Verzögerung des Muskelabbaus bei älteren Menschen: Entdeckung eines therapeutischen Ansatzes

Sarkopenie Verzögerung des Muskelabbaus bei älteren Menschen: Entdeckung eines therapeutischen Ansatzes

Die Bevölkerung altert und mit steigender Lebenserwartung nehmen auch typische altersbedingte Krankheiten zu. Zum Beispiel Sarkopenie, der übermäßige Muskelabbau bei älteren Menschen. Forscher des Biozentrums der Universität Basel haben nun herausgefunden, dass altersbedingte Muskelschwäche durch einen bereits bekannten Wirkstoff verzögert werden kann. Derzeit gibt es keine wirksame medikamentöse Behandlung zur Behandlung dieses Muskelschwunds.

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Die Muskelgröße nimmt mit dem Alter ab, bleibt jedoch bei Rapamycin gleich (von links: Muskelabschnitt von jungen, alten und alten Mäusen, die mit Rapamycin behandelt wurden).
Die Muskelgröße nimmt mit dem Alter ab, bleibt jedoch bei Rapamycin gleich (von links: Muskelabschnitt von jungen, alten und alten Mäusen, die mit Rapamycin behandelt wurden).

(Bild: Universität Basel, Biozentrum)

Basel / Schweiz – Schon in unserer Blütezeit ziehen sich die Muskeln zusammen und die Kraft lässt nach. Es ist Teil des natürlichen Alterungsprozesses. Bei einigen Menschen ist die Abnahme der Muskelmasse und -funktion jedoch übermäßig. Diese Krankheit, auch Sarkopenie genannt, betrifft etwa jeden dritten Menschen über 80 Jahre und schränkt die Mobilität, Unabhängigkeit und Lebensqualität der Betroffenen stark ein.

Die Ursachen für Sarkopenie sind vielfältig und reichen von einer Störung des Muskelstoffwechsels bis zum Verlust von Nervenzellen, die die Muskeln stimulieren. Forscher unter der Leitung von Professor Markus Rüegg vom Biozentrum der Universität Basel haben nun herausgefunden, dass der Proteinkomplex mTORC1 eine Rolle bei der Sarkopenie spielt und dass seine Hemmung durch den bereits bekannten Wirkstoff Rapamycin den damit verbundenen Muskelabbau verlangsamt. im Alter.

Rapamycin erhält die Muskelfunktion aufrecht

„Entgegen unseren Erwartungen wirkte sich eine Langzeitbehandlung mit Rapamycin positiv auf die Alterung der Skelettmuskulatur bei Mäusen aus. Muskelmasse und Muskelkraft bleiben weitgehend erhalten “, erklärt Daniel Ham, der Erstautor der Studie. „Die Verbindungen zwischen Nervenzellen und Muskelfasern, die sich mit zunehmendem Alter verschlechtern, könnten auch mit Rapamycin stabilisiert werden. Stabile und intakte neuromuskuläre Kontaktpunkte sind für eine gesunde Muskelalterung äußerst wichtig. Im Gegensatz dazu beschleunigt die permanente Aktivierung von mTORC1 die Muskelalterung, wie die Forscher zeigen konnten.

Molekulare “Signatur” der Sarkopenie

In Zusammenarbeit mit dem Team von Professor Mihaela Zavolan haben Wissenschaftler eine molekulare “Signatur” der Sarkopenie entdeckt, wobei mTORC1 der zentrale Akteur ist. Damit Wissenschaftler auf der ganzen Welt untersuchen können, wie sich die Genexpression in der Skelettmuskulatur mit dem Alter oder nach der Behandlung mit Rapamycin ändert, haben sie das SarcoAtlas-Tool entwickelt. Diese Webanwendung wird von sciCORE, dem Zentrum für wissenschaftliches Rechnen an der Universität Basel, unterstützt.

Eine Studie der Universität Bonn identifizierte ein Molekül in Mäusen, das zwei Nebenwirkungen des Alterns reguliert: erhöhtes Körpergewicht und Muskelkontraktion.  Auch menschliche Zellen haben dieses Molekül.  (Bild des Symbols)

Derzeit gibt es keine wirksame medikamentöse Therapie zur Behandlung von Sarkopenie. Diese Studie zeigt, dass altersbedingte Muskelschwäche möglicherweise mit Hilfe von mTORC1-Inhibitoren verzögert werden kann und somit letztendlich die Lebensqualität und Unabhängigkeit älterer Menschen länger erhalten bleibt.

Originalveröffentlichung: Daniel J. Ham, Anastasiya Börsch, Shuo Lin, Marco Thürkauf, Martin Weihrauch, Judith R. Reinhard, Julien Delezie, Fabienne Battilana, Xueyong Wang, Marco S. Kaiser, Maitea Guridi, Michael Sinnreich, Mark M. Rich, Nitish Mittal, Lionel A. Tintignac, Christoph Handschin, Mihaela Zavolan und Markus A. Rüegg: Der neuromuskuläre Übergang ist ein Schwerpunkt der mTORC1-Signalübertragung bei Sarkopenie;; Nature Communications (2020), doi: 10.1038 / s41467-020-18140-1

* Dr. K. Bühler: Biozentrum, Universität Basel, 4001 Basel / Schweiz

(ID: 46852110)

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