Entlassungen mache, berichtet der „Telegraph“. Die Kampagne solle unter anderem erläutern, dass das Büro ein sicherer Arbeitsplatz sei und die sozialen Vorteile hervorheben. Zudem solle ein neues Online-Tool helfen, überfüllte Züge und Busse zu vermeiden.

Trump setzt auf massive Anwendung von Schnelltests

US-Präsident Donald Trump will im Kampf gegen die Corona-Pandemie in massivem Umfang Schnelltests in der Bevölkerung anwenden lassen. Die Regierung habe mit dem US-Pharmakonzern Abbott Laboratories den Kauf von 150 Millionen Schnelltests vereinbart, sagten Mitarbeiter des Weißen Hauses am Donnerstag. Der Präsident werde sich später am Tag noch selber zur Vereinbarung mit dem Unternehmen äußern.

Nach Informationen des Senders CNBC will Trump in seiner für Donnerstagabend (Ortszeit) geplanten Parteitagsrede, in welcher er seine Nominierung durch die Republikaner für eine erneute Präsidentschaftskandidatur formell annimmt, auf das Geschäft mit Abbott Laboratories eingehen. Der Präsident strebt vor der Wahl am 3. November eine möglichst weitgehende Rückkehr zum normalen Alltagsleben in den USA an.

Der umfassende Einsatz des Schnelltests werde es ermöglichen, dass „unser Land offen bleibt“, die Menschen wieder arbeiten gehen und die Kinder zurück zur Schule könnten, sagte die Kommunikationsdirektorin des Weißen Hauses, Alyssa Farah. Der Kauf der Schnelltests sei Teil eines Deals mit Abbott Laboratories im Volumen von insgesamt 750 Millionen Dollar (635 Millionen Euro), sagte ein hochrangiger Regierungsmitarbeiter.

Einrichtung in Rheinland-Pfalz: Bewohner unter Quarantäne

In Rheinland-Pfalz ist eine Aufnahmeeinrichtung für Asylbewerber komplett unter Quarantäne gestellt worden. Für die dort untergebrachten 519 Bewohner gelte nun ein generelles Ausgehverbot, teilte die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier am Donnerstag mit. Es gebe drei bestätigte Infektionen. Die Verantwortlichen rechnen mit einer Quarantänezeit von zwei Wochen. Zudem gebe es einen Aufnahmestopp in der Aufnahmeeinrichtung für Asylbegehrende (AfA) in Hermeskeil (Kreis Trier-Saarburg).

Am Dienstag war ein jugendlicher Bewohner positiv auf Corona getestet worden. Daraufhin wurden 43 Kontaktpersonen ermittelt, die umgehend isoliert worden waren. Unter ihnen seien am Mittwoch zwei weitere Corona-Virusinfektionen bestätigt worden. Den positiv Getesteten gehe es soweit gut, sagte der Sprecher der ADD.

Karlsruhe weist Eilantrag gegen Testpflicht für Reiserückkehrer ab

Das Bundesverfassungsgericht hat einen Eilantrag gegen die Testpflicht für Reiserückkehrer aus Corona-Risikogebieten abgelehnt. Der Wunsch von Einzelnen, sich keinem Test unterziehen zu müssen, habe gegenüber dem Interesse der Allgemeinheit an der Eindämmung und Kontrolle des Infektionsgeschehens zurückzutreten, entschieden die Richter. Der Beschluss vom 25. August wurde am Donnerstag in Karlsruhe veröffentlicht. (Az. 1 BvR 1981/20)

Geklagt hatte eine Familie, die im Moment Urlaub auf Mallorca macht und am Samstag zurückkommen will. Die spanische Ferieninsel ist seit dem 14. August als Risikogebiet eingestuft. Die Kläger wollten dem derzeit verpflichtenden Corona-Test bei der Einreise aus dem Weg gehen. Die „Zwangstestung“ verletze ihre körperliche Integrität, sie müssten gegen ihren Willen eine ärztliche Behandlung dulden. Mit ihrem Eilantrag in Karlsruhe wollten die Eltern zumindest erreichen, dass ihr knapp zweijähriger Sohn nicht getestet wird.

Die Richter sehen aber keinen Anlass, an der Testpflicht zu rütteln. Die Beeinträchtigungen durch den Test seien „nur von kurzer Dauer und niedrigschwelliger Intensität“. Umgekehrt stünden „hochrangige Rechtsgüter wie Leib und Leben einer großen Anzahl Dritter“ auf dem Spiel. Auch von einzelnen nicht getesteten Personen könne ein Ansteckungsrisiko ausgehen. Die Kläger hätten nicht dargelegt, warum das ausgerechnet bei ihnen nicht der Fall sein sollte.

Frankreichs Premier: Virus breitet sich im ganzen Land aus

Der französische Ministerpräsident Jean Castex fordert zum schnellen Handeln im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus auf. „Das Virus breitet sich im ganzen Land aus“, sagte der Regierungschef am Donnerstag in Paris. „Die Ausbreitung der Epidemie kann exponentiell sein, wenn wir nicht schnell reagieren.“ Der Reproduktionsfaktor „R“ liege inzwischen bei 1,4. Ziel ist ein Wert von unter 1, weil dann die Zahl der neu Infizierten rechnerisch sinkt.

Die Regierung hofft noch, einen neuen landesweiten Lockdown zu vermeiden. Doch seit Juli steigen die Infektionen wieder. Das Gesundheitsministerium meldete am Mittwoch 5429 Neuinfektionen und damit so viele wie seit Anfang April nicht mehr. Großeltern wird mittlerweile geraten, ihre Enkelkinder nicht mehr von der Schule abzuholen. Die Regierung fürchtet, dass die Krankenhäuser überlastet werden.

Wegen Corona: Weihnachtsmarkt am Kölner Dom fällt aus

Der berühmte Weihnachtsmarkt am Kölner Dom fällt wegen der Corona-Pandemie in diesem Jahr aus. „Wir haben den Markt abgesagt und die Mieter mit einem Schreiben darüber informiert“, sagte die Geschäftsführerin der Kölner Weihnachtsgesellschaft, Monika Flocke, am Donnerstag auf Anfrage. Mehr dazu lesen Sie hier.

Höchster Anstieg an Neuinfektionen in Südkorea seit März

Nach dem höchsten Tagesanstieg von Corona-Neuinfektionen in Südkorea seit fast sechs Monaten erwägen die Behörden eine weitere Verschärfung der Regeln zur Vermeidung sozialer Kontakte. Am Mittwoch übertraf die Zahl der täglich erfassten Fälle zum ersten Mal seit Anfang März wieder die Marke von 400. Die Gesamtzahl der Infektionen erhöhte sich um 441 auf 18.706, wie die Zentren für Gesundheitskontrolle und Prävention am Donnerstag mitteilten. Bisher wurden 313 Todesopfer in Verbindung mit dem Virus Sars-CoV-2 gemeldet.

Schon seit zwei Wochen liegt der tägliche Anstieg im dreistelligen Bereich. Besonders hart getroffen wurde die Hauptstadt Seoul und die umliegende Region.

Von den neuen Fällen entfielen den Angaben zufolge mehr als 300 auf die Metropolregion. Das Coronavirus breitet sich demnach jedoch auch immer schneller von der Region um Seoul auf andere Landesteile aus. Der Parlamentsbetrieb in der Hauptstadt musste vorerst eingestellt werden. Ein Fotojournalist, der am Dienstag eine Sitzung der Regierungspartei verfolgt hatte, wurde positiv auf das Virus getestet.

Tourismusbeauftragter: Keine Änderung der Teststrategie für Reiserückkehrer

Vor dem Hintergrund der Diskussion über den Umgang mit Reiserückkehrern aus Corona-Risikogebieten hat sich der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß, gegen Änderungen der bestehenden Regeln ausgesprochen. „Wir waren auf einem guten Weg und es wäre schade, wenn wir den wieder verlassen würden“, sagte der CDU-Politiker der Nachrichtenagentur AFP. „Das jetzige System ist in sich stimmig und funktioniert.“

Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern hatten sich zuvor für neue Vorgaben bei den Corona-Tests ausgesprochen. Bei der Einreise aus einem Risikogebiet soll grundsätzlich eine 14-tägige Quarantänepflicht bestehen. Die Quarantäne soll frühstens fünf Tage nach der Einreise durch ein negatives Testergebnis beendet werden können. Die Möglichkeit, sich bei der Einreise aus einem Nicht-Risikogebiet kostenlos testen zu lassen, soll beendet werden.

Bareiß setzt nach eigenen Worten darauf, „dass Bund und Länder an dem bisherigen Konzept festhalten und weiter daran arbeiten, Testkapazitäten aufzubauen“. Jeder Reisende solle die Möglichkeit haben beim Grenzeintritt einen Test zu machen. Die Hürden für diesen Test sollten Bund und Länder so niedrig wie möglich halten. Zugleich betonte Bareiß, dass es hundertprozentige Sicherheit in der Pandemie „leider nicht geben“ könne. Die Kombination aus Tests und Quarantäne schaffe allerdings ein „starkes Sicherheitsnetz“. „Wir sollten daran fest halten und die Menschen nicht weiter verwirren“, sagte Bareiß.

Merkel will Mindestbußgeld und Teilnehmerbegrenzung für Privatfeiern 

Angesichts der wieder gestiegenen Zahl der Corona-Infektionen soll nach den Vorstellungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) vorerst auf weitere Öffnungsschritte verzichtet werden. Bei Verstößen gegen die Maskenpflicht müssten mindestens 50 Euro Bußgeld erhoben werden, heißt es nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur in einer Beschlussvorlage des Bundes für die Runde der Kanzlerin mit den Ministerpräsidenten am Donnerstag. Zudem soll die Teilnehmerzahl bei Privatfeiern wegen Corona auf 25 begrenzt werden. Mehr dazu lesen Sie hier.

Schnelltest erhält Zulassung in den USA

Abbott Laboratories gibt die Marktzulassung für einen mobilen Covid-19-Schnelltest in den USA bekannt. Die US-Zulassungsbehörde FDA erteilte die Genehmigung im Rahmen ihres Notfall-Programms. Der Test namens „BinaxNOW COVID-19 Ag Card“ liefere innerhalb von 15 Minuten Ergebnisse und komme überwiegend bei medizinischem Fachpersonal in Krankenhäusern und Laboren zu Einsatz, so das Unternehmen.

US-Gesundheitsbehörde weicht Corona-Test-Richtlinien auf

Die US-Gesundheitsbehörde CDC hat ihre Richtlinien aufgeweicht, wer sich einem Coronavirus-Test unterziehen sollte – Medienberichten zufolge auf Druck von Präsident Donald Trump. Mehr dazu lesen Sie hier.

US-Republikaner feilen an kleiner Coronavirus-Finanzspritze

In den USA arbeiten die Republikaner des US-Kongresses einem Medienbericht zufolge an einem Entwurf für ein neues, kleines Corona-Hilfspaket. Bereits diese Woche könnte eine entsprechende Ausarbeitung vorliegen, berichtete der Sender „CNBC“ am Mittwoch unter Berufung auf Insider. Seit Wochen herrscht zwischen Republikanern und Demokraten in Bezug auf die Höhe und Ausgestaltung eines weiteren Gesetzes zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise Uneinigkeit. Reuters konnte den Bericht zunächst nicht bestätigen. Ein Sprecher des Mehrheitsführers des Senats Mitch McConnell lehnte einen Kommentar ab. 

Auswärtiges Amt spricht Reisewarnung für Andorra und Gibraltar aus

Das Auswärtige Amt hat seine Corona-Reisewarnungen auf Andorra und Gibraltar ausgeweitet. Vor nicht notwendigen, touristischen Reisen dorthin werde aufgrund hoher Infektionszahlen gewarnt, teilte das Auswärtige Amt am Mittwoch mit. Andorra ist ein Fürstentum zwischen Spanien und Frankreich, Gibraltar ein britisches Überseegebiet im Süden Spaniens. Weite Teile Spaniens und der französischen Mittelmeerküste waren bereits zuvor als Risikogebiete eingestuft worden. Am Mittwoch warnte das Auswärtige Amt zusätzlich vor Reisen unter anderem in einige Regionen der Karibik.

Dazu gehört den Angaben zufolge die Insel St. Martin mit ihren französischen und niederländischen Insel-Teilen. Auch vor nicht notwendigen Urlaubsreisen in die niederländischen beziehungsweise französischen Überseegebiete Aruba und Guadeloupe sowie nach Französisch Guyana wird gewarnt.

In allen Gebieten, für die neue Reisewarnungen ausgesprochen wurden, überschreitet die Zahl der Neuinfektionen laut Auswärtigem Amt derzeit 50 Fälle pro 100.000 Einwohner auf sieben Tage. Deshalb würden die Regionen als Risikogebiete eingestuft. Daraus resultiere ein verpflichtender kostenloser Corona-Test bei Einreise nach Deutschland sowie gegebenenfalls eine Quarantäneverpflichtung, hieß es auf der Internetseite des Amtes. 

Norwegen ordnet Quarantäne für Deutsche an 

Reisende aus Deutschland, die nach Norwegen kommen, müssen ab dem Wochenende für zehn Tage in Quarantäne. Das hat das norwegische Außenministerium am Mittwochabend bekanntgegeben. Dasselbe gelte für Reisende aus Liechtenstein und einigen Regionen in Schweden.

Damit folgte die Regierung dem Rat der Gesundheitsbehörden (FHI), die den Anstieg der registrierten Corona-Fälle in Deutschland mit Sorge beobachtet hatten. „Bis zum 23. August waren es 20 Fälle pro 100 000 Einwohner, und es wird erwartet, dass es in den nächsten Tagen zunehmen wird“, hieß es auf der Internetseite des FHI. Die Quarantäne-Regel tritt um Mitternacht zu Samstag in Kraft. Ein generelles Einreiseverbot ist das aber nicht.

Nach Informationen des Auswärtigen Amtes in Berlin müssen Einreisende aus Deutschland eine feste Adresse und geeignete Unterkunft für die nächsten 10 Tage durch aussagekräftige Dokumente (z. B. Buchungsbestätigung) nachweisen. Campingplätze entsprächen nicht den Vorgaben. 

24-stündige Ausgangssperre in Jordanien 

Die jordanische Regierung hat für Freitag eine 24-stündige Abriegelung der Hauptstadt Amman und der nordöstlich davon gelegenen Stadt Sarka angekündigt. Der „umfassende Lockdown“ solle die Ausbreitung des Virus verlangsamen und den medizinischen Teams gewähren, so viele Verdachtsfälle wie möglich zu testen, sagte ein Regierungssprecher am Mittwoch.

Innerhalb der 24 Stunden sollen alle Geschäfte geschlossen bleiben. Bis auf wenige Ausnahmen mit Sondergenehmigungen, Arbeiter etwa, darf niemand das eigene Haus oder die eigene Wohnung verlassen.

Antwerpen hebt nächtliche Ausgangssperre auf

Die wegen der Corona-Pandemie eingeführte nächtliche Ausgangssperre in der belgischen Provinz Antwerpen wird nach einem Monat wieder aufgehoben. Auch das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes etwa auf öffentlichen Plätzen sei ab Donnerstag nicht mehr verpflichtend, teilte Gouverneurin Cathy Berx mit. Masken seien dennoch dringend empfohlen.

Beide Maßnahmen waren Ende Juli wegen stark steigender Coronavirus-Fallzahlen eingeführt worden. Bewohner der gesamten Region mussten zwischen 23.00 und 6.00 Uhr zu Hause bleiben. Kurz darauf erließ das Auswärtige Amt in Berlin eine Reisewarnung für die Provinz Antwerpen. Diese gilt inzwischen auch für die Hauptstadtregion Brüssel. Dort steigen die Infektionszahlen nach offiziellen Angaben weiter, während sie landesweit inzwischen zurückgehen.

Söder will einheitliche Bußgelder – 2.000 Euro wie in Bayern?

Einen Tag vor den Bund-Länder-Beratungen zu neuen Corona-Maßnahmen drängt Bayerns Ministerpräsident Markus Söder auf eine „einheitliche Grundidee“ beim Vorgehen. Angesichts wieder gestiegener Corona-Zahlen sei eine „neue Stringenz bei Verstößen“ nötig, sagte der CSU-Politiker.

So sei es wichtig, dass es für die Missachtung der Maskenpflicht höhere Strafen gebe. „Die Maske ist und bleibt die wirksamste Chance, eine Infektionsausbreitung zu unterbinden.“ Bußgelder müssten aber auch bei der Verletzung der Quarantäne-Vorschriften verhängt werden. In Bayern bestrafe man dies künftig mit 2.000 Euro.

Zudem will Söder an umfangreichen Corona-Tests für Reiserückkehrer festhalten. Vier Bundesländer seien strikt gegen Pläne, die kostenlosen Tests für Reiserückkehrer wieder zu streichen, sagte der CSU-Chef. Man könne nicht zwei Wochen nach Einführung der Testmöglichkeiten diese wieder abschaffen wollen. Damit widerspricht Söder Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), der für eine Korrektur der Regelung plädiert. Söder widersprach auch der Einschätzung des Bundesgesundheitsministeriums, das vor einer Überforderung der Testkapazitäten gewarnt hatte.

Gesundheitsministerium: Kein Urlaub für Quarantäne nötig

Reisende, die aus einem Corona-Risikogebiet zurückkehren und in Quarantäne müssen, müssen dafür keinen Urlaub nehmen. Das sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums am Mittwoch in Berlin. Unter Verweis auf das Infektionsschutzgesetz und die Quarantäneverordnungen der Länder sagte er: „Das heißt, der Arbeitnehmer muss aufgrund behördlicher Anordnung für den Zeitraum der Quarantäne zu Hause bleiben. Deshalb besteht für ihn weder die Pflicht, dafür Urlaub zu nehmen, noch muss er einen Verdienstausfall befürchten.“

Gedeckt sei das durch Paragraf 56 des Infektionsschutzgesetzes. Die dort verankerte Entschädigungsregelung greife in solchen Fällen. Darin ist festgehalten, dass der Staat für Verdienstausfälle aufkommt, wenn jemand „Verboten in der Ausübung seiner bisherigen Erwerbstätigkeit unterliegt oder unterworfen wird und dadurch einen Verdienstausfall erleidet“.

