Parteivorsitz: Riexinger kandidiert nicht erneut als Linken-Chef
Nach der Linken-Chefin Kipping hat auch ihr Co-Vorsitzender Riexinger angekündigt, im Oktober nicht wieder für den Spitzenposten zu kandidieren. Damit ist der Weg frei für eine neue Linken-Spitze.
Nach der Linken-Chefin Katja Kipping hat auch ihr Co-Vorsitzender Bernd Riexinger angekündigt, im Oktober nicht wieder für den Spitzenposten zu kandidieren. Das gab der 64-Jährige am Samstag in einer schriftlichen Erklärung an den Bundesvorstand und weitere Parteigremien bekannt, die mehreren Medien vorliegt.
Riexinger, der dem linken Flügel der Partei zugerechnet wird, schrieb in seiner fünfseitigen Erklärung: “Ich habe die Arbeit als Parteivorsitzender sehr gerne gemacht und bin stolz darauf, dass wir Die Linke zu einer gesamtdeutschen Partei aufgebaut und weiterentwickelt haben, die heute eine stabile Kraft im bundesdeutschen Parteiensystem ist.” Er werde sich “weiterhin mit Begeisterung und Optimismus für eine starke Linke engagieren”.
Seit 2017 sitzt Riexinger auch als Abgeordneter im Bundestag, genauso wie Kipping, die dem Parlament seit 2005 angehört.
Kipping zog sich zuerst zurück
Bereits am Freitag hatte Kipping in einem Brief an die Parteigremien angekündigt, nicht mehr anzutreten. Es sei “an der Zeit, etwas Neues zu beginnen”, schrieb die 42-Jährige darin.
Kipping begründete ihren Rückzug auch mit Respekt vor der Parteisatzung. Danach soll kein Parteiamt länger als acht Jahre durch dasselbe Mitglied ausgeübt werden.
Nachfolge unklar
Die Doppelspitze Kipping und Riexinger war vor gut acht Jahren in Kampfabstimmungen gewählt worden. Mit dem Rückzug der beiden Vorsitzenden steht der Linken nun auf dem Parteitag in Erfurt vom 30. Oktober bis 1. November ein personeller Umbruch bevor. Eigentlich sollte schon im Juni ein neuer Parteivorstand gewählt werden. Der Parteitag wurde aber wegen der Corona-Pandemie verschoben.
Wer Kipping und Riexinger nachfolgen könnte, ist noch unklar. Als mögliche Kandidatinnen für den Parteivorsitz sind die hessische Fraktionsvorsitzende Janine Wissler und die thüringische Fraktionschefin Susanne Hennig-Wellsow im Gespräch.
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