Nachrichten aus der Wertpapierfinanzierungsbranche | Deutsche Banken schließen OTC-Zinsderivatehandel mit Digital Smart Contract ab
Deutsche Banken schließen OTC-Zinsderivatehandel mit Digital Smart Contract ab
Die deutschen Kreditinstitute DZ Bank und BayernLB haben erstmals von beiden Kontrahenten ein außerbörslich (OTC) Zinsderivat als Digital Smart Derivative Contract (SDC) gehandelt.
Die Handelspartner haben den gesamten Lebenszyklus von OTC-Derivatetransaktionen über mehrere Tage automatisiert und rechtsverbindlich abgewickelt und demonstriert, dass eine solche Transaktion digital geliefert werden kann.
Die Transaktion wurde mit der Distributed Ledger (DLT)-Technologie abgeschlossen, wobei Eurex Clearing, der zentrale Kontrahentendienst (CCP) der Deutschen Börse, als neutraler Account Manager für die Kreditrisiken dieser Derivattransaktion agiert.
Der Erfolg dieses Handels mit Zinsderivaten bestätigte laut Projektteilnehmern die Vorteile intelligenter Derivatekontrakte. Der Marktwert der Transaktion wird anhand eines im Derivatkontrakt vereinbarten Bewertungsmodells ermittelt und die ausstehenden Verpflichtungen werden täglich durch automatisierte Buchung beglichen.
Smart-Derivate-Kontrakte bieten Schutz vor Kreditrisiken, wobei eine automatische Vertragsbeendigung in Kraft gesetzt wird, wenn eine Gegenpartei ihren Erfüllungsverpflichtungen nicht nachkommen kann. Darüber hinaus zeigt die Studie, dass die DLT-Technologie einen effizienten Mechanismus bietet, um Transaktionsdaten zu überprüfen, Abstimmungsprobleme zu minimieren und die automatisierte Abwicklung von Gegenparteiverpflichtungen zu unterstützen.
Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Anwaltskanzlei Jones Day umgesetzt. Die Projektteilnehmer beabsichtigen nun, OTC-Derivatetransaktionen mit einem breiteren Kreis von Marktteilnehmern, einschließlich kaufender Unternehmen, abzuschließen.
Wolfgang Köhler, DZ BANK Vorstand für Kapitalmarktrecht, sagt: „Erfolgreicher Smart Derivative Vertragstest zeigt, wie wir mit neuen Technologien effiziente und innovative Kapitalmarktprodukte entwickeln können .
„Wir leisten einen wichtigen Beitrag zur Digitalisierung, Homogenisierung und Automatisierung von OTC-Derivate-Abwicklungsprozessen am Kapitalmarkt und das Projekt schafft Chancen zur Senkung der Regulierungskosten“, ergänzt Köhler.
Jens Hachmeister, Head of Emissions and New Digital Markets der Deutschen Börse, sagt: „DLT-basierte Lösungen sind geeignet, die Sicherheit und Effizienz von Produkten und Prozessen am Kapitalmarkt, insbesondere im außerbörslichen Bereich, drastisch zu verbessern. Smart Derivatives Contracts und automatisierte Zahlungsabwicklung über DLT sind hier vielversprechende Anwendungsfälle. Als neutraler Account Manager garantiert die Deutsche Börse auch in dezentralen Finanzmärkten Vertrauen und Effizienz.
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