Desinformation und Diskriminierung von HIV immer noch weit verbreitet – Info Marzahn Hellersdorf

Hohe Stigmatisierung gegenüber HIV-Positiven in Österreich

Im Jahr 2020 wurde in Österreich bei 473 Menschen eine neue HIV-Diagnose gestellt. Derzeit leben mehrere tausend Menschen mit HIV in Österreich. Doch trotz der Fortschritte in der Behandlung gibt es immer noch eine hohe Stigmatisierung gegenüber HIV-Positiven.

Laut einer Umfrage im Auftrag des Pharmakonzerns Gilead glauben immerhin 21 Prozent der österreichischen Bevölkerung, dass HIV-Positive eine Gefahr für die Gesellschaft darstellen. Besonders besorgniserregend ist, dass 31 Prozent der Befragten fälschlicherweise glauben, dass HIV durch einen Kuss übertragen werden kann. Sogar 13 Prozent der Befragten nehmen an, dass Insektenstiche eine Übertragungsgefahr darstellen. Darüber hinaus gibt es einige Personen, die zu Unrecht befürchten, sich über gemeinsames Geschirr oder Toiletten anstecken zu können.

Es ist wichtig zu betonen, dass bei behandelten Personen das Virus nicht nachweisbar ist und somit auch nicht übertragbar ist. Dennoch führt die Stigmatisierung gegenüber HIV-Positiven dazu, dass diese sich häufig ausgegrenzt und im Stich gelassen fühlen.

Eine umfassende Aufklärung ist daher von entscheidender Bedeutung, um die Situation zu verbessern. HIV ist in erster Linie eine sexuell übertragbare Infektion, wobei etwa 30 Prozent der Ansteckungen durch heterosexuelle Kontakte erfolgen. Das Kondom ist das einfachste Mittel zur Verhinderung einer Ansteckung. Personen mit Risikokontakten können auch präventive Medikamente einnehmen, die als Präexpositionsprophylaxe (PrEP) bezeichnet werden. Diese PrEP-Medikamente sollten niederschwellig verfügbar sein und nicht von den finanziellen Möglichkeiten der Patienten abhängen.

Eine frühzeitige Identifizierung der Infektion ist von großer Bedeutung, um eine erfolgreiche Behandlung zu gewährleisten. Die Behandlung der HIV-Infektion besteht heutzutage aus einer Tablette pro Tag oder einer Spritze alle zwei Monate. Die Nebenwirkungen sind minimal und beschränken sich meist auf die ersten zwei Wochen der Einnahme. Durch die rechtzeitige Behandlung kann ein Ausbruch von AIDS verhindert werden und die Lebenserwartung der Betroffenen fast auf das Niveau gesunder Menschen gebracht werden.

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Um weitere Informationen und Unterstützung zu erhalten, können sich HIV-Positive an Plattformen wie Gilead, Positive Buddys und der Österreichischen Aids-Gesellschaft wenden. Es ist wichtig, dass diese Plattformen gut zugänglich sind, um den Betroffenen die nötige Hilfe zu bieten. Nur durch eine umfassende Aufklärung und eine diskriminierungsfreie Gesellschaft kann HIV erfolgreich eliminiert werden.

Mit dieser Berichterstattung möchten wir als Info Marzahn Hellersdorf dazu beitragen, das Bewusstsein zu erhöhen und Vorurteile abzubauen.

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