Kann ein Nasenspray vor einer Infektion schützen?

Kann ein Nasenspray vor einer Infektion schützen?

Die Wissenschaft forscht immer weiter an einer Möglichkeit, dem Coronavirus Herr zu werden. Die simpelste Variante der Eindämmung war bisher der Mundschutz. Doch nun soll es eine neue Möglichkeit geben, um die Ausbreitung der Pandemie zu stoppen.

Wissenschaftler der „University of California, San Francisco“ haben auf bioRxiv, einem Portal für biowissenschaftliche Berichte, ihre neuste Forschungsarbeit vorgestellt. Darin geht es um ein Nasenspray, welches die Forscher entwickelt haben, um das Ansteckungsrisiko durch das Coronavirus zu senken.

Nasenspray „AeroNabs“ soll Coronavirus bekämpfen

Entwickelt wurde das Schutzmittel im Labor von Peter Walter, einem aus Berlin stammenden Biochemiker. Das Herzstück des Nasensprays sind kleine Proteinmoleküle, auch Nano-Körper genannt, welche das Virus austricksen sollen.

Die Moleküle setzen sich auf die Oberfläche des Coronavirus und „deaktivieren“ es. In einem Interview mit der ARD erklärt Walter den Vorgang folgendermaßen: „Die Moleküle verfügen über Binderegionen, mit denen sie sich an das Virus anheften.“ Danach würden sie nicht mehr loslassen und die Erreger ungefährlich machen.

Üblicherweise infizieren sich Betroffene über die Nase: Das Virus gelangt über die Nasenräume in den Körper. Das Spray soll das künftig verhindern. „Solange wir das Virus im Nasenraum aufhalten können, werden die AeroNabs gut funktionieren. Das jedenfalls hoffen und planen wir“, so Walter. Seinen Namen „AeroNabs“ hat das Mittel in Anlehnung an die Schwebemoleküle Aerosole. Was es damit auf sich hat, erfahren Sie hier.

Das Präparat soll bis zu 24 Stunden vor einer Infektion über die Nasenräume schützen können. 

Wann kommt das Nasenspray auf den Markt?

Bevor „AeroNabs“ flächendeckend verkauft werden darf, müssen noch einige klinische Tests durchgeführt werden, eine Massenproduktion wäre laut Peter Walter allerdings durchaus denkbar: „Die Moleküle sind einfach in großen Mengen herzustellen. Wenn sich keine klinischen Nebenwirkungen ergeben, könnte das Spray durchaus ein breites Spektrum von Anwendungen finden.“

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Sollte das Spray alle Tests überstehen, könnte es in wenigen Monaten auf den Markt kommen. Ein Ersatz für einen Impfstoff ist „AeroNabs“ jedoch nicht. Walter und sein Team sehen es eher als eine Art Übergangslösung, bis ein wirkungsvoller Impfstoff zur Verfügung steht.

Die Impfstoffforschung läuft auf Hochtouren. Bis ein Stoff jedoch massentauglich auf den Markt gebracht werden kann, wird es noch dauern. Bis dahin könnte diese Hausmittel ebenfalls vor einer Infektion schützen.

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