Anscheinend brachte er Bushido zum Weinen

Anscheinend brachte er Bushido zum Weinen

17. Dezember 2020 – 9:03 Uhr Die Uhr

Wurde Bushido gefangen, bedroht und verletzt?

Flackernde Stimme, psychologisches Geständnis und tränenreiches Bushido: Am 15. Tag des Prozesses gegen Arafat Abou-Chaker und seine Brüder geht es am Landgericht Berlin in Bewegung. Nachdem die gesamte Vergangenheit des Häuptlings und des Rapper wochenlang diskutiert wurde, dreht sich alles in den Verhandlungen um die Anklage wegen Körperverletzung. Am 18. Januar 2018 haben Arafat und seine Brüder angeblich zuerst Bushido ausgetrickst, sie dann bedroht und sie schließlich sogar mit einer Wasserflasche und einem Stuhl verletzt. Weil Bushido nicht denken sollte, dass andere Menschen ihn beschützen können. Arafat wollte ihm zeigen, dass niemand ihn beschützen kann.

Arafat Abou-Chaker: Alles ist eine Lüge

Arafat, Rommel und Nasser Abou-Chaker

Die Brüder Abou-Chaker vor dem Landgericht Berlin am 15. Verhandlungstag

© RTL, Samina Faizi

„Alles ist eine Lüge“, sagte Arafat Abou-Chaker der RTL-Journalistin Samina Faizi in der Pause, als sie sich im Gang des Landgerichts begegneten. „Es geht nur ums Geld.[…] Als hätte ich drei meiner Brüder geschlagen, um Bushido zu erschaffen. Fügt er beleidigt hinzu. Bushido hatte dem Richter zuvor erklärt, wie das Treffen am 18. Januar begann.

Das Treffen zwischen Bushido und Arafat wäre so brutal gewesen

Nach seiner Aussage ergab sich Bushido zunächst Arafat Abou-Chaker. Er glaubte, dass endlich eine Lösung gefunden werden könnte, um ihre Geschäftsbeziehung aufzulösen. Doch als Bushido, mit bürgerlichem Namen Anis Mohamed Youssef Ferchichi, in den Geschäftsräumen in der Puderstraße ankommt, vermutet er bereits, dass etwas nicht stimmt. Weil die Brüder von Arafat Yasser, Nasser und Momo auch da sind. Alles, was dann passiert, glaubt der Rapper, ist fest geplant und einstudiert: Momo verlässt zuerst den Raum, Bushido setzt sich, woraufhin Arafat die Tür schließt und den Schlüssel in die Tasche steckt.

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„Also, und jetzt kommst du nicht lebend hier raus, bis du die Wahrheit sagst.“

Bushido und Arafat Abou-Chaker

Bushido und Arafat Abou-Chaker: einst unzertrennlich, plötzlich Morddrohungen

© Bild Allianz

„Also, und jetzt kommst du nicht lebend hier raus, bis du uns die Wahrheit sagst“, soll Yasser das Gespräch drohend begonnen haben. Bushido wollte wissen, was er meinte. Arafat geriet dann in Panik und nannte ihn einen Lügner, einen Betrüger und einen Bastard. „Arafat brüllte wie eine Vogelspinne, er war sofort von 0 auf 100 und wurde immer lauter, bis seine Stimme versagte“, sagte Bushido dem Gericht.

Berichten zufolge gab Arafat Bushido bekannt, dass er einen Nachbarn des Rapper angeheuert hatte, um ihn auszuspionieren. Tag und Nacht schreiben, mit wem Bushido gesprochen hat. Insbesondere Veysel Kilic ist dem Häuptling ein Dorn im Auge. Laut Bushido ist er nur ein Freund, mit dem er ins Fitnessstudio oder zum Friseur geht. Arafat vermutete, dass er Bushidos neue Festung war. Und genau das mochte er überhaupt nicht, weshalb er Bushido angeblich sagte, er müsse nicht glauben, dass andere ihn beschützen könnten.

Bushido kann seine Tränen nicht mehr zurückhalten

Was dann folgt, ist „das Schlimmste, was er jemals zu mir gesagt hat“, erklärt Bushido im Gerichtssaal. Mit einer pochenden Halsschlagader drohte Arafat angeblich: „Ich werde deinen Vater ficken, dann werde ich deine Mutter ficken, dann deine Frau, deine Kinder und und wenn ich mit ihnen fertig bin, werde ich dich ficken.“ Bushido schaute nur auf den Boden und fing an zu weinen.

Arafat überzeugte den Rapper weiter und erklärte ihm das Ausmaß seiner Schulden: Bushido soll Kleinmachnows Haus nach Arafat verlegen und für den Rest seines Lebens Zahlungen an Arafat leisten. Der Rapper will Letzteres nicht akzeptieren und die Situation verschlechtert sich nicht nur verbal, sondern auch physisch.

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Wasserflasche trifft Bushido ins Gesicht, Stuhl bürstet ihn leicht

Arafat nahm einen Schluck aus seiner Wasserflasche, zündete sie wieder an und schlug Bushido ins Gesicht. Er trifft es in der linken Gesichtshälfte direkt unter dem Auge, das dann noch mehr besprüht.

Diese Szene wird im Gerichtssaal von Bushido und seinem Anwalt detailliert nachgebildet. Bushido scheint oft bewegt zu sein und ist auch heute noch den Tränen nahe. Emotional berührt meldet der Rapper dann den nächsten Angriff gegen ihn: Arafat hätte erneut versucht, ihn mit einem schweren Stuhl zu verletzen. Bushido konnte jedoch entkommen und wurde links nur leicht getroffen. Nasser gelang es dann, Arafat zu beruhigen und Bushido durfte gehen.

Bis heute, sagt Bushido, habe er unter diesem Tag gelitten. Seit drei Jahren wird er daher zweimal pro Woche psychologisch behandelt. Nach dieser Erklärung endeten die Verhandlungen. Am 16. Dezember 2020 wird der Prozess mit der Bushido-Erklärung fortgesetzt.

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