Corona-Ausbruch in Bayern: Söder droht mit neuem Lockdown - Strafen drastisch erhöht

Corona-Ausbruch in Bayern: Söder droht mit neuem Lockdown – Strafen drastisch erhöht

Nach dem Corona-Massenausbruch in einem Betrieb im bayerischen Mamming muss sich die Regierung heftiger Kritik aussetzen. Markus Söder (CSU) reagiert heute auf einer PK.

  • In Bayern ist es zu einem Massenausbruch des Coronavirus in einem landwirtschaftlichen Betrieb gekommen.
  • Die Regierung um Ministerpräsident Markus Söder (CSU) muss sich jetzt scharfer Kritik aussetzen.
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Update, 22.26 Uhr: Der Ausbruch des Coronavirus auf einem Gemüsehof in Mamming hat jetzt auch Auswirkungen auf die Bevölkerung der gesamten Umgebung. Der Landkreis Dingolfing-Landau wurde nun von der Regierung in Schleswig-Holstein als Risikogebiet eingestuft. Urlauber, die aus dem Gebiet kommen, müssen jetzt eine 14-tägige Quarantäne einhalten und sich bei dem jeweiligen Gesundheitsamt melden, wenn sie in das Land reisen wollen. Nur Personen die einen negativen Corona-Test, der nicht älter als 48 Stunden sein darf, vorweisen können, sind von der Auflage befreit. Das ist besonders für Familien bitter, da in Bayern gerade erst die Sommerferien begonnen haben.

Update, 10.45 Uhr: Die Pressekonferenz ist beendet. Hier eine Zusammenfassung mit den wichtigsten Aussagen: Markus Söder (CSU) hat höhere Strafen für Betriebe angekündigt und ein strenges Einhalten der Regeln zur Bekämpfung der Pandemie angemahnt. Söder bekräftigte indes seine Forderung an den Bund nach verpflichtenden Tests für Urlaubsrückkehrer aus Risikogebieten.

Aus dem aktuellen Fall auf einem Gemüsehof im niederbayerischen Mamming zog die Staatsregierung mehrere Konsequenzen. Bei Verstößen gegen Hygieneauflagen würden künftig 25 000 Euro statt bislang 5000 Euro Bußgeld fällig, kündigte Söder an. Weiter sollen während der Erntezeit landwirtschaftliche Betriebe in kürzeren Intervallen als bisher geprüft werden, das sei Tag und Nacht unangemeldet möglich. Vorgesehen sind auch Corona-Tests für alle Saisonarbeiter in Bayern.

Corona in Bayern: Zum Start in die Ferien – Teststationen für Autoverkehr

Mit Blick auf die Urlaubssaison richtet Bayern an drei Grenzübergängen zu Österreich auf den Autobahnen freiwillige Teststationen ein – in Walserberg, Pocking, Kiefersfelden – ebenso an den Hauptbahnhöfen in München und Nürnberg. Söder zufolge sind auch verpflichtende Tests für Rückkehrer an Flughäfen* nötig. Der Bund müsse hierfür den rechtlichen Rahmen schaffen. Bayern bereite alles vor, um dann umgehend starten zu können, sagte er.

Freiwillig können sich Passagiere, die an den Flughäfen München und Nürnberg ankommen, seit dem Wochenende kostenlos auf den Corona-Erreger Sars-CoV-2 testen lassen. 1500 Menschen haben dieses Angebot nach Angaben von Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) schon angenommen.

Söder informiert über Corona: Tests an bayerischen Flughäfen geplant

Außerdem müssten die Risikogebiete noch einmal neu regional überprüft werden – auch in Europa, forderte Söder. Freiwillig können sich Passagiere, die an den Flughäfen München und Nürnberg ankommen, seit dem Wochenende kostenlos auf den Corona-Erreger Sars-CoV-2 testen lassen.

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Update, 10.39 Uhr: Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) erklärt nochmals das Vorgehen bei den verpflichtenden Tests. Dies gelte zunächst nur für die Flughäfen, jedoch sei auch im Gespräch, verpflichtende Tests für Auto- und Bahnverkehr auszuweiten. Dann betont Markus Söder nochmals, dass man sich als Urlauber in diesem Sommer sehr gut überlegen solle, ob ein Urlaub in einem Risikogebiet tatsächlich notwendig sei.

Corona in Bayern: Spanien bald Risikogebiet? Söder mit klarer Haltung

Update, 10.33 Uhr: Markus Söder betont, dass verpflichtende Tests an Flughäfen alternativlos sein. Auf die Frage, ob Länder wie Spanien bald zum Risikogebiet erklärt werden könnten, betont Söder, dass stets beobachtet werden müsse, ob die Ausbrüche regional stattfinden oder im ganzen Land. Dies gelte für jedes Land.

