Trump-Sohn attackiert Joe Biden als "Beijing Biden"

Trump-Sohn attackiert Joe Biden als „Beijing Biden“

Der Wahlkampf in den USA geht in die nächste heiße Phase: Beim Parteitag der Republikaner wirft Donald Trump Jr. dem Herausforderer seines Vaters linksradikale Politik vor. Alle Infos im Newsblog.

In den USA wird am 3. November ein neuer Präsident gewählt. Amtsinhaber Donald Trump steht wegen seines Missmanagements in der Corona-Krise massiv in der Kritik. Beim Parteitag der Republikaner wird die allerdings nicht zur Sprache gebracht. Trump wird in den höchsten Tönen für sein Krisenmanagement gelobt. 

Trump-Sohn hält „Beijing Biden“ für Chinas Wunschkandidaten

Der Sohn von US-Präsident Donald Trump hält den demokratischen Präsidentschaftskandidaten Joe Biden für den Wunschkandidaten der chinesischen kommunistischen Partei. „Sie wissen, dass er uns wirtschaftlich und auf der Weltbühne schwächen möchte“, sagte Donald Trump Jr. am Montagabend (Ortszeit) beim Parteitag der Republikaner, bei dem sein Vater als Kandidat für die Wahl im November nominiert wurde. Biden sei so schwach, dass die Geheimdienste davon ausgingen, dass die kommunistische Partei Chinas ihn bevorzuge. Donald Trump Jr. verspottete den Herausforderer seines Vaters als „Beijing Biden“.

Donald Trump Jr. warf Biden linksradikale Politik vor, die die wirtschaftliche Erholung in der Corona-Krise stoppen würde. Biden spreche bereits von einem erneuten Shutdown – „Es ist Wahnsinn“. Mit Blick auf das Versprechen seines Vaters, den „Sumpf“ in der US-Hauptstadt Washington auszutrocknen, sagte Donald Trump Jr.: „Joe Biden ist im Grunde das Loch-Ness-Monster des Sumpfes. Seit einem halben Jahrhundert lauert er da drin. Ab und zu steckt er seinen Kopf hoch, um für das Präsidentenamt zu kandidieren, dann verschwindet er und tut nicht viel dazwischen.“

Donald Trump Jr. rief mit Blick auf die Demokraten dazu auf, „die Radikalen abzulehnen, die uns in die Dunkelheit ziehen wollen“, und Trump zu unterstützen, der für eine strahlende Zukunft für alle stehe. „Es beginnt mit der Wiederwahl von Donald J. Trump zum Präsidenten der Vereinigten Staaten.“

Ex-UN-Botschafterin Haley lobt Trumps Außenpolitik

Die ehemalige amerikanische UN-Botschafterin Nikki Haley ist auf dem Parteitag der Republikaner aufgetreten, um Wähler von der außenpolitischen Kompetenz von Amtsinhaber Donald Trump zu überzeugen. Er habe eine harte Position gegenüber China eingenommen und er habe die Terrormiliz IS besiegt, sagte Haley am Montagabend (Ortszeit). „Und er sagt der Welt, was sie hören muss.“

Trumps demokratischer Gegenkandidat Joe Biden habe dagegen aus seiner Zeit als Vize von Präsident Barack Obama außenpolitisch „Schwäche und Versagen“ vorzuweisen, sagte Haley. „Joe Biden ist gut für den Iran, ISIS (Terrormiliz Islamischer Staat), und er ist großartig für das kommunistische China.“

Auch mit den Vereinten Nationen ging sie hart ins Gericht: „Das ist ein Ort, an dem Diktatoren, Mörder und Diebe Amerika verurteilen, und dann die Hand ausstrecken und verlangen, dass wir ihre Rechnungen bezahlen.“ Trump habe dem aber ein Ende gesetzt. „Amerika ist kein rassistisches Land“, sagte Haley, die Tochter indischer Einwanderer ist. Ihre Familie habe zwar auch „Diskriminierung und Entbehrungen“ erfahren. Aber ihre Eltern hätten sich nicht in „Groll und Hass“ gestürzt.

Republikaner Scott: Biden will Sozialismus und „Kulturrevolution“

Der republikanische Senator Tim Scott hat dem demokratischen Präsidentschaftskandidaten Joe Biden vorgeworfen, aus den Vereinigten Staaten eine „sozialistische Utopie“ machen zu wollen. Er und seine Kandidatin für die Vizepräsidentschaft, Kamala Harris, wollten eine „Kulturrevolution“, warnte Scott am Montagabend (Ortszeit) auf dem Parteitag der Republikaner.

Der Kurs der Demokraten werde zu „Schmerz und Leid“ führen, insbesondere für hart arbeitende Amerikaner, sagte Scott. Eine Wiederwahl von US-Präsident Donald Trump im November hingegen stelle die Fortsetzung des amerikanischen Traums sicher, sagte er.

Scott ist der einzige schwarze Senator der Republikaner. Er kritisierte Biden für frühere Aussagen, dass nur schwarz sei, wer auch für die Demokraten stimme. Zudem warf er Biden vor, 1994 als Senator ein Gesetz unterstützt zu haben, das „Millionen schwarze Amerikaner hinter Gitter brachte“. Biden erfreut sich bei Schwarzen Umfragen zufolge aber deutlich größerer Beliebtheit als Trump.

Republikaner-Parteitag preist Trumps Corona-Krisenmanagement

Der Parteitag der Republikaner hat das Krisenmanagement von US-Präsident Donald Trump während der Corona-Pandemie gepriesen. In einem am Montagabend (Ortszeit) eingespielten Video hieß es: „Ein Anführer ergriff entschiedene Maßnahmen, um Leben zu retten – Präsident Donald Trump.“ In dem Video wurden mehrere Politiker der Demokraten aus den Anfängen der Pandemie zitiert, die damals den Ernst der Lage nicht richtig einschätzten. Verharmlosende Aussagen Trumps – der im Laufe der Pandemie mehrfach sagte, das Virus werde wieder verschwinden – fanden keine Erwähnung.

