Erste Pille gegen postpartale Depressionen – Pharmazeutische Zeitung -> Erste Pille gegen postpartale Depressionen – Website Info Marzahn Hellersdorf
Die postpartale Depression (PPD) ist eine ernsthafte Erkrankung, die nach der Entbindung auftreten kann. Doch leider wird sie oft als “Baby Blues” verharmlost. Dies ist ein großer Fehler, da die PPD das Wohlbefinden der Mutter und ihres Neugeborenen stark beeinträchtigen kann.
Im Jahr 2019 gab es jedoch einen Durchbruch in der Behandlung von PPD. Der Wirkstoff Brexanolon, auch bekannt als Zulresso® und hergestellt von Sage Therapeutics, wurde von der FDA zur Behandlung der PPD zugelassen. Dieses Medikament muss jedoch intravenös verabreicht werden, was für viele Frauen unpraktisch und zeitaufwendig sein kann.
Nun gibt es jedoch gute Nachrichten für betroffene Frauen. Das US-Zulassungsgremium hat kürzlich die Genehmigung für ein neues, oral verfügbares Medikament namens Zuranolon erteilt. Dieses Medikament bietet die gleiche Wirksamkeit wie Brexanolon, kann aber in Form von Tabletten eingenommen werden. Dies bedeutet, dass Frauen die Behandlung nun bequem zu Hause durchführen können, ohne auf eine intravenöse Infusion angewiesen zu sein.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass sowohl Brexanolon als auch Zuranolon derzeit noch keine Zulassungsanträge bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) gestellt haben. Dies bedeutet, dass betroffene Frauen in Europa vorerst noch nicht von diesen neuen Behandlungsmöglichkeiten profitieren können. Es bleibt zu hoffen, dass die Hersteller bald entsprechende Anträge einreichen, um auch europäischen Frauen mit PPD zu helfen.
Die postpartale Depression ist ein ernsthaftes Problem, das nicht unterschätzt werden sollte. Es ist wichtig, dass Frauen, die Symptome einer PPD haben, professionelle Hilfe suchen und sich nicht scheuen, über ihre Gefühle und Erfahrungen zu sprechen. Mit den Fortschritten in der Medizin und der Einführung neuer Behandlungsmöglichkeiten wie Brexanolon und dem oral verfügbaren Zuranolon gibt es Hoffnung für betroffene Frauen und ihre Familien. Es ist von größter Bedeutung, dass diese Behandlungsmöglichkeiten auch in Europa verfügbar werden, um möglichst vielen Frauen zu helfen.
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