Corona in Deutschland: RKI meldet 902 Neuinfektionen
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 902 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich mindestens 207.828 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Donnerstagnachmittag mitteilte (Datenstand 30.7., 0.00 Uhr).
Die Zahl der an einem Tag an das RKI gemeldeten Neuinfektionen ist damit so hoch wie seit Mitte Juni nicht mehr. Damals hatte es einen größeren Ausbruch in einem Schlachtbetrieb des Fleischfabrikanten Tönnies gegeben. Zwar weist das Institut daraufhin, dass die täglich präsentierten Fallzahlen wegen des Melde- und Übermittlungsverzugs schwanken können. Erst am Dienstag hatte das Robert-Koch-Institut sich jedoch angesichts der Entwicklung der Fallzahlen in den vergangenen Tagen besorgt gezeigt. Lagen die täglich gemeldeten Neuinfektionen Anfang Juli noch zwischen 300 und 500 Fällen pro Tag, wurden in den vergangenen Tagen mehrmals mehr als 600 neue Fälle am Tag an das RKI übermittelt. RKI-Präsident Lothar Wieler mahnte mehrfach die Einhaltung der AHA-Regeln an, sowohl hierzulande als auch im Urlaub. AHA steht für „Abstand, Hygiene, Alltagsmasken“.
In Deutschland starben nach den RKI-Angaben bislang 9134 mit dem Virus infizierte Menschen – seit dem Vortag kamen somit sechs neue Todesfälle hinzu. Bis Donnerstagmorgen hatten 191.800 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. Die in der amerikanischen Stadt Baltimore ansässige Johns-Hopkins-Universität (JHU) meldete 209.002 Infizierte. Es hat eine andere Rechnung als das RKI, das nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern berücksichtigt und seine Aufstellung einmal täglich aktualisiert.
Die Zahl der Coronavirus-Infektionen auf der ganzen Welt hat nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität die Marke von 17 Millionen überschritten. Während in einigen Ländern, die den Höhepunkt der Corona-Pandemie schon vor Monaten erreicht hatten, die Zahlen wieder ansteigen, vermelden viele andere Länder neue Höchstwerte.
Angesichts der steigenden Zahlen in einigen Ländern warnte der Präsident der Weltgesundheitsorganisation Tedros Adhanom Ghebreyesus davor, dass vor allem bei jüngeren Menschen die Wachsamkeit nachlasse. Der Anstieg sei zum Teil auf den Leichtsinn jüngerer Menschen zurückzuführen, so der WHO-Präsident. „Junge Menschen sind nicht unbesiegbar“, betonte er. Auch sie könnten sich infizieren und sterben. Deshalb müssten sie die „gleichen Vorsichtsmaßnahmen treffen wie der Rest der Bevölkerung, um sich und andere zu schützen“. Die Pandemie bedeute aber nicht, dass das Leben zum kompletten Stillstand kommen müsse. „Wir müssen lernen, mit dem Virus zu leben.“
Mehr als 150.000 Tote in den Vereinigten Staaten
So haben sich in Indien innerhalb von 24 Stunden mehr als 50.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, in Brasilien rund 69.000. Zwar zählen hierzu auch die Zahlen des Bundesstaats São Paulo vom Vortag, die dieser aus technischen Gründen nicht veröffentlicht hatte. Doch gehen Fachleute generell von einer noch höheren Zahl von Infektionen aus, weil in dem Land wenig getestet wird. Trotz der weiterhin steigenden Fallzahlen hob Brasilien seine Einreisebeschränkungen für Flugreisende, die seit zwei Monaten bestand, am Mittwoch auf und öffnete Flughäfen im ganzen Land.
In den Vereinigten Staaten, die vor Brasilien und Indien am stärksten vom Coronavirus betroffen sind, starben bis Donnerstag mehr als 150.000 Menschen in Folge einer Virusinfektion. 1461 Todesfälle wurden allein am Mittwoch gemeldet, das war der höchste Wert seit Ende Mai.
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