Nach Militäraktion Aserbaidschans: 85.000 Menschen aus Bergkarabach geflohen – Info Marzahn Hellersdorf

Tausende fliehen aus Bergkarabach: Armenier könnten bald verschwinden

Nach der militärischen Aktion Aserbaidschans sind rund 85.000 Menschen aus Bergkarabach geflohen. Die heftigen Kämpfe zwischen den christlichen Karabach-Armeniern und den muslimischen Aserbaidschanern haben zu einer massiven Vertreibung geführt. Das Auswärtige Amt geht davon aus, dass es in der Konfliktregion bald keine Armenier mehr geben wird.

Vor der Rückeroberung lebten rund 120.000 Karabach-Armenier in der Region. Die Regierungssprecherin von Armenien, Naseli Bagdassarjan, teilte mit, dass die Menschen gezwungen waren, ihre Heimat zu verlassen. Sie fürchten Verfolgung und Gewalt.

Die Regierung Aserbaidschans und Russland erklärten dagegen, es gebe keinen Grund zur Flucht. Die Karabach-Armenier werfen Aserbaidschan jedoch „ethnische Säuberungen“ vor. Die Lage in Bergkarabach ist äußerst unsicher und instabil.

Das Auswärtige Amt ist ebenfalls der Meinung, dass Bergkarabach bald fast menschenleer sein könnte. Um die Situation vor Ort zu beobachten, arbeitet Außenministerin Annalena Baerbock daran, Beobachter nach Bergkarabach zu entsenden.

Die Region Bergkarabach ist seit Jahrzehnten zwischen Aserbaidschan und Armenien umstritten. Im Jahr 2020 gelang es Aserbaidschan, große Teile Bergkarabachs zurückzuerobern, nachdem es bereits in den 1990er Jahren verloren gegangen war.

Bei den Kämpfen wurden mindestens 200 Menschen getötet und etwa 400 verletzt. Der Waffenstillstand, vermittelt von Russland, erwies sich als brüchig und hat nicht zu einer dauerhaften Lösung geführt.

Die Zukunft der Karabach-Armenier bleibt weiterhin ungewiss. Es ist zu befürchten, dass ihre Präsenz in der Region bald der Vergangenheit angehören wird. Die internationale Gemeinschaft muss schnell handeln, um eine weitere Eskalation und ethnische Säuberungen zu verhindern.

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