Deutschland könnte 82 GW Offshore-Wind bei Mitnutzung von Flächen und größeren Anlagen betreiben – Studie
Deutschland hat das Potenzial, bis 2045 82 GW Offshore-Windleistung installiert zu haben, 12 GW mehr, als die Bundesregierung bis dahin derzeit ans Netz bringen will, so eine neue Studie des Fraunhofer IWES.
Die deutsche Regierung hat kürzlich erhöhte Offshore-Windziele festgelegt, zusammen mit dem Zeitplan für deren Erreichung, mit Plänen, 30 GW Offshore-Windenergie bis 2030, 40 GW bis 2035 und mindestens 70 GW davon bis 2045 in Betrieb zu haben.
Mit Strategien für eine effizientere Nutzung des verfügbaren Raums und die Nutzung zusätzlicher Kapazitäten durch neue Offshore-Windtechnologien kann das Land laut der Studie das Gesamtpotenzial der installierten Offshore-Windkapazität bis 2045 auf 82 GW erhöhen.
Die gemeinsam vom Bundesverband der Offshore-Windpark-Betreiber (BWO) und dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) in Auftrag gegebene Studie modellierte die zukünftigen Potenziale der Offshore-Windenergie in der Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) der Bundesrepublik von Deutschland unter Verwendung von drei Zonenparametern.
Wichtig sei laut BWO eine intelligente Kombination aus der Erschließung neuer Flächen und der Effizienzsteigerung bereits genutzter Flächen für die Offshore-Windenergieerzeugung.
„Bei der Ausweisung neuer Flächen muss man natürlich mit Augenmaß vorgehen“sagte der Geschäftsführer von BWO Stefan Thim. „Uns hat besonders gefreut, dass alle Nutzer von Nord- und Ostsee die Bedeutung der Offshore-Windenergie anerkennen und Kompromissbereitschaft hinsichtlich der gemeinsamen Nutzung der Flächen signalisiert haben. Unser Ziel ist eine Situation, in der keine Nutzungsart als Verlierer hervorgeht.“
Zudem könne durch die Nachrüstung von Offshore-Windenergieanlagen der Ertrag bestehender Flächen deutlich gesteigert werden, ordnet Kerstin Andreae, Geschäftsführerin des BDEW, die Ergebnisse der Studie ein.
„Mehr installierte Leistung bedeutet nicht automatisch viel mehr Energieeffizienz“, Kerstin Andreae sagte. „Neben der Erschließung neuer Flächen müssen wir daher auch die Flächeneffizienz im Auge behalten, also den Ertrag pro Quadratkilometer. Das zeigt die Studie deutlich.“
Die neuen Ausbauziele seien realistisch und erreichbar, so Andreae und Thimm, die sich auch in entsprechenden Mitnutzungsszenarien im Bebauungsplan des Areals widerspiegeln sollten. Welche der identifizierten Mitnutzungspotenziale dann tatsächlich ausgeschöpft würden, müsse laut BWO im anschließenden Dialog mit Politik und relevanten Interessengruppen aufgezeigt werden.
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