ZEW-Umfrage zeigt im dritten Monat niedrigere deutsche Wirtschaftsstimmung
Laut einer genau beobachteten Umfrage verschlechterte sich die wirtschaftliche Stimmung in Deutschland angesichts der Besorgnis über eine neue Welle von Covid-19 und der Aussichten für das globale Wachstum weiter.
Der ZEW-Konjunkturerwartungsindikator, der rund 350 Finanzmarktexperten befragt, ist den dritten Monat in Folge von 63,3 Punkten im Juli auf 40,4 Punkte gefallen. Die Untersuchung wurde zwischen dem 2. und 9. August durchgeführt.
Der Indikator fordert die Befragten – Analysten aus Banken, Versicherungen und großen Industrieunternehmen – auf, ihre Ansichten zu den wirtschaftlichen Aussichten Deutschlands in den nächsten sechs Monaten abzugeben. Das Ergebnis zeigt den Nettoprozentsatz der Befragten, die einen bullischen Ausblick haben.
„Die Erwartungen sind zum dritten Mal in Folge gesunken. Dies deutet auf wachsende Risiken für die deutsche Wirtschaft hin, wie etwa eine im Herbst beginnende mögliche vierte Welle von Covid-19 oder ein langsameres Wachstum in China“, sagte Achim Wambach, Präsident des ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung, in einer Stellungnahme.
Die Umfrage misst auch, wie die Befragten die aktuelle wirtschaftliche Situation in Deutschland beurteilen. Hier hat sich die Stimmung seit Juli um 7,4 Punkte auf 29,3 Punkte verbessert.
„Die seit Monaten deutliche Verbesserung der Einschätzung der wirtschaftlichen Lage zeigt, dass sich auch die Erwartungen aufgrund des bereits erreichten höheren Wachstums abschwächen“, sagte Wambach.
Trotz des nachlassenden Wirtschaftsvertrauens notiert der deutsche Aktienmarkt weiterhin auf Rekordniveau. Nach der Veröffentlichung der Umfrage heute notierte der DAX 30 um rund 0,2% auf 15.777 Punkte. Der Blue-Chip-Index erreichte am 12. Juli einen Rekord von 15.790.
In Deutschland ist die Zahl der täglichen Covid-19-Fälle seit Juni gestiegen und Politiker befürchten, dass im Herbst eine vierte Welle das Land trifft. Das Gesundheitsministerium des Landes plant, ungeimpfte Personen aus Bereichen des öffentlichen Lebens wie Geschäften und Restaurants zu verbannen, um die Akzeptanz zu fördern, berichteten Medien letzte Woche.
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