Schwerer Sturz im Radsport: Staatsanwaltschaft ermittelt - Voigt fordert hohe Strafe

Schwerer Sturz im Radsport: Staatsanwaltschaft ermittelt – Voigt fordert hohe Strafe

Nach dem folgenschweren Sturz des niederländischen Radprofis Fabio Jakobsen bei der Polen-Rundfahrt hat sich die Staatsanwaltschaft in Kattowitz eingeschaltet. „Bis jetzt wurden drei Zeugen befragt, einschließlich eines Veranstalters“, sagte Beata Ksiazek-Nowicka von der Staatsanwaltschaft der polnischen Nachrichtenagentur PAP. Die Polizei hat bereits Aufnahmen des Unfalls sowie die Räder der verletzten Fahrer gesammelt.

Am Mittwoch hatte Dylan Groenewegen Jakobsen im Sprint um den Sieg kurz vor der Ziellinie ins Absperrgitter gedrückt. Jakobsens Zustand sei laut Ärzten „ernst, aber stabil“, er bleibe zunächst aber im künstlichen Koma.

Patrick Lefevere, Manager von Deceuninck-Quick Step, hatte den Unfall als „kriminell“ bezeichnet und angekündigt, sich bei der Polizei zu melden. „Wir werden das nicht ruhen lassen“, sagte er der belgischen Nachrichtenagentur Belga.

„Ich denke an drei bis sechs Monate“

Der langjährige Radprofi Jens Voigt hat nach dem schlimmen Crash von Fabio Jakobsen bei der Polen-Rundfahrt eine harte Strafe für Dylan Groenewegen gefordert. „Ich denke da schon an drei bis sechs Monate. Es müsste etwas sein, was weh tut und auch an alle anderen Profis das Signal sendet: Hier wurde eine rote Linie überschritten, das akzeptieren wir nicht mehr“, sagte Voigt bei Sport1.

Jakobsen, der bei Tempo 80 von seinem niederländischen Landsmann Dylan Groenewegen in das Absperrgitter gedrängt worden war, liegt mit schweren Gesichtsverletzungen noch im Koma. Groenewegen, der am Schlüsselbein operiert werden musste, muss sich nun in einem Disziplinarverfahren verantworten.

Voigt gibt aber auch dem Weltverband UCI eine Mitschuld. „Der Veranstalter bittet die UCI um Genehmigung und Klassifizierung des Rennens und der Strecke, und die UCI und die technische Kommission überprüft das. Da sie das genehmigt hat, kann sie im Nachhinein ihre Hände nicht in Unschuld waschen und die Schuld auf den Veranstalter schieben“, sagte der 17-malige Tour-de-France-Teilnehmer.

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Icon: Der Spiegel

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