In dem Video hieß es: „Wir werden stärker und größer (aus der Krise) hervorgehen.“ In Umfragen ist eine Mehrheit der Amerikaner seit langem unzufrieden mit Trumps Krisenmanagement. Die Pandemie hat in den USA mehr als 175.000 Menschen das Leben gekostet. Trumps demokratischer Herausforderer bei der Wahl im November, Ex-Vizepräsident Joe Biden, wirft dem Amtsinhaber vor, beim Schutz der Amerikaner versagt zu haben.

Trump-Anhänger in Charlotte: Der Parteitag der Demokraten hat begonnen. (Quelle: Evan Vucci/AP/dpa)Trump-Anhänger in Charlotte: Der Parteitag der Demokraten hat begonnen. (Quelle: Evan Vucci/AP/dpa)

Republikaner werben mit Befreiung von Geiseln für Trump

Der Parteitag der Republikaner hat mit der Befreiung von im Ausland inhaftierten US-Staatsbürgern durch die Regierung für die Wiederwahl von US-Präsident Donald Trump geworben. „Unrechtmäßig von ausländischen Regierungen festgehaltene Amerikaner wurden geschlagen, misshandelt, ausgehungert und dem Tod überlassen, bis Präsident Donald Trump eingriff“, hieß es in einem eingespielten Video, in dem befreite Amerikanern gezeigt wurde, die etwa im Iran, in Syrien oder in der Türkei festgehalten worden waren.

„Unter dieser Regierung hat sich Amerika nicht von unseren Menschen abgewandt und wird das auch nicht tun“, hieß es in dem Video weiter. „Präsident Trump lieferte einen Funken der Hoffnung, indem er unsere Geiseln nach Hause brachte.“ Trump wurde in dem Video bei einem Treffen mit sechs früheren Gefangenen gezeigt, bei dem der Präsident sich deren Freilassung als Verdienst anrechnete. Auch andere Präsidenten vor Trump hatten während ihrer Amtszeit Geiseln zurückgeholt.

Parteivorsitzende zur Wahl Trumps: Das Beste liegt noch vor uns

Mit einer zweiten Amtszeit von US-Präsident Donald Trump wird nach Ansicht der republikanischen Parteivorsitzenden, Ronna McDaniel, ein neues Kapitel in der „großartigen Geschichte Amerikas“ beginnen. „Das Beste liegt noch vor uns“, sagte sie am Montagabend (Ortszeit) beim Parteitag der Republikaner.

„The Best Is Yet to Come“ gehörte zu den größten und populärsten Hits des US-amerikanischen Sängers und Entertainers Frank Sinatra (1915 – 1998).

Abgeordneter: Trump als erster Präsident seit Reagan ohne neuen Krieg

Der republikanische Kongressabgeordnete Matt Gaetz hat dem demokratischen Präsidentschaftskandidaten Joe Biden die Unterstützung früherer US-Militäreinsätze vorgeworfen. Donald Trump sei dagegen der erste US-Präsident seit Ronald Reagan, der die USA nicht in einen neuen Krieg geführt habe, sagte Gaetz am Montagabend (Ortszeit) bei dem weitgehend virtuellen Parteitag der Republikaner. „Präsident Trump weiß, dass wir am stärksten sind, wenn wir am härtesten kämpfen – nicht in fernen Wüsten, sondern für unsere Mit-Amerikaner.“

Gaetz sagte: „Wir müssen für die Rettung Amerikas kämpfen, oder wir könnten es für immer verlieren.“ Er warf Bidens Demokraten vor, den Amerikanern ihre Waffen nehmen und zugleich die Gefängnisse leeren zu wollen. „Und die Polizei kommt nicht, wenn Sie sie rufen.“ Die Republikaner werfen den Demokraten vor, der Polizei die Finanzierung entziehen zu wollen, was kein Wahlziel Bidens ist.

Republikaner-Parteitag nach Trump-Nominierung mit Reden fortgesetzt

Nach der Nominierung von US-Präsident Donald Trump als Kandidat für die Wahl im November haben die Republikaner ihren Parteitag mit Redebeiträgen fortgesetzt. Am Montagabend (Ortszeit) wollten unter anderem Präsidentensohn Donald Trump Jr., der einzige schwarze Senator der Republikaner, Tim Scott, und die frühere US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, für die Wahl des Amtsinhabers am 3. November werben.

Zum Auftakt des Parteitags hatten die Delegierten am Montag in Charlotte (North Carolina) Trump einstimmig als ihren Kandidaten nominiert. Er tritt damit gegen den demokratischen Herausforderer Joe Biden an. Der weitgehend virtuelle Parteitags der Republikaner dauert noch bis Donnerstag. Zum Abschluss will Trump die Nominierung mit einer Rede im Weißen Haus offiziell annehmen.

US-Bundesrichter: Trumps Klage auf Änderungen beim Briefwahlverfahren in Pennsylvania ausgesetzt

Ein US-Bundesrichter des Bundesstaates Pennsylvania hat das Ruhen des Verfahrens im Streit um ein Verbot von Wahlurnen und Änderungen am Briefwahlverfahren angeordnet. Die vom Wahlkampfteam von US-Präsident Donald Trump eingereichte Klage werde nicht voranschreiten, bis ähnliche Verfahren vor staatlichen Gerichten abgeschlossen sind, sagte J. Nicholas Ranjan, US-Bezirksrichter für West-Pennsylvania am Sonntag. Die Klage beziehe sich auf staatliche Gesetze und er werde sie daher vorerst an die staatlichen Gerichte verweisen.

