Bei einem Messerangriff in der südfranzösischen Küstenstadt Nizza wurden mehrere Menschen getötet und verletzt. Der Pariser Staatsanwalt für Terrorismusbekämpfung hat die Ermittlungen wieder aufgenommen.
Laut früheren Berichten wurden in Nizza drei Menschen bei einem Messerangriff getötet. Das hat die Polizei gesagt. Laut Medien gibt es mehr Verletzte. Der Vorfall ereignete sich in und in der Nähe der Notre-Dame-Kirche, berichtete der Nachrichtensender BFMTV.
In der Kirche wurden daher zwei Menschen getötet. Ein drittes Opfer floh, erlag aber laut Polizei seinen Verletzungen.
Die Polizei riet, das Gebiet zu meiden, und äußerte sich zunächst nicht zu den Details. Innenminister Gérald Darmanin bestätigte einen Polizeieinsatz in der Innenstadt von Nizza und kündigte ein Notfalltreffen an. Präsident Emmanuel Macron wollte sofort zum Tatort gehen.
Die Staatsanwaltschaft nimmt die Untersuchung wieder auf
Der Bürgermeister von Nizza, Christian Estrosi, twitterte, der mutmaßliche Täter sei festgenommen worden. Er wurde während seiner Verhaftung verletzt und ins Krankenhaus gebracht. Nach ersten Erkenntnissen handelte der mutmaßliche Täter allein. Laut Estrosi ist die Tat wie ein Terroranschlag.
Der Bürgermeister sagte, der Angreifer habe während seiner Verhaftung mehrmals “Allahu akbar” (“Gott ist großartig”) gerufen. Die Geste des Mannes ließ “keinen Zweifel”.
Die Pariser Anti-Terror-Anklage hat nun die Untersuchung dieses Falles wieder aufgenommen. Dazu gehört der Vorwurf des Mordes im Zusammenhang mit einem terroristischen Projekt.
Innenminister Darmanin hatte bereits mehrfach vor einem hohen Terrorismusrisiko im Land gewarnt. Vor knapp zwei Wochen wurde ein Lehrer in einem Pariser Vorort brutal getötet. Das Verbrechen hatte im ganzen Land Entsetzen verursacht. Zehntausende Menschen gingen auf die Straße, um ihre Solidarität zu zeigen.
Mit Informationen von Marcel Wagner, ARD-Studio Paris
Tagesschau24 berichtete zu diesem Thema am 29. Oktober 2020 um 11:00 Uhr und Inforadio um 11:14 Uhr.