Bundesregierung verlängert Reisewarnung für mehr als 160 Länder

Die Bundesregierung hat die Reisewarnung für Touristen wegen der Corona-Pandemie für mehr als 160 Länder außerhalb der Europäischen Union um zwei Wochen bis zum 14. September verlängert. Das wurde am Mittwoch in der Kabinettssitzung entschieden, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungskreisen erfuhr.

Außenminister Heiko Maas (SPD)  hatte am 17. März eine Reisewarnung für Touristen für alle rund 200 Länder der Welt ausgesprochen – ein einmaliger Vorgang. Im Juni wurden die Länder der EU, des grenzkontrollfreien Schengen-Raums sowie Großbritannien, Andorra, Monaco, San Marino und der Vatikanstaat ausgenommen. Später kamen noch Teile der Türkei hinzu. Für die anderen mehr als 160 Länder wurde die Reisewarnung zunächst bis zum 31. August verlängert. Jetzt gilt sie bis Mitte September, dann muss neu entschieden werden.

Eine Reisewarnung ist kein Verbot, soll aber eine erhebliche abschreckende Wirkung haben. Allerdings hat sie auch eine positive Seite für Verbraucher: Sie ermöglicht es Reisenden, Buchungen kostenlos zu stornieren. Die Reisewarnung erfolgt unabhängig von der Einstufung von Ländern als Risikogebiete. Wer aus einem Risikogebiet nach Deutschland zurückkehrt, muss sich auf Corona testen lassen. Mehrere bei Deutschen beliebte Urlaubsziele wie Ägypten und Tunesien hatten zuletzt gefordert, die Reisewarnung wieder aufzuheben.

Verschärfte Maßnahmen: Türkei setzt Hochzeiten striktes Zeitlimit

Nach einem Anstieg der Coronavirus-Infektionen verhängt die Türkei weitere Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus. Präsident Recep Tayyip Erdogan kündigt an, dass alle staatlichen Institutionen nun von zu Hause oder in Schichten arbeiten dürfen.

Bestimmte Veranstaltungen und Feiern wie Verlobungen sind in 14 Provinzen, einschließlich der Hauptstadt Ankara, verboten – Hochzeiten sind auf eine Stunde begrenzt, teilt das Innenministerium mit. Die Türkei registriert mit 1.502 Neuinfektionen innerhalb eines Tages den größten Anstieg seit Mitte Juni.

Marseille führt Maskenpflicht in gesamtem Stadtgebiet ein

Frankreichs zweitgrößte Stadt Marseille verschärft im Kampf gegen das Coronavirus die Schutzmaßnahmen. Von Mittwochabend an gilt in der Hafenstadt am Mittelmeer Maskenpflicht, berichteten mehreren Medien am Dienstag unter Berufung auf die zuständige Präfektur. Außerdem müssen Bars, Restaurants und Geschäfte um 23 Uhr schließen. Die strengeren Regeln sollten zunächst bis Ende September gelten, berichtete die Nachrichtenplattform Franceinfo. Das Tragen einer Maske sei auch für Kinder über elf Jahren verpflichtend.

Im Département Bouches-du-Rhône, in dem Marseille liegt, ist die Zahl der Neuinfektionen zuletzt wieder stark gestiegen. Für die Region Provence-Alpes-Côte d’Azur wie auch für den Großraum Paris gilt eine Reisewarnung der Bundesregierung. Sie werden als Risikogebiete eingestuft. In Marseille – wie in vielen anderen französischen Städten – gab es zuvor bereits eine Maskenpflicht im Freien in bestimmten Stadtteilen. Die Maskenpflicht im gesamten Stadtgebiet soll am Mittwoch um 23.00 Uhr in Kraft treten.

Die Bundesregierung hatte zuvor eine Reisewarnung für die Region rund um Paris sowie die Mittelmeerregion erlassen. Vor nicht notwendigen, touristischen Reisen in die Hauptstadtregion Île de France einschließlich Paris sowie die Region Provence-Alpes-Côte-d’Azur werde wegen hoher Infektionszahlen mit dem Coronavirus derzeit gewarnt, erklärte das Auswärtige Amt am Montagabend.

WHO: Afrika könnte Höhepunkt der Corona-Pandemie hinter sich haben

Der afrikanische Kontinent könnte nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) den Höhepunkt der Corona-Pandemie hinter sich gelassen haben. Es sei zu sehen, dass „so etwas wie ein Höhepunkt“ erreicht worden sei, und nun gingen die täglich gemeldeten neuen Fallzahlen in der Region herunter, sagte die WHO-Regionaldirektorin für Afrika, Matshidiso Moeti, am Dienstag bei einer Videokonferenz afrikanischer Gesundheitsminister.

Es gibt allerdings einige wenige afrikanische Länder wie Namibia, in denen die Zahl der täglichen Neuinfektionen derzeit steigt. Insgesamt wurden in Afrika fast 1,2 Millionen Infektionsfälle gezählt. Mindestens 28.000 Menschen starben laut einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP in Afrika an den Folgen der Infektion, seit dort am 14. Februar der erste Fall einer Ansteckung mit dem neuartigen Coronavirus bekannt geworden war.

Mehr als die Hälfte der Coronavirus-Infektionen auf dem Kontinent wurden in Südafrika verzeichnet, das auf Platz fünf der weltweit am stärksten betroffenen Länder steht. Auch dort sind die Infektions- und Totenzahlen rückläufig. „Unsere größte Sorge ist, ob dies die erste Welle ist und es eine weitere geben könnte“, sagte der südafrikanische Gesundheitsminister Zweli Mkhize. 

Tausende Schweden erhielten falsche Testergebnisse

In Schweden haben 3.700 Menschen fälschlicherweise ein positives Corona-Testergebnis erhalten. Grund sei ein Fehler in einem Corona-Test eines chinesischen Lieferanten, teilen die Gesundheitsbehörden mit. Das Testpaket des Anbieters BGI Genomics habe nicht zwischen sehr niedrigen Viruslasten und einem negativen Testergebnis unterscheiden können. Die Labore hätten nun ihre Auswertungsmethode angepasst. In Schweden haben sich inzwischen 86.891 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert, 5.814 Menschen sind gestorben. Zuletzt sind die Neuinfektionen zurückgegangen.

Labore schlagen Alarm und erhöhen den Druck auf die Politik

Gesundheitsminister Spahn will die Corona-Tests für Reiserückkehrer umzustrukturieren. Die Labore in Deutschland zur Eile. Sie warnen vor dem Kollaps, sollte das Test-Aufkommen weiter steigen. Mehr dazu lesen Sie hier.

RKI-Studie: Dunkelziffer in Hotspot viel geringer als angenommen

Das Robert Koch-Institut hat das Infektionsgeschehen im bayrischen Bad Feilnbach untersucht. Die Gemeinde war im Frühjahr mit 160 Erkrankten bei 8.000 Einwohnern ein Corona-Hotspot. Für die Studie ließen sich 2.153 Menschen auf Antikörper testen. Bei sechs Prozent konnten diese festgestellt werden. Bei fast 40 Prozent der nachweislich Erkrankten konnten keine Antikörper festgestellt werden.

Die Ergebnisse zeigen außerdem: 85,5 Prozent dieser seit Februar an Covid-19 Erkrankten hatten Erkältungserscheinungen wie Fieber, Husten oder Atemnot. Am häufigsten steckten sich 18 bis 34-Jährige an. Das RKI stellte außerdem eine 2,6-mal höhere Infektionsrate fest als offiziell gemeldet wurde. Das ist allerdings eine viel geringere Dunkelziffer als angenommen. Das RKI ging ursprünglich von einer geschätzt fünfmal höheren Dunkelziffer aus. Die Studie läuft in vier Gemeinden. All diese Ergebnisse sollen nun Grundlage für weitere wichtige Forschungen werden.

WHO: Corona breitet sich weltweit langsamer aus

Die jüngsten Daten der Weltgesundheitsorganisation WHO zeigen eine Verlangsamung der Ausbreitung des Coronavirus, vor allem auf dem stark betroffenen amerikanischen Kontinent. In der vergangenen Woche wurden mehr als 1,7 Millionen Neuinfektionen und 39.000 weitere Todesfälle weltweit registriert, wie aus einem Bericht der Organisation vom Montag (Ortszeit) hervorgeht. Das sei ein Rückgang um fünf Prozent bei den Neuinfektionen sowie um zwölf Prozent bei den Todesfällen.

Die Gesamtzahl der Corona-Infektionen stieg auf über 23 Millionen, die Zahl der Todesfälle auf über 800.000. Abgesehen von Südostasien und der Region um das östliche Mittelmeer wurde nach WHO-Angaben in allen Weltregionen ein Rückgang bei der Zahl der neuen Fälle festgestellt.

Am schwersten betroffen sind weiterhin Länder auf dem amerikanischen Kontinent, die rund die Hälfte aller Neu-Infektionen weltweit sowie 62 Prozent der weltweiten Todesfälle meldeten. Doch auch hier gehen die Zahlen zurück. Verglichen mit der Vorwoche gab es elf Prozent weniger Neuinfektionen und 17 Prozent weniger Todesfälle. Vor allem die USA und Brasilien hatten geringere Zahlen in der Woche vom 17 bis 23. August gemeldet.

In Südostasien, der am zweitstärksten betroffenen Region der Welt, stiegen die Zahlen hingegen. Im Vergleich zur Vorwoche stiegen Neuinfektionen und Todesfälle um jeweils vier Prozent. In Europa, wo die Zahlen derzeit ansteigen, verringerte sich die Zahl der Neuinfektionen aber um ein Prozent im Vergleich zur Vorwoche. Die Todeszahlen sanken sogar um zwölf Prozent.

Mecklenburg-Vorpommern lockert Tourismus-Einschränkung

Tagestouristen dürfen vom 4. September an wieder nach Mecklenburg-Vorpommern fahren. Das twitterte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Dienstag nach einem Treffen der Landesregierung mit Vertretern von Kommunen, Wirtschaft und Verbänden. „MV hat nach wie vor die niedrigsten Infektionszahlen, als Tourismusland Nr. 1 haben wir eine sichere Hochsaison gemeistert, Kitas & Schulen sind seit über drei Wochen im sicheren Regelbetrieb“, heißt es in Schwesigs Tweet. Ab dem 4. September könnten deshalb weitere Reisen nach MV ermöglicht werden. Bislang durften nur Touristen mit mindestens einer Übernachtung im Land und Bus-Gruppenreisende in den Nordosten kommen. Zunächst war vom 3. September die Rede gewesen.

Schulen in NRW dürfen Maskenverweigerer nicht ausschließen

Schulen in Nordrhein-Westfalen dürfen Schüler ohne Alltagsmaske nicht pauschal vom Unterricht ausschließen. Darauf hat das Düsseldorfer Verwaltungsgericht am Dienstag hingewiesen. In der Coronabetreuungsverordnung des Landes NRW fehle dafür die notwendige Rechtsgrundlage.

Zwei Schüler eines Gymnasiums am Niederrhein hatten sich nach ihrer Weigerung, Masken zu tragen, gegen den daraufhin verhängten Ausschluss vom Unterricht vor Gericht gewehrt – mit Erfolg. Eine Ausnahmegenehmigung aus medizinischen Gründen lehnte das Gericht für die beiden Schüler aber ab. Die vorgelegten Atteste genügten den Richtern nicht.

Die Gymnasiasten hatten als Alltagsmasken einen Insektenschutz tragen wollen, was die Schule zu Recht als unzureichend abgelehnt habe. Zwar seien Ordnungsmaßnahmen gegen die Schüler grundsätzlich möglich. Ein Unterrichtssausschluss müsse aber zumindest befristet werden – auf einen konkreten Zeitraum zwischen einem Tag und zwei Wochen. Dies sei im konkreten Fall nicht geschehen. Die Schule hatte argumentiert, bewusst keinen konkreten Zeitraum verhängt zu haben: Mit zulässigen Atemschutzmasken dürften die Schüler sofort wieder am Unterricht teilnehmen. Gegen den Beschluss kann noch Beschwerde eingelegt werden.

Veranstaltungen während Corona: Erstes Bundesland prescht vor

Sachsen-Anhalts Innen- und Sportminister Holger Stahlknecht hat vorgeschlagen, nach monatelangen Corona-Einschränkungen wieder bis zu 2.500 Zuschauer bei Sport- und Großveranstaltungen zuzulassen. Bei niedrigem Infektionsgeschehen und einem guten Hygienekonzept könnten in Einzelfällen auch noch größere Gruppen genehmigt werden, sagte der CDU-Politiker am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Einen entsprechenden Vorschlag werde er am Vormittag mit seinen Kabinettskollegen diskutieren.

„Wir müssen mit Augenmaß ein Stück weit zur Normalität zurückkehren“, sagte Stahlknecht. Seinem Vorschlag zufolge sollte die Grenze von 2.500 Zuschauern in Hallen so lange gelten, bis in einem betreffenden Landkreis mehr als 15 Corona-Infektionen je 100.000 Einwohner pro Woche auftreten. Bei Übertreten dieser Schwelle wären weniger Zuschauer zulässig. 

Zuschauer mit Gesichtsmaske: Sachsen-Anhalt will Sport- und Großveranstaltungen unter bestimmten Voraussetzungen bald für 2.500 Menschen erlauben. (Quelle: imago images/Laci Perenyi)Zuschauer mit Gesichtsmaske: Sachsen-Anhalt will Sport- und Großveranstaltungen unter bestimmten Voraussetzungen bald für 2.500 Menschen erlauben. (Quelle: Laci Perenyi/imago images)

Auch Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) kündigte an, dass ab Mitte September eine stufenweise Rückkehr von Fans in Stadien, Sport- und Konzerthallen möglich sein soll – je nach regionalem Infektionsgeschehen. Die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern teilte unterdessen mit, ab Mitte kommender Woche wieder Tagestouristen aus anderen Bundesländern einreisen zu lassen. Tagesausflüge an die Küsten des Landes sollen voraussichtlich von 3. September an wieder möglich sein. Das Land hatte Mitte März einen Einreisestopp für Tagesgäste verhängt.

In München dagegen droht eine Verschärfung der Regeln. Ein Alkoholverbot im öffentlichen Raum steht bei steigenden Corona-Infektionen zur Debatte. Mehr dazu hier.

Sachsen: Bußgeld bei Verstoß gegen Maskenpflicht

Sachsen führt ab 1. September ein Bußgeld bei Verstößen gegen die Maskenpflicht im Nahverkehr und in Geschäften ein. Es beträgt 60 Euro. Einen entsprechenden Beschluss fasste das Kabinett am Dienstag in Dresden. Die Maßnahme ist Teil der neuen Corona-Schutzverordnung, die bis zum 2. November gelten soll. Abstandsregel und Kontaktbeschränkungen gelten weiter. Jahrmärkte und Weihnachtsmärkte werden bei Vorlage eines Hygienekonzeptes erlaubt. Gleiches gilt für Großveranstaltungen mit mehr als 1.000 Besuchern. Allerdings gibt es dafür Bedingungen.

Nach Angaben von Landessozialministerin Petra Köpping (SPD) haben sich in Sachsen bislang 5.834 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Das sind neun mehr als am Vortag. „Unsere Entwicklung ist nach wie vor recht positiv“, sagte Köpping mit Blick auf die vergleichsweise geringen Infektionszahlen. Die Zahl der Todesopfer liegt unverändert bei 224. 49 Menschen befinden sich wegen Covid-19 im Krankenhaus, sechs davon auf der Intensivstation.

Nach Fall in Hongkong: Auch Europäer erneut mit Corona infiziert

In den Niederlanden und Belgien haben sich zwei genesene Corona-Patienten einem Medienbericht zufolge erneut mit dem Virus angesteckt. Mehr dazu lesen Sie hier. 

Uni Oxford sicher: Impfstoffzulassung noch in diesem Jahr

Der potenzielle Corona-Impfstoff des britischen Pharmakonzerns AstraZeneca und der Universität Oxford könnte noch in diesem Jahr zur Zulassung eingereicht werden. Dies könne der Fall sein, wenn ausreichend Daten vorliegen, sagte der Wissenschaftler Andrew Pollard von der Universität Oxford der BBC.

Das Projekt gehört zu den führenden Studien im Rennen um einen Corona-Impfstoff. Die USA, die Europäische Union oder auch Japan haben sich unter anderem bereits Millionen Dosen des Mittels vorab gesichert. Die „Financial Times“ hatte berichtet, dass US-Präsident Donald Trump eine beschleunigte Zulassung des Impfstoffes vor den Wahlen am 3. November erwägt. Ein solcher Prozess erfordere aber den Nachweis, dass der Impfstoff tatsächlich wirke, sagte Pollard.

Reisewarnung für ganz Frankreich nicht ausgeschlossen

Der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß, schließt eine Reisewarnung für ganz Frankreich nicht aus. „Wir haben ein atmendes System“, sagte der CDU-Politiker am Dienstag in der RTL-Sendung „Frühstart“. Es gebe klare Maßzahlen, nach denen eine Region zum Risikogebiet erklärt werde, so Bareiß. „Wenn 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen zu erkennen sind, dann muss man reagieren.“ Am Montag hatte die Bundesregierung wegen der Corona-Ansteckungsgefahr eine Reisewarnung für den Großraum Paris sowie weite Teile der französischen Mittelmeerküste rund um Marseille ausgesprochen. Ein Video dazu finden Sie hier

Die Einstufung der Regionen Île-de-France und Provence-Alpes-Côte d’Azur als Risikogebiete halte er für angemessen, betonte Bareiß. „Das System funktioniert. Wir haben ganz klar gesagt, dass wir nicht mehr Länder schließen wollen, sondern nur noch Regionen beobachten wollen“, sagte er in der TV-Sendung. Eine Reisewarnung ist zwar kein Reiseverbot, aber eine abschreckende Wirkung ist beabsichtigt. Und sie hat eine positive Seite für Verbraucher: Sie ermöglicht es Pauschalreisenden, Buchungen kostenlos zu stornieren.

