Scharlach – die Einnahme eines Gens macht Krankheitserreger gefährlicher
Scharlach war lange Zeit ausgerottet, aber in den letzten zehn Jahren hat die typische Kinderkrankheit wieder zugenommen.
Es gibt wieder viele lokale Epidemien, insbesondere in Asien. US-Forscher haben jetzt zusammen den aktuellen und ältesten Scharlach-Erreger zusammen verglichen. Sie fanden heraus, dass Scharlach heute im Allgemeinen schwerer ist und der Erreger ansteckender geworden ist – und auch gegen bestimmte Antibiotika resistent ist. Der Grund: Die Bakterien, die Scharlach verursachen, haben bestimmte Virusgene geerbt, die sie selbst angreifen. Dies ermöglicht es ihnen, schädliche Toxine freizusetzen und freizusetzen. Darüber hinaus führt die Kontrolle über das Gen offenbar dazu, dass Krankheitserreger das Immunsystem überaktivieren und den Körper von einer besonders großen Anzahl entzündlicher Botenstoffe freisetzen – was den Patienten letztendlich verschlimmert.
Forscher empfehlen, Menschen mit Scharlach mit Penicillin zu behandeln – Krankheitserreger sind noch nicht resistent dagegen. Übrigens gibt es in diesem Jahr weniger neue Scharlachinfektionen als in den Vorjahren. Die Forscher sind überzeugt, dass dies auf die erhöhten Hygienemaßnahmen und die Entfernungsregeln aufgrund der Koronapandemie zurückzuführen ist.
Diese Nachricht wurde am 8. Oktober 2020 in der Deutschlandfunk Nova ausgestrahlt.
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