Nach Kritik: US-Postchef sichert pünktliche Briefwahl zu 

Der umstrittene Chef der US-Post, Louis DeJoy, hat im Streit über die Briefwahl in den USA einen „sicheren und pünktlichen“ Transport der Stimmzettel zugesichert. Sein Dienst werde wie zur Kongresswahl 2018 95 Prozent der entsprechenden Unterlagen innerhalb von drei Tagen zustellen, sagte DeJoy am Freitag vor einem Ausschuss des Senats in Washington. Die Briefmenge bei einer Wahl bleibe ohnehin hinter Großereignissen wie Muttertag oder Weihnachten zurück, die die US-Post gut bewältige. Allerdings erwäge er für die Zeit nach der Wahl „dramatische Änderungen, um den Service zu verbessern“, sagte DeJoy.

Am Montag sollte der Postmaster auch vor dem Repräsentantenhaus aussagen. Die Kongress-Kammer will sich zuvor am Samstag mit einem Gesetzentwurf beschäftigen, der Kürzungen verhindern soll. DeJoy hatte in der vergangenen Woche seine Reformpläne auf Eis gelegt. Demokraten hatten sich besorgt gezeigt, dass diese den republikanischen Amtsinhaber Donald Trump bei der Wahl im November begünstigen könnten. DeJoy hatte vor seiner Ernennung den Präsidenten und dessen Partei mit Millionenspenden unterstützt. Trump selbst hat wiederholt vor Fälschungen bei der Briefwahl gewarnt, ohne jedoch Belege zu präsentieren. Experten haben erklärt, die Briefwahl in den USA sei so sicher wie andere Wege der Stimmabgabe.

Gysi und Trittin begrüßen Biden-Nominierung

Gregor Gysi, außenpolitischer Sprecher der Linkspartei, und Grünen-Politiker Jürgen Trittin haben die Nominierung von Joe Biden zum demokratischen Präsidentschaftskandidaten positiv kommentiert und sehen in dem 77-Jährigen eine Alternative zum Amtsinhaber Donald Trump.

„Joe Biden hat die sozialen, ökonomischen und ökologischen Probleme der USA auf einen Namen gebracht: Trump. Die Demokraten haben mit diesem Parteitag die Reihen hinter Biden geschlossen und in den Angriffsmodus geschaltet“, erklärte Gysi t-online.de. Bidens Lösungsansätze mit etwas mehr Steuergerechtigkeit, öffentlichen Billioneninvestitionen in Klima- und Gesundheitsschutz und klarem Bekenntnis gegen Rassismus würden dabei an Obamas Politik anknüpfen und die USA nach Trump ein Stück in die Mitte rücken. „Bernie Sanders Unterstützung für Biden macht deutlich, wie notwendig dies nach vier Jahren Trump ist. Auch wenn wenig zur Außenpolitik von Biden gesagt wurde, weil dieses Thema im Wahlkampf in den USA regelmäßig eine untergeordnete Rolle spielt, kann wenigstens gehofft werden, dass eine Normalisierung in Bezug auf China, Russland, Europa eintritt“, sagte Gysi. „Auf jeden Fall scheint Biden klar zu sein, dass die USA ihre Krise nicht mit nationalem Egoismus überwinden können.“

Trittin: „Die Alternative zu Trump liegt auf dem Tisch“

Auch Jürgen Trittin begrüßt die Nominierung Bidens. „Mit dem Abschluss des Parteitages und der Rede von Joe Biden liegt die Alternative zu Trump auf dem Tisch. Wo dieser spaltet und polarisiert, will Biden das Land zusammenführen. Mitgefühl und Charakterstärke werden zum Wahlkampfthema“, sagte der Grünen-Politiker t-online.de. „Biden tritt als oberster Kümmerer der Nation auf. Er hat den Mut, die Probleme offen anzusprechen, und spricht über die vier Krisen der USA – Corona, Rezession, Rassismus und Klimakrise. Sie müssen angegangen und nicht verdrängt werden. ‚No miracle is coming‘, da kommt kein Wunder.“ Die Wähler selbst müssten dafür aktiv werden und eine neue Mehrheit für Trump verhindern. „Mit diesem Erwartungsmanagement präsentiert sich Joe Biden nicht als Heilsbringer, sondern als Angebot, es besser zu machen“, meinte Trittin. „Das gilt auch international. Wenn er gewählt wird, verschwinden weder die globalen Herausforderungen, noch die transatlantischen Interessenskonflikte. Aber die Chancen steigen, dass man Krisen wie Corona, Klima und die Rezession wieder global und gemeinsam angeht.“

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Finale des Demokraten-Parteitags – Bidens Nominierungsrede 

Zum Abschluss des Parteitags der US-Demokraten hat Joe Biden die Nominierung als Präsidentschaftskandidat angenommen. Damit ist der 77-Jährige offiziell der Herausforderer des republikanischen Amtsinhabers Donald Trump (74) bei der Wahl am 3. November. „Mit großer Ehre und Demut nehme ich diese Nominierung für das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika an“, sagte Biden am Donnerstagabend (Ortszeit) in der bislang wichtigsten Rede seiner jahrzehntelangen politischen Karriere.

Biden versprach, der Präsident aller Amerikaner zu sein, nicht nur jener, die ihn wählen. „Vereint können und werden wir die Zeit der Dunkelheit in Amerika überwinden“, sagte er. Der Ex-Vizepräsident trat in seinem Wohnort Wilmington (Delaware) auf. Der Parteitag fand wegen der Corona-Pandemie in stark komprimierter Form und weitgehend virtuell statt. „Zu viel Wut, zu viel Angst, zu viel Spaltung. Hier und jetzt gebe ich Ihnen mein Wort: Wenn Sie mir die Präsidentschaft anvertrauen, werde ich auf die Besten von uns zurückgreifen, nicht auf die Schlechtesten. Ich werde ein Verbündeter des Lichts sein, nicht der Dunkelheit. Es ist Zeit für uns Menschen zusammenzukommen“, so Biden. Hier lesen Sie mehr zur Rede.

Zuvor wurde er in einem emotionalen Video von seinen Kindern Ashley und Hunter Biden angekündigt. „Er ist ein großartiger Vater – und wir glauben, er wird auch ein großartiger Präsident sein“, sagten sie.  Hier lesen Sie mehr über den Kandidaten der Demokraten.