Corona-PK: Markus Söder reagiert auf Laschet-Vergleich – Tests an Hauptbahnhöfen

Update, 10.24 Uhr: Nun müssen sich Söder und Huml den Fragen der Journalisten stellen. Vor einigen Wochen war der Fall Tönnies für NRW-Ministerpräsident Laschet ein herber Kritikpunkt. Markus Söder beantwortet die Frage, ob es ihm mit dem landwirtschaftlichen Betrieb in Niederbayern ähnlich ergehen könnte, mit klaren Worten. Man sei immer vorbereitet und handle stets konsequent. Es werde jedoch immer wieder zu solchen Vorfällen kommen. Wichtig sei, gut vorbereitet zu sein. Deshalb werde man neben den Tests an bayerischen Flughäfen auch an den großen Hauptbahnhöfen wie München und Nürnberg Tests für alle anbieten.

Corona in Bayern: Urlaub genießen – Wenn möglich in Bayern bleiben

Update, 10.18 Uhr: Nun spricht Gesundheitsministerin Melanie Huml. Wichig sei, rund um den landwirtschaftlichen Betrieb in Mamming breit zu testen. „Wir sind in diesem Bereich über die Schwelle von 50 pro 100.000 gekommen. Jedoch ist der Bereich klar abgrenzbar, deshalb sind die aktuellen Maßnahmen berechtigt“, so Huml. Jedoch müsse man die Lage sehr genau beobachten. Auch Huml betont die Wichtigkeit von Testungen im allgemeinen, so wie die neuen Möglichkeiten an bayerischen Flughäfen. „Es gilt nach wie vor, vorsichtig zu sein“, so Huml. Man solle den Urlaub genießen, jedoch stets Vorsicht walten lassen. Es sei eine schöne Gelegenheit, in Bayern Urlaub zu machen.

Corona in Bayern: Söder für verpflichtende Tests an Flughäfen – Appell an junge Menschen

Update, 10.09 Uhr: Weiter spricht Markus Söder über Maßnahmen, um eine zweite Welle zu verhindern. Es sei unbedingt notwendig, verpflichtende Tests an Flughäfen umzusetzen. Dabei gehe es um Rückkehrer aus Risikogebieten, die an den bayerischen Airports wie Nürnberg, Memmingen und München landen. „Die Sorge ist reell, die Gefahr ist relativ groß. Wenn wir die Situation in Spanien und anderen Bundesländern ansehen. Wir waren in Bayern schon einmal von einer Urlaubszeit betroffen, an Fasching, und werden jetzt versuchen es zu verhindern.“ Dann richtet der Ministerpräsident einen Appell an junge Menschen: „Wir bitten ausdrücklich um Vernunft.“ Er verstehe die Lust nach Feiern – doch man müsse die geltenden Regeln ernst nehmen. Man beobachte es sehr genau und werde, falls nötig handeln. Jüngere Menschen können durch eine Infektion Langzeitschäden davontragen. Man werde sich auch im August regelmäßig updaten, um als Regierung jederzeit handlungsfähig zu bleiben. „Corona kommt schleichend zurück, aber mit aller Macht.“

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Corona in Bayern: Markus Söder informiert auf PK – und wählt drastische Maßnahmen

Update, 10.04 Uhr: Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) beginnt die Pressekonferenz mit mahnenden Worten. Corona käme schleichend und mit voller Wucht zurück. Man müsse eine weitere große Ausbreitung mit aller Macht verhindern. Dabei sei groß angelegtes Testen von elementarer Bedeutung. Man überlege, wie verpflichtende Tests umzusetzen seien.

Corona in Bayern: Söder droht mit Lockdown – und erhöht Strafen

Dann richtet Söder den Blick auf den aktuellen Fall in Mamming. Für jeden Betrieb würden klare Hygiene-Konzepte gelten – scheinbar handle es sich bei dem Ausbruch in Niederbayern um Verstöße gegen das Konzept. Das müsse nun aufgearbeitet werden. Der Betrieb sei im Moment in Quarantäne, man wolle keine weitere Ausbreitung haben. Im Augenblick müsse man nicht über weitere Maßnahmen nachdenken, doch man werde den aktuellen Verlauf des Ausbruchs sehr genau im Auge behalten. Sollte sich die Lage verschärfen, sei ein Lockdown der Region denkbar. Auch die Bußgelder bei Verstoß gegen geltende Hygiene-Regeln wird ab sofort schärfer vorgegangen. Von 5.000 Euro Strafe wird Vergehen auf nun 25.000 Euro erhöht.

Update, 10.01 Uhr: Mit einer Minute Verspätung beginnt jetzt die Pressekonferenz, die von BR24 übertragen wird, über die aktuellen Entwicklungen in der Corona-Pandemie im Freistaat.

Update, 9.50 Uhr: In knapp 10 Minuten wird der Beginn der Pressekonferenz rund um Ministerpräsident Söder erwartet. Wir berichten live sobald es losgeht.

