Spezielle Diäten können die Alzheimer-Krankheit in einem frühen Stadium verzögern

Europäische Studie Spezielle Diäten können die Alzheimer-Krankheit in einem frühen Stadium verzögern

| Autorin / Herausgeberin: Friederike Meyer zu Tittingdorf * / Dr. Ilka Ottleben

Die Alzheimer-Krankheit ist derzeit unheilbar und kann kaum mit Medikamenten behandelt werden. Wie Forscher einer europäischen Studie inzwischen herausgefunden haben, kann Demenz offenbar zumindest im Frühstadium verzögert werden – dank einer speziellen Diät, einem Cocktail aus medizinischen Nährstoffen, die eine definierte Kombination essentieller Fettsäuren enthält, Vitamine und andere Nährstoffe.

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Eine europäische Studie zeigt, dass die Alzheimer-Krankheit durch spezielle Ernährung frühzeitig verzögert werden kann.  (Bild des Symbols)
Eine europäische Studie zeigt, dass die Alzheimer-Krankheit durch spezielle Ernährung frühzeitig verzögert werden kann. (Bild des Symbols)

Saarbrücken – Der Ausbruch der Alzheimer-Krankheit macht sich durch einen Rückgang der Gehirnleistung und des Gedächtnisses bemerkbar, insbesondere leidet das Kurzzeitgedächtnis. Patienten und ihre Angehörigen erkennen dies lange bevor eine echte Demenz ausbricht. „Dieses frühe Stadium kann leicht identifiziert werden, indem man das Gehirnwasser und die Magnetresonanztomographie des Gehirns betrachtet, die eine typische Alzheimer-Striktur des Hippocampus zeigen“, sagt Tobias Hartmann, Professor für Demenzprävention bei die Universität des Saarlandes, die die europäische Studie LipiDiDiet leitet. In der groß angelegten Studie wurden mehr als dreihundert Teilnehmer mit ersten Symptomen über einen längeren Zeitraum mit einem speziellen medizinischen Lebensmittel behandelt.

Nährstoffcocktail verlangsamt den Veränderungsprozess im Gehirn drastisch

Die ersten Zwischenergebnisse wurden in den letzten Jahren veröffentlicht, die ihre Wirksamkeit bereits bewiesen haben. „Aber erst nach dreijähriger Behandlung zeigten sich signifikante Unterschiede zwischen den Studienteilnehmern und der Kontrollgruppe“, sagt Hartmann. Letztere erhielten ein unwirksames Placebo-Mittel, das jedoch in Geschmack, Konsistenz und Farbe identisch war. Weder die Patienten noch die Ärzte oder die Wissenschaftler wussten, wer das Placebo oder das Mehrnährstoffgetränk erhielt.

„Bei den Patienten mit dem Nährstoffcocktail schrumpfte das Gehirn der von der Alzheimer-Krankheit betroffenen Teilnehmer um 20% weniger als in der Vergleichsgruppe, sodass der Veränderungsprozess im Gehirn erheblich verlangsamt wurde. Noch wichtiger war es, dass die Gehirnleistung um 40 bis 70% weniger sank als bei unbehandelten Probanden “, sagt Hartmann.

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Professor Tobias Hartmann
Professor Tobias Hartmann

(Bild: Universität des Saarlandes)

„Die positiven Auswirkungen der Behandlung zeigten sich insbesondere bei den Teilnehmern, die möglicherweise in einem sehr frühen Stadium der Alzheimer-Krankheit begonnen haben. Wir konnten auch beobachten, was uns überraschte, dass die Wirkungen während der Behandlung zunahmen und sich während der Behandlung nicht nur auf das Gedächtnis, sondern auch auf andere kognitive Bereiche ausdehnten “, erklärt Hartmann. Zum Beispiel konnten die Testpersonen die alltäglichen Herausforderungen wie das Bezahlen von Rechnungen, das Auswendiglernen der Route oder den Umgang mit Notfällen besser bewältigen als die Kontrollgruppe.

Spezielle Kombination von Fettsäuren, Vitaminen und anderen Nährstoffen

Die Nährstoffmischung „Fortasyn Connect“ zur Behandlung von Alzheimer-Patienten enthält eine spezielle Kombination aus essentiellen Fettsäuren, Vitaminen und anderen Nährstoffen. Diese enthielten

  • Vitamine B12, B6, C, E und Folsäure

Frühere präklinische Untersuchungen des LipiDiDiet-Konsortiums und anderer Labors wie des Massachusetts Institute of Technology (MIT) haben gezeigt, dass diese Nährstoffe eine Reihe von für die Alzheimer-Krankheit typischen Gehirnveränderungen reduzieren. Andere klinische Studien zeigten ebenfalls positive Ergebnisse bei Gedächtnis- und EEG-Messungen, die auf eine erhöhte Gehirnaktivität bei behandelten Probanden hinwiesen.

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Europäische LipiDiDiet-Studie

LipiDiDiet ist ein großes europäisches Forschungskonsortium, das 1999 gegründet wurde Einfache Suche so gut wie klinische Forschung spielen in therapeutische und vorbeugende Wirkungen von Nahrungsfett auf der neuronale und kognitive Leistung Alterung, Alzheimer-Krankheit und vaskuläre Demenz zu untersuchen. LipiDiDiet wird koordiniert von Tobias Hartmann, Universität des Saarlandes. Das Arbeitspaket für klinische Studien wird von Hilkka Soininen geleitet. Universität Ostfinnland in Kuopio. Die Arbeit von LipiDiDiet wird weitgehend durch die Forschungsprogramme der Europäische Union finanziert.

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Alzheimer-Krankheit – dringende Forschung ist erforderlich

Derzeit gibt es weltweit ungefähr 47 Millionen Menschen mit Alzheimer-Krankheit oder ähnlicher Demenz, für die es keine Heilung gibt. Diese Zahl wird sich in den nächsten 20 Jahren voraussichtlich verdoppeln, und Wissenschaftler gehen davon aus, dass bis 2050 rund 130 Millionen Menschen betroffen sein werden.

„Trotz intensiver Forschung gibt es leider immer noch keine Medikamente, die zur Behandlung der Alzheimer-Krankheit eingesetzt werden könnten. Einige Medikamente verbessern vorübergehend die Symptome, ermöglichen es dem Patienten jedoch, nach einer Weile in die Ausgangsposition zurückzukehren. In diesem Zusammenhang sind die positiven Effekte, die wir mit der speziellen Nährstoffmischung erzielen konnten, ein großer Erfolg. Wir hoffen, dass die Studienteilnehmer in Zukunft nur langsam Fortschritte machen, damit sie auch im Alter ein weitgehend selbstbestimmtes Leben führen können “, sagt Tobias Hartmann.

Originalveröffentlichung: Hilkka Soininen, Alina Solomon, Pieter Jelle Visser, Suzanne B. Hendrix, Kaj Blennow, Miia Kivipelto, Tobias Hartmann, die klinische LipiDiDiet-Studiengruppe: 36-monatige klinische Studie mit LipiDiDiet-Multinährstoffen bei prodromaler Alzheimer-Krankheit;; Alzheimer und Demenz: die Zeitschrift der Alzheimer-Vereinigung; Erstveröffentlichung: 13. September 2020, https://doi.org/10.1002/alz.12172

* F. Meyer zu Tittingdorf: Universität der Saar, 66123 Saarbrücken

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