Trump wettert gegen Biden: Leere Versprechen

Während der Nominierungsrede von Joe Biden hat US-Präsident Donald Trump seinen Herausforderer auf Twitter attackiert. „In 47 Jahren hat Joe keines von den Dingen getan, von denen er jetzt spricht“, schrieb Trump.  Hier lesen Sie mehr.

Zuvor hatte Trump auf Twitter auch auf die Kritik des früheren demokratischen Präsidentschaftskandidaten Michael Bloomberg reagiert. „Nach der schlechtesten Debattenleistung in der Geschichte der Politik, versucht Michael Bloomberg, allgemein bekannt als ‚Mini Mike‘, ein Comeback zu feiern, indem er die Demokraten um Relevanz bittet. Sie behandelten ihn wie einen Hund – und werden es immer tun. Vor der Politik sagte er großartige Dinge über mich!“, schrieb Trump. Der Multimilliardär Bloomberg hatte beim Parteitag der Demokraten unter anderem Trumps Wirtschaftspolitik kritisiert. 

13-jähriger Stotterer: Ohne Joe Biden würde ich heute nicht sprechen

„Ohne Joe Biden würde ich heute nicht zu Euch sprechen“: Beim Parteitag der US-Demokraten hat der 13-jährige Brayden Harrington den Präsidentschaftskandidaten Joe Biden als Kümmerer gelobt. Er habe Biden vor ein paar Monaten in New Hampshire getroffen, sagte er in einer am Donnerstagabend (Ortszeit) ausgestrahlten Videobotschaft. „Er sagte mir, dass wir Mitglieder des gleichen Clubs seien: Wir stottern.“ Biden habe ihm gezeigt, wie er selbst seine Reden markiere, damit es einfacher sei, sie laut zu sprechen.

„Ich bin ein ganz normaler Junge und Joe Biden hat mich innerhalb kürzester Zeit in Bezug auf etwas, das mich mein ganzes Leben lang gestört hat, sicherer gemacht“, sagte Brayden. Joe Biden habe sich gekümmert. „Stellt Euch vor, was er für alle von uns tun könnte.“ In einem später eingespielten Film bei dem virtuellen Parteitag beschrieb Biden selbst, wie er als Kind daran gearbeitet habe, sein Stottern zu überwinden.

Mehr als 70 ehemalige republikanische Sicherheitsbeamte sichern Biden Unterstützung zu

Mehr als 70 ehemalige republikanische nationale Sicherheitsbeamte, darunter einige ehemalige Mitglieder der Trump-Regierung, haben einen offenen Brief unterschrieben, in dem sie Joe Biden bei der US-Wahl Unterstützung zusichern. Zudem üben sie in dem Schreiben scharfe Kritik an der Politik von US-Präsident Donald Trump.

„Wir sind zutiefst besorgt über die Entwicklungen in unserer Nation unter der Führung von Donald Trump“, hieß es in dem Schreiben. „Durch seine Handlungen und seine Rhetorik hat Trump gezeigt, dass ihm der Charakter und die Kompetenz fehlen, um diese Nation zu führen, und dass er sich auf korruptes Verhalten eingelassen hat, das ihn unfähig macht, als Präsident zu dienen.“ Donald Trump habe das Vertrauen von Millionen von Wählern verspielt. Er sei „gefährlich“ und „unfähig“ zu einer weiteren Amtszeit.

„Im Gegensatz dazu glauben wir, dass Joe Biden den Charakter, die Erfahrung und das richtige Temperament hat, um unser Land zu führen“, heißt es weiter. Den Brief unterzeichnet haben unter anderem der frühere FBI-Direktor William Webster und Chuck Hagel, der ehemalige Verteidigungsminister unter Ex-Präsident Barack Obama.

Demokrat Bloomberg verurteilt Trumps Wirtschaftspolitik

Der frühere demokratische Präsidentschaftskandidat Michael Bloomberg hat US-Präsident Donald Trumps Wirtschaftspolitik scharf kritisiert. Beim Parteitag der Demokraten sagte der Multimilliardär, Trumps verfehlte Wirtschaftspolitik sei eine massive Steuersenkung für Vermögende wie ihn gewesen, die gar kein zusätzliches Geld gebraucht hätten. Alle anderen Amerikaner habe Trump schlicht belogen, sagte der frühere Bürgermeister von New York.

Die Amerikaner sollten bei der Wahl im November nicht in erster Linie über Trumps Charakter abstimmen, sondern über dessen Leistung als Präsident, forderte Bloomberg. „Ich bitte Sie, nicht gegen Donald Trump zu stimmen, weil er ein schlechter Mensch ist. Ich dränge Sie, gegen ihn zu stimmen, weil er einen schlechten Job gemacht hat“, sagte der Demokrat. Mit Blick auf die Coronavirus-Pandemie sagte Bloomberg, Trumps „leichtsinnige Entscheidungen“ brächten Amerika in Gefahr. Damit dürfe Trump nicht davonkommen, mahnte er.

Bloomberg sagte am Donnerstag, Biden habe bereits als Vizepräsident nach der Finanzkrise 2008-2009 bewiesen, dass er das Zeug habe, das Land aus einer Krise zu führen. Biden werde Trumps Steuersenkung für Vermögende wieder rückgängig machen und mit den zusätzlichen Mitteln nach der Pandemie den Wiederaufbau des Landes ankurbeln, sagte Bloomberg. Trumps Amtszeit sei ein „trauriges Kapitel“ der US-Geschichte, das nun beendet werden müsse, forderte Bloomberg.

Ex-Konkurrenten stellen sich hinter Biden

Beim Parteitag der US-Demokraten haben sich zahlreiche frühere Konkurrenten um die Präsidentschaftskandidatur hinter den designierten Kandidaten Joe Biden gestellt. Die Senatoren Bernie Sanders, Elizabeth Warren, Cory Booker und Amy Klobuchar riefen zur Wahl von Biden auf. Auch der frühere Bürgermeister von South Bend, Pete Buttigieg, der Ex-Kongressabgeordnete Beto O’Rourke, der Technologie-Unternehmer Andrew Yang und der Milliardär und frühere New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg warben für Biden.

