HALI: Grünes Licht für blaues Licht mit Galileo

HALI: Grünes Licht für blaues Licht mit Galileo

Das DLR in Berlin wird nach Ansicht der Deutschen Weltraumorganisation zeigen, wie die Raumfahrt dazu beitragen kann, den Landverkehr sicherer zu machen. Im Landkreis Moabit hat gerade ein System namens HALI den Praxistest bestanden, mit dem Polizei- und Feuerwehrfahrzeuge im Notfall den Verkehr erleichtern sollen.

Drei Streifenwagen, ein Krankenwagen und ein Feuerwehrauto wurden mit Galileo PRS-Empfängern (Galileo Public Regulated Service) und acht Ampeln im Testgelände mit spezieller Kommunikations- und Verkehrstechnik ausgestattet. Dadurch können Ampeln eine „Prioritätsanforderung“ erkennen und umsetzen erklärt das DLR. Damit können sich Fahrzeuge frühzeitig für diese Ampel anmelden und schalten dann automatisch auf Grün. Einsatzfahrzeuge müssen daher sicherer und schneller fahren, also nicht vor jeder Kreuzung bremsen müssen.

Ein „intelligentes Backend“ ist dafür verantwortlich, eine Einsatzroute über mehrere Ampeln hinweg zu koordinieren. Der zentrale HALI-Server erhält zunächst Informationen der Einsatzleitsysteme von Feuerwehr und Polizei über die Ziele der ausgerüsteten Fahrzeuge. Die Einsatzrouten entsprechen den von Feuerwehr und Polizei am häufigsten gewählten Routen.

Die Abkürzung „HALI“ leitet sich von „HälytysAjoneuvojen LIikenevaloetuudet“ ab, was aus dem Finnischen übersetzt „Ampelsteuerung für Einsatzfahrzeuge“ bedeutet. „Entgegen der ursprünglichen Idee des finnischen Systems nutzt HALI-Berlin für eine Grüne Welle von Einsatzfahrzeugen eine sehr präzise und gleichzeitig störungsfreie und täuschende Positionsbestimmung auf Basis des Galileo Regulated Public Service (PRS) “, beschreibt das DLR.

Die Verschlüsselung verhindert, dass Zeitsignal und Position absichtlich durch Spoofing manipuliert werden. PRS erschwert es, Signale mit einer Störquelle zu stören, zu unterbrechen oder zu überlappen. Es ist diese doppelte Sicherheit, die kritische und sicherheitsintensive Anwendungen möglich macht. Darüber hinaus bieten das spezielle Signaldesign und die Verwendung unterschiedlicher Frequenzen Vorteile bei rauen Umgebungsbedingungen wie beispielsweise verschatteten Stadtschluchten.

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„Damit das HALI-System betriebsbereit ist, wurden die bisher unter Laborbedingungen betriebenen PRS-Empfänger weiterentwickelt, um zuverlässiger und robuster zu arbeiten“, sagt Alexander Rügamer, HALI-Projektleiter am Fraunhofer IIS. Spezielle Empfänger müssen Witterungseinflüssen sowie Aufprall- und Beschleunigungsvorgängen im Fahrzeug standhalten. Zudem wurden die Geräte hinsichtlich Größe und Gewicht sowie hinsichtlich ihres Energiehungers optimiert.

Die Deutsche Raumfahrtbehörde des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) fördert den Testbetrieb neuer Galileo-PRS-Empfänger im HALI-Projekt mit Mitteln des Bundesverkehrsministeriums über das DLR-Institut für Verkehrssystemtechnik und das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS . Auch die Berliner Senatsverwaltung für Inneres und Sport sowie die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, die Berliner Polizei, die Berliner Feuerwehr sowie die Partner von Siemens, Airbus, IABG und Alarm Dispatcher Systems GmbH sind beteiligt.

Das europäische Satellitennavigationssystem Galileo soll 2008 tatsächlich vollständig in Betrieb genommen werden; das System, bei dem 28 Satelliten die Erde umkreisen, ist seit 2017 in Betrieb und wurde 2019 fertiggestellt. Anders als bei GPS und anderen Systemen wird für Galileo ein Authentifizierungsdienst bereitgestellt, um die Übermittlung manipulierter oder verfälschter Positionsdaten zu vermeiden.


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