Ministerium zieht Auszeichnung zurück: Haenel verliert Sturmgewehrbefehl

Ministerium zieht Auszeichnung zurück: Haenel verliert Sturmgewehrbefehl

Das neue Sturmgewehr der Bundeswehr sollte eigentlich vom Thüringer Waffenhersteller CG Haenel hergestellt werden. Aber jetzt zieht sich das Verteidigungsministerium zurück. Ein Erfolg für den Konkurrenten Heckler & Koch.

Das Bundesverteidigungsministerium hat die geplante Vergabe des Großauftrags für das neue Sturmgewehr der Bundeswehr vom Thüringer Hersteller CG Haenel zurückgezogen. Das Ministerium begründete diese Entscheidung mit möglichen Patentverletzungen des Unternehmens auf Kosten der Wettbewerber Heckler und Koch. Er hatte eine Beschwerde gegen CG Haenels Vertrag eingereicht. Die Bundesbehörde werde nun “die Angebote unter Berücksichtigung aller Aspekte neu bewerten”, sagte das Ministerium.

Das Haenel-Modell “MK 556” setzte sich im September in einem Ausschreibungsverfahren gegen das Angebot des langfristigen Hauslieferanten Heckler & Koch durch. Aus militärischen Kreisen wurde gesagt, dass die Haenel-Waffe etwas besser für die Bedürfnisse geeignet ist, aber viel wirtschaftlicher – das heißt billiger.

Es wurden jedoch öffentliche Fragen aufgeworfen, ob und wie Haenel – das Unternehmen ist Teil eines Waffenunternehmens der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) – 120.000 Waffen herstellen kann. Bisher hat sich das in Suhl ansässige Unternehmen mehr auf den Bau von Kleinwaffen konzentriert.

Heckler und Koch hatten eine Klage gegen CG Haenels Vertrag eingereicht. Auf dieser Grundlage sei das Bundesregister (BAAINBw) “erstmals nachweislich auf eine mögliche Patentverletzung der Firma CG Haenel GmbH aufmerksam geworden”, sagte das Ministerium. Interne Überprüfungen hatten gezeigt, dass ein solcher Verstoß nicht ausgeschlossen werden konnte. “Folglich” wurde die Auftragsvergabe an die Firma CG Haenel annulliert.

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