US-Komikerin Sarah Cooper: Trump will nicht, dass wir wählen

Sie bewegt ihre Lippen synchron zu den Worten von US-Präsident Donald Trump und ist in den USA mit ihren Kurzvideos in sozialen Medien zum Star geworden: Sarah Cooper (43). Beim Parteitag der US-Demokraten imitierte die Komikerin Trump am Donnerstagabend (Ortszeit) auf ein Neues und ließ es auf gewohnte Weise so aussehen, als kämen seine Worte aus ihrem Mund: drastische Warnungen vor der Briefwahl. „Wo landen diese Stimmzettel? Wer bekommt sie? Wer bekommt sie nicht?“, waren Trumps Worte bei einem Auftritt am 23. Juni in Phoenix (Arizona). „Werden sie von Gruppen innerhalb unserer Nation gefälscht werden? Werden sie vielleicht millionenfach von ausländischen Mächten gefälscht werden?“

Mit ihrer eigenen Stimme, die man in ihren Videos normalerweise nicht hört, sagte Cooper anschließend, sie habe Trump schon viele Male einige sehr verstörende Dinge sagen hören. „Aber nichts ist gefährlicher für unsere Demokratie als seine Attacken auf die Briefwahl – während einer Pandemie!“, sagte Cooper. „Die Wahrheit ist: Donald Trump will, dass niemand von uns wählt. Weil er nicht fair und ehrlich gewinnen kann.“

Coopers Videos funktionieren nach einem Schema: Sie trägt als „Trump“ einen Hosenanzug und imitiert ihn mit übertriebener Mimik und Gestik – die Worte sind aber die des Präsidenten.

Demokraten-Parteitag: Mit Lachern gegen Trump

Nach der schonungslosen Kritik an Präsident Donald Trump beim Parteitag der US-Demokraten schlug am vierten Abend am Donnerstag die Stunde der Witze. Schauspielerin Julia Louis-Dreyfus („Seinfeld“ und „Veep“) setzte unter anderem auf Scherze über den Amtsinhaber, um die SMS-Info-Nummer des Wahlkampfteams seines Herausforderers Joe Biden in die Köpfe zu bringen. „30330 – das wäre das Golf-Handicap von Donald Trump, wenn er nicht schummeln würde“, war einer davon. 

Auch ein Seitenhieb gegen Facebook – ein wichtiges Medium für Trump – blieb nicht aus. „Wenn wir alle wählen, gibt es nichts, was Facebook, Fox News und Wladimir Putin tun können, um uns zu stoppen“, sagte Louis-Dreyfus, die den letzten Tag des weitgehend virtuellen Parteitags moderierte. Sie erinnerte sich, wie Biden ihr zum Titelfoto im Bordmagazin der amerikanischen Bahngesellschaft Amtrak gratulierte. „Joe Biden kann nicht nur lesen, sondern er liest auch alles“, stellte sie fest – ein Seitenhieb gegen Amtsinhaber Trump, über den kolportiert wird, lesefaul zu sein.

Und beim Thema Glauben folgte die nächste Spitze gegen Trump: „Joe Biden geht so regelmäßig in die Kirche, dass er sogar ohne Tränengas und Bundestruppen dort hinkommt.“ Bei den Protesten gegen Polizeigewalt und Rassismus hatten Sicherheitskräfte des Bundes Demonstranten aus einem Park vor dem Weißen Haus gedrängt, bevor Trump zur einer nahe gelegenen Kirche ging, vor der er sich mit einer Bibel in der Hand fotografieren ließ.

Trump greift Biden und „wahnsinnige“ Demokraten an

US-Präsident Donald Trump hat seinen demokratischen Herausforderer Joe Biden bei einem Wahlkampfauftritt heftig angegriffen. Die Demokraten würden bei einem Wahlsieg im November die Wirtschaft ruinieren, die Polizei abschaffen und das Land in Anarchie stürzen, warnte Trump am Donnerstag (Ortszeit) vor Anhängern im Ort Old Forge im Bundesstaat Pennsylvania. Sie seien „komplett wahnsinnig“, behauptete er. Trump wiederholte auch seine Warnung, dass die Demokraten die Steuern drastisch erhöhen würden. „Es geht bei dieser Wahl um das Überleben der Nation“, sagte Trump. Hier lesen Sie mehr. 

Trump muss Steuerdokumente herausgeben

US-Präsident Donald Trump hat im Streit über die Herausgabe seiner Steuerunterlagen erneut eine Niederlage kassiert. Richter Victor Marrero wies am Donnerstag eine Klage Trumps zurück, mit der dieser die Übergabe von Steuerdokumenten verhindern wollte. Trumps Anwalt Jay Sekulow kündigte Berufung an und beantragte, dass die Unterlagen solange nicht übergeben werden müssen. Beobachter halten es für unwahrscheinlich, dass die Dokumente vor der Wahl im November bekannt werden.

Der Staatsanwalt von Manhattan, Cyrus Vance, ermittelt unter anderem wegen Versicherungs- und Bankbetrugs gegen Trumps Familienunternehmen, die Trump Organization. In diesem Zusammenhang forderte er die Herausgabe von acht Jahren an Steuerunterlagen. Ein Sprecher von Vance lehnte ein Stellungnahme ab.

In den USA ist es üblich, dass der Präsident der Öffentlichkeit Einblick in seine Finanzen gewährt und seine Steuererklärung veröffentlicht. Trump, der sich im November zur Wiederwahl stellt, brach mit dieser Tradition. Er war bis vor den Obersten Gerichtshof der USA gezogen, um die Dokumente weiter unter Verschluss zu halten. Der Supreme Court urteilte im Juli, dass Trump von Vance angeforderte Unterlagen herausgeben muss. Doch das Ende des Rechtsstreit war dies nicht, da sich Trump unter anderem gegen den Umfang der zu übergebenden Unterlagen gerichtlich wehren kann. So landete der Fall erneut vor dem New Yorker Gericht. 