Bundesregierung erlässt Reisewarnung für Region Paris und Mittelmeergegend

Die Bundesregierung hat eine Reisewarnung für die Region rund um Paris sowie die Mittelmeerregion erlassen. Vor nicht notwendigen, touristischen Reisen in die Hauptstadtregion Île de France einschließlich Paris sowie die Region Provence-Alpes-Côte-d’Azur werde wegen hoher Infektionszahlen mit dem Coronavirus derzeit gewarnt, erklärte das Auswärtige Amt am Montagabend. Das Robert-Koch-Institut erklärte beide Regionen zuvor zum Risikogebiet.

Das bedeutet, dass Reisende und Rückkehrer aus diesen Gebieten nach der Einreise in Deutschland einen verpflichtenden Test auf das Coronavirus machen und in Quarantäne müssen. Entscheidend für die Einstufung als Risikogebiet ist, dass die Zahl der Neuinfektionen bei mehr als 50 Fällen pro 100.000 Einwohner auf sieben Tagen liegt. In der Region Provence-Alpes-Côte-d’Azur liegen zahlreiche Urlaubsorte wie Nizza, Antibes oder Cannes.

Auch vor nicht notwendigen, touristischen Reisen nach Französisch Guyana wird aufgrund hoher Infektionszahlen gewarnt. Von Reisen in die übrigen französischen Überseegebiete, für die Einreisebeschränkungen bestehen, wird dringend abgeraten.

US-Seuchenexperte Fauci warnt vor übereilter Zulassung eines Impfstoffs

Der führende US-Experte für Infektionskrankheiten, Anthony Fauci, warnt vor einer übereilten Zulassung eines Corona-Impfstoffkandidaten. „Das einzige, was Sie bei einem Impfstoff nicht sehen möchten, ist eine EUA („Emergency Use Authorization“/Notfallzulassung), bevor Sie Belege für die Wirksamkeit haben“, sagte Fauci der Nachrichtenagentur Reuters in einem Telefoninterview am Montag. „Eine der potenziellen Gefahren, wenn Sie einen Impfstoff übereilt auf den Markt bringen, besteht darin, dass es für die anderen Impfstoffkandidaten schwierig – wenn nicht unmöglich wird -, Testpersonen für ihre Studie zu gewinnen“, erklärte der Leiter des NIAID-Instituts für Allergien und ansteckende Krankheiten weiter.

In den vergangenen Wochen sind mehrere Impfstoffkandidaten in großangelegte klinische Studien eingetreten. Zehntausende nehmen an freiwilligen Testreihen der Impfstoffkandidaten von Moderna, Pfizer und AstraZeneca teil. Johnson & Johnson kündigte an, rund 60.000 Probanden in seine Phase-III-Impfstoffstudie aufzunehmen.

Corona-Lockdown im Gazastreifen

Im dicht besiedelten Gazastreifen sind die ersten Corona-Fälle außerhalb spezieller Quarantäne-Einrichtungen nachgewiesen worden. Wie das Informationsbüro der islamistischen Hamas-Regierung am späten Montagabend mitteilte, wurden die vier Fälle -– alles Mitglieder einer Familie – im Flüchtlingslager Al-Mughasi registriert. Dort leben etwa 120.000 Menschen.

Das Informationsbüro verkündete einen kompletten Lockdown für den gesamten Gazastreifen. Die Maßnahme solle von Montagnacht für 48 Stunden gelten. Bildungseinrichtungen, Moscheen und Märkte müssen geschlossen bleiben. In dem Küstenstreifen leben insgesamt zwei Millionen Menschen unter prekären Umständen. Eine starke Ausbreitung des Virus gilt als Horrorszenario. Entgegen vieler Befürchtungen verlief die Pandemie bislang glimpflich.

Im Gazastreifen gibt es etwa 20 Quarantäne-Einrichtungen – alle außerhalb der dicht besiedelten Gebiete. Für jeden Einreisenden ist seit Bekanntwerden des Corona-Ausbruchs in den Palästinensergebieten am 5. März eine Quarantäne verpflichtend. Außer den vier nun bekannt gewordenen Corona-Fällen wurden alle 105 weiteren in diesen Einrichtungen registriert. 72 Infizierte gelten als wieder genesen.

Forscher: Patient nach wenigen Monaten wieder infiziert

Wissenschaftler in Hongkong haben beobachtet, dass sich ein Patient, der bereits mit dem Coronavirus infiziert und zwischenzeitlich immun war, nun wieder damit angesteckt hat. Dies berichtet unter anderem die „New York Times“.

„Ein anscheinend junger und gesunder Patient hatte einen zweiten Fall einer Covid-19-Infektion, der 4,5 Monate nach der ersten Erkrankung diagnostiziert wurde“, werden die Forscher der Universität Hongkong zitiert. Er habe sich bei einer Reise nach Spanien mit einer anderen Mutation des Virus angesteckt als bei seiner ersten Infektion.

Ihre Schlussfolgerung: Die Immunität gegen das Virus könnte möglicherweise bei manchen Menschen nur wenige Monate anhalten. Der 33-jährige Mann hatte beim ersten Mal nur leichte und diesmal keine Symptome. Eine kurze Dauer der Immunität wäre auch im Hinblick auf einen kommenden Impfstoff problematisch.

Dutzende FKK-Urlauber erkrankt – Sorge in Frankreich

Ein großer Corona-Aubruch im Süden des Landes beschäftigt die französischen Behörden. In einer FKK-Anlage in Cap D’Agde bei Montpellier wurden fast 100 Urlauber positiv auf das Virus getestet. Wie die regionalen Gesundheitsbehörden mitteilten, wurden 38 Menschen am Montag positiv getestet, weitere 57 am Mittwoch. Der Anteil der Infektionen lag unter den Besuchern dieser Urlaubsanlage deutlich höher als in der Stadt d’Agde. Weitere 50 Urlauber wurden demnach nach ihrer Rückkehr nach Hause positiv getestet und andere Testergebnisse standen noch aus. Die Behörden zeigten sich „sehr besorgt“ über den Ausbruch.

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Die Zahl der Corona-Infektionen steigt in Frankreich weiter deutlich an: Insgesamt 4.897 Neuinfektionen binnen 24 Stunden meldeten die Gesundheitsbehörden des Landes am Sonntag. Dies war die höchste Zahl seit dem Ende des Lockdowns im Mai. Gesundheitsminister Olivier Veran zeigte sich angesichts der Gesamtlage in Frankreich besorgt und sprach in der Zeitung „Le Journal du Dimanche“ von Risiken.

In Frankreich gehen demnächst die Sommerferien zu Ende und die Reiserückkehrwelle steht an. Allerdings sind derzeit anders als im Frühjahr sehr viel mehr jüngere Leute mit Corona infiziert, die in der Regel weniger Symptome zeigen.

Viele Erkrankte in Heidelberger Firma

In einer Verpackungsfirma in Heidelberg sind 29 Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das hat eine Sprecherin des Landratsamts der Deutschen Presse-Agentur bestätigt. Zunächst war ein Mitarbeiter des Unternehmens positiv auf das Coronavirus getestet worden, woraufhin das Unternehmen den etwa 150 Beschäftigten einen freiwilligen Test anbot.

Rund 60 Mitarbeiter wurden getestet, 29 hatten ein positives Testergebnis. Das Gesundheitsamt testet nun die restlichen Mitarbeiter, die Ergebnisse sollen in zwei Tagen vorliegen. Eine Schließung des Betriebs sei derzeit nicht geplant. Die Personen befinden sich nun in Quarantäne, das Gesundheitsamt ermittelt die Kontaktpersonen. Bisher blieb unklar, wie es zu dem Infektionsgeschehen kam.

Testpflicht für Rückkehrer aus Risikogebieten könnte fallen

Die Corona-Pflichttests für Reiserückkehrer aus Risikogebieten könnten nach dem Sommer wieder abgeschafft werden. Einen entsprechenden Vorschlag hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur seinen Amtskollegen aus den Ländern für deren Schaltkonferenz am Nachmittag vorgelegt. Dem Konzept zufolge sollen nach Ende der Sommerferien im ganzen Bundesgebiet die Regeln für die Rückkehr aus Risikoregionen überarbeitet werden. Zuletzt enden die Ferien Mitte September in Baden-Württemberg.

Statt Reisende aus Risikogebieten direkt bei der Einreise zum Test zu verpflichten, solle wieder primär eine Quarantänepflicht greifen. Die Quarantäne könne „nur durch ein negatives Testergebnis bei einer Testung nach frühestens fünf Tagen nach Einreise beendet werden“, heißt es in dem Vorschlag. Einfließen sollten die Erfahrungen aus den letzten Wochen, auch mit Blick auf zunehmend begrenzte Testkapazitäten.

Ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums sagte, die Labore seien aktuell stark belastet, und es sei absehbar, dass das System dauerhaft an seine Grenzen stoße. „Klar ist auch, wenn wir wochenlang Volllast fahren in dem Bereich, werden wir Material- und Personalprobleme bekommen.“ Deshalb müsse man die Teststrategie entsprechend anpassen. Seit Ende Juli können Urlauber sich kostenlos auf Corona testen lassen. Reisende, die aus einer zum Risikogebiet erklärten Region kommen, müssen das seit 8. August sogar tun, wenn sie keinen negativen Test vorweisen können. Auch das ist kostenlos.

Lufthansa verschärft Maskenpflicht

Die Lufthansa verschärft zur Eindämmung der Corona-Pandemie die Maskenpflicht an Bord von Flugzeugen der Konzern-Airlines. Ausnahmen beim Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung sind ab September nur noch mit ärztlichem Attest möglich, wie die Lufthansa mitteilte. Außerdem muss für eine Befreiung von der Maskenpflicht ein negativer Covid-19-Testvorgelegt werden.

Dem Konzern zufolge muss das ärztliche Attest auf einem von der Airline vorgegebenen Formblatt vorgelegt werden. Zur Lufthansa gehören auch die Fluglinien Swiss, Austrian Airlines, Brussels Airlines und Eurowings. Der negative Covid-19-Test darf zum planmäßigem Start der Reise nicht älter als 48 Stunden sein.

Die Airlines der Lufthansa hatten bereits Anfang Mai eine Maskenpflicht an Bord ihrer Flüge eingeführt. Mit den neuen Regeln zur Maskenpflicht werde nun „ein noch besserer Schutz für alle Fluggäste sichergestellt“, erklärte das Unternehmen. Grundsätzlich sei das Risiko, sich an Bord eines Flugzeugs mit dem Virus anzustecken, aber „sehr gering“. Die Kabinen sind demnach mit Filtern ausgestattet, die die Luft an Bord „permanent von Verunreinigungen wie Staub, Bakterien und Viren säubern“.

Rosenheim überschreitet Grenzwert – neue Beschränkungen

Die Stadt Rosenheim hat am Wochenende den 7-Tage-Grenzwert bei den Corona-Infektionen überschritten und reagiert mit Beschränkungen des öffentlichen Lebens. Der Wert habe am Wochenende bei 53,7 Neuinfektionen binnen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner gelegen, teilte die Stadt mit. Damit ist nicht nur der Frühwarnwert für Bayern von 35 Neuinfektionen überschritten, sondern auch die von Bund und Ländern vereinbarte Schwelle für verschärfte Beschränkungen des öffentlichen Lebens.

Deshalb gelten nun stärkere Beschränkungen für private Veranstaltungen und für Gruppen in der Öffentlichkeit. Etwa dürfen nur noch maximal 50 Menschen an nicht öffentlichen Veranstaltungen in geschlossenen Räumen teilnehmen, unter freiem Himmel sind höchstens 100 Leute zugelassen. In der Öffentlichkeit dürfen sich nur noch Mitglieder eines Hausstands oder maximal fünf Menschen in Gruppen aufhalten.

Auch in Heilbronn nähern sich die Infizierten wieder der kritischen Marke an. Der Grund: Urlaubsrückkehrer. Er neige nicht zu Aktionismus, sagte Heilbronns Oberbürgermeister Harry Mergel dem SWR. Allerdings seien 80 Prozent der Infizierten Reiserückkehrer. „Wir werden uns deshalb auch ganz besonders auf diese Gruppe konzentrieren, sagte Mergel.

Die Stadt hatte als erste baden-württembergische Kommune seit Monaten die Vorwarnstufe erreicht. Die sogenannte 7-Tage-Inzidenz lag zuletzt laut Landesgesundheitsministerium bei knapp 39 Fällen auf 100.000 Einwohner. Drastische Schritte bis zum sogenannten Shutdown werden aber erst ab einer 7-Tage-Inzidenz von 50 ergriffen.

Bali lässt keine ausländischen Touristen mehr einreisen

Aus Furcht vor einer Ausbreitung des Coronavirus dürfen ausländische Touristen bis Jahresende nicht mehr auf die indonesische Ferieninsel Bali. Wie am Montag bekannt wurde, will die Inselregierung anders als bislang geplant ausländische Urlauber nicht bereits ab dem 11. September zurückkehren lassen, sondern frühestens kommendes Jahr. Hintergrund sind steigende Infektionszahlen in Indonesien und zahlreiche in den Herkunftsländern der Touristen beschlossene Reisebeschränkungen.

„Die Lage in Indonesien ist nicht förderlich, es internationalen Touristen zu erlauben, Indonesien, Bali eingeschlossen, zu besuchen“, heißt es in einem auf Samstag datierten offiziellen Schreiben von Balis Gouverneur I Wayan Koster. Eine erneute Öffnung der Insel nach dem Corona-Lockdown dürfe „nicht überstürzt“ werden und erfordere „sorgfältige Vorbereitung“. Ein genaues Datum für die Rückkehr ausländischer Touristen nannte der Gouverneur nicht. Inländische Touristen dürfen seit Ende Juli wieder die Strände und kulturellen Sehenswürdigkeit der Insel genießen.

Auf Bali wurden bislang gut 4.000 Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus nachgewiesen. Etwa 50 Infizierte starben. „Die neuen Fälle sind unter Kontrolle, die Genesungsrate wächst und die Todesrate ist unter Kontrolle“, betonte Koster in seinem Schreiben. In ganz Indonesien wurden bislang mehr als 153.000 Corona-Infektionen und mindestens 6.680 Corona-Tote registriert. Angesichts eingeschränkter Test-Kapazitäten gehen Experten allerdings von einer hohen Dunkelziffer aus

Streit um Verschärfung von Corona-Maßnahmen

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen ist zuletzt immer weiter gestiegen, jetzt beraten Bund und Länder über mögliche neue Maßnahmen. Ostdeutsche Ministerpräsidenten wollen davon nichts wissen. Lesen Sie den ganzen Artikel hier.

RKI: 711 registrierte Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Erwartungsgemäß hat das Robert Koch-Institut (RKI) am Montag vergleichsweise wenig neue Corona-Infektionen gemeldet. Nach Angaben vom frühen Montagmorgen hatten die Gesundheitsämter binnen 24 Stunden 711 Fälle an das RKI übermittelt. An Sonntagen und Montagen sind die gemeldeten Fallzahlen erfahrungsgemäß oft niedriger, weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI übermitteln. An den Tagen zuvor hatte die tägliche Zahl der Neuinfektionen noch weit höher gelegen. Am Samstag war mit 2.034 neuen Fällen erstmals seit Ende April die 2.000er-Marke überschritten worden.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Mitteilung vom Sonntag bei 1,08 (Vortag: 1,13). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwas mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Zudem gibt das RKI einen sogenannten Sieben-Tage-R an. Er bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert am Sonntag bei 1,07 (Vortag: 1,16). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor acht bis 16 Tagen.

Kontrollen der Maskenpflicht in der Bahn: Ordnungsämter, Bundespolizei, die Bahn und die Verkehrsunternehmen wollen eine Großaktion starten. (Quelle: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa)Kontrollen der Maskenpflicht in der Bahn: Ordnungsämter, Bundespolizei, die Bahn und die Verkehrsunternehmen wollen eine Großaktion starten. (Quelle: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa)

Bahn will Einhaltung der Maskenpflicht abends an Bahnhöfen stärker kontrollieren

Die Deutsche Bahn will laut einem Zeitungsbericht in den Abendstunden mehr Sicherheitskräfte an den Bahnhöfen und S-Bahn-Stationen einsetzen, um die Einhaltung der Maskenpflicht zu überwachen. Es sei „nicht hinnehmbar“, dass sich Einzelne nicht an die Regeln zum Schutz vor dem Coronavirus hielten, sagte der Sicherheitschef der Deutschen Bahn (DB), Hans-Hilmar Rischke, der „Bild“-Zeitung. Das Maskentragen an den Bahnhöfen sei keine unverbindliche Empfehlung, sondern Pflicht.

Die verstärkten Patrouillen in den Abendstunden werden laut „Bild“ von der Bahn als notwendig erachtet, da bei einer erstmaligen Masken-Kontrolle per Videokameras auf sechs Hamburger S-Bahnhöfen zahlreiche Verstöße festgestellt worden waren. Die Bilder von DB-Kameras waren demnach punktuell und stichprobenhaft ausgewertet worden. In den Morgen- und Nachmittagsstunden mit der hohen Zahl von Pendlern habe dieser Auswertung zufolge der Anteil der Menschen mit Maske durchweg über 90 Prozent gelegen, vielfach sogar über 99 Prozent. Nach 23.00 Uhr habe das Bild aber anders ausgesehen.

An den Bahnhöfen Hamburg-Harburg und Reeperbahn beispielsweise lag der Zeitung zufolge spätabends und nachts, als viele jüngere Menschen unterwegs waren und auch mehr Alkoholkonsum im Spiel war als zu anderen Tageszeiten, der Anteil der Menschen ohne Maske bei rund 20 Prozent. Vor einigen Tagen hatte die Deutsche Bahn bereits angekündigt, die Einhaltung der Maskenpflicht innerhalb der Züge verstärkt zu kontrollieren.

