USA: Alleingang von Präsident Donald Trump beim Corona-Paket – Politik
Wenn die anderen nicht wollen, wie er möchte, zieht er’s halt alleine durch.
US-Präsident Donald Trump (74) hat nach dem Scheitern von Verhandlungen zu einem neuen Konjunkturpaket im US-Kongress Verfügungen unterzeichnet, um mehrere Maßnahmen auch ohne eine Zustimmung des Parlaments durchzusetzen.
Arbeitslose sollen demnach bis zum Jahresende zusätzlich jeweils 400 Dollar pro Woche erhalten, bestimmte Zwangsräumungen sollen zeitweise verboten werden und eine Sozialversicherungsabgabe soll ausgesetzt werden, wie Trump am Samstag in seinem Golfclub im Bundesstaat New Jersey erklärte.
Es gehe darum, dass Familien angesichts der Corona-Pandemie, die nicht ihre Schuld sei, wieder mehr Geld zur Verfügung hätten, sagte Trump. Zudem versprach er weitere Steuersenkungen für den Fall, dass er die Wahl am 3. November gewinnen sollte.
Trump zeige sich zuversichtlich, dass seine Verfügungen trotz wahrscheinlich bevorstehender Klagen umgesetzt werden könnten. „Sie werden nicht gewinnen“, sagte er in Bezug auf mögliche Klagen.
Nach Meinung von Kritikern stehen Teile seiner Verfügungen auf dünnem Eis, denn alle Maßnahmen, die neue Finanzmittel erfordern, bedürfen der Zustimmung des US-Kongresses. Dort wären Trumps Republikaner aber auf einen Kompromiss mit den Demokraten angewiesen. Die Verhandlungen der beiden Parteien waren am Freitag vorerst gescheitert.
Trump will das Problem nun umgehen, indem er einfach bestehende Mittel umwidmet, zum Teil aus vorigen Konjunkturpaketen: „Wir haben viel Geld, das noch nicht ausgegeben wurde.“
Ein Viertel der nötigen Mittel für das zusätzliche Arbeitslosengeld soll allerdings aus den Kassen der Bundesstaaten kommen. Die Staaten dürften dagegen Sturm laufen, zumal sie infolge der Pandemie bereits deutlich geringere Einnahmen verkraften müssen.
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