Früherer Trump-Berater Steve Bannon festgenommen

Der frühere Trump-Berater Steve Bannon ist am Donnerstag nach einer Betrugsanklage in New York festgenommen worden. Die New Yorker Staatsanwaltschaft wirft ihm und drei weiteren Personen vor, Geld aus einer Online-Spendenaktion für den Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko unrechtmäßig verwendet zu haben. Die Kampagne unter dem Namen „We Build the Wall“ (Wir bauen die Mauer) habe mehr als 25 Millionen Dollar von „hunderttausenden“ Spendern bekommen.

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Bannon gehört zu den einflussreichsten Stimmen im ultra-konservativen Lager der US-Politik. Er war eine Zeit lang Chefstratege und Wahlkampfchef von US-Präsident Donald Trump. Dem Nachrichtensender CNN zufolge gab es von Bannons Anwalt zunächst keine Reaktion auf die Anklage.

Vize-Kandidatin Harris wirbt mit Botschaft der Einheit für Biden

Die Vize-Kandidatin der US-Demokraten bei der Präsidentschaftswahl, Kamala Harris, hat mit einer Botschaft der Hoffnung und Einheit für die Wahl des designierten Präsidentschaftskandidaten Joe Biden geworben. „Wir müssen einen Präsidenten wählen, der etwas anderes, etwas besseres bringt“, sagte Harris am Mittwochabend (Ortszeit) in Wilmington (Delaware). „Einen Präsidenten, der uns alle – Schwarze, Weiße, Latinos, Asiaten, Indigene – zusammenbringt, um die Zukunft zu erreichen, die wir uns gemeinsam wünschen.“ Sie fügte hinzu: 

Mit Blick auf den republikanischen Präsidenten Donald Trump sagte Harris: „Donald Trumps Führungsversagen hat Leben und Lebensgrundlagen gekostet.“ Sie fügte hinzu: „Wir sind an einem Wendepunkt angelangt. Das ständige Chaos macht uns hilflos. Die Inkompetenz macht uns Angst.“ Harris verwies am Mittwoch darauf, dass das Corona-Virus Angehörige von Minderheiten besonders hart trifft. „Das ist kein Zufall. Das ist die Folge von strukturellem Rassismus.“ Sie fügte hinzu: „Und lassen Sie uns eines klarstellen – es gibt keinen Impfstoff gegen Rassismus. Wir müssen die Arbeit machen.“

Harris nimmt Nominierung als Vize-Kandidatin an

Kamala Harris hat die Nominierung der US-Demokraten angenommen und ist nun offiziell die Vize-Kandidatin an der Seite von Joe Biden für die Wahl gegen US-Präsident Donald Trump. Sie akzeptiere die Nominierung, sagte die kalifornische Senatorin am Mittwochabend (Ortszeit) in Wilmington im US-Bundesstaat Delaware bei ihrer bislang wichtigsten politischen Rede im Rahmen des virtuell abgehaltenen Parteitags der US-Demokraten.

US-Demokraten nominieren Kamala Harris als Vize-Kandidatin

Die US-Demokraten haben die Senatorin Kamala Harris bei ihrem weitgehend virtuellen Parteitag als Vize-Kandidatin für die Präsidentschaftswahl im November nominiert. „Ich erkläre hiermit, dass Kamala Harris zur demokratischen Kandidaten für das Amt der Vizepräsidenten gewählt ist“, sagte der Parteitagsvorsitzende Bennie Thompson am Mittwochabend (Ortszeit). Joe Biden (77) war am Dienstag offiziell als Präsidentschaftskandidat der Demokraten bei der Wahl am 3. November nominiert worden.

Ex-Vizepräsident Biden (77), der gegen den republikanischen Amtsinhaber Donald Trump (74) antreten wird, hatte sich vergangene Woche für Harris als Vize-Kandidatin entschieden und damit eine historische Wahl getroffen. Im Fall eines Wahlsiegs wäre die heute 55-Jährige die erste Frau und Schwarze im Vizepräsidentenamt. „Lass uns heute Abend Geschichte schreiben“, schrieb Biden zuvor an Harris gerichtet auf Twitter.

Obama übt scharfe Kritik an Trump: Demokratie steht auf dem Spiel

Der ehemalige US-Präsident Barack Obama hat den republikanischen Amtsinhaber Donald Trump ungewöhnlich scharf angegriffen. „Donald Trump ist nicht in den Job hineingewachsen, weil er es nicht kann. Und die Folgen dieses Versagens sind schwerwiegend“, sagte Obama in seinem Redebeitrag beim Parteitag der Demokraten am Mittwochabend (Ortszeit). Hier lesen Sie mehr.

Senatorin Warren: Trump ist „kläglich“ in Corona-Krise gescheitert

Die demokratische US-Senatorin Elizabeth Warren hat US-Präsident Donald Trump auf dem Parteitag der Demokraten für die schweren Verlauf der Corona-Pandemie in den USA verantwortlich gemacht. „Diese Krise ist schlimm – und es hätte nicht so sein müssen“, sagte sie am Mittwochabend (Ortszeit) zugeschaltet aus Springfield (Massachusetts). „Die Ignoranz und Inkompetenz von Donald Trump waren schon immer eine Gefahr für unser Land.“ Das Coronavirus sei Trumps größter Test gewesen. „Er ist kläglich gescheitert“, sagte Warren. Am 3. November werde er dafür zur Verantwortung gezogen.

Warren wollte Trump bei der Wahl im November selbst herausfordern – mittlerweile unterstützt sie den nominierten Kandidaten Joe Biden. Sie liebe einen „guten Plan“ und Biden habe „einige richtig gute Pläne“, sagte die linke Senatorin.

