Representational Image: Tesla China-made Model 3 vehicles are seen during a delivery event at its factory in Shanghai, China. (REUTERS)

Was ist los mit Teslas 7 Milliarden Dollar deutscher „Gigafactory“?

Am kommenden Donnerstag, der 1. Juli, sollte Tesla ein Festtag werden: die Eröffnung seiner sogenannten „Gigafactory“ im beschaulichen Grünheide vor den Toren Berlins.

Doch wann die ersten Fahrzeuge im ersten europäischen Werk des Elektroautoherstellers vom Band laufen werden, ist dank heftiger Umweltwiderstände, Bürokratie und Planungsanpassungen noch lange nicht klar.

Tesla hat die geplante Eröffnung bereits auf Ende 2021 verschoben. Noch hat das Umweltamt in Brandenburg, dem Bundesland, in dem die 5,8 Milliarden Euro teure Anlage gebaut wird, noch keine endgültige Genehmigung erteilt eine weitere Verzögerung ist auch im Jahr 2022 nicht auszuschließen.

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WAS IST DAS PROBLEM?

Es ist kompliziert.

Tesla und sein Milliardärschef Elon Musk gaben Ende 2019 Pläne für den Bau des Werks bekannt.

Das Gelände überschneidet sich jedoch teilweise mit einer Trinkwasserschutzzone und grenzt an ein Naturschutzgebiet, das auf starken Widerstand von Anwohnern und Umweltverbänden gestoßen ist.

Letztes Jahr musste Tesla die Rodung eines Waldes an der Stelle einstellen, nachdem Umweltschützer der lokalen Nabu-Gruppe auf das Risiko einer seltenen lokalen Schlangenart hingewiesen hatten, deren Winterschlaf durch Abholzung gestört werden könnte.

Die Schlangen mussten gerettet werden, bevor Tesla weitermachen konnte, aber es gab viele andere Bemühungen, die Arbeiten an der Baustelle aus Umweltgründen einzustellen.

„Tausende Hektar Wald werden gerodet, um die nötige Infrastruktur und Wohnraum zu schaffen“, sagte Manuela Hoyer, die rund 9 km vom Gelände entfernt wohnt und sich einer lokalen Kampagne dagegen anschließt.

„Eine solche Fabrik in einem Trinkwasserschutzgebiet zu bauen, ist in der Tat ein Umweltverbrechen.“

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Seine Kommentare spiegeln einen breiteren Trend in Deutschland wider, der auch dazu geführt hat, dass erneuerbare Projekte wie Windparks von Anwohnern kritisiert wurden, die die Auswirkungen auf den lokalen Lebensraum befürchten.

IST DAS WIRKLICH?

Nein.

Auch Tesla bereitete die Bürokratie Kopfzerbrechen und stellte den praktischen Ansatz des Unternehmens gegen die berüchtigte deutsche Bürokratie.

Bisher arbeitet Tesla auf der Grundlage vorläufiger Baugenehmigungen mit großen Fabrikhallen und Bauwerken, die auf dem 740 Hektar großen Grundstück, das es für 43,4 Millionen Euro erworben hat, bereits gebaut wurden.

Doch erst wenn das Umweltbundesamt Brandenburg die endgültige Genehmigung erteilt, kann die Anlage eröffnet werden.

Er sagte zwar bereits, dass er nicht sagen kann, wann jedes Projekt, das in Brandenburg vorläufig genehmigt wurde, endlich die endgültige Genehmigung erhalten hat.

Aber das hält Umweltschützer nicht davon ab, Schlüssel ins Werk zu werfen.

Letzte Woche haben Grüne Liga und Nabu bei einem deutschen Gericht eine einstweilige Verfügung gegen vorläufige Baugenehmigungen für das Gelände eingereicht, um sicherzustellen, dass Tesla die Umweltgesetze einhält.

„Ich denke, es könnte weniger Bürokratie geben, das wäre besser“, sagte Musk bei seinem letzten Besuch in Grünheide im Mai deutlich weniger begeistert als sein „Deutschland rockt“-Urteil acht Monate zuvor.

DIE BATTERIEZELLENFABRIK

Teslas Baupläne mussten Anfang dieses Monats erneut eingereicht werden, um die Aufnahme der Batteriezellenproduktion auf dem Standort widerzuspiegeln, die wertvolle Monate kostete.

Das Werk Grünheide umfasst mehrere Einheiten zur Komponentenfertigung und Fahrzeugendmontage, darunter Presswerk, Gießerei und Karosseriebau.

Es umfasst auch eine Wasserrecyclinganlage, eine örtliche Feuerwehr und ein Depot, um einen effizienteren Transport von Komponenten und anderen Gütern zu gewährleisten. Der Strombedarf des Standorts soll nach Plänen aus lokalen erneuerbaren Energiequellen gedeckt werden.

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Aber die Hinzufügung der Batteriezellenfertigung erforderte eine Modifikation und Neuklassifizierung der gesamten Anwendung. Auf Basis der neuesten Version wird die Anlage eine Kapazität von 500 Millionen Zellen mit insgesamt 50 Gigawattstunden (GWh) pro Jahr haben.

Das sind mehr als die 40-GWh-Anlage, die der Konkurrent Volkswagen rund 300 Kilometer westlich von Salzgitter in der Nähe seines Heimathafens errichten will.

UNTERSTÜTZT JEMAND DIE FABRIK (AUSSER ELON)?

Ja.

Teslas Umzug wird als großer Schub für Ostdeutschland angesehen, das mit hohen Arbeitslosenzahlen und Schwierigkeiten bei der Anziehung großer Industrieunternehmen zu kämpfen hat.

Bei vollem Betrieb soll das Werk, das laut Tesla „die weltweit fortschrittlichste Produktionsanlage für Elektrofahrzeuge“ sein wird, 12.000 Arbeitsplätze schaffen und eine Kapazität von 500.000 Autos pro Jahr haben.

„Wir befürworten den Übergang zur emissionsfreien Mobilität und die dafür notwendigen Autos müssen irgendwo gebaut werden“, sagte Ralf Schmilewski, Grünen-Gründer im benachbarten Grünheide, Erkner.

Er sagte, Teslas Pläne adressieren auch ein demografisches Problem, bei dem jüngere Generationen bei ihrer verzweifelten Jobsuche die strukturschwache Zone verlassen haben.

„Jetzt haben sie eine Perspektive und müssen nicht nachgeben.“

UND DER NÄCHSTE?

Bis Mitte Juli kann die Öffentlichkeit im Rathaus Grünheide zum dritten Mal die rund 11.000 Seiten der Bewerbungsunterlagen von Tesla samt Bauplänen, Tabellen und Berechnungen durchblättern.

Bis zum 16. August kann jedermann im Rahmen des Verfahrens Einspruch einlegen, bevor das Umweltamt Brandenburg am 13. September entscheidet, ob eine öffentliche Debatte stattfinden soll.

Bei der letzten Veröffentlichung der Dokumente im Jahr 2020 wurden mehr als 400 Einwände erhoben.

Danach gibt es keinen klaren Zeitplan. Irgendwann soll die Behörde die endgültige Genehmigung erteilen – aber wann ist noch unklar.

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