Deutsche Geothermie-Online-Plattform GeotIS wird ausgebaut
Das deutsche Geothermie-Informationssystem (GeotIS) soll durch das ArtemIS-Projekt um mehr Daten, eine bessere Schnittstelle und mehr E-Learning-Kurse erweitert werden.
Mehr als zehn Jahre nach seinem Start ist das Geothermie-Informationssystem für Deutschland bzw GeotIS wird um weitere Daten erweitert und mit einer Plattform aktualisiert, um sie benutzerfreundlicher zu machen. Wir haben erstmals 2009 über GeotIS berichtet und 2020 auch einen Folgebericht über die neuen interaktiven Lernkurse der Website veröffentlicht.
GeotIS wurde vom Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik entwickelt und wird gepflegt. Es diente der Übersicht über Tiefengeothermie-Ressourcen in Deutschland und umfasste Daten wie geologische Strukturen und physikalische Parameter des Untergrunds.
Das gemeinsame ArtemIS-Projekt zielt darauf ab, die GeotIS-Daten um mitteltiefe geothermische Ressourcen zu erweitern. Dies wird kommunalen Entscheidungsträgern helfen, mehr Daten für die Entwicklung der tiefen und mitteltiefen Geothermie im Kontext der Wärmewende zu haben. Das LIAG, die Georg-August-Universität Göttingen und die Technische Universität Darmstadt schließen sich dem Projekt ArtemIS an.
Acht Geowissenschaftler und Informatiker werden an dem Projekt arbeiten, das voraussichtlich bis Ende 2024 dauern wird. Zum Programm gehört auch eine Erweiterung des Angebots an E-Learning-Kursen auf der Website. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWK) finanziert das Projekt mit rund 2 Millionen Euro.
Die Datenerweiterung in GeotIS wird durch künstliche Intelligenz und Deep Learning erleichtert. Diese werden auf die Sammlung und Analyse von Bohrdaten angewendet, wodurch möglicherweise die Arbeit reduziert wird, die zur Entwicklung von Bohrdaten für die Lagerstättencharakterisierung erforderlich ist. Diese Technologien können auch verwendet werden, um hypothetische 3D-Untergrundmodelle zu erstellen, die beispielsweise helfen können, die geothermische Leistung einer in der Region zu installierenden Dublette abzuschätzen.
Quelle: Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik
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