Pelosi bescheinigt Trump Respektlosigkeit gegenüber Frauen

Die Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, hat US-Präsident Donald Trump „Respektlosigkeit gegenüber Fakten, gegenüber Arbeiterfamilien und insbesondere gegenüber Frauen“ bescheinigt. Das spiegele sich nicht nur in seinem Verhalten, sondern auch in seiner Politik wider, sagte Pelosi (80) am Mittwochabend (Ortszeit) in ihrem Beitrag für den Parteitag der Demokraten in Milwaukee (Wisconsin). „Aber wir wissen, was er nicht weiß: Dass Amerika erfolgreich ist, wenn Frauen erfolgreich sind.“ Pelosi rief zur Wahl des designierten demokratischen Präsidentschaftskandidaten Joe Biden und von dessen Vize-Kandidatin Kamala Harris auf.

Pelosi kündigte an, die Demokraten würden bei der Wahl im November ihre Mehrheit im Repräsentantenhaus ausbauen und den Senat von den Republikanern zurückerobern. Außerdem würden Biden und Harris ins Weiße Haus gewählt werden.

Hillary Clinton: Amerika braucht einen besseren Präsidenten

Die frühere Außenministerin, Senatorin und First Lady Hillary Clinton hat US-Präsident Donald Trump eine schlechte Amtsführung bescheinigt. „Ich wünschte, Donald Trump wüsste, wie man ein Präsident ist“, sagte Clinton am Mittwochabend (Ortszeit) in ihrem Beitrag zum Parteitag der Demokraten in Milwaukee (Wisconsin). „Weil Amerika jetzt sofort einen besseren Präsidenten braucht“, fügte sie hinzu. Clinton rief zur Wahl des designierten Präsidentschaftskandidaten der Demokraten, Joe Biden, und dessen Vize-Kandidatin Kamala Harris auf.

Die Demokratin Clinton war dem Republikaner Trump bei der Präsidentschaftswahl 2016 unterlegen. Sie sagte am Mittwoch, sie habe Trump nach ihrer Niederlage eine echte Chance gegeben, um sich im Amt zu beweisen. Inzwischen sei aber deutlich, was bei einer zweiten Amtszeit Trumps auf dem Spiel stehe: „Unsere Gesundheit, unsere Jobs, sogar unsere Leben“.

Amerika brauche einen Präsidenten, der im Weißen Haus Mitgefühl, Entschlossenheit und Führungsstärke zeige. Clinton (72) appellierte an die Wähler: „Wählen Sie, als stünden unsere Leben und unsere Lebensgrundlagen auf dem Spiel, denn das tun sie.“

„Habe Stimme nicht verloren“: Attentatsopfer ruft zu Biden-Wahl auf

Die demokratische US-Politikerin Gabrielle Giffords, die 2011 als Abgeordnete bei einem Attentat schwer verletzt wurde, hat für die Wahl von Joe Biden geworben. In ihrer Rede beim Parteitag der US-Demokraten, die nach Angaben der „New York Times“ die längste war, die sie seit dem Attentat gehalten hat, verknüpfte sie ihr persönliches Schicksal mit dem des Landes: Worte habe sie einst leicht gefunden. „Heute kämpfe ich mit der Rede. Aber ich habe meine Stimme nicht verloren“, sagte sie. Jeder müsse die Stimme erheben, auch wenn man kämpfen müsse, die Worte zu finden.

Joe Biden tritt für die Demokraten im November gegen US-Präsident Donald Trump an. „Wir stehen an einem Scheideweg. Wir können die Schießereien weitergehen lassen oder wir können handeln“, sagte Giffords. „Wir können unsere Familien beschützen, unsere Zukunft. Wir können wählen. Wir können auf der richtigen Seite der Geschichte stehen.“ Biden müsse gewählt werden, mahnte sie. „Er war für mich da, er wird auch für euch da sein“, versprach sie.

Giffords wurde im Januar 2011 bei einem Bürgertreff in einem Einkaufszentrum in Tucson (Arizona) durch einen Kopfschuss schwer verletzt. Der geistig gestörte Täter tötete sechs Menschen. Beim Parteitag, der wegen der Corona-Pandemie weitgehend virtuell abgehalten wurde, kamen auch andere Betroffene von Waffengewalt zu Wort.

Grammy-Preisträgerin Billie Eilish ruft zur Abwahl von Trump auf

Die Sängerin und Grammy-Preisträgerin Billie Eilish hat beim Parteitag der Demokraten in Milwaukee (Wisconsin) zur Abwahl von US-Präsident Donald Trump im November aufgerufen. „Donald Trump zerstört unser Land und alles, was uns wichtig ist“, sagte Eilish am Mittwochabend (Ortszeit) bei ihrem Video-Auftritt im Rahmen des weitgehend virtuellen Parteitags. „Wir brauchen Anführer, die Probleme wie den Klimawandel und Covid lösen und sie nicht leugnen. Anführer, die systemischen Rassismus und Ungleichheit bekämpfen.“

Eilish fügte hinzu: „Das beginnt damit, gegen Donald Trump und für Joe Biden zu stimmen. Schweigen ist keine Option, und wir können das nicht aussitzen.“ Eilish sang nach ihrem Appell, wählen zu gehen, ihren Ende Juli veröffentlichten Song „My Future“.

Parteitag der US-Demokraten geht in die dritte Runde

Ursprünglich war das Treffen der Demokraten in einer großen Halle in Milwaukee in Wisconsin geplant gewesen. Das viertägige traditionelle Mega-Event wurde aber wegen der Coronavirus-Pandemie auf zwei Stunden Programm pro Tag im Stil einer TV-Show reduziert, das im Fernsehen und online übertragen wird. 

