Usbekistan forderte den deutschen Botschafter auf, gegen einen Oligarchen zu ermitteln
BERLIN (Reuters) – Eine deutsche Untersuchung gegen den russisch-usbekischen Milliardär Alisher Usmanov wegen Geldwäsche und Steuerhinterziehung hat die diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und Usbekistan belastet, berichtete das Magazin Spiegel am Freitag.
Dem Bericht zufolge hat eine Reihe von Krisengesprächen zwischen den Diplomaten der Länder stattgefunden, darunter die Einberufung des deutschen Botschafters nach Taschkent Ende September.
Dies folgte auf Durchsuchungen, die am 21. September in Usmanov am Ufer des Tegernsees in Süddeutschland durchgeführt wurden. In der folgenden Woche durchsuchte die deutsche Polizei im Rahmen der Ermittlungen auch eine Motoryacht in Norddeutschland.
Auch Usbekistans Botschafter in Berlin habe das Auswärtige Amt um einen Termin beim Bundeskriminalamt gebeten, ohne Erfolg, heißt es in dem Bericht.
Usmanow, dem enge Verbindungen zum russischen Präsidenten Wladimir Putin nachgesagt werden, wurde nach Ausbruch des Krieges in der Ukraine auf die Sanktionsliste der Europäischen Union gesetzt.
Ermittler werfen Usmanov laut Spiegel vor, zwischen 2014 und 2022 rund 555 Millionen Euro an Steuern aus der deutschen Staatskasse eingenommen zu haben.
Sein Sprecher wies die Vorwürfe gegen ihn als unbegründet und diffamierend zurück.
(Schreiben von Rachel More, Redaktion von Miranda Murray)
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