Wiesbaden verbietet Veranstaltungen mit mehr als 50 Personen

Aufgrund erhöhter Corona-Fallzahlen hat die Stadt Wiesbaden Veranstaltungen und Zusammenkünfte mit mehr als 50 Menschen verboten. Wie die Stadt am Sonntag mitteilte, gilt die Regelung ab Dienstag vier Wochen lang. Veranstaltungen ab 50 Personen müssten nun bis mindestens einschließlich 21. September durch das Gesundheitsamt genehmigt werden.

Darunter fielen neben Privatfeiern im öffentlichen und nicht-öffentlichen Raum beispielsweise auch Kulturangebote wie Theater und Kinos. Ob die Allgemeinverfügung dann noch einmal verlängert oder gar verschärft werde, hänge von den gemeldeten Neuinfektionen ab. Auch weitere Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie könnten folgen.

Trump gibt Notfallgenehmigung für Plasmatherapie bekannt

Die US-Regierung erteilt eine Notfallgenehmigung für die Behandlung der Erkrankung Covid-19 mit Blutplasma, das Antikörper gegen das Coronavirus enthält. Das kündigte US-Präsident Donald Trump am Sonntagabend (Ortszeit) im Weißen Haus an. Hier lesen Sie mehr.

Zahl der Corona-Infektionen in Indien explodiert

Die Zahl der offiziell registrierten Corona-Infektionen in Indien hat die Schwelle von drei Millionen überschritten. Es seien innerhalb von 24 Stunden gut 69.000 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet worden, teilte das Gesundheitsministerin am Sonntag in Neu Delhi mit. Damit gebe es nun mehr als drei Millionen Infektionsfälle; mehr als 56.700 Menschen starben an Covid-19.

Viele Experten gehen davon aus, dass die Dunkelziffer noch weitaus höher liegt, da in dem zweitbevölkerungsreichsten Land der Erde wenig getestet wird. Zudem werden die Todesfälle oft nicht richtig erfasst.

Das Coronavirus breitet sich in Indien derzeit vor allem in ländlichen Gebieten stark aus, in denen die Gesundheitssysteme besonders schlecht ausgebaut sind und Schutzmaßnahmen wie das Tragen von Masken und Abstandsregelungen oftmals ignoriert werden. Auch werden Infizierte in diesen Regionen häufig gesellschaftlich geächtet, was Menschen abschreckt, sich testen zu lassen.

Frankreich warnt vor mehr Corona-Infektionen unter Jüngeren

Frankreichs Gesundheitsminister hat vor einer vermehrten Übertragung des Coronavirus von jüngeren auf ältere Menschen gewarnt. Das Virus zirkuliere viermal häufiger unter den Menschen jünger als 40 Jahre als unter den über 65-Jährigen, sagte Olivier Véran in einem Interview mit der französischen Sonntagszeitung „Journal du Dimanche“. Wenn sich die Ausbreitung des Virus unter den Jüngeren beschleunige, bestehe die Gefahr, dass ältere Menschen infiziert würden, die häufiger an der schwereren Form von Covid-19 erkrankten, sagte Véran. „Wir befinden uns in einer riskanten Situation“, betonte der Minister.

In Frankreich steigt seit einigen Wochen die Zahl der Neuinfektionen wieder an. Dabei handele es sich nicht um eine „Wiederholung“ der Pandemie, da diese nie aufgehört habe, betonte Véran. Frankreich wurde von der Pandemie schwer getroffen, bisher wurden mehr als 30.500 Todesfälle registriert. Zuletzt war die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen wieder gestiegen. Am Freitag meldeten die Gesundheitsbehörden 4.586 neue Infektionen. Mehrere Départements und Städte –darunter auch die Hauptstadt Paris – wurden als Zone eingestuft, in der das Virus aktiv zirkuliert.

Polizei kontrolliert stärker Corona-Regelungen in Offenbach

Die Polizei in Offenbach kontrolliert verstärkt die verschärften Corona-Regelungen. Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, sind mehr Kräfte als sonst im Einsatz. Die Nacht von Samstag auf Sonntag sei unproblematisch verlaufen, sagte ein Polizeisprecher. Es habe nur vereinzelt Verstöße gegeben. Die kontrollierten Menschen zeigten sich demnach einsichtig. Die Polizei hatte am Samstag angekündigt, die Lage genau zu beobachten. Offenbach hatte am Freitag als erste hessische Stadt wegen des Anstiegs über den kritischen Schwellenwert wieder strengere Kontaktbeschränkungen eingeführt, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen.

Zudem gilt seit der Nacht von Samstag auf Sonntag jeweils ab 0.00 Uhr eine nächtliche Sperrstunde für Gaststätten und Bars. Aufenthalte im öffentlichen Raum sind laut Stadtverwaltung nur allein, in Gruppen von höchstens fünf Menschen oder mit den Angehörigen des eigenen und eines weiteren Hausstandes gestattet. Diese Regelung gilt auch bei Besuchen von Restaurants, Cafés und Bars.

Kramp-Karrenbauer: Maskenpflicht am Arbeitsplatz denkbar

CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer plädiert dafür, im Fall steigender Corona-Zahlen eine bundesweite Maskenpflicht am Arbeitsplatz und im Schulunterricht zu prüfen. Viele Unternehmen hätten die Maskenpflicht am Arbeitsplatz schon eingeführt, sagte sie der „Welt am Sonntag“. „Das könnte auf jeden Fall ein Schritt sein, der auch bundesweit verpflichtend wird, jedenfalls wenn damit die Schließung ganzer Branchen verhindert werden könnte.“

Das gelte auch für die Schulen. „Wenn das obligatorische Tragen von Masken im Unterricht dazu führt, dass wir die Schließung der Schulen umgehen, dann sollten wir darüber nachdenken. Die Erfahrungen in Nordrhein-Westfalen scheinen nicht so schlecht zu sein“, sagte Kramp-Karrenbauer.

NRW ist das erste Bundesland, das eine Maskenpflicht im Schulunterricht eingeführt hat. Zum Schutz vor Infektionen müssen seit Beginn dieses Schuljahres alle Schüler der weiterführenden und berufsbildenden Schulen einen Mund-Nasen-Schutz auch in der Klasse am Platz tragen. In Frankreich soll künftig eine Maskenpflicht in Unternehmen gelten, ausgenommen sind Einzelbüros.

Bundesländer uneins über Obergrenze für private Feiern

Die Forderung nach einer bundesweit einheitlichen Teilnehmergrenze für private Feiern stößt in mehreren Bundesländern auf Widerstand. Das hat eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur bei den Ländern ergeben. Demnach befürworten etwa Berlin, Hamburg, Bremen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz grundsätzlich eine einheitliche Obergrenze für Familienfeiern, Geburtstagspartys oder Hochzeiten, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Länder wie Schleswig-Holstein oder Mecklenburg-Vorpommern lehnen diese ab.

„Auf den ersten Blick mag eine bundeseinheitliche Lösung vorteilhaft wirken, allerdings verkennt sie die oft innerhalb Deutschlands sehr unterschiedliche Entwicklung des Infektionsgeschehens“, sagte ein Sprecher der Landesregierung in Schleswig-Holstein der dpa. Derzeit sind private Feiern hier auf 50 Personen beschränkt. In Hamburg sind es etwa nur 25, in Berlin hingegen 500.

Bei einer Videokonferenz wollen die Ministerpräsidenten der Länder am Donnerstag mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) auch über dieses Thema beraten. Nach Ansicht der Bundesregierung tragen vor allem private Feiern, bei denen die Hygiene- und Abstandsregeln nicht eingehalten werden, sowie Rückkehrer aus Risikogebieten zu den steigenden Infektionszahlen in Deutschland bei. Der Ärzteverband Marburger Bund hatte vor kurzem bundesweit einheitliche Vorgaben für Feste und Feierlichkeiten gefordert.

782 registrierte Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Erwartungsgemäß hat das Robert Koch-Institut (RKI) am Sonntag vergleichsweise wenig neue Corona-Infektionen gemeldet. Nach Angaben vom frühen Sonntagmorgen hatten die Gesundheitsämter binnen 24 Stunden 782 Fälle an das RKI übermittelt. An Sonntagen – und auch Montagen – sind die gemeldeten Fallzahlen erfahrungsgemäß oft niedriger, weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI übermitteln. An den Tagen zuvor hatte die tägliche Zahl der Neuinfektionen noch weit höher gelegen. Am Samstag war mit 2.034 neuen Fällen erstmals seit Ende April die 2.000er-Marke überschritten worden.

Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Ende März/Anfang April bei mehr als 6000 gelegen. Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Mitteilung vom Samstag bei 1,13 (Vortag: 1,02). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwas mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Heil will Aufstockung des Kurzarbeitergeldes bis März 2022

Das Bundesarbeitsministerium schlägt nach einem Medienbericht vor, die Aufstockung des Kurzarbeitergeldes und die Übernahme der Sozialversicherungsbeiträge bis März 2022 zu verlängern. Das Ressort von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) habe kurz vor dem Koalitionsausschuss am Dienstag ein entsprechendes Modell entwickelt, meldet die „Bild am Sonntag“ unter Berufung auf ein vertrauliches Konzept.

Wie die „Bild am Sonntag“ unter Berufung auf das ihr vorliegende Papier meldet, soll das Kurzarbeitergeld wegen der Corona-Krise bis März 2022 ausgezahlt werden. Auch die Aufstockung des Kurzarbeitergeldes solle bis dahin fortgesetzt werden. Den Arbeitgebern sollten die Sozialversicherungsbeiträge für Kurzarbeiter bis März 2021 vollständig erstattet werden, ab April 2021 nur noch zu 50 Prozent – es sei denn, die Unternehmen bildeten Kurzarbeiter weiter. In diesem Fall solle der Staat die Beiträge bis März 2022 komplett übernehmen, heißt es in dem Bericht.

Regulär beträgt das Kurzarbeitergeld 60 Prozent des ausgefallenen Nettolohns, für Berufstätige mit Kindern 67 Prozent. Die Bundesregierung hatte in der Corona-Krise aber beschlossen, das Kurzarbeitergeld aufzustocken. Ab dem vierten Monat wird es nun auf 70 beziehungsweise 77 Prozent erhöht, ab dem siebten Monat auf 80 beziehungsweise 87 Prozent.

Ärztepräsident fordert breiten Einsatz von Corona-Schnelltests

Angesichts aktueller Probleme mit den Corona-Tests in Deutschland fordert Ärztepräsident Klaus Reinhardt einen verstärkten Einsatz von Schnelltests. Nötig sei eine Generalüberholung der Corona-Teststrategie und geeignete Konzepte für die saisonale Influenza-Impfung, sagte Reinhardt der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

Corona-Schnelltests seien vielleicht nicht ganz so exakt. „Dafür ließen sich aber viel mehr Menschen in kurzer Zeit unkompliziert testen und Infektionsketten schneller unterbrechen.“ Zudem herrsche in der Erkältungs- und Grippezeit Hochbetrieb in den Praxen. Zeit für Corona-Reihentests von ganzen Bevölkerungsgruppen ohne Symptome bleibe kaum noch. Dies solle ausschließlich in ausgelagerten Testzentren oder in eigens darauf spezialisierten Arztpraxen erfolgen, forderte er.

Mehr als 114.000 Corona-Tote in Brasilien

Das Coronavirus breitet sich in Brasilien weiter aus. Das Gesundheitsministerium meldet 50.032 Neuinfektionen. Damit steigt die Gesamtzahl der Ansteckungen auf 3.582 Millionen. Die Zahl der Todesfälle legte binnen 24 Stunden um 892 auf 114.250 zu. Brasilien weist in der Coronavirus-Pandemie nach den USA weltweit die meisten Infektionen und Todesfälle auf.

Bereits 800.000 Corona-Tote weltweit

Seit Beginn der Corona-Pandemie sind US-Wissenschaftlern zufolge weltweit bereits 800.000 Menschen nach einer Infektion mit dem Virus gestorben. Das ging am Samstag aus Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore hervor.

Damit ist die Zahl der Todesopfer innerhalb von zweieinhalb Wochen, seit dem 5. August, um 100.000 angestiegen. Die Zahl der bestätigten Infektionen stieg im gleichen Zeitraum von 18,5 Millionen auf 23 Millionen an. Diese Zunahme um gut 24 Prozent in relativ kurzer Zeit zeigt, dass sich die Pandemie in einigen Ländern weiter rasch ausbreitet.

RKI-Untersuchung zeigt die Orte der meisten Corona-Infektionen

Privathaushalte und Altenheime sind laut einer RKI-Untersuchung die Orte der meisten Corona-Übertragungen. Die zweitmeisten Corona-Ausbrüche gehen laut Robert Koch-Institut auf Alten- und Pflegeheime zurück. Besonders hoch ist die Ansteckungsgefahr beim Ausbruch in einem Flüchtlingsheim.

Schulen spielen der RKI-Studie zufolge bislang keine Rolle bei den Infektionen. Das RKI ordnet ihnen nur 31 Ausbrüche und 150 Infektionen zu. Auch Restaurants, Hotels oder Büros sind bislang Nebenschauplätze. Ausbrüche in der Bahn lassen sich laut RKI nur schwer ermitteln, da die Identität eines Kontaktes kaum nachvollziehbar sei.

„Neben einzelnen spektakulären und bundesweit bekannt gewordenen großen Ausbrüchen sind es insbesondere Übertragungen im familiären und häuslichen Umfeld, die nicht unbedingt zu vielen Folgefällen führen und nur wenige Fälle pro Ausbruch aufweisen, aber offensichtlich sehr häufig vorkommen“, heißt es in dem RKI-Papier. „Gemeinsames Wohnen auch im Alten- und Pflegeheim scheint häufig zu Übertragungen zu führen, deutlich weniger jedoch Situationen im Freien, wie fehlende Ausbrüche in Tierparks und Zoos beziehungsweise nur drei Fälle beim Picknick nahelegen.“ Das RKI weist darauf hin, dass nicht bei allen erfassten Fällen die Quellensuche der Infektion ganz sicher verlaufen ist. Den Angaben liegen laut RKI lediglich etwa 27 Prozent aller Infektionen zugrunde, die einem konkreten Ausbruchsort zugeordnet werden konnten. Mehr Informationen finden Sie hier.

Altmaier will Verlängerung von Corona-Hilfen für Mittelstand

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) will in der Corona-Krise eine Verlängerung der Überbrückungshilfen für den Mittelstand bis Ende des Jahres. Gerade der Mittelstand und seine Beschäftigten bräuchten weiterhin dringend Hilfe, um die schwierige Zeit zu überstehen, hieß es aus dem Wirtschaftsministerium. In den besonders von den aktuellen Einschränkungen betroffenen Bereichen sei der Bedarf weiterhin sehr hoch und die Lage ernst.

Die staatlichen Überbrückungshilfen laufen bisher bis Ende August. Die Antragsfrist war bis Ende September verlängert worden, also sind Zahlungen auch rückwirkend möglich. Für die Zuschüsse an die Firmen hat der Bund 25 Milliarden Euro eingeplant. Unterstützt werden sollen vor allem kleine und mittelständische Firmen aus Branchen wie der Reisewirtschaft, dem Hotel- und Gaststättengewerbe oder den Schaustellern, die weiter erhebliche Umsatzeinbußen haben.

Bisher wurden bei den Überbrückungshilfen rund 38.000 Anträge gestellt und ein Fördervolumen von über 700 Millionen Euro beantragt, wie es im Wirtschaftsministerium hieß. Damit ist noch viel Geld aus dem Milliardentopf nicht abgeflossen.

Verdi: Ohne längeres Kurzarbeitergeld drohen Entlassungen

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi warnt vor massivem Jobverlust ohne eine Verlängerung des Kurzarbeitergelds in der Corona-Krise. Union und SPD sollten daher den Weg für eine Verlängerung des Kurzarbeitergelds freimachen.

Verdi-Chef Frank Werneke erläuterte, steigende Aufträge und Umsätze deuteten auf eine wirtschaftliche Erholung nach dem Corona-Einbruch hin. Es gebe aber auch Bereiche, vor allem im Dienstleistungssektor sowie etwa bei den Autozulieferern, die von der Krise weiter stark betroffen seien. „Der Flugverkehr kommt nicht richtig in Gang“, sagte der Verdi-Chef. Kulturveranstaltungen fänden höchstens eingeschränkt statt. Der Tourismus leide weiter. Hier brauche es Planungssicherheit durch Kurzarbeit. Werneke forderte, dass es bei der Aufstockung auf 80 beziehungsweise 87 Prozent des Einkommens bleibt. 

Werneke forderte zudem, die Erstattung der Sozialversicherungsbeiträge zugunsten der Unternehmen an die Verpflichtung zum Joberhalt zu knüpfen. „Es kann nicht auf der einen Seite Kurzarbeitergeld abkassiert werden, und auf der anderen Seite werden betriebsbedingte Kündigungen ausgesprochen“, sagte er der dpa. Für die Planungssicherheit der Unternehmen und Beschäftigten brauche es spätestens Mitte September Klarheit über eine Verlängerung des Kurzarbeitergelds, mahnte Werneke. 

Corona-Teststation an der A3 vorübergehend geschlossen

Die Corona-Teststation an der Autobahn 3 bei Passau war in der Nacht zu Samstag vorübergehend geschlossen. 40 ehrenamtliche Helfer unter Leitung des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) sprangen ein, um den Betrieb aufrechtzuerhalten, wie ein BRK-Sprecher mitteilte. Mitarbeiter des privaten Betreibers Eurofins hätten die Teststation plötzlich verlassen. Die Hintergründe seien noch unklar.

