Tesla bricht Ökostrom-Versprechen – mit eigenem Gaskraftwerk in Grünheide

Teslas Elektroautos gelten als besonders klimafreundlich, doch im Zuge der Erweiterung der Gigafactory in Brandenburg plant das Unternehmen ein eigenes Kraftwerk zu bauen. Der Autobauer bezieht schon heute einen erheblichen Teil der Energie für das Werk in Grünheide nicht aus 100 Prozent Ökostrom, sondern nutzt auch Erdgas für die Produktion.

Laut den Plänen von Tesla soll auf dem Werksgelände ein eigenes Gaskraftwerk mit einer Feuerwärmeleistung von bis zu 45 MW entstehen. Die genaue Nutzungsdauer des Kraftwerks ist bisher nicht bekannt. Zudem ist geplant, ein Tanklager für Flüssiggas zu bauen. Dieses temporäre Flüssiggasterminal soll die Gasversorgung der Gigafactory unterstützen, falls es zu Engpässen in der öffentlichen Gasversorgung kommt.

Allerdings wird die Nutzung von Flüssiggas (LNG) als umweltschädlich betrachtet, da es häufig durch die umstrittene Methode des Frackings gewonnen wird. Insgesamt sollen 2,76 Tonnen Flüssiggas in Grünheide gelagert werden. Aufgrund des erwarteten deutlichen Anstiegs des Erdgasbedarfs der Gigafactory plant Tesla zudem die Nutzung einer zweiten Erdgasleitung für die Fabrik.

Eine Analyse zur Lärmemission der Fabrikerweiterung deutet darauf hin, dass das Gaskraftwerk rund um die Uhr betrieben werden soll. Trotz der Bedenken und der offenen Fragen hat Tesla bisher keine Informationen zum geplanten Gaskraftwerk veröffentlicht. Es bleibt daher abzuwarten, wie sich diese Pläne auf die klimafreundliche Reputation des Unternehmens auswirken werden.

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