Internationale Automarken verlassen China – FAZ – Frankfurter Allgemeine Zeitung
Hyundai verkauft Fabriken in China und konzentriert sich auf Südostasien
Der südkoreanische Automobilhersteller Hyundai hat bekanntgegeben, dass er plant, seine Fabriken in China zu verkaufen. Diese Entscheidung kommt nach der Eröffnung einer neuen Fabrik in Chongqing im Jahr 2017. Auch die Fabrik in Peking soll verkauft werden. Stattdessen will Hyundai seine Ressourcen auf Wachstumsmärkte in Südostasien, vor allem in Singapur, konzentrieren.
Der Verkauf der Fabriken in China kommt inmitten eines wachsenden Boykotts koreanischer Produkte in China. Dieser Boykott wurde ausgelöst, als die Entscheidung getroffen wurde, ein amerikanisches Raketenabwehrsystem in Südkorea zu installieren. Dies hatte zur Folge, dass viele chinesische Verbraucher koreanische Produkte boykottierten. Trotzdem hat der koreanische Hersteller Kia, der zu Hyundai gehört, Berichte über einen möglichen Rückzug aus China dementiert.
Nicht nur Hyundai, sondern auch andere Automobilhersteller erwägen einen Rückzug aus China. Es wird erwartet, dass der japanische Hersteller Mitsubishi ebenfalls seine Aktivitäten in China reduzieren oder sogar ganz zurückziehen will. Diese Entscheidungen sind auf die stagnierende Wirtschaft und den Preiskrieg in der Automobilindustrie zurückzuführen.
Die chinesische Wirtschaft hat in den letzten Jahren an Schwung verloren, was zu einem Rückgang der Autokäufe geführt hat. Gleichzeitig kommt es zu einem Preiskrieg zwischen E-Autos und Verbrennern. Auch die Konkurrenz der lokalen chinesischen Automobilhersteller hat zugenommen. Dies könnte dazu führen, dass viele Autobauer China komplett aufgeben oder Fabriken schließen.
Hyundai und andere Hersteller hoffen, dass sie durch den Verkauf ihrer Fabriken in China mehr Ressourcen für den Ausbau ihrer Geschäfte in anderen Regionen, besonders in Südostasien, freimachen können. Singapur wird dabei als besonders attraktiver Markt angesehen, da es als Drehkreuz für den Handel und die Geschäfte in Südostasien fungiert.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Automobilindustrie in China weiterentwickeln wird. Die Entscheidung von Hyundai, seine Fabriken zu verkaufen und sich auf andere Märkte zu konzentrieren, ist ein Zeichen dafür, dass die chinesische Automobilbranche vor großen Herausforderungen steht. Die Zukunft wird zeigen, welche Auswirkungen dies auf den Markt und die Verbraucher haben wird.
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