Nach Corona-Ausbruch in Bayern: PK mit Söder, Herrmann und Huml – wir berichten LIVE

Update vom 27. Juli 2020, 9.25 Uhr: Nach dem Massenausbruch im niederbayerischen Mamming hat die bayerische Staatsregierung für den heutigen Montag (27. Juli) eine Pressekonferenz angekündigt. Ministerpräsident Markus Söder (CSU), Staatsminister Dr. Florian Herrmann, sowie Gesundheitsministerin Melanie Huml wollen ab 10 Uhr über die aktuelle Corona-Lage im Freistaat sprechen. Wir berichten live.

Corona in Bayern: Kritik an CSU nach Massenausbruch in Betrieb

Erstmeldung vom 26. Juni 2020

Mamming – Nach der Corona-Masseninfektion auf einem großen Gemüsebauernhof im niederbayerischen Mamming stehen fast 500 Menschen unter Quarantäne und dürfen den Betrieb nicht mehr verlassen. Das Landratsamt Dingolfing-Landau ließ das Gelände mit einem Bauzaun absperren, ein Sicherheitsdienst überwacht das Ausgehverbot, die Fortsetzung der Ernte wurde verboten. Das berichtete Landrat Werner Bumeder (CSU) am Sonntag auf einer Pressekonferenz. Insgesamt 174 Erntehelfer wurden bei der Reihenuntersuchung positiv auf den Corona-Erreger Sars-CoV-2 getestet.

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Coronavirus in Bayern: Nach Massenausbruch in Bayern – Heftige Kritik an Staatsregierung

Grüne und SPD warfen der Staatsregierung mangelhafte Kontrolle der Unterkünfte vor und gaben Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und seinem Kabinett deswegen Mitverantwortung. Die Staatsregierung will nun in einer „Corona-Testoffensive“ auf großen Höfen die Erntehelfer untersuchen lassen. „Wir nehmen die Situation sehr ernst“, sagte Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU). „Bisher scheint es lokal eingrenzbar zu sein.“ Schwerpunkte der Tests sind zunächst die Höfe der Umgebung und im Landkreis.

Mamming ist eine ländliche Gemeinde mit gut 3300 Einwohnern unweit von Dingolfing mit seinem großen BMW-Werk; bei dem Betrieb handelt es sich um einen großen Gemüsehof, der Erdbeeren, Gurken, Kohl und Rote Bete anbaut – die Gurken aber nur für Einlegegläser. Die Erntehelfer stammen aus Ungarn, Rumänien, Bulgarien und der Ukraine. Der Betrieb hatte nach Bumeders Worten das vereinbarte Hygienekonzept nicht vollständig umgesetzt. Die Erntehelfer sind in Containern untergebracht, pro Container zu dritt.

Nach Corona-Ausbruch in Bayern: Memming bietet kostenlose Tests an

„Wir bieten allen Mamminger Bürgern kostenlose Tests an“, sagte der Landrat. „Ich bitte die Bevölkerung um Besonnenheit.“ Weitere Fälle infizierter Erntehelfer gibt es nach Bumeders Worten in seinem Landkreis nicht.

Der Hof ist nun von der Außenwelt abgeriegelt. Sowohl Erntehelfer als auch der Bauer und Familie sowie die festangestellten Mitarbeiter dürfen das Areal nicht verlassen, die Lebensmittel werden angeliefert. „Um eine weitere Ausbreitung zu vermeiden, müssen wir zum Schutz der Bevölkerung leider diesen Schritt gehen“, erklärte Bumeder.

Corona in Bayern: Erste Infektionen am Freitag bekannt geworden

Die ersten Infektionen waren am Freitag festgestellt worden, nachdem sich sieben Erntehelfer mit leichten Symptomen bei der Betriebsleitung gemeldet hatten. Das war der Anlass des Reihentests. Einer der infizierten Erntehelfer ist erkrankt und wird stationär im Krankenhaus behandelt. Auf dem Hof wurden infizierte von nicht infizierten Mitarbeitern getrennt.

SPD und Grünen warfen der Staatsregierung vor, die in dieser Hinsicht zu lax gewesen zu sein. „Das kann sich bitter rächen, wenn solche lokalen Infektionsgeschehen ausgreifen und regionale Lockdowns angeordnet werden müssen“, sagte Jürgen Mistol, der parlamentarische Geschäftsführer der Grünen.

Corona: Bayerische Regierung schwerer Kritik ausgesetzt – Ausbruch „mit Ansage“

Das sieht die SPD ganz ähnlich: „Wir haben nach dem Corona-Ausbruch in dem Wiesenhof-Schlachthof Mitte Mai bereits ein Sonderkontrollprogramm auch für Bauernhöfe mit Erntehelfern gefordert“, sagte Umweltexperte Florian von Brunn. „Gerade die Hygienebedingungen am Arbeitsplatz und die Wohnverhältnisse müssen aus unserer Sicht scharf kontrolliert werden. Das ist offensichtlich nicht passiert.“ Der Ausbruch sei „mit Ansage“ gekommen.

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Rubriklistenbild: © Peter Kneffel/dpa

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