Deutschland hinkt beim Ausbau der Windenergie hinterher: Studie

Nach Angaben des Bundesverbandes WindEnergie wurden seit Januar in Europas größter Volkswirtschaft 331 Windkraftanlagen mit einer Leistung von 1,57 Gigawatt (GW) gebaut.

Die Ergebnisse einer Analyse mit dem Fachverband Strom- und Wärmeerzeugung (VDMA) zeigen, dass die Aktivität im Jahr 2023 eine Beschleunigung im Vergleich zum Vorjahr darstellt und bis Ende Dezember bis zu 3,2 GW betragen könnte.

Allerdings ist dieser Ausbau noch weit davon entfernt, die Zielvorgabe von 115 GW installierter Leistung bis 2030 zu erreichen, denn die bestehende Gesamtzahl nähert sich nur noch 60 GW.

Um diese Zahl nahezu zu verdoppeln, wäre ab 2025 ein Zubau von jährlich 10 GW erforderlich.

Beim jetzigen Tempo würden „Ziele verfehlt“, sagte VDMA-Hauptgeschäftsführer Dennis Rendschmidt.

Planungs- und Genehmigungsverfahren für Windkraftanlagen können durchschnittlich 24,5 Monate dauern, was zusammen mit logistischen Hürden die Entwicklung bremst, heißt es in der Studie.

Branchenverbände hofften, dass eine Reihe neuer Regulierungsmaßnahmen zum Bürokratieabbau bald in Kraft treten würden.

Allerdings stellt der politische Widerstand der örtlichen Gemeinden gegen Windkraftanlagen ein zusätzliches Hindernis dar, da im Norden des Landes deutlich mehr Genehmigungen erteilt werden als im Süden.

Die Koalitionsregierung von Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2027 mindestens 1,4 % der Landfläche des Landes für die Installation von Windkraftanlagen bereitzustellen, bis 2032 mindestens 2 %, gegenüber derzeit 0,7 %.

Es hat sich außerdem verpflichtet, bis 2030 80 % des Stroms aus erneuerbaren Quellen zu produzieren.

Deutschland hat letzte Woche zum ersten Mal die Rechte zum Bau von Offshore-Windparks versteigert und dank erfolgreicher Gebote der Energiegiganten BP und TotalEnergies 12,6 Milliarden Euro (14 Milliarden US-Dollar) eingesammelt.

Siehe auch  Deutschland bringt Gesetzentwurf zum beschleunigten Windkraftausbau auf den Weg - Dokument

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