Trump ruft zu Boykott einer Firma auf

US-Präsident Donald Trump hat zum Boykott des Reifenherstellers Goodyear aufgerufen, weil die Firma seine Anhänger benachteilige. Die Firma habe Kopfbedeckungen mit seinem Slogan „Make America Great Again“ verboten, erklärte der Präsident zur Begründung bei Twitter am Mittwoch. Der Kurs der Goodyear-Aktie sackte nach Trumps Tweet zunächst um mehr als drei Prozent ab, erholte sich dann aber etwas.

Auslöser für Trumps Vorgehen dürften Medienberichte gewesen sein, wonach bei einer Schulung in einem Goodyear-Werk im Bundesstaat Kansas Bekleidung mit dem Slogan für „nicht akzeptabel“ erklärt worden waren. Trump hatte schon im Wahlkampf 2016 auf das „MAGA“-Versprechen gesetzt, Amerika zu alter Größe zurückzubringen. Laut einem im Internet veröffentlichten Foto einer Präsentationsfolie wurden dagegen Symbole der der Bewegung „Black Lives Matter“ gegen Gewalt an Schwarzen und für Toleranz gegenüber sexuellen Minderheiten erlaubt. Es blieb unklar, ob das Foto die tatsächliche Firmenpolitik zeigte.

„Kaufen Sie bessere Reifen für viel weniger Geld!“, twitterte Trump. Bei Twitter machten daraufhin Fotos die Runde, auf denen der Goodyear-Schriftzug auf den Reifen seiner Präsidenten-Limousine zu sehen war.

CDU-Politiker: Trumps Wahlkampf-Rhetorik ist „beunruhigend“

Der Transatlantik-Koordinator der Bundesregierung, Peter Beyer (CDU), hat die Wahlkampf-Rhetorik von US-Präsident Donald Trump als „beunruhigend“ bezeichnet. Die Aussage Trumps, er müsse erst einmal schauen, ob er am Ende das Wahlergebnis akzeptiert oder nicht, „macht schon Sorge“, sagte Beyer der „Rhein-Neckar-Zeitung“. Auch torpediere Trump die US-Post, um die Briefwahl zu behindern. „Das geht schon in eine sehr undemokratische Richtung“, kritisierte der CDU-Politiker.

Es sei damit zu rechnen, dass sich die Wahlkampfrhetorik vor dem Wahltermin am 3. November noch verschärfen werde, sagte Beyer. Der demokratische Kandidat Joe Biden und sein „Running Mate“ Kamala Harris seien „gut beraten, sich nicht darauf einzulassen und souverän zu bleiben“. 

Beyer attestierte Trump in der „Rhein-Neckar-Zeitung“ steigende Nervosität. Wie schon im Wahlkampf 2016 setze Trump auf sein Motto „America first“, Amerika zuerst. „Er hat kein neues Programm. Er setzt voll auf seine Stammwähler und dass dies reicht, ihn wieder ins Oval Office zu tragen.“

Bill Clinton: Trumps Jobverständnis ist stundenlanges Fernsehen

Ex-US-Präsident Bill Clinton hat beim Parteitag der Demokraten zur Abwahl von US-Präsident Donald Trump bei der Wahl im November aufgerufen. „Wenn Sie einen Präsidenten wollen, der seinen Job so definiert, dass er täglich Stunden vor dem Fernseher verbringt und und Leute in sozialen Medien beharkt, dann ist er Ihr Mann“, sagte der 74-Jährige in einer Videobotschaft am Dienstag. Zur Wahl stehe entweder Trumps „Wir-Gegen-Sie“-Amerika oder Joe Bidens Amerika, „wo wir alle zusammenleben und zusammenarbeiten. Es ist eine klare Wahl. Und die Zukunft unseres Landes hängt davon ab.“

Clinton sagte mit Blick auf die Corona-Krise und der infolge der Pandemie dramatisch angestiegenen Arbeitslosigkeit: „In einer Zeit wie dieser sollte das Oval Office eine Kommandozentrale sein. Stattdessen ist es ein Sturmzentrum“, kritisierte Clinton. Unter Trump gebe es nur Chaos – nur eine Sache ändere sich nie: „Seine Entschlossenheit, Verantwortung zu bestreiten und die Schuld abzuwälzen.“

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Bill Clinton: Der Ex-Präsident der USA warnte vor einer weiteren Amtszeit Trumps. (Quelle: Democratic National Convention/AP/dpa)Bill Clinton: Der Ex-Präsident der USA warnte vor einer weiteren Amtszeit Trumps. (Quelle: Democratic National Convention/AP/dpa)

Jill Biden ruft zur Überbrückung von Gräben in den USA auf

Die Ehefrau des designierten Präsidentschaftskandidaten der Demokraten Joe Biden, Jill Biden, hat zur Überbrückung der Gräben in den USA aufgerufen. „Es gibt diejenigen, die uns sagen wollen, dass unser Land hoffnungslos gespalten ist, dass unsere Differenzen unvereinbar sind“, sagte Jill Biden (69) in einem Beitrag zum weitgehend virtuell abgehaltenen Parteitag der Demokraten in Milwaukee (Wisconsin). „Aber das ist nicht, was ich in diesen Monaten gesehen habe.“

„Wir brauchen einfach eine Führung, die unserer Nation würdig ist“, sagte Jill Biden. „Eine ehrliche Führung, die uns wieder zusammenbringt, um uns von dieser Pandemie zu erholen und uns auf das vorzubereiten, was als Nächstes kommt. Führung, um uns neu zu überlegen, was unsere Nation sein wird. Das ist Joe.“ Ihr Ehemann und dessen Vize-Kandidatin Kamala Harris „werden jeden Tag genauso hart arbeiten wie Sie, um diese Nation besser zu machen. Und wenn ich die Ehre habe, als Ihre First Lady zu dienen, werde ich das auch tun.“

t-online.de-Korrespondent: Das Versprechen heißt „Zurück zur Normalität“

Die Einschätzung unseres Washington-Korrespondenten Fabian Reinbold: „Der zweite Abend des Parteitags stand unter dem inoffiziellen Motto ‚Zurück zur Normalität‘. Zahlreiche Redner priesen Joