Demenz: Risikofaktor Psyche – Info Marzahn Hellersdorf

Psychische Erkrankungen erhöhen das Risiko von Demenzerkrankungen

Berlin, Deutschland – Eine neue Studie hat gezeigt, dass Menschen mit psychischen Störungen wie Angststörungen, Depressionen oder Schizophrenie ein erhöhtes Risiko haben, später an Demenz zu erkranken. Dieses Ergebnis legt nahe, dass die kognitive Reserve der Betroffenen möglicherweise geringer ist, was zu einem erhöhten Risiko für die Entwicklung von Demenz führt.

Forscher sind der Meinung, dass ein reduziertes Volumen des Hippocampus, einer Region im Gehirn, für dieses erhöhte Demenzrisiko verantwortlich sein könnte. Darüber hinaus schaden psychische Störungen dem Gehirn auf andere Weise und könnten den geistigen Abbau beschleunigen.

Demenzen entwickeln sich schleichend und führen zu Problemen mit dem Erinnerungsvermögen und der Orientierung. Dies macht den Alltag für Demenzpatienten zunehmend schwierig und sie sind auf dauerhafte Pflege und Betreuung angewiesen. Bisher gibt es keine Möglichkeit, den geistigen Abbau bei Demenz zu stoppen oder umzukehren. Therapien können lediglich den Prozess verlangsamen und unterstützen.

Weltweit gibt es derzeit rund 55,2 Millionen demenzkranke Menschen, davon etwa 1,8 Millionen in Deutschland. Experten warnen jedoch davor, dass diese Zahl bis zum Jahr 2050 auf 2,8 Millionen steigen könnte. Angesichts dieser alarmierenden Prognose suchen Forscher verstärkt nach Möglichkeiten, um die Krankheitslast zu senken und legen einen Schwerpunkt auf Prävention.

In einer Studie mit 1,7 Millionen Menschen aus Neuseeland wurde festgestellt, dass Personen mit Angststörungen, Depressionen oder bipolarer Störung viermal so häufig von Demenz betroffen sind. Menschen mit Psychose oder Schizophrenie erkranken sogar sechsmal häufiger an Demenz als mental gesunde Vergleichspersonen. Der geistige Abbau bei den Vorerkrankten beginnt im Durchschnitt 5,6 Jahre früher als bei anderen Personen.

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Zusätzlich könnte chronischer Stress, der häufig mit psychischen Störungen verbunden ist, das Gehirn dauerhaft schädigen. Dies deutet darauf hin, dass die rechtzeitige Behandlung und Prävention von psychischen Erkrankungen nicht nur für die psychische Gesundheit, sondern auch für die Hirnfunktion von großer Bedeutung ist.

Die Forscher haben zwölf beeinflussbare Faktoren identifiziert, die für 40 Prozent der Demenzfälle verantwortlich sein sollen, darunter auch psychische Störungen. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit eines ganzheitlichen Ansatzes zur Gesundheitsfürsorge, der sowohl physische als auch psychische Aspekte berücksichtigt.

Trotz der alarmierenden Zahlen geben diese neuen Erkenntnisse den Forschern Anlass zur Hoffnung. Durch eine verstärkte Prävention und rechtzeitige Behandlung von psychischen Störungen könnten Demenzerkrankungen möglicherweise reduziert oder verzögert werden. Diese Erkenntnisse könnten einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung und zur Lebensqualität der Betroffenen leisten.

Über die Bedeutung dieser neuen Studie sagt Professor Müller, Leiter der Studie: “Es ist wichtig, dass wir nicht nur auf körperliche, sondern auch auf psychische Gesundheit achten. Durch frühe Intervention und einen ganzheitlichen Ansatz zur Gesundheitsfürsorge können wir das Risiko von Demenzerkrankungen reduzieren und das Leben der Menschen verbessern.”

Diese neuen Erkenntnisse werden die bisherige Forschung über Demenzen und psychische Erkrankungen maßgeblich beeinflussen und könnten die Grundlage für zukünftige Therapien und Behandlungsansätze legen. Es bleibt zu hoffen, dass diese Studie zu einem besseren Verständnis und einer verbesserten Versorgung von Betroffenen beiträgt.

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