Influenza: Weniger Grippeimpfungen seit der Corona-Pandemie – Info Marzahn Hellersdorf
Anstieg der Grippeimpfungen im ersten Pandemieherbst und -winter
Im Vergleich zum Vorjahr ließen sich fast 50 Prozent mehr Menschen gegen Influenza impfen. Doch seitdem sind die Impfzahlen rückläufig. Dennoch kann eine Impfung in der aktuellen Grippewelle noch Sinn ergeben.
Die Infektionsschutzmaßnahmen haben in den letzten beiden Jahren dazu geführt, dass die Grippewellen nahezu ausblieben. Im ersten Pandemiewinter ließen sich jedoch sehr viele Personen gegen Influenza impfen.
Von August 2020 bis April 2021 wurden rund 24 Millionen Impfstoffdosen abgegeben, im Vorjahreszeitraum waren es gut 16,6 Millionen. Von August 2022 bis April 2023 fiel die Zahl der Influenza-Impfungen gegenüber dem Pandemiehoch um rund vier Millionen. Von August bis November 2023 gab es einen weiteren Rückgang um eine weitere Million Impfdosen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Laut einer Sprecherin der ABDA (Arbeitsgemeinschaft Deutscher Apothekerverbände) hat es eine deutliche Steigerung bei Impfungen in Apotheken gegeben. Dennoch sind die Gesamtimpfquoten weiterhin zu niedrig und erreichen nicht die Zielvorgaben der Europäischen Union.
Besonders bei Kassenpatienten ab 60 Jahren war die Zahl der Impfungen rückläufig. In der Saison 2018/19 gab es einen Anstieg auf 47 Prozent, danach sank der Wert auf 43 Prozent. In Westdeutschland ließen sich 41 Prozent, in Ostdeutschland 56 Prozent impfen.
Auch bei anderen Personengruppen, für die die Grippeimpfung empfohlen wird, ist der Anteil gering. Nur 35 Prozent der Erwachsenen mit relevanten Grunderkrankungen haben sich impfen lassen. Bei Schwangeren lag die Impfquote bei 18 Prozent. Selbst medizinisches Personal ließ sich nur zu 59 Prozent impfen.
Trotz der bereits laufenden Grippewelle ist es noch nicht zu spät für Impfungen. Eine frühe Impfung wird empfohlen, da der Immunschutz zehn bis 14 Tage dauert. Es ist jedoch nie vorherzusagen, wie lange eine Grippewelle dauern wird. Daher empfiehlt es sich, sich baldmöglichst impfen zu lassen, um sich bestmöglich vor einer Infektion zu schützen.