Atomausstieg belastet deutsche Koalition – EURACTIV.de
Der interne Machtkampf zwischen den Grünen und der liberalen FDP über einen Atomausstieg hat sich am Wochenende verschärft, da die Regierung keinen Kompromiss erzielte.
Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich am Sonntag mit grünem Wirtschaftsminister Robert Habeck und liberalem Finanzminister Christian Lindner getroffen, um einen Kompromiss zum Ausbau der Atomkraftwerke zu erzielen.
Während Deutschland ursprünglich geplant hatte, sein letztes Atomkraftwerk bis Ende dieses Jahres abzuschalten, haben die anhaltende Energiekrise und mögliche winterliche Stromausfälle seitdem den Druck auf die Regierung, insbesondere auf die Grünen, erhöht, den Kurs zu ändern.
Auf dem Parteitag der Grünen am Wochenende beugte sich die traditionell atomfeindliche Partei dem Druck und stimmte für eine Verlängerung der Kraftwerkslaufzeit bis April 2023. Die Grünen definierten aber auch „rote Linien“, die keinesfalls überschritten werden sollten. Umstand – etwa die Anschaffung neuer Kernbrennstoffe, um die Anlagen länger am Laufen zu halten – eine Entscheidung, die die liberale FDP scharf kritisierte.
„Wenn es darum geht, Schaden von unserem Land abzuwenden, Energiepreise zu senken, Stromausfälle zu verhindern, gibt es für mich keine roten Linien“, sagte Lindner. die Welt. Dies sei keine „Partisanenpolitik“, fügte er hinzu.
Die FDP fordert, dass Kraftwerke bis 2024 in Betrieb bleiben und mehr Kernreaktoren am Netz bleiben, um die Energiesicherheit zu gewährleisten.
Bundesumweltministerin Steffi Lemke schlug zurück und schloss daraus, dass der Vorstoß der FDP hauptsächlich von ihrem schlechten Abschneiden bei den letzten Wahlen getrieben wurde.
Es gehe „nicht darum, unter den Wahlergebnissen zu leiden, sondern die richtigen Entscheidungen für unser Land zu treffen und seiner Verantwortung gerecht zu werden“, sagte sie.
Die FDP hat bei den letzten vier Landtagswahlen eine Niederlage erlitten und ist bei der Wahl in Niedersachsen am 9. Oktober sogar unter die 5-Prozent-Marke gefallen und hat damit alle Sitze im Landtag verloren.
(Oliver Noyan | EURACTIV.de)
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