Möglicherweise politisches oder religiöses Motiv : Mann verursacht drei Unfälle – Berliner Stadtautobahn bis in die Nacht gesperrt – Berlin
Ein Autofahrer soll am Dienstagabend gegen 18.35 Uhr auf der Stadtautobahn A100 mehrere Unfälle offenbar absichtlich verursacht haben. Der Fahrer soll unter anderem auf der Höhe Alboinstraße einen Motorradfahrer gerammt haben, der dabei schwer verletzt wurde. Insgesamt wurden sechs Personen verletzt.
Wie die Polizei mitteilte, soll der Mann nacheinander in drei Unfälle in Wilmersdorf, Schöneberg und Tempelhof involviert gewesen sein. Als sein Auto stand, sei er ausgestiegen und habe behauptet, in einer Kiste, die er auf die Straße stellte, befinde sich ein gefährlicher Gegenstand. Nach B.Z.-Informationen soll er sinngemäß gesagt haben: „Keiner kommt näher, sonst werdet ihr alle sterben“.
Aufgrund der Äußerungen des Mannes ging die Polizei mit erhöhten Sicherheitsvorkehrungen vor. Kriminaltechniker durchleuchteten die Kiste den Angaben zufolge, dabei seien sie zunächst auf nichts erkennbar Gefährliches gestoßen.
Die Kiste sei gegen 22.30 Uhr mit einem Wassergewehr aufgeschossen worden. In ihr habe sich der ersten Untersuchung zufolge Werkzeug befunden. Sprengstoffspuren – von denen in Medienberichten kurzzeitig die Rede gewesen war – seien dagegen im Auto nicht gefunden worden, sagte eine Sprecherin der Polizei. Der Mann wurde vorläufig festgenommen.
Polizei prüft, ob Unfälle absichtlich verursacht wurden
Polizeisprecher Thilo Cablitz bestätigte dem Tagesspiegel später, dass der festgenommene Mann die drei Verkehrsunfälle auf dem Stadtring verursacht habe. Die Polizei prüfe nun, ob alle drei Unfälle zusammenhängen würden und eventuell auch absichtlich herbeigeführt wurden. Der 30-Jährige in Bagdad geborene Mann sei bereits polizeibekannt.
Am Abend übernahm der Staatsschutz die Ermittlungen, weil eine politische oder religiöse Tatmotivation nicht ausgeschlossen werden könne. Das liege an Verhalten und Äußerungen des Tatverdächtigen bei der Festnahme, hieß es. Nach Informationen des Tagesspiegels war der Tatverdächtige in der Vergangenheit bereits psychisch auffällig. Die Ermittler prüfen, ob islamistische Motive vorliegen.
Die A100 war über mehrere Stunden bis in die Nacht in beide Richtungen gesperrt, es bildeten sich lange Staus. Viele Fahrer mussten wegen des kurzzeitigen Verdachts auf Sprengstoff ihre Fahrzeuge verlassen. Am späten Abend wurden sie wieder zu ihren Autos gebracht, damit sie weiterfahren können. Tsp
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