Fuchsbandwurm kann innere Organe beschädigen |  NDR.de - Leitfaden

Fuchsbandwurm kann innere Organe beschädigen | NDR.de – Leitfaden

Stand: 25.09.2020 08:17 – Besuch

Ein Fuchs mit einer Maus im Maul © NDR Foto: Karl-Heinz Fritschek aus Neubrandenburg

Füchse sind die Hauptwirte des Parasiten. Wenn sich Bandwürmer auf den Menschen ausbreiten, sind die Folgen tödlich.

Der Fuchs hat seinen Lebensraum vom Wald bis zur Stadt erweitert. Leider verbreitet es heute einen für den Menschen gefährlichen Parasiten: den Fuchsbandwurm (Echinococcus multilocularis). Mit fatalen Folgen: Der Fuchsbandwurm kann die Leber, aber auch alle anderen Organe wie Gehirn, Lunge, Milz und Herz angreifen. Experten warnen davor, dass das Infektionsrisiko jedes Jahr steigt. Wenn die Krankheit (alveoläre Echinokokkose) nicht behandelt wird, ist sie normalerweise tödlich.

Die Larven des Fuchsbandwurms wandern in die Leber

Die Infektion mit dem Parasiten erfolgt durch direkten Kontakt mit den Eiern der Würmer. Studien haben jedoch gezeigt, dass Pilz- und Beerenpflücker kein erhöhtes Infektionsrisiko haben. Besonders gefährdet sind Menschen, die beruflich in der Jagd oder Forstwirtschaft tätig sind. Tierhalter, die kleine Nagetiere und andere mit Fuchsbandwurmeiern infizierte Wirtstiere jagen und fressen und die Eier dann auf ihrem eigenen Fell tragen, sind ebenfalls einem Infektionsrisiko ausgesetzt. Wenn Sie die Tiere streicheln, werden die Eier des Fuchsbandwurms auf den Menschen übertragen. Nach dem Schlüpfen wandern die Larven in die Leber.

Beim Menschen dauert es oft Jahre, um eine Infektion zu diagnostizieren. Die Krankheit schreitet langsam voran und verursacht in der Regel viele Jahre lang keine oder nur geringe Beschwerden. Die Patienten fühlen sich dann immer erschöpfter und müder, leiden unter Schmerzen im Oberbauch, Magen-Darm-Problemen und verlieren Gewicht.

Die Krankheit wird oft mit einer Tumorerkrankung verwechselt

Die Krankheit wird oft mit einer Tumorerkrankung verwechselt. Dies ist riskant, da ein Schnitt im Gewebe zu einem lebensbedrohlichen allergischen Schock führen kann, wenn der Körper auf vom Bandwurm produzierte Fremdproteine ​​reagiert. Darüber hinaus kann sich das infizierte Material in der Bauchhöhle ausbreiten und Tochterzysten bilden.

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Ärzte arbeiten an besseren Diagnosen

Um den Fuchsbandwurm korrekt zu identifizieren, sind klare diagnostische Standards wichtig: Experten des Kompetenzzentrums für Fox-Bandwurmkrankheiten in Ulm haben nun erfolgreich sogenannte Ultraschall- und CT-Klassifikationen entwickelt. Hunderte von Patientendaten wurden analysiert. Ärzte haben charakteristische Muster in der Leber entdeckt, die bei der Fuchsbandwurmerkrankung immer wieder auftreten. Mit der Klassifizierung kann die Krankheit früher erkannt werden und Ärzte können besser zwischen operablen und nicht operierbaren Fällen unterscheiden.

Aber nur eine Gewebeprobe zeigt, um welche Art von Bandwurm es sich handelt. Auch hier haben die Experten einen entscheidenden Schritt getan: Mit einer speziellen Färbemethode für den Stoff können sie eine Bandwurmerkrankung deutlich von Hunden oder Füchsen unterscheiden. Für den Patienten bedeutet dies eine sehr präzise und gezielte Behandlung.

OP für Fuchsbandwurminfektion

Die Larven des Fuchsbandwurms werden mit einer Chemotherapie bekämpft. Die einzige kurative Therapie für eine Fuchsbandwurminfektion ist jedoch die vollständige chirurgische Entfernung der betroffenen Bereiche. Zum Beispiel werden Teile der Leber, der Gallenblase und Teile der Milz entfernt. Wenn sie rechtzeitig operiert werden, können die Betroffenen sehr gut mit der Infektion leben. Regelmäßige Überwachung ist wichtig, da die Krankheit erneut auftreten kann.

Es gibt noch keinen vollständigen Schutz gegen Fuchsbandwürmer. Sie können nur verhindern: Früchte in Bodennähe waschen, Tiere regelmäßig entwurmen und nach dem Streicheln oder nach dem Gärtnern die Hände waschen.

Experten zu diesem Thema

Lehrer. Dr. Nikolas von Bubnoff, Direktor
Klinik für Hämatologie und Onkologie
Medizinisches Zentrum der Universität Schleswig-Holstein, Campus Lübeck
Ratzeburger Allee 160
23538 Lübeck
www.uksh.de/haemonk-luebeck

Dr. Michael Trippel, Chief Medical Officer
Klinik für stereotaktische und funktionelle Neurochirurgie
Klinik für Neurochirurgie im Neurozentrum
Universitätsklinikum Freiburg
55 Hugstetter Street
79106 Freiburg
(0761) 270-0
www.uniklinik-freiburg.de

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Lehrer. Dr. Dirk Wagner, Chefarzt, Leiter der Gruppe Mykobakteriologie
Klinik für Innere Medizin II – Abteilung für Infektionskrankheiten
Universitätsklinikum Freiburg
55 Hugstetter Street
79106 Freiburg
(0761) 270-0
www.uniklinik-freiburg.de

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