Biontech-Gründer Ugur Sahin könnte dank Corona-Impfstoff weltberühmt werden
17. Oktober 2020-10: 13 Die Uhr
Endgültiger Genehmigungsprozess angefordert
Bereits im September hatte der Chef der Firma Biontech große Hoffnungen auf die Entwicklung eines sehr wirksamen Impfstoffs gegen das Coronavirus. Jetzt kündigt das Unternehmen einen Durchbruch an. Bekommen wir also wirklich bald einen Coronavirus-Impfstoff? Der Firmengründer Ugur Sahin ist bereits einer der 100 reichsten Menschen in Deutschland.
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Der Kurs der Biontech-Aktie hat sich seit März verdreifacht
Wenn sich der Mainz-Marburg-Impfstoff wirklich durchsetzen würde, wäre dies auch eine gute Nachricht für Tausende von Biontech-Aktionären. Der Aktienkurs hat sich seit März bereits verdreifacht. Die Marktkapitalisierung des jungen Unternehmens hat die 20-Milliarden-Dollar-Marke überschritten – Biontech ist damit drei- bis viermal so viel wert wie Lufthansa oder Commerzbank.
Dies dürfte auch das medizinische Ehepaar Ugur Sahin und Özlem Türeci ansprechen. Weil die beiden nicht nur außerordentlich erfolgreiche medizinische Forscher sind, sondern auch Milliardäre. Die beiden Gründer von Biontech halten noch 18% des Grundkapitals. Mit dem spektakulären Erfolg ihres Geschäfts wurden sie plötzlich zu einem der 100 reichsten Deutschen.
Ugur Sahin kam im Alter von 4 Jahren aus der Türkei nach Köln
Im Alter von vier Jahren kamen Sahin und seine Mutter aus der Türkei zu seinem Vater, der im Ford-Werk in Köln arbeitete. Nach dem Abitur studierte er Medizin an der Universität zu Köln und promovierte. Er konzentriert sich auf Immunologie und Krebsforschung. 2008 war Sahin einer der Gründer des Mainzer Biotechnologieunternehmens BionTech, dessen CEO er seitdem ist.
Klinische Studien sind erfolgreich
Er und sein Team forschen seit April 2020 an einem Corona-Impfstoff und scheinen auf dem richtigen Weg zu sein. Das Pharmaunternehmen berichtet, dass der neue Impfstoff BNT162b2 in klinischen Studien so erfolgreich ist, dass er einerseits mit der Massenproduktion begonnen und andererseits das endgültige Zulassungsverfahren beantragt hat. Einer steht kurz davor, “diese Pandemie zu beenden”.
Die europäische Arzneimittelbehörde EMA in Amsterdam bestätigt, dass der Wirkstoff derzeit im Rahmen des “kontinuierlichen Überprüfungsprozesses” überprüft wird. In diesem Prozess werden Daten zu klinischen Studien kontinuierlich übermittelt und ausgewertet. Die Entscheidung der EMA, dieses Schnellverfahren einzuleiten, basiert nach Angaben der Behörde auf ermutigenden Daten aus klinischen Studien bei Erwachsenen, die bisher geimpft wurden.
Auch Jens Spahn ist zuversichtlich
Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn erwartet plötzlich, dass bald die ersten Koronaimpfungen möglich sein werden. Es wird “so schnell wie nie zuvor in der Geschichte der Menschheit einen Impfstoff gegen die Koronapandemie geben”. Wenn es keine Rückschläge mehr gibt, erwartet Spahn “Anfang nächsten Jahres” einen Impfstoff, sagte der CDU-Politiker gegenüber RTL.
Biontech plant in diesem Jahr 100 Millionen Impfstoffdosen
Die Tatsache, dass ein Impfstoff nur wenige Monate nach Ausbruch der Pandemie verfügbar ist, ist eine wissenschaftliche Sensation. Die Entwicklung und Zulassung von Impfstoffen dauert in der Regel mehrere Jahre. Ob in diesem Jahr tatsächlich Millionen von Impfstoffdosen verabreicht werden, hängt jedoch von den EMA-Gutachtern und der frühzeitigen Zulassung ab. “In jedem Fall werden wir unsere Datensätze entsprechend präsentieren – und die Wirkung und Nebenwirkungen transparent darstellen. Die Impfstoffdosen werden ebenfalls auf Lager sein”, sagte Biontech-Chef und Mitbegründer Ugur. Sahin, in der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung”.
Tatsächlich kaufte Biontech die Produktionsstätte des Schweizer Pharmaunternehmens Novartis mit 300 hochqualifizierten Mitarbeitern in der hessischen Stadt Marburg, um die Massenproduktion beschleunigen zu können. Dort könnte bald eine der größten Produktionsanlagen für Corona-Impfstoffe der Welt gebaut werden. Biontech plant speziell 100 Millionen Impfdosen in diesem Jahr, 250 Millionen im ersten Halbjahr 2021. In den kommenden Jahren sollte die Produktion auf 750 Millionen Impfdosen pro Jahr erhöht werden.
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