Rügen: Greenpeace versenkt trotz Verbots weiter Steine im Meer

Rügen: Greenpeace versenkt trotz Verbots weiter Steine im Meer

Panorama Amt beklagt „Verschmutzung“

Greenpeace versenkt trotz Verbots weiter Steine vor Rügen

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Greenpeace-Aktivisten bei ihrer Aktion vor Rügen Greenpeace-Aktivisten bei ihrer Aktion vor Rügen

Greenpeace-Aktivisten bei ihrer Aktion vor Rügen

Quelle: dpa/Stefan Sauer

Seit dem Wochenende werfen Aktivisten von Greenpeace Granitsteine in die Ostsee. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrografie hat die Aktion verboten. Aber die Umweltorganisation lässt sich bislang nicht davon abbringen.

Greenpeace hat trotz eines Verbots und einer angedrohten Ordnungsstrafe am Dienstag weitere Granitsteine vor Rügen in der Ostsee versenkt. Nach Darstellung der Umweltorganisation soll mit der Aktion das von der Bundesregierung ausgewiesene Schutzgebiet Adlergrund vor der Zerstörung durch Grundschleppnetze geschützt werden. Behörden und Fischer seien über die Koordinaten der versenkten Findlinge informiert worden, hieß es.

Die Aktion hatte am Wochenende begonnen. Seit Sonntag haben Greenpeace-Aktivisten von Bord der „Beluga II“ nach eigenen Angaben rund 60 teils tonnenschwere Steine versenkt.

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Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrografie hatte Greenpeace verboten, weiter Granitsteine zu versenken. Dabei handele es sich um eine „Verschmutzung“, wie eine Sprecherin des Bundesamtes am Dienstag sagte. Damit verstoße die Umweltorganisation gegen das „Hohe-See-Einbringungsgesetz“. Dies ähnele einem Fall, bei dem Greenpeace schon einmal Steine vor Sylt ins Wasser abgeworfen hatte, was auch untersagt worden war.

Greenpeace macht Regierung Vorwürfe

Der Greenpeace-Meeresbiologe Thilo Maack sagte: „Was uns weitermachen lässt, ist unser Verständnis, dass wir der Natur ihr Recht auf Unversehrtheit geben.“

Die Bundesministerien für Umwelt und Landwirtschaft hätten bereits im Frühjahr 2019 angekündigt, unter anderem im Adlergrund die Grundschleppnetzfischerei verbieten zu wollen. Bisher sei aber nichts passiert.

Ein Stein wird für den Abwurf vorbereitet

Ein Stein wird für den Abwurf vorbereitet

Quelle: dpa/Stefan Sauer

Deutschland habe zwar seit 2007 fast 50 Prozent seiner Meeresgebiete unter Schutz gestellt, doch den Schutz gebe es nur auf dem Papier. Noch immer seien in den Schutzzonen von Nord- und Ostsee Grundschleppnetze und Stellnetze erlaubt, ebenso die Förderung von Öl sowie der Sand- und Kiesabbau.

Maack zufolge wurde bei Tauchgängen im Adlergrund festgestellt, dass von Steinen der Bewuchs mit Miesmuscheln und Algen „abrasiert“ war. Daten des Thünen-Instituts für Ostseefischerei belegten in dem Schutzgebiet zwischen 2013 und 2017 eine Fangtätigkeit deutscher, polnischer und dänischer Fischer.

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