FinCEN-Dateien: Virtuelle Währung kostet Tausende von Deutschen Geld - es hätte vermieden werden können

FinCEN-Dateien: Virtuelle Währung kostet Tausende von Deutschen Geld – es hätte vermieden werden können

60.000 Deutsche glaubten an die angebliche Kryptowährung OneCoin. Dein Geld ist weg. Wie konnte das passieren? Ein Teil der Antwort befindet sich in den FinCEN-Dateien.

Allein in Deutschland sind Berichten zufolge rund 60.000 Menschen auf eine fiktive virtuelle Währung namens OneCoin hereingefallen – weltweit rund 3,5 Millionen Menschen. Die deutsche Staatsanwaltschaft ermittelt heute gegen eine Vielzahl von Angeklagten.

Die unglaubliche Summe von 15 Milliarden Dollar Schadenersatz. Das Geld ist weg. Und mit ihm: der Kopf hinter allem, die deutsch-bulgarische Ruja Ignatova. Wie konnte das passieren? BuzzFeed News Deutschland*, das Teil des Ippen-Digital-Netzwerks ist, hat die Antworten.

OneCoin: wie Bitcoin-Kryptowährung – nur völlig anders

Die Idee hinter OneCoin ist einfach: In den frühen 2010er Jahren gab es einen Hype um die digitale Kryptowährung Bitcoin, die zu dieser Zeit neu war und schnell an Wert gewann. Ruja Ignatova erkennt, dass viele Menschen Angst haben, den Start zu verpassen. Deshalb erfinden Ignatova und ihre Kollegen OneCoin.

Aber anders als BitCoin OneCoin ist überhaupt keine echte Kryptowährung. Bei echten Kryptowährungen gibt es ein System, das Betrug mit Währungen verhindert: die sogenannte Blockchain. OneCoin behauptete auch, eine solche Blockchain zu haben. Aber es stimmte nicht. Ohne Blockchain gibt es keine Kontrolle – und die Leute hinter OneCoin könnten den Preis für OneCoin selbst festlegen. Natürlich stand er immer auf und fiel nie.

Als Antwort auf detaillierte Fragen von BuzzFeed News Deutschland Weder Ignatova noch ihre Kollegen oder die Unternehmen hinter OneCoin antworteten.

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Der Name „OneCoin“ ist auch in FinCEN-Dateien zu finden – den Berichten über verdächtige Geldwäschetransaktionen der US-Finanzaufsichtsbehörde BuzzFeed News mit mehr als 100 redaktionen. Die Leute hinter OneCoin nutzten auch Lücken im System und gründeten Briefkastenfirmen am Fließband.

Tausende unabhängige Geschäftspartner organisierten den Vertrieb von OneCoin. OneCoin ist eine Kryptowährung, wird jedoch über Empfehlungsmarketing vermarktet. Wer kauft, sollte auch neue Käufer anziehen. Jedes Mal, wenn Werbetreibende eine kleine Provision verdienen. Wenn Rekruten einen neuen OneCoiner einbringen, verdienen Sie auch mit ihren Verkäufen.

  • FinCEN-FIles: Wie haben die Journalisten von BuzzFeed News das alles untersucht?

Marcus Engert von BuzzFeed News hat sich im Rahmen seiner umfangreichen Recherche zu FinCen-Dateien mit fragwürdigen Geldquellen von Großbanken befasst.

© Stefan Beetz / sbeetz.com

Interne Statistiken zeigen: Zwischen 2015 und 2016 wurde entschieden, ob OneCoin nur wenige Millionen Euro stehlen oder zu einem der größten Betrugsfälle in der Geschichte werden soll. Könnten die Behörden früher gehandelt haben?

Sie können die vollständige Recherche über den möglicherweise größten Betrugsfall seit Jahrzehnten und die deutsche Beteiligung an dem mutmaßlichen Betrug in der EU lesen Übersicht der FinCEN-Dateien auf BuzzFeed News Germany*.

* BuzzFeed News Germany ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks. Journalisten untersuchen weiterhin OneCoin und ähnliche mutmaßliche Betrugsfälle. Haben Sie Informationen oder sind Sie selbst besorgt? Dann registrieren Sie sich vertraulich unter [email protected].

Rubriklistenbild: © Bildbündnis / Helmut Fohringer / APA / dpa

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