„Die Teststation war mindestens eine Stunde geschlossen“, sagte der Sprecher. Schon im Laufe des Freitags mussten Reisende mit hohen Wartezeiten rechnen. Als die Ehrenamtlichen gegen 23 Uhr eintrafen, hätten mehrere Hundert Menschen vor den geschlossenen Zelten gewartet. Am frühen Morgen habe Eurofins den Betrieb wieder aufgenommen. „Wir werden das ganze Wochenende vor Ort sein, um die Testkapazitäten zu erhöhen“, versprach der BRK-Sprecher.

Umfrage: Mehrheit ist für Absage von Karneval

Zwei Drittel der Erwachsenen in Deutschland (67 Prozent) befürworten einer Umfrage zufolge eine bundesweite Absage aller Karnevalsfeiern der kommenden Saison. Rund ein Viertel (23 Prozent) lehnen eine Absage ab, wie aus einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov hervorgeht. Befragt wurden am Donnerstag fast 1.200 Personen. Frauen und Männer sind sich recht einig bei dem Thema, auch wenn bei den Männern mehr die Absage „voll und ganz befürworten“ (50 Prozent) als bei den Frauen (47 Prozent).

Karneval: Die meisten Menschen sind für eine Absage der Jecken-Veranstaltung. (Quelle: imago images/ ZUMA Wire)Karneval: Die meisten Menschen sind für eine Absage der Jecken-Veranstaltung. (Quelle: ZUMA Wire/imago images)

Jüngere (18 bis 24 Jahre) befürworten eine bundesweite Absage aller Karnevalsfeiern am häufigsten (77 Prozent); die 35- bis 44-Jährigen am seltensten (61 Prozent). Ältere (über 55) sagen dies zu 65 Prozent. Menschen in Westdeutschland, wo sich die traditionellen Karnevalshochburgen wie Köln, Düsseldorf und Mainz befinden, befürworten eine Absage übrigens häufiger als Ostdeutsche (69 Prozent gegenüber 61 Prozent).

Zuletzt mehrten sich in der Politik die Stimmen, die eine Karnevalssession 2020/21 angesichts der Coronavirus-Pandemie skeptisch sehen, darunter auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU).

Großveranstaltungen trotz Corona? Mediziner beginnen Experiment

In der Arena Leipzig geht am Samstag ein deutschlandweit bislang einmaliges Experiment über die Bühne: Mitten in der Corona-Pandemie wollen Mediziner mit Freiwilligen das Ansteckungsrisiko bei Großveranstaltungen in Hallen untersuchen. Die Wissenschaftler des Universitätsklinikums Halle wollen herausfinden, unter welchen Bedingungen kulturelle und sportliche Großveranstaltungen wieder möglich sein könnten. Dazu werden am Samstag drei verschiedene Szenarien erprobt. Zum einen wird eine Veranstaltung wie vor Beginn der Pandemie simuliert, also beispielsweise mit nur zwei Einlässen. Im zweiten Szenario gibt es deutlich mehr Einlässe, zudem sind die Abstände zwischen den Konzertbesuchern größer. Im dritten Fall gilt auf den Zuschauertribünen ein Abstand von anderthalb Metern.

Angemeldet sind etwas mehr als 2.100 Freiwillige und damit nur die Hälfte der erwarteten Teilnehmer. Rein rechnerisch sei es aber möglich, das Experiment auch mit weniger Teilnehmern vorzunehmen, betonte Projektleiter Stefan Moritz. Die Universitätsmediziner stellten ein umfassendes Hygienekonzept aufgestellt. Alle Beteiligten wurden im Vorfeld auf eine Corona-Infektion getestet, nur bei einem negativen Ergebnis dürfen sie mitmachen.

Zudem wird jeder Freiwillige mit einer FFP-2-Maske und einer Flasche Desinfektionsmittel ausgestattet, Ess- und Trinkpausen werden ins Freie verlegt. Das theoretische Ansteckungsrisiko bezeichnen die Experte als „sehr gering“. Gleichwohl dürfen nur Menschen zwischen 18 und 50 Jahren mitmachen, weil ab 50 das Risiko für einen schweren Verlauf einer Covid-19-Erkrankung deutlich steigt. „Unser Experiment ist sicherer als ein Flug nach Mallorca“, versicherte der Dekan der Medizinischen Fakultät Halle, Michael Gekle, im Vorfeld. Um die Kontakte während des Konzerts nachzuvollziehen, erhält jeder Besucher ein kleines elektronisches Gerät. Dieser sogenannte Contact Tracer erfasst etwa alle drei Sekunden die Bewegungsdaten jedes Einzelnen und misst Abstand, Dauer und Häufigkeit eines Kontakts. 

Forscher fürchten 310.000 Corona-Tote in den USA bis Dezember

Forscher befürchten einem weithin beachteten Modell zufolge in den USA noch mehr Corona-Tote als zuletzt prognostiziert. Bis Anfang Dezember könnten insgesamt fast 310.000 Menschen nach einer Infektion mit dem Virus sterben, rund 15.000 mehr als noch vor zwei Wochen angenommen. Das ging am Freitagabend (Ortszeit) aus einer Aktualisierung des Modells der Forscher des Instituts IHME der Universität Washington in Seattle hervor.

Wenn 95 Prozent der Menschen in der Öffentlichkeit stets Masken trügen, könnte die Zahl der Opfer bis 1. Dezember mit rund 240.000 deutlich geringer ausfallen, erklärten die Forscher. Bislang sind in den USA rund 175.000 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 gestorben. Zuletzt starben etwa 1000 Menschen pro Tag. Das IHME-Modell prognostiziert mit Beginn der kalten Jahreszeit, ab etwa Mitte Oktober, einen Anstieg der Todeszahlen auf rund 2.000 Opfer pro Tag Ende November.

In den USA gibt es bislang rund 5,6 Millionen bestätigte Corona-Infektionen. Täglich wurden zuletzt zwischen 40.000 und 50.000 Neuinfektionen gemeldet. Der Erreger Sars-CoV-2 kann die Erkrankung Covid-19 auslösen, die vor allem bei älteren oder immungeschwächten Patienten tödlich verlaufen kann.

NRW-Ministerpräsident Laschet: Fan-Rückkehr „schwierig“

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet glaubt derzeit nicht an eine baldige Rückkehr der Fans in die Fußball-Stadien. „Es gibt ein sehr verantwortungsvolles Schutzkonzept der Deutschen Fußball Liga“, sagte der CDU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Auf dieser Grundlage gab es tatsächlich die Hoffnung, dass wir bald wieder Stadionbesuche zulassen können. Angesichts des aktuellen Infektionsgeschehens scheint das derzeit aber schwierig.“

Der 59-Jährige verwies auf die wohl in der kommenden Woche stattfindende Konferenz mit seinen Amtskollegen für eine „zeitnahe“ Absprache, „wobei man aktuell hier wenig Hoffnung auf große Veranstaltungen machen sollte“.

Die DFL hatte ein Konzept für die Rückkehr der Fans erarbeitet, dass die Clubs in Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden umsetzen sollen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte Lockerungen der Corona-Auflagen für den Fußball allerdings erst am Montag ausgeschlossen. Die Gesundheitsminister der Länder hatten sich zuvor darauf verständigt, dass eine Öffnung der Stadien für die Fans bis mindestens zum 31. Oktober nicht zu befürworten sei. Die Saison 2020/21 im Profifußball beginnt mit der ersten Runde im DFB-Pokal am zweiten September-Wochenende.

Südkorea weitet härtere Corona-Maßnahmen aus

Südkorea verschärft die Abstandsregeln, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Das Verbot großer Veranstaltungen und Gottesdienste sowie die Schließung von Nachtclubs, das bisher nur für den Großraum Seoul galt, soll ab Sonntag auf das gesamte Land ausgeweitet werden.

Mehr als 600.000 Infizierte in Südafrika

In Südafrika gibt es mehr als 600.000 nachgewiesene Infektionen. Die Zahl sei am Freitag um 3.398 auf 603.338 gestiegen, teilt das Gesundheitsministerium mit. Die Zahl der Toten belief sich auf insgesamt 12.843.

WHO-Chef hofft Pandemie „in weniger als zwei Jahren zu beenden“

Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erwartet ein Ende der Corona-Pandemie in weniger als zwei Jahren. Auch wenn es gegenüber der Spanischen Grippe von 1918 heute den „Nachteil der Globalisierung, der Nähe, der Verbindungen“ gebe, habe die Welt andererseits heute den Vorteil einer besseren Technologie, sagte Tedros Adhanom Ghebreyesus am Freitag bei einer Pressekonferenz in Genf. Daher hoffe die WHO, „diese Pandemie in weniger als zwei Jahren zu beenden“.

Durch die „maximale Nutzung der zur Verfügung stehenden Mittel“ und in der Hoffnung auf einen Impfstoff denke er, dass die Pandemie schneller besiegt werden könne als die 1918 ausgebrochene Spanische Grippe. Bei ihr waren weltweit innerhalb von gut zwei Jahren groben Schätzungen zufolge bis zu 50 Millionen Menschen gestorben.

Hanau: Demo abgesagt, Kundgebung geplant

Nach der Absage einer Demonstration mit Tausenden erwarteten Teilnehmern sollen die Angehörigen der Opfer des rassistisch motivierten Anschlags von Hanau bei einer Alternativ-Veranstaltung die Möglichkeit bekommen, zu sprechen. Diese werde auf eine Teilnehmerzahl von 249 Menschen begrenzt sein, sagte ein Sprecher der Stadt Hanau der Deutschen Presse-Agentur am Freitagabend.

Zuvor hatte die Stadt die Demonstration, zu der zwischen 3.000 und 5.000 Menschen erwartet worden waren, wegen einer „stark steigenden Zahl“ von Corona-Infektionen abgesagt. Die „Initiative 19. Februar“, die dazu aufgerufen hatte, kündigte daraufhin an, dass es „trotzdem nicht ruhig bleiben“ werde. Man werde die geplante Kundgebung mit Angehörigen, Freunden und Betroffenen von Rassismus und Antisemitismus durchführen. Der mögliche Rahmen dafür werde mit der Stadt Hanau ausgehandelt. Die Kundgebung solle auch gestreamt werden.

SPD-Chef: Straßenkarneval in aktueller Lage „wesensfremd“

Der in Köln lebende SPD-Chef Norbert Walter-Borjans hält Straßenkarneval mit 1,5 Metern Abstand und Mundschutz für „wesensfremd“. Am Rande einer SPD-Veranstaltung in Dortmund sagte der gebürtige Rheinländer am Freitag der Deutschen Presse-Agentur: „Ich finde, dass man frühzeitig sagen muss, dass Karneval, wie wir ihn kennen, unter den jetzigen Umständen nicht gehen wird.“ Es brauche Konzepte, die es ermöglichen, die Stimmung im Kleinen zu retten und trotzdem keine ungesteuerte Feierei zuzulassen.

SPD-Chef Norbert Walter-Borjans  (Quelle: imago images/Christian Spicker)SPD-Chef Norbert Walter-Borjans (Quelle: Christian Spicker/imago images)

„Gangelt war im vergangenen Jahr ein ganz kleiner Ausschnitt des rheinischen Karnevals“. In der Gemeinde im Kreis Heinsberg, der zu einem der ersten Corona-Hotspots in Deutschland gehörte, hatte es zum Start der Pandemie in Deutschland zahlreiche Infizierte bei einer Karnevalssitzung gegeben. Wer das auf die großen Zentren des Karnevals übertrage, könne sich ausmalen, dass so etwas ohne Impfstoff nicht zu machen sei, sagte Walter-Borjans.

Auswärtiges Amt weitet Reisewarnung auf Brüssel aus

Wegen der gestiegenen Zahl von Corona-Neuinfektionen warnt das Auswärtige Amt nun auch vor touristischen Reisen nach Brüssel. Bisher war in Belgien lediglich die Provinz Antwerpen betroffen. Nun kam am Freitagabend die Hauptstadt als Risikogebiet hinzu.

Die Einstufung als Risikogebiet bedeutet, dass für heimkehrende Urlauber in Deutschland eine Testpflicht auf das Coronavirus greift. Bis das Ergebnis vorliegt, müssen sich Reisende in häusliche Quarantäne begeben. Brüssel zieht zwar auch viele Touristen an, ist aber als sogenannte EU-Hauptstadt vor allem Ziel politischer Reisen. Derzeit herrscht allerdings politische Sommerpause – deshalb ist es in der Stadt verhältnismäßig ruhig. Ministertreffen finden derzeit nicht statt, auch das Europaparlament pausiert.

Mittlerweile 30 Infizierte nach Hochzeitsfeier

Nach einer Hochzeitsfeier im Kreis Groß-Gerau ist die Zahl der Corona-Infizierten auf 30 gestiegen. „Die 160 Hochzeitsgäste sind ermittelt und in häuslicher Quarantäne“, sagte der Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernent Walter Astheimer am Freitag in Groß-Gerau. Besonders betroffen sei eine Familie des Hochzeitspaars.

Das Brautpaar hatte nach Angaben des Kreises am 7. und 14. August in Kelsterbach zweimal gefeiert – einmal mit 100, einmal mit 160 Gästen. Dabei hätten ein oder mehrere Infizierte unwissentlich andere angesteckt. „Ein achtköpfiges Team des Kreisgesundheitsamts ist rund um die Uhr mit der Nachverfolgung beschäftigt“, sagte Astheimer. „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, den Infektionsverläufen nachzugehen und die Infektionsketten zu unterbrechen.“

Bayerns Ministerpräsident Söder ist vorerst gegen erneute Einschränkungen

Die wachsende Zahl von Corona-Infektionen in Deutschland macht aus der Sicht von CSU-Chef Markus Söder derzeit keine weiteren Lockerungen bei den Schutz-Auflagen möglich. „Wir können doch nicht im Ernst in der Situation weitere Lockerungen beschließen“, sagte der bayerische Ministerpräsident dem Deutschlandfunk hinsichtlich geplanter Lockerungen in anderen Bundesländern. Er kritisierte zudem, dass Deutschland bei der Einschätzung der Risikogebiete verglichen mit anderen Ländern zwei Wochen den tatsächlichen Infektionen hinterher hinke.

Söder sprach sich mit Blick auf die am kommenden Donnerstag anstehende Ministerpräsidentenkonferenz mit Kanzlerin Merkel (CDU) zudem für bundeseinheitliche Regelungen zur Maskenpflicht und bei Bußgeldern für Verstöße dagegen aus. Zudem sei er gegen Konzerte und Fußballspiele mit Tausenden von Menschen. 

Zweiter Lockdown könnte Wirtschaft viele Jahre schädigen

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) warnt vor einem zweiten flächendeckenden Lockdown. Das wäre für die hiesige Wirtschaft verheerend, sagt DIHK-Präsident Eric Schweitzer dem „Focus“. „Sie wäre für Jahre, vielleicht sogar ein Jahrzehnt, schwer geschädigt.“

Hongkong kündigt kostenlose Tests für alle Bürger an

Hongkongs Regierungschefin Carrie Lam hat am Freitag eine neue Initiative angekündigt, um allen Bürgern kostenlose Corona-Tests anzubieten. Auf einer Pressekonferenz rief Lam Hongkonger dazu auf, sich an dem zweiwöchigen Virustestprogramm zu beteiligen. Es solle am 1. September anlaufen. Ziel sei es, asymptomatische Fälle zu identifizieren.

Menschen, die Risikogruppen angehören, waren bereits Anfang des Monats aufgefordert worden, sich testen zu lassen. Lams neue Strategie zur Bekämpfung der Pandemie umfasst auch zwei neue Behandlungszentren. Eines solle vorübergehend in einem Konferenzzentrum am internationalen Flughafen von Hongkong eingerichtet werden, das andere werde neu gebaut und solle binnen eines Monats fertiggestellt werden.

Experte schlägt weltweites Maskentragen als Pandemie-Lösung vor

In der Talk-Sendung „Markus Lanz“ am Mittwochabend hat ein Experte seine Theorie erklärt, wie die Pandemie am einfachsten zu beenden wäre. Da eine Mund-Nasen-Bedeckung das Einzige sei, was die Verbreitung des Coronavirus aufhalte, sollte man sie eine Zeit lang gar nicht mehr absetzen, sagte er. „Das ist so: Das Virus muss sich ja verbreiten, und wenn man ihm die Chance nimmt, sich zu verbreiten, dann wird es auch keine Infektionen mehr geben. Und damit hat man es besiegt“, erklärt Christian Kähler.

Dennoch räumt der Professor der Universität der Bundeswehr in München ein, dass dieser Ansatz kaum realistisch ist. Schließlich würden sich nicht alle Menschen daran halten und es gebe auch nicht für jeden Menschen auf der Welt eine Gesichtsmaske.  

Merkel berät nächste Woche Donnerstag mit Bundesländern

Bundeskanzlerin Angela Merkel wird mit den Ministerpräsidenten der Bundesländer am kommenden Donnerstag um 11 Uhr per Video-Konferenz über die Coronavirus-Krise beraten. Dies gibt Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin bekannt.

Engpässe bei Corona-Tests in Deutschland

Die immens gestiegene Zahl von Corona-Tests in Deutschland führt zu Kapazitätsproblemen. In der Woche vom 10. bis 16. August hätten die teilnehmenden Labore einen Rückstau von 17.142 abzuarbeitenden Proben angegeben, heißt es im aktuellen „Epidemiologischen Bulletin“ des Robert Koch-Instituts (RKI). 41 Labore hätten Lieferschwierigkeiten für Reagenzien genannt.

Die Probleme könnten zu Verzögerungen bei der Abklärung möglicher Sars-CoV-2-Infektionen führen – und damit auch bei der Einleitung von Schutzmaßnahmen durch die Gesundheitsämter. „Es erscheint deshalb geboten, den Einsatz der Tests im Hinblick auf den angestrebten Erkenntnisgewinn in Abhängigkeit freier Testkapazitäten zu priorisieren“, so das RKI.

Die Zahl veranlasster Tests war zuletzt immens gestiegen, unter anderem wegen der Testpflicht für Reiserückkehrer aus Risikogebieten. Waren es nach RKI-Daten in der Kalenderwoche 31 vom 27. Juli bis 2. August noch rund 578.000, lag die Zahl zwei Wochen später schon bei mehr als 875.000. In der Woche vom 20. bis 26. April hatte die Zahl der Tests noch bei rund 364.000 gelegen.

Verbrauchsmaterialien und Reagenzien würden in den Laboren unter anderem wegen begrenzter Haltbarkeit nur für kurze Zeiträume bevorratet, hieß es vom RKI. Zudem bestehe bei einigen Produkten eine starke Abhängigkeit von einzelnen Herstellern. Bei weiter steigender Testzahl und aufgrund von Lieferengpässen bei weltweit steigender Nachfrage könnten sich die freien Kapazitäten der Labore in den nächsten Wochen reduzieren.

Irischer Minister wegen Verstoßes gegen Corona-Regeln zurückgetreten

Nach nur fünf Wochen im Amt ist der irische Landwirtschaftsminister Dara Calleary wegen Missachtung der Coronavirus-Maßnahmen zurückgetreten. Er hatte gemeinsam mit etwa 80 Personen an einem Dinner einer Golf-Gesellschaft teilgenommen. Callearys Besuch der Veranstaltung sei ein Fehler gewesen, sagte der irische Regierungschef Micheál Martin am Freitag in Dublin.

Mehrere andere irische Politiker sollen ebenfalls bei dem Treffen am Mittwochabend in einem Hotel in Clifden im Westen Irlands dabei gewesen sein. Zu den Gästen zählte auch EU-Handelskommissar Philip Hogan, wie irische Medien übereinstimmend am Freitag berichteten. Der 47-jährige Calleary schrieb in einer Mitteilung zu seinem Rücktritt: „Ich hätte diese Veranstaltung nicht besuchen sollen. Ich möchte mich bei allen dafür uneingeschränkt entschuldigen.“

In Irland dürfen sich maximal 50 Personen in geschlossenen Räumlichkeiten treffen. Vielerorts nehmen die Neuinfektionen mit dem Coronavirus seit einigen Wochen im Land wieder zu.

EU-Ratschef Michel verschiebt wegen Corona-Regeln seine Hochzeit

Die Corona-Regeln in Belgien haben die Hochzeitspläne von EU-Ratschef Charles Michel durcheinandergeworfen. Ursprünglich wollte der 44-jährige Belgier seine langjährige Partnerin Amélie Derbaudrenghien bereits am Samstag im südfranzösischen Montmeyan (Département Var) heiraten, wo er Medienberichten zufolge ein Haus besitzt. Var ist von den belgischen Behörden jedoch als orangefarbene Zone deklariert worden. Demnach werden bei der Rückkehr nach Belgien eine 14-tägige Quarantäne sowie ein Corona-Test empfohlen. Deshalb habe Michel seine Hochzeit verschoben, bestätigte sein Sprecher am Freitag auf Anfrage. Ein neues Datum gebe es nicht.

Verstoß gegen Corona-Regeln: Unbekannte spuckt Frauen an

Zwei Frauen sind im saarländischen St. Ingbert von einer Unbekannten angespuckt worden. Die 27-Jährige und die 30-Jährige verweilten am Donnerstagabend auf einer der Liege- und Ruhebänke im Stadtpark, als eine Frau auf sie zukam und sie bespuckte, wie die Polizei am Freitag mitteilte. Die Tatverdächtige sei daraufhin mit ihrem Begleiter geflüchtet. Neben einem Verstoß gegen die Corona-Verordnungen ermittelt die Polizei nun wegen Beleidigung und sucht nach sachdienlichen Hinweisen.

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Umfrage: Sorge vor Corona-Ansteckung steigt wieder

Die Sorge vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus steigt in Deutschland wieder. 34 Prozent der Befragten des am Freitag veröffentlichten „Deutschlandtrends“ für das ARD-„Morgenmagazin“ äußerten sehr große beziehungsweise große Sorgen, dass sie oder Familienmitglieder sich mit dem Virus infizieren könnten. Das waren mehr als in den vergangenen Monaten. Anfang August hatten sich noch 28 Prozent besorgt gezeigt.

Zwei Drittel der Befragten machen sich aktuell geringe oder gar keine Sorgen, wie es weiter hieß. Gleichzeitig sprachen sich sechs von zehn Deutschen für eine weitere Beschränkung der Gästeanzahl bei Privatfeiern aus, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Dabei sprachen sich besonders Befragte über 65 Jahre dafür aus – von ihnen waren 73 Prozent für eine stärkere Beschränkung.

Das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap befragte im Auftrag des ARD-„Morgenmagazins“ am Dienstag und Mittwoch 1.065 Wahlberechtigte in Deutschland. Die Fehlertoleranz wurde mit 1,4 bis 3,1 Prozentpunkten angegeben.

Familie muss nach Verstoß gegen Corona-Regeln Kreuzfahrt abbrechen

Weil sie gegen die Corona-Regeln des Kreuzfahrten-Betreibers MSC Cruises verstoßen haben soll, hat eine italienische Familie eine Mittelmeer-Kreuzfahrt abbrechen müssen. Die Familie habe sich entgegen der ausdrücklichen Vorgaben während eines Tagesauflugs auf die Insel Capri von ihrer Gruppe abgesetzt, teilte die Reederei am Donnerstag mit. Sie sei deshalb nicht mehr an Bord der „MSC Grandiosa“ gelassen worden.

MSC Cruises hat als erste große Reederei nach Corona-bedingter Pause die Kreuzfahrten auf dem Mittelmeer wieder aufgenommen. Die „MSC Grandiosa“ war am Sonntag mit 70 Prozent der Passagier-Kapazität im Hafen von Genua zu einer siebentätigen Kreuzfahrt gestartet. Mit der geringeren Auslastung und weiteren Corona-Maßnahmen will die Reederei das Risiko für Ansteckungen an Bord reduzieren.

Gesundheitsbehörden hatten die Kreuzfahrtindustrie mehrfach kritisiert, zu langsam auf die Ausbreitung des Virus reagiert zu haben. Nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität in den USA wurden im Laufe der Pandemie 3047 Infektionen an Bord von 48 Kreuzfahrtschiffen festgestellt, die der International Cruise Association (Clia) angehören. In 73 Fällen führten die Infektionen zum Tod.

WHO: Bekämpfung von Corona ohne Lockdown möglich

Europa ist nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) inzwischen in der Lage, die steigenden Corona-Infektionszahlen auch ohne massive Einschnitte für Wirtschaft und Gesellschaft in den Griff zu bekommen. Durch die Erfahrungen der vergangenen Monate seien die europäischen Länder viel besser vorbereitet als zu Beginn der Pandemie, sagte der WHO-Regionaldirektor für Europa, Hans Kluge, am Donnerstag.

„Wir sind in einer viel besseren Position, um lokalisierte Infektionsherde auszurotten“, sagte Kluge in Kopenhagen. „Wir können mit dem Virus umgehen und die Wirtschaft und das Bildungssystem am Laufen halten.“

In Europa steigen die Infektionszahlen nach einer ersten Infektionswelle im Frühjahr inzwischen wieder stark an: In der ersten August-Woche gab es nach Angaben der WHO 40.000 mehr Fälle als in der ersten Juni-Woche, als die Fallzahlen am niedrigsten waren. Mittlerweile hätten die europäischen Länder aber viel über den Umgang mit dem Coronavirus gelernt, sagte Kluge. „Wir sind nicht wieder im Februar. Wir wissen, wie man gegen das Virus vorgeht, ohne die Gesellschaft in Mitleidenschaft zu ziehen.“

Insider: Mexiko bekommt Tausende Dosen von russischem Impfstoff

Mexiko erhält nach Angaben aus Regierungskreisen mindestens 2.000 Dosen des russischen Covid-19-Impfstoff-Kandidaten mit dem Namen „Sputnik“. Das Mittel solle in der mexikanischen Bevölkerung getestet werden, heißt es. In Russland sollen mehr als 40.000 Menschen den in der Erprobung steckenden Impfstoff verabreicht bekommen.

Marokko könnte neuer Lockdown bevorstehen

In Marokko warnt König Mohammed vor einem neuen Lockdown, falls die Zahl der Corona-Infektionen weiter steigt. Mitte August verzeichnete das Land mit 1766 Corona-Fällen binnen 24 Stunden einen Rekordanstieg seit der Aufhebung der dreimonatigen harten Ausgangssperre Ende Juni.

Frankreich meldet mehr als 4.700 Neuinfektionen pro Tag

In Frankreich haben sich binnen eines Tages über 4.700 Menschen mit dem neuartigen Coronavirus angesteckt  – die höchste Zahl an Neuinfektionen seit Mai. Wie die Gesundheitsbehörden am Donnerstag mitteilten, wurden 4.771 Neuinfektionen seit Mittwoch registriert – das sind rund 1.000 Fälle mehr als am Vortag. Damit wurde seit Mai zum ersten Mal die Schwelle von 4.000 neuen Corona-Fällen an einem Tag überschritten.

Die Zahl der Menschen, die ins Krankenhaus mussten, sank hingegen etwas. Am Donnerstag meldeten die Behörden 149 Einweisungen von Covid-19-Patienten ins Krankenhaus, nachdem am Mittwoch 162 Fälle gemeldet worden waren. Insgesamt wurden in Frankreich 18.638 Menschen in den vergangenen sieben Tagen positiv auf das Coronavirus getestet.

Supermarkt verhängt für Schüler Corona-Hausverbot

Nach einem massenhaften Andrang von Schülern hat ein Supermarkt in Moers ein zeitlich befristetes Zutrittsverbot für die jungen Leute erlassen. Am Mittwoch der vergangenen Woche, dem ersten Schultag, hätten mehr als 100 Schüler gleichzeitig in den Markt gewollt und dabei auch Abstands- und Maskenpflicht missachtet, bestätigte die Edeka Handelsgesellschaft Rhein-Ruhr am Donnerstag. Die „Rheinische Post“ berichtete.

Seitdem ist zwischen 8 und 14 Uhr für Schüler der Zutritt zu dem Supermarkt tabu. „Dieser kurzfristige Schritt war nötig, um nicht gegen die Corona-Schutzverordnung zu verstoßen, die maximal 80 Personen gleichzeitig in diesem Markt erlaubt“, erklärte eine Unternehmenssprecherin. Es gehe auch darum, Mitarbeiter und andere Kunden zu schützen. Der Zustand solle aber nicht von Dauer sein. Der Betreiber des Supermarktes wolle mit Stadt und Schulen eine für alle zufriedenstellende Lösung finden.

Knapp jeder Dritte in Neu Delhi hat Corona-Antikörper im Blut

Ein Corona-Antikörper-Test im Auftrag der indischen Regierung hat ergeben, dass hochgerechnet knapp jeder dritte Mensch (29,1 Prozent) in der Hauptstadt Neu Delhi diese Antikörper im Blut hat. Untersucht worden seien Proben von 15.000 Personen, sagte der Gesundheitsminister der Stadt, Satyendar Jain, am Donnerstag.

In Indien gibt es weltweit nach Brasilien und den USA am drittmeisten bekannte Coronafälle – insgesamt mehr als 2,8 Millionen Fälle. Und die Zahl der bekannten Neuansteckungen nimmt weiter rasch zu – zuletzt um knapp 70.000 in 24 Stunden.

Länder prüfen einheitliche Bußgelder für Maskenverweigerer

Die Länder wollen auch angesichts der wieder gestiegenen Zahl der Corona-Neuinfektionen einheitliche Bußgelder für Maskenverweigerer in Bussen und Bahnen prüfen. Dazu wurde eine Arbeitsgruppe eingesetzt. Das teilten Bund und Länder am Donnerstag nach einer Schaltkonferenz der Staatssekretäre aus den Verkehrs- und Innenressorts mit.

Entscheidungen könnten bei einem erneuten Treffen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten der Länder getroffen werden. Wann diese Beratungen genau sind, ist aber noch unklar. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hatte die Bundesländer am Mittwoch aufgefordert, einheitliche Bußgelder bei Verstößen gegen die Maskenpflicht einzuführen. Weil immer wieder einzelne Kunden Masken ablehnen, haben erste Länder Bußgelder verhängt.

Ärztekammer: Deutscher Arzt auf Mallorca stirbt an Corona-Infektion

Ein auf Mallorca praktizierender deutscher Arzt ist offenbar am Dienstag an einer Corona-Infektion gestorben. Das meldet die baleararische Ärztekammer, sowie lokale Medien. Der 59 Jahre alte Traumatologe einer Privatklinik in Palma hatte demnach zunächst Husten und Fieber bekommen, machte dann einen Corona-Test. Dieser fiel positiv aus.

Laut „Bild-Zeitung“ waren seine Symptome zunächst nicht schwerwiegend, weshalb er sich in seinem Haus in Isolation begab. Doch dann verschlechterte sich sein Zustand. Noch bevor er ins Krankenhaus verlegt werden konnte, kam es zum Atemstillstand. Seine Frau musste ihn reanimieren. Das blieb erfolglos. Die balearische Ärztekammer teilte mit, dass der Deutsche der erste Arzt auf der Insel gewesen ist, der am Coronavirus verstorben ist. Wie er sich angesteckt hat, ist unklar. 

RKI erklärt Küstenregionen in Kroatien zu Risikogebieten

Das Robert Koch-Institut hat zwei Regionen an der kroatischen Küste zu Risikogebieten erklärt – das hat Folgen für Urlauber. Mehr dazu lesen Sie hier. 

Saar-Ministerpräsident gegen Absage des Karnevals

Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) hat sich gegen eine Absage des Karnevals wegen der Corona-Pandemie ausgesprochen. „Man kann den Karneval ja nicht absagen, davon bin ich fest überzeugt, aber die Art und Weise, wie wir es machen, die wird anders sein“, sagte der CDU-Politiker am Mittwochabend in der ARD-Sendung „Maischberger – Die Woche“. „Karneval, so wie wir ihn im letzten Jahr erlebt haben, wird es nicht mehr geben. Das unterschreibe ich, das wird anders aussehen.“ So habe er auch Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) verstanden. Schunkeln mit 1,5 Meter Abstand sei schwierig. Aber er traue den Vereinen zu, „Konzepte zu entwickeln, die die Menschen schützen, so dass wir dennoch Freude haben werden“.

Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hatte am Mittwoch gesagt, bei der jetzigen Infektionslage könne er sich Karneval nicht vorstellen. Auch Bundesgesundheitsminister Spahn (CDU) bekräftigte seine Haltung bei einem Besuch in Kiel: Er wisse um die Bedeutung des Karnevals für Millionen Menschen. „Aber wenn wir vor der Frage stehen: Ist die Kita möglich oder der Karneval, dann bin ich sehr sicher, dass ein Großteil der Gesellschaft da eine klare Antwort zu hat.“

Die SPD im Düsseldorfer Landtag sprach sich aber ebenfalls gegen eine vollständige Absage des Karnevals aus. „Klassische Karnevalssitzungen in geschlossenen Räumen kann ich mir bei den augenblicklichen Infektionszahlen beim besten Willen nicht vorstellen. Anders sieht es dagegen beim Straßenkarneval aus: An der frischen Luft, mit klaren Auflagen und guten Konzepten sollte das ein oder andere durchaus möglich sein, wenn die Infektionszahlen das Anfang nächsten Jahres hergeben“, sagte SPD-Fraktionschef Thomas Kutschaty der „Rheinischen Post“.

NRW kontrolliert landesweit Maskenpflicht im Bahnverkehr

Das Land Nordrhein-Westfalen geht mit einer Schwerpunktkontrolle gegen Maskenmuffel vor. Es wird landesweit im Bahnverkehr kontrolliert – auch Bußgelder sind möglich. Mehr dazu lesen Sie hier. 

Stadt droht mit 25.000 Strafe bei Corona-Regelverstoß

In Frankfurt (Oder) musste ein Gymnasium am Dienstag wieder schließen. Wegen drei Corona-Fällen mussten 860 Schüler und 70 Lehrer zurück in den Heimunterricht. Den Fall nimmt die Stadt laut „RBB“ zum Anlass, private Feierlichkeiten für Schüler der siebten und neunten Klassen zu verbieten. Das Verbot trifft auch die Lehrer. Nur wer einen negativen Test nachweise, könne feiern. Verstöße gegen diese Regelung sollen bis zu 25.000 Euro kosten, wie die Stadt in einer Pressemitteilung erklärte.  

Finnland verschärft Einreiseregeln für meiste EU-Staaten

Angesichts der steigenden Corona-Fallzahlen in vielen europäischen Ländern hat Finnland strenge Einreisebeschränkungen für Reisende aus den meisten EU-Staaten verhängt. Ab Montag können nur noch Menschen aus einer Handvoll Staaten ohne Beschränkungen ins Land einreisen, wie Innenministerin Maria Ohisalo am Mittwoch in Helsinki mitteilte. Auch deutsche Reisende sind betroffen: Nicht notwendige Reisen aus Deutschland sind laut dem Auswärtigen Amt in Berlin nicht mehr gestattet.

Finnlands strengere Regeln bedeuten, dass nun nur noch Reisende aus Estland, Italien, Litauen, der Slowakei und Ungarn ohne Nachweis eines triftigen Grundes und ohne zweiwöchige Selbstisolation ins Land gelassen werden.

Großbritannien setzt Kroatien-Urlauber unter Quarantänepflicht

Die britische Regierung wird einem Zeitungsbericht zufolge Kroatien am Donnerstag auf die Liste der Corona-Risikogebiete setzen. Angesichts der stark steigenden Zahlen von infizierten Urlaubern müssten sich die britischen Reiserückkehrer in eine 14-tägigen Quarantäne begeben, berichtet „The Telegraph“. 

Mehr als 1.000 Tote an einem Tag in den USA

In den USA sind binnen 24 Stunden 1.172 weitere Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. Die Gesamtzahl der Toten liege damit bei 171.012, teilten die Seuchenschutzbehörden CDC mit. Die Zahl der bestätigten Infektionen habe sich um 39.318 auf insgesamt 5,4 Millionen Fälle erhöht.

Baby in Portugal stirbt nach Corona-Infektion 

In Lissabon ist ein vier Monate altes Baby an den Folgen einer Coronavirus-Infektion gestorben. Das kleine Mädchen litt von Geburt an an einer schweren Herzerkrankung, wie die portugiesischen Gesundheitsbehörden am Mittwoch mitteilten. Infolge der Corona-Infektion zog sich das Baby demnach eine Herzmuskelentzündung zu und starb letztlich an einem septischen Schock.

Kinder sterben nur selten an den Folgen einer Coronavirus-Infektion. In Portugal haben sich insgesamt bislang mehr als 54.700 Menschen mit dem neuartigen Virus infiziert, mehr als 1.780 starben daran.

Mehr als 1.000 Reiserückkehrer positiv an fünf Flughäfen getestet

An den Flughäfen in Nordrhein-Westfalen sind bisher mehr als 1.000 Reiserückkehrer positiv auf das Corona-Virus getestet worden. Das geht aus Zahlen des NRW-Gesundheitsministeriums sowie der beiden Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) Nordrhein und Westfalen-Lippe hervor. Insgesamt sind mit Stand Montag gut 65.000 Tests an den fünf Airports Düsseldorf, Köln/Bonn, Dortmund, Münster/Osnabrück und Weeze vorgenommen worden. Von den bis dahin vorliegenden 58.475 Befunden waren 1.241 positiv. Das entspricht 2,1 Prozent. 8.406 Befunde zu abgegebenen Tests standen am Montag noch aus.

Allein am Flughafen Düsseldorf sind seit dem 24. Juli im neu geschaffenen Testzentrum für Reiserückkehrer beziehungsweise Einreisende aus ausländischen Risikogebieten fast 30.000 Menschen getestet worden, wie die KV Nordrhein am Mittwoch mitteilte. Hier waren von rund 22.900 vorliegenden Befunden 605 positiv gewesen. Das entspreche einer Quote von 2,6 Prozent. Aktuell seien am Flughafen Düsseldorf bis zu 40 Mitarbeiter täglich in zwei Schichten im Einsatz.

Nach der Sommerpause: Maske wird für Abgeordnete zur Pflicht

Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble hat offenbar empfohlen, dass die Abgeordneten ab September im Bundestag eine Maske tragen sollen. Darüber berichtete „Spiegel“ unter Berufung auf ein internes Schreiben. Eine Maskenpflicht legte der Bundestagspräsident demnach nicht fest, sprach allerdings eine „dringende Empfehlung“ dafür aus. „Nicht zuletzt wegen der Vorbildfunktion gegenüber der Öffentlichkeit“ habe er die Frage prüfen lassen, ob auch im Bundestag auf eine „verstärkte Nutzung von Masken gedrängt werden sollte“, zumal mit dem anstehenden Beginn der Sitzungszeit „auch zahlreiche Urlaubsrückkehrer wieder zur Arbeit erscheinen werden“, erklärte Schäuble in dem Schreiben.

Frankreich weitet Maskenpflicht im Freien weiter aus

Mit dem nahenden Ende der Sommerferien setzen immer mehr französische Großstädte auf eine Maskenpflicht im Freien: Nach Paris und Nizza kündigten am Mittwoch auch Lyon und Toulouse ähnliche Maßnahmen an. Bei Verstößen droht in der Regel ein Bußgeld von 135 Euro. Toulouse ist dabei die erste französische Stadt, auf deren gesamtem Gebiet ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden muss.

In der 500.000-Einwohner-Stadt im Südwesten Frankreichs tritt die neue Maskenpflicht im Freien am Freitagmorgen in Kraft. Präfekt Etienne Guyot begründete dies mit den in Frankreich wieder schneller steigenden Infektionszahlen.

In Lyon im Osten des Landes gilt die Maskenpflicht ab Samstag in besonders bevölkerten Straßen des Zentrums, wie Rathaus und Präfektur mitteilten. In Paris müssen Bewohner und Touristen den Mund-Nasen-Schutz ebenfalls in belebten Straßen, Parks und auf Plätzen tragen – etwa rund um den Eiffelturm, den Louvre und den Triumphbogen. In Nizza gilt dies im Zentrum. Daneben gilt eine Maskenpflicht unter anderem in Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln.

Minister: Sechs Prozent der Infektionen durch Veranstaltungen 

Rund sechs Prozent der Corona-Neuinfektionen in Nordrhein-Westfalen sind laut NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) auf Veranstaltungen und private Feiern etwa in Gaststätten zurückzuführen. Ein Drittel der Infektionen gehe auf das private Umfeld in Haushalten zurück und ein Viertel auf Reiserückkehrer, sagte Laumann am Mittwoch in Düsseldorf. Aktuell seien in NRW gut 4.600 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Angesichts der derzeit steigenden Infektionszahlen in ganz Deutschland gibt es eine Debatte über weitere Corona-Beschränkungen etwa bei Feiern und Veranstaltungen.

Institut rechnet mit ersten Corona-Impfungen Anfang 2021

Das Paul-Ehrlich-Institut hält es für möglich, dass bereits Anfang 2021 erste Bevölkerungsgruppen gegen Corona geimpft werden können. „Aufgrund der Zusagen von den Herstellern wird es zu diesem Zeitpunkt schon erste Dosen für Verbraucher in Deutschland geben“, sagte Institutspräsident Klaus Cichutek den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Die Ergebnisse aus den aktuellen Prüfungen der ersten und zweiten Phase zeigten, dass einige der Impfstoffe eine Immunreaktion gegen das Virus auslösten.

„Wenn die Daten in den Phase-III-Prüfungen die Wirksamkeit und Sicherheit der Impfstoffe belegen, könnten zu Jahresbeginn erste davon zugelassen sein, womöglich mit Auflagen“, sagte Cichutek. Sollte es zur Zulassung kommen, wäre dies nach seinen Angaben der am schnellsten zugelassene Impfstoff der Geschichte in Europa. Dennoch seien verlässliche Daten zu Wirksamkeit und Sicherheit des Stoffs unerlässlich.

Nach Explosion: steigende Fälle im Libanon

Die Zahl der Corona-Fälle ist im Libanon infolge der verheerenden Explosion im Hafen von Beirut stark gestiegen. Das Land registrierte nach Angaben der Regierung in den vergangenen sieben Tagen mehr als 2.600 Infizierungen. In den ersten sechs Monaten der Pandemie seien zuvor insgesamt nur rund 5.000 Fälle aufgetreten, hieß es am Mittwoch aus dem libanesischen Gesundheitsministerium. Die Zahlen seien vor allem in der Hauptstadt Beirut und im Norden hoch.

Durch den Transport sehr vieler Verwundeter ohne Schutzmaßnahmen in Krankenhäuser sei das Coronavirus nach der Explosion unter dem medizinischen Personal und anderen Menschen verbreitet worden, hieß es weiter. Zudem seien bei der Detonation auch Corona-Patienten verwundet worden und im Chaos in Kontakt mit anderen gekommen.

Corona-Fälle in Kinderkurheim in Nordfriesland

Bei vier Kindern aus Hamburg ist während eines Aufenthaltes in einem Kinderkurheim in Nordfriesland das Coronavirus nachgewiesen worden. Das bestätigte die Kreisverwaltung am Mittwoch. Die meisten der 50 Mädchen und Jungen – alle sollen aus Hamburg sein – seien noch in dem Kinderkurheim, sollen in den kommenden Tagen zurückreisen. Den genauen Ort der Einrichtung gab die Kreisverwaltung nicht bekannt. „Um einen Auflauf von Gaffern zu verhindern, bitten wir um Verständnis, dass wir uns entschieden haben, noch nicht bekanntzugeben, wo die Einrichtung liegt“, sagte der Sprecher. Zuvor hatte NDR 1 Welle Nord berichtet.

Ein Verwandter eines Kindes war am Wochenende in Hamburg positiv auf das Virus getestet worden. Daraufhin ließ das Gesundheitsamt sämtliche Kinder der Gruppe testen. Tatsächlich sind Kinder aus der betroffenen Familie infiziert – und auch weitere. Drei von ihnen reisten sofort ab. Auch die anderen Kinder sollen nun nach Hamburg zurückgebracht werden. Ebenso wurden die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen getestet, bisher bzw. soweit die Testergebnisse schon vorliegen, alle mit negativem Ergebnis. Nach der Abreise der Kinder sollen alle Mitarbeiter in häusliche Quarantäne gehen. Das Heim soll anschließend für zwei Wochen geschlossen werden.

Finnland erlässt Reisebeschränkungen für Deutschland

Finnland hat den Status von Deutschland und weiteren Staaten als sicheres Reiseziel in der Corona-Krise kassiert. Ab 24. August sollen Reisen in die Bundesrepublik sowie eine Reihe anderer Länder wie Norwegen, Dänemark und Japan auf ein notwendiges Minimum beschränkt werden. Wer aus diesen Ländern nach Finnland zurückkehrt, muss sich zwei Wochen in Quarantäne begeben, wie Innenministerin Maria Ohisalo ankündigt. Deutschland war über Monate als sicheres Reiseziel eingestuft worden. Finnland hat bereits für die meisten Länder weltweit Beschränkungen eingeführt.

Südkorea: Regierung warnt vor landesweiter Ausbreitung von Infektionen

In Südkorea zeigt sich Regierung alarmiert über einen Anstieg der positiven Corona-Tests. Vizegesundheitsminister Kim Gang Lip spricht von einer „höchst gefährlichen Krise“. In der Hauptstadt Seoul breiteten sich die Infektionen aus, sagt er. Nun drohe eine Ausweitung auf das gesamte Land. Die Zahl der neuen Positiv-Tests legte im Land den sechsten Tage in Folge dreistellig zu. 90 Prozent der neuen Fälle entfallen auf Seoul. Zuletzt wurden 297 Menschen neu auf das Coronavirus getestet. Damit liegt die Gesamtzahl bei 16.058. Mit dem Virus werden 306 Todesfälle in Verbindung gebracht.

Australien: Regierungschef will Corona-Impfpflicht

Der australische Premierminister Scott Morrison will eine Corona-Impfpflicht für alle Bürger, sobald es einen Wirkstoff gibt. Die Impfung solle für die 25 Millionen Menschen im Land „so obligatorisch wie möglich sein“, sagte er am Mittwoch dem Radiosender 3AW. Ausnahmen seien nur aus medizinischen Gründen möglich, „aber das sollte die einzige Grundlage sein“, so Morrison. „Wir sprechen von einer Pandemie, die die Weltwirtschaft zerstört und Hunderttausende auf der ganzen Welt das Leben gekostet hat.“ Eine offizielle Entscheidung über eine solche Regel gibt es aber noch nicht.

Den Plänen zufolge soll die Impfung für alle Australier kostenlos sein. Die Regierung hatte zuvor eine Vereinbarung mit einem Pharmakonzern in Großbritannien geschlossen und sich einen möglichen Covid-19-Impfstoff gesichert, der derzeit von der Oxford University entwickelt wird. „Natürlich wird es erst einen freiwilligen Aufruf geben, und ich bin sicher, dass es für die Impfung lange Warteschlangen geben wird“, sagte der Oberste Gesundheitsbeamte Paul Kelly.

In Australien wurden bisher fast 24.000 Infektionsfälle bestätigt, knapp 450 sind in Verbindung mit Covid-19 gestorben. Besonders betroffen ist der Bundesstaat Victoria mit der Millionenstadt Melbourne, wo seit Wochen erneut ein strikter Lockdown gilt.

Bund Deutscher Karneval wehrt sich gegen Absage der Session

Der Präsident des Bunds Deutscher Karneval (BDK), Klaus-Ludwig Fess, hat sich gegen eine Komplettabsage der kommenden Karnevalssaison ausgesprochen. „Es ist im August viel zu früh, Veranstaltungen abzusagen“, sagte Fess den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) vom Mittwoch zu Berichten über entsprechende Pläne von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). „Einer Pauschalabsage der Session können wir nicht zustimmen.“

Fess fügte hinzu, er gehe davon aus, „dass der Minister dazu noch ein klares Statement abgeben wird“. Ähnlich hatte sich zuvor bereits das Festkomitee Kölner Karneval geäußert. „Eine pauschale Absage mehrere Monate vor der Session halten wir für wenig zielführend“, sagte dessen Präsident Christoph Kuckelkorn dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ vom Mittwoch.

Großbritannien will Corona-Tests deutlich ausweiten

Großbritannien will die Corona-Tests deutlich ausweiten. Das Gesundheitsministerium kündigte an, in England im Zwei-Wochen-Zeitraum bis Mitte Oktober 150.000 Menschen zu testen. Aktuell sind es 28.000. Ziel sei es, 400.000 Menschen im gesamten Königreich zu erreichen.

In England leben etwa 56 Millionen Menschen, im gesamten Königreich etwa 66 Millionen. Deutschland mit rund 82 Millionen Einwohnern führte zuletzt um die 600.000 Tests pro Woche durch.

RKI: Anteil der Corona-Nachweise mit Infektion im Ausland gestiegen

Fast 40 Prozent der zuletzt in Deutschland positiv auf das Coronavirus getesteten Menschen haben sich im Ausland angesteckt. Das geht aus Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) von Dienstagabend hervor. Von den bekannten Corona-Neuinfektionen in Meldewoche 33, bei denen es eine Angabe zum wahrscheinlichen Infektionsland gab, lag der Anteil der Ansteckungen im Ausland bei 39 Prozent. Zum Vergleich: In der Meldewoche 32 hatten sich 34 Prozent wahrscheinlich im Ausland infiziert, in der Meldewoche 31 waren es 21 Prozent. Am häufigsten wurden – auf vier Wochen betrachtet – der Kosovo, die Türkei, Kroatien, Bulgarien und Bosnien und Herzegowina als wahrscheinliche Infektionsländer genannt.

Allerdings gab das RKI nicht an, wie groß der Anteil der Tests von Reiserückkehrern an allen Tests war. Diese Angabe ist notwendig, um zu beurteilen, wie groß der Anteil der eingeschleppten Infektionen tatsächlich ist. Es könnte beispielsweise sein, dass Rückkehrer im Schnitt häufiger getestet werden als der Rest der Bevölkerung.

BDI übt scharfe Kritik an Test-Strategie der Bundesregierung

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat scharfe Kritik an der Corona-Test-Strategie von Bundes- und Landesregierungen geäußert und ein Nachsteuern gefordert. „Damit in den kommenden Monaten wirtschaftliche Aktivität möglich bleibt, muss insgesamt viel großflächiger und einheitlicher getestet werden. Die Bundesregierung hinkt ihrem eigenen Anspruch, die Testkapazitäten auf 4,5 Millionen pro Woche zu steigern, momentan meilenweit hinterher“, sagte Iris Plöger, Mitglied der BDI-Hauptgeschäftsführung, dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Zuletzt sei nicht einmal ein Drittel der angestrebten Testkapazität erreicht worden. Dieser Mangel gefährde die wirtschaftliche Gesundung, so Plöger weiter.

Auch an der aus ihrer Sicht schlechten Vorbereitung der Tests von Reiserückkehrern übte Plöger Kritik. „Jetzt müssen Bund und Länder ihre gemeinsame Handlungsfähigkeit beweisen. Es ist zu wenig, dass einzelne Länder vorangehen.“ Die Vertreterin des Industrieverbandes beklagte, dass sich die Test-Praxis an den Flughäfen abhängig vom Bundesland zum Teil erheblich unterscheide. „Es kann nicht richtig sein, dass in manchen Bundesländern die Teststationen am Flughafen ihren Dienst einstellen, noch bevor der letzte Abendflug aus einem Risikogebiet gelandet ist“, sagte Plöger. Testkapazitäten müssten dezentral noch effizienter genutzt werden und zum Beispiel auf Betriebsgeländen stärker zum Einsatz kommen.

Riechverlust bei Covid-19: Studie könnte Therapieansatz liefern

Wissenschaftler glauben herausgefunden zu haben, warum viele Covid-19-Patienten vorübergehend nichts mehr riechen können. Ihre Forschungsergebnisse könnten möglicherweise sogar ein neuer Ansatz für die Behandlung der Infizierten sein, schreiben die Experten von der Johns Hopkins University School of Medicine aus Baltimore (USA) im „European Respiratory Journal“.

Sie hatten für ihre Studie Gewebe von 23 Patienten untersucht, das bei Nasen-Operationen entfernt worden war. Die nicht mit dem Coronavirus infizierten Patienten waren zum Beispiel wegen Tumoren oder chronischen Nasennebenhöhlenentzündungen operiert worden. Die Forscher konnten in den Proben extrem hohe Dosen des Enzyms ACE-2 (Angiotensin Converting Enzyme II) nachweisen – und zwar genau in dem Areal der Nase, das für das Riechen verantwortlich ist. Das Enzym soll die Pforte sein, die dem Coronavirus den Eintritt in die Körperzellen ermöglicht. Darauf deuten auch andere Studien hin.

Die Ergebnisse müssten nun noch durch weitere Untersuchungen bestätigt werden, sagte Andrew Lane von der US-amerikanischen Hochschule. „Wenn das der Fall ist, dann könnten wir in der Lage sein, die Infektion mit antiviralen Therapien zu bekämpfen, die direkt in die Nase gegeben werden.“

Irland verschärft Corona-Auflagen

Die irische Regierung hat die Corona-Auflagen wegen gestiegener Infektionszahlen in einigen Regionen verschärft. Regierungschef Micheál Martin sagte am Dienstag, Irland habe durch seine anfänglichen Maßnahmen das Virus unter Kontrolle gebracht, die Lockerungen hätten die Infektionszahlen wieder steigen lassen. Künftig sollen sich noch sechs Menschen treffen können, bisher lag die Grenze bei 50 Menschen. Bei Hochzeiten sollen aber weiter bis zu 50 Menschen zusammenkommen können. Bei Sportveranstaltungen wurde die maximale Zuschauerzahl von 200 auf 15 gesenkt. Die neuen Regeln gelten mindestens bis 13. September.

Das irische Gesundheitsministerium meldete am Dienstag 190 Neuinfektionen, die Gesamtzahl der Infizierten stieg auf 27.499. 1.775 Menschen starben an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung.

Kretschmann und Söder: Kroatien muss Risikogebiet werden 

Angesichts der stark steigenden Zahlen von infizierten Reiserückkehrern aus dem Kroatien-Urlaub fordern Baden-Württemberg und Bayern, das osteuropäische Land zum Risikogebiet zu erklären. Die Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne) und Markus Söder (CSU) hätten einen entsprechenden Schritt am Dienstag vereinbart, sagte ein Sprecher auf Anfrage im Stuttgarter Staatsministerium. Kretschmann habe kein Verständnis dafür, dass diese Entscheidung in Berlin bislang noch nicht getroffen worden sei.

Die Einstufung als Risikogebiet durch das bundeseigene Robert Koch-Institut bedeutet, dass für heimkehrende Urlauber eine Testpflicht auf das Coronavirus greift. Bis das Ergebnis vorliegt, müssen sie sich in häusliche Quarantäne begeben. Zentrales Kriterium für die Einstufung als Risikogebiet ist, in welchen Staaten oder Regionen es in den vergangenen sieben Tagen mehr als 50 Neuinfizierte pro 100 000 Einwohner gegeben hat. 

Zwei Wochen nach der Explosion: Lockdown im Libanon

Im Libanon haben die Behörden angesichts eines Anstiegs der Corona-Neuinfektionen einen erneuten Lockdown angekündigt. Von Freitag an soll zwei Wochen lang eine nächtliche Ausgangssperre in Kraft treten, wie das libanesische Innenministerium am Dienstag mitteilte. Von den Maßnahmen ausgenommen werden die Aufräumarbeiten in Beirut, wo am 4. August bei Explosionen mehr als 170 Menschen ums Leben kamen und tausende weitere verletzt wurden.

Die landesweiten Ausgangssperren sollen in der Zeit des Lockdowns zwischen 18.00 Uhr und 06.00 Uhr gelten. Einkaufszentren müssen wieder schließen, Restaurants dürfen ihr Essen nur noch liefern. Öffentliche Versammlungen werden verboten. Der Betrieb am Flughafen läuft jedoch normal weiter.

Österreich verschärft Corona-Maßnahmen 

Die österreichische Regierung verstärkt nach steigenden Corona-Zahlen die Kontrollen an ihren südöstlichen Grenzen. Die spanischen Urlaubsinseln Mallorca, Menorca und Ibiza gelten außerdem ab Montag als Corona-Risikogebiet. „Auch in Österreich ist in den letzten Tagen leider Gottes ein massiver Anstieg der Infektionszahlen spürbar gewesen“, sagte Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Dienstagabend. Die größte Gruppe sei die der Reiserückkehrer. „Der Ballermann ist der beste Freund des Coronavirus“, fügte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) mit Blick auf die berüchtigte Partymeile auf Mallorca hinzu.

Ab Montag sind auch bei der Rückreise von den Balearen ein negativer Corona-Test oder ein nachgeholter Test in der Quarantäne nötig. Das gilt auch für Reisende aus als sicher geltenden Ländern, etwa Deutschland, die in den zehn Tagen zuvor auf den Balearen oder in einem der anderen rund 30 ausgewiesenen Risikogebiete waren. Dazu gehören das spanische Festland, Kroatien, die Länder des Westbalkans, auch etwa Schweden, die USA und Russland.

Für die Kontrollen von Autos an den Grenzen zu Ungarn und Slowenien wie auch Italien stehen laut Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) 500 weitere Polizisten bereit. Außerdem sollen 800 Soldaten die Gesundheitsbehörden bei den Kontrollen der Testnachweise und Quarantänevorgaben unterstützen.

Frankreich führt Maskenpflicht am Arbeitsplatz ein

In Frankreich soll künftig eine Maskenpflicht in Unternehmen gelten. Überall, wo sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter begegnen können, werde die Maske verpflichtend – ausgenommen seien Einzelbüros, teilte das Arbeitsministerium am Dienstag mit. Betroffen von der neuen Regelung seien etwa Besprechungsräume, Freiflächen, Korridore, Umkleideräume oder Gemeinschaftsbüros.

Angesichts steigender Corona-Fallzahlen stehe der Schutz der Gesundheit der Arbeitnehmer und die Kontinuität der wirtschaftlichen Tätigkeit auf dem Spiel, erklärte Arbeitsministerin Élisabeth Borne. Sie hatte die Pläne zuvor den Sozialpartnern vorgestellt. Das Arbeitsministerium wies zudem darauf hin, dass Arbeiten von zu Hause aus empfohlen werde. Die Telearbeit trage dazu bei, das Infektionsrisiko zu verringern und die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel einzuschränken. Man werde nun mit den Sozialpartnern an der praktischen Umsetzung der neuen Regeln arbeiten, hieß es weiter aus dem Ministerium.

Zuvor galt lediglich die Empfehlung, Masken am Arbeitsplatz zu tragen, wenn ein Mindestabstand nicht eingehalten werden kann. Ministerin Borne kündigte an, dass die neuen Regeln so schnell wie möglich umgesetzt werden sollten und Ende August in Kraft treten würden. „Sobald wir uns in einem gemeinsamen Raum befinden, werden wir die Maske tragen müssen“, sagte sie dem Sender BFMTV. Ausnahmeregeln würden geprüft.

Thüringen lockert Beschränkungen 

Fast ein halbes Jahr nach dem ersten Thüringer Corona-Fall lockert die Landesregierung weitere Beschränkungen zur Eindämmung der Pandemie. So können ab Ende August die staatlichen Theater unter Auflagen wieder für Publikum öffnen und neue Spielpläne starten. Das sieht eine neue Corona-Grundverordnung vor, die am Dienstag von Infrastrukturminister Benjamin-Immanuel Hoff (Linke) unterzeichnet wurde und am 30. August in Kraft tritt. In den Theatern sollen künftig Infektionsschutzregeln wie das Abstandhalten gelten, zudem wird es Hygienekonzepte geben.

Mehr Freiheiten sieht die neue thüringische Grundverordnung auch bei Besuchen in Pflegeheimen vor. Bisher waren Besuche auf täglich maximal zwei Besucher pro Bewohner und auf zwei Stunden begrenzt. Diese Einschränkung entfällt – solange die Infektionszahlen in dem jeweiligen Landkreis niedrig bleiben. Überschreiten sie die Schwelle von 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen, sollen automatisch wieder die strengeren Besuchsregeln gelten. Wird in einem Pflegeheim ein Corona-Fall bekannt, sollen Besuche gänzlich verboten sein – außer es kann für eine räumliche und personelle Trennung in der Einrichtung gesorgt werden.

Zudem müssen Familienfeiern in geschlossenen Räumen erst ab 50 und nicht wie bisher ab 30 Personen gemeldet werden. Im Freien liegt die Grenze für eine Anzeigepflicht bei 100 Teilnehmern. Das Thüringer Gesundheitsministerium appellierte zur Einhaltung der Anti-Corona-Regeln bei privaten Feiern und Festen. „Bleiben Sie auch weiter achtsam und handeln Sie verantwortungsvoll Ihren Mitmenschen gegenüber. Seien Sie auch im privaten Bereich wachsam und halten Sie sich an die Regeln“, sagte Staatssekretärin Ines Feierabend.

Estland lässt Einreise zwischen Test und Quarantäne wählen 

Estland wird in der Corona-Pandemie zum 1. September seine Einreisebestimmungen ändern. Einreisende aus Staaten mit einer Infektionsrate von mehr als 16 Fällen pro 100.000 Einwohner sollen dann bei Ankunft in dem baltischen EU-Land wählen können, ob sie sich 14 Tage in Quarantäne begeben oder einen Corona-Test durchführen lassen. Dies beschloss die Regierung in Tallinn am Dienstag.

Bislang galt in Estland bei der Einreise aus Risikogebieten eine Quarantänepflicht, die nun von einem zweistufigen Testverfahren ergänzt werden soll. „Dies ist eine verlässige Alternative, die unvermeidliches Reisen ermöglicht und die öffentliche Gesundheit schützt“, schrieb Außenminister Urmas Reinsalu auf Facebook.

Reisende sollen nach Regierungsangaben bei Ankunft einen ersten Test ablegen können und müssen sich frühestens nach einer Woche erneut testen lassen. Bei einem negativen Ersttest kann die betreffende Person zur Arbeit oder etwa in Geschäfte gehen. Unnötige Kontakte seien dabei zu vermeiden, hieß es in einer Mitteilung der Staatskanzlei.

Sechs Bundeswehr-Soldaten im Irak mit Coronavirus infiziert 

In Irak sind sechs dort eingesetzte Bundeswehr-Soldaten positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das bestätigte am Dienstag das Einsatzführungskommando bei Potsdam. Die Soldaten seien vom Rest der Truppe isoliert worden.

Derzeit werde auf die Ergebnisse weiterer Tests, auch bei Kontaktpersonen der Betroffenen, gewartet, hieß es weiter. Die Bundeswehr beteiligt sich im Irak an der Ausbildung von Sicherheitskräften und unterstützt die internationale Koalition im Kampf gegen die Dschihadistenorganisation Islamischer Staat (IS).

Haseloff will zweifachen Test für Reiserückkehrer

Für Reiserückkehrer aus Risikogebieten könnte laut Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff bald ein zweifacher Test vorgeschrieben werden, um eine Infektion mit dem Coronavirus auszuschließen. Derzeit werde geklärt, welche technischen, rechtlichen und finanziellen Voraussetzungen für einen zweiten Test notwendig seien, sagte der CDU-Politiker am Dienstag in Magdeburg. Bei Gesprächen zwischen Bund und Ländern am Montag sei man sich einig gewesen, dass die jetzigen Testmodalitäten als Momentaufnahme medizinisch nicht belastbar seien.

Vielmehr gebe erst ein zweiter Test nach fünf bis sieben Tagen Sicherheit. Bei der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz kommende Woche könnten daher neue Regeln festgelegt werden, so Haseloff.

Australien sichert sich Impfstoff 

Australien hat sich nach eigenen Angaben den Zugriff auf einen potenziellen Corona-Impfstoff gesichert. Premierminister Scott Morrison sagte am Dienstag, sein Land habe mit dem Pharmakonzern AstraZeneca eine Vereinbarung über einen „frühen Zugang“ zu dem Corona-Impfstoff getroffen. Wenn dieser wirksam sei, werde Australien den Impfstoff selbst produzieren und kostenlos an seine Einwohner verteilen. Griechenland rechnet für Dezember mit einer ersten Impfstoff-Lieferung von AstraZeneca im Rahmen einer EU-Vereinbarung.

Der schwedisch-britische Konzern AstraZeneca arbeitet derzeit mit der Universität Oxford an dem Corona-Impfstoff. „Der Oxford-Impfstoff ist einer der am weitesten fortgeschrittenen und vielversprechendsten der Welt“, sagte Morrison. Sein Land wolle das Mittel in Eigenregie produzieren und an alle 25 Millionen Australier gratis verteilen.

Eine abschließende Vereinbarung des Landes mit AstraZeneca über die Kosten des Impfstoffs steht dem Regierungschef zufolge aber noch aus. Auch ein australischer Produzent für die Impfstoff-Herstellung sei noch nicht ausgewählt worden. Allerdings hat Australien mit dem US-Medizintechnologie-Hersteller Becton Dickinson bereits einen Vertrag über die Lieferung von 100 Millionen Spritzen und Inkjektionsnadeln im Wert von 25 Millionen australischen Dollar (15 Millionen Euro) geschlossen, um den Impfstoff verabreichen zu können.

Bahn weitet Maskenkontrolle in Zügen massiv aus

Die Deutsche Bahn weitet die Maskenkontrollen in Fernzügen aus. Derzeit würden Sicherheitsmitarbeiter regelmäßig in 60 Fernzügen überprüfen, ob die Fahrgäste die vorgeschriebene Mund-Nasen-Bedeckung tragen. Bis zum 1. September soll sich diese Zahl verdoppeln, kündigte das Unternehmen an. Am Dienstag gab es Schwerpunktkontrollen mit der Bundespolizei in sieben Bundesländern.

Maskenverweigerer bildeten weiterhin eine kleine Minderheit, betonte die Bahn. Sie wies darauf hin, dass die 12.000 Zugbegleiter im Fern- und Regionalverkehr Menschen ohne Maske jederzeit von der Fahrt ausschließen könnten. Im Konfliktfall werde die Bundespolizei hinzugerufen.

Laschet fordert schärfere Maßnahmen bei steigenden Corona-Zahlen

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat bei steigenden Corona-Infektionszahlen wieder schärfere Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus gefordert. Das Prinzip der Landesregierung sei: „Wenn Infektionszahlen sinken, müssen Grundrechtseingriffe zurückgenommen werden – wenn Infektionszahlen steigen, müssen Schutzvorkehrungen verstärkt werden“, sagte Laschet laut Mitteilung am Dienstag kurz vor Beginn einer gemeinsamen Sitzung des Landeskabinetts mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in Düsseldorf. In der aktuellen gesundheitlichen und wirtschaftlichen Pandemie-Lage sei „der enge Schulterschluss zwischen Bund und Ländern wichtiger denn je“.

Infizierter Urlauber besucht Party – 120 Menschen in Quarantäne

Nach einem bestätigten Corona-Fall in Bodenwöhr im Landkreis Schwandorf müssen nun 120 Kontaktpersonen in Quarantäne. Mehr dazu lesen Sie hier.

Tausende feiern in Wuhan Poolparty ohne Maske und Abstand

Auf Schwimmreifen oder bis zur Brust im Wasser haben Tausende im chinesischen Wuhan eine riesige Poolparty gefeiert. Die Menschen standen dicht gedrängt, eine Maske trug keiner. Die Aufnahmen sorgen für Verwunderung, denn Wuhan war der Ort, an dem sich nach aktuellen Erkenntnissen die ersten Menschen mit dem Coronavirus infizierten. Das Video und den Bericht finden Sie hier.

Nächster russischer Minister infiziert

In Russland hat sich ein weiteres Mitglied der Regierung mit dem Coronavirus infiziert. Wie Ministerpräsident Michail Mischustin am Dienstag laut der Nachrichtenagentur Interfax mitteilte, wurde Energieminister Alexander Nowak positiv getestet. Er hätte daraufhin seinen Besuch in der Stadt Blagoweschtschensk im Fernen Osten Russlands abgebrochen und sei zurück nach Moskau gereist.

In Russland haben sich schon mehrere ranghohe Politiker mit dem Coronavirus infiziert, darunter Ministerpräsident Mischustin selbst, Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sowie mehrere Minister und Abgeordnete. Insgesamt wurden in Russland bis Montag 927.745 Coronavirus-Infektionen registriert. Nach offiziellen Angaben sind 15.740 Infizierte an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben, Beobachter halten diese Zahl jedoch für zu niedrig.

Sechs deutsche Soldaten im Irak mit Coronavirus infiziert

Beim Einsatz der Bundeswehr im Nordirak sind sechs deutsche Soldaten mit dem Coronavirus infiziert worden. „Die Soldaten befinden sich in isolierter Unterbringung in separaten Containern“, teilte das Einsatzführungskommando am Dienstag den Obleuten im Bundestag mit. Das Schreiben lag der Deutschen Presse-Agentur vor.

Die Soldaten sollten demnach „zeitnah“ nach Deutschland zurückgeflogen werden. Solange würden die Krankheitsverläufe vor Ort in Erbil vom Sanitätspersonal beobachtet. Auch die Kontaktpersonen der Soldaten wurden getestet. Die Bundeswehr ist im Nordirak als Teil des internationalen Einsatzes gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) („Counter Daesh/Capacity Building Iraq“) stationiert.

Krise lässt Erwerbstätigenzahl und Arbeitsvolumen sinken

Die Corona-Krise hat im zweiten Quartal dieses Jahres den Arbeitsmarkt in Deutschland kräftig durcheinandergewirbelt. Die Zahl der Erwerbstätigen ging im Vergleich zum Vorquartal um 1,4 Prozent auf 44,7 Millionen Menschen zurück, so stark wie noch nie seit der Wiedervereinigung. Für die Jahreszeit wäre in normalen Zeiten ein Anstieg um ein knappes Prozent zu erwarten gewesen, teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag mit.

Noch stärker als die Zahl der Arbeitnehmer und Selbstständigen sank das Arbeitsvolumen, also die von allen zusammen geleistete Arbeitszeit. Sie verringerte sich nach Berechnungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) vor allem wegen der intensiv genutzten Kurzarbeit im Vergleich zum Vorjahresquartal um 10,0 Prozent auf 13,3 Milliarden Stunden. Auf jeden Einzelnen entfielen 297,3 Arbeitsstunden. Das waren 8,8 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

Deutschland: 1.390 Neuinfektionen und vier weitere Todesfälle

In Deutschland ist die Zahl der bestätigten Corona-Fälle nach Angaben des Robert-Koch-Instituts um 1.390 auf 225.404 gestiegen. An den Folgen des Virus sind in den vergangenen 24 Stunden vier weitere Personen gestorben, die Gesamtzahl der Todesfälle steigt demnach auf 9.236.

Immer mehr Corona-Infizierte unter 50

Die Weltgesundheitsbehörde (WHO) zeigt sich besorgt über die zunehmende Ausbreitung des Coronavirus durch Menschen unter 50 Jahren. Viele von ihnen wüssten nicht, dass sie infiziert seien und stellten daher eine Gefahr für Risikogruppen dar. „Die Epidemie verändert sich“, sagte der WHO-Regionaldirektor für den Westpazifik, Takeshi Kasai, bei einem virtuellen Briefing.

„Menschen in ihren 20er-, 30er- und 40er-Jahren treiben die Ausbreitung zunehmend voran. Viele sind sich nicht bewusst, dass sie infiziert sind.“ Das gefährde weltweit andere Bevölkerungsgruppen, darunter ältere und kranke Menschen in dicht besiedelten Gebieten mit schwacher Gesundheitsversorgung.

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