Tausende Ausbildungsplätze bleiben in Deutschland unbesetzt
Deutschland hat lange mit Arbeitskräftemangel zu kämpfen, wobei aktuelle Daten zeigen, dass im Jahr 2021 Zehntausende Ausbildungsplätze unbesetzt blieben. Um dem Problem entgegenzuwirken, hat die Politik versucht, Aus- und Weiterbildung zu einem zentralen Ziel für die Zukunft zu machen.
Deutschland kämpft mit Arbeitskräftemangel
Eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) ergab, dass im Jahr 2021 rund 63.000 Praktikumsstellen in Deutschland unbesetzt waren, rund 12 % aller offenen Stellen. Die Forscher gehen jedoch davon aus, dass die tatsächliche Zahl noch viel höher liegen könnte, da die Studie nur bei deutschen Arbeitsagenturen gemeldete Praktika berücksichtigt. „Berücksichtigt man auch offene Stellen, die aus verschiedenen Gründen nicht an die Arbeitsagenturen gemeldet werden, liegt dieser Anteil mit knapp 40 Prozent deutlich höher“, erläuterte das IW.
Die Forscher gehen davon aus, dass junge Menschen das Interesse an bestimmten Berufen verlieren und dass Unternehmen Schwierigkeiten haben, Arbeitskräfte für die Ausbildung zu finden. Den höchsten Anteil an unbesetzten Lehrstellen gab es im Fleischwarenhandel, wo 60,4 % der Stellen unbesetzt waren. Auch die Ausbildungsberufe Klempner (38,9 %), Gastronomie (37,5 %) und Betonbauer (33,8 %) kämpfen um den Fachkräftenachwuchs.
Die Forscher empfahlen, dass Unternehmen Praktikanten mehr Unterstützung in Bezug auf Transport und Unterkunft bieten, um Menschen für offene Stellen zu gewinnen. „Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, wird es zukünftig darauf ankommen, das noch vorhandene Potenzial junger Menschen zu nutzen“, so IW.
Arbeitsminister zielt auf Bildung ab
Das Thema Arbeitskräftemangel ist für Arbeits- und Sozialminister Hubertus Heil eine große Herausforderung. „Fachkräftemangel darf in Deutschland nicht zur dauerhaften Wachstumsbremse werden“, sagte Heil vor Journalisten und fügte hinzu, dass Aus- und Weiterbildung im Mittelpunkt seiner Amtszeit als Ministerpräsident stünden.
Heil sagte, es gebe einen erheblichen Mangel an Lkw-Fahrern und Sozialarbeitern. „Wir sehen bereits in einigen Regionen und Branchen, dass es an Arbeitskräften und oft auch an Fachkräften mangelt“, sagte er. Heil plant, die Hochschulmöglichkeiten in Deutschland zu verbessern, um dem Problem entgegenzuwirken. „Mein Ziel ist, dass Deutschland eine Hochschulrepublik wird“, sagte er.
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