Coronavirus: Forscher arbeiten an Corona-Tests für zu Hause

Coronavirus: Forscher arbeiten an Corona-Tests für zu Hause

In wenigen Wochen, wenn es herbstlich wird, beginnt die alljährliche Erkältungssaison. Dann schniefen und husten die Menschen wieder – und die Nachfrage nach Corona-Tests dürfte steigen.

Als Kernproblem gilt, bei Kindern normale Erkältungen und Atemwegserkrankungen vom neuen Coronavirus zu unterscheiden. Um das Virus unter Kontrolle zu halten, ist es für Epidemiologen zudem wichtig, die Entwicklung der Fallzahlen zu verfolgen.

Um das Gesundheitswesen und die Hausärzte zu entlasten, arbeiten Forscher der Berliner Charité derzeit an einem Test für zu Hause. Familien sollen damit die Rachenabstriche selbst vornehmen können, heißt es in verschiedenen Medienberichten. Anschließend werden die Tests hygienisch verpackt ins Labor geschickt, wo sie auf Coronaviren untersucht werden. Das Ergebnis könne nach zwei bis drei Tagen per Telefon abgefragt werden.

Bisher handelt es sich um ein Pilotprojekt. Die Möglichkeit zum Selbsttest soll zunächst Berliner Familien mit Schulkindern angeboten werden. Der Test sei auch für kleinere Kinder geeignet, da der Rachenabstrich unkompliziert und schmerzfrei vorgenommen werden könne. In der Studie sollten Abstriche mit Gurgelwasser möglich sein, es sollen aber auch solche von der Zunge, der Wangeninnenseite und des Nasenvorhofs auf ihre Eignung geprüft werden.

Laut Frank Mockenhaupt, dem Direktor des Charité-Instituts für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit, müsse der Testtupfer nicht tief in die Nase eindringen. Es würden dünne und flexible Tupfer verwendet, die von den Kindern in früheren Testreihen bereits toleriert wurden. „Es muss sich aber erst noch zeigen, ob damit zuverlässige Ergebnisse erreicht werden“, so Mockenhaupt.

Auch Großbritannien hatte angekündigt, künftig mit Schnelltests arbeiten zu wollen. Expertinnen und Experten äußerten aber bereits Kritik an der Aussagekraft der Tests.

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Sollten sich die Tests in dem Berliner Projekt als effektiv und massentauglich erweisen, will der Senat mindestens 10.000 Stück bei der Charité bestellen. Das Angebot soll dann auch für Kita-Kinder und Betreuungspersonal gelten.

Experten erwarten, dass sich Kinder im Herbst eher selten mit dem Coronavirus anstecken werden. Meist wird es sich bei Infekten um harmlose Erkältungen handeln.

Icon: Der Spiegel

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