Berlin stimmt für "Kommunalisierung des Wohnens"

Berlin stimmt für „Kommunalisierung des Wohnens“

Immobilienwirtschaft in Deutschland

Die Bürgerinnen und Bürger der Bundeshauptstadt Berlin haben am Wochenende einer Initiative zugestimmt, die die Enteignung von 240.000 Wohnungen von Großvermietern, also Betrieben mit mehr als 3.000 Wohnungen, vorschreibt. Das unverbindliche Referendum über die „Kommunalisierung des Wohnungsbaus“ führte zu 57% für die Maßnahme und 38% gegen. Die Berliner Stadtverwaltung hat versucht, den Mietern die Sicherheit zurückzugeben, dass ihre Wohnungen im Niedrigpreissegment bleiben. Über die kommunalen Gesellschaften Degewo, Howoge und Berlinovo etwa haben sie sich kürzlich bereit erklärt, 14.750 Wohnungen von Vonovia und Deutsche Wohnwen, den größten Mietwohnungseigentümern in Berlin, für 2,46 Milliarden Euro zu kaufen. Im Gegenzug würden die Unternehmen mit geschätzten 13,7 Milliarden Euro an Barabfindungen finanziell entschädigt.

Die Wohnungspreise in der deutschen Hauptstadt sind seit 2009 um 90 % gestiegen, in einer Stadt, in der 85 % der Menschen in Mietwohnungen leben.

Laut den Analysten von Alphavalue-Divacons „ist dies zwar eine schlechte Nachricht für deutsche Immobilien, aber die Nachricht ist weitgehend in die Bewertungen eingeflossen.“ Tatsächlich ist Vdie onovia-Aktie schloss am Tag nach dem Referendum mit einem Plus von 1,82% und die Deutsche Wohnen-Aktie stieg um 0,11%.

Für das Bankinter-Research-Team „wird die Initiative wahrscheinlich nicht zustande kommen, weil sie zumindest über Enteignungen nicht bindend ist. Der Punkt ist aber, dass der Druck auf die Berliner Kommunalverwaltung steigt, die Mietpreise zu kontrollieren“.

„Wir erwarten, dass die Stadtverwaltung weiterhin Immobilien von großen Vermietern kauft, jedoch zu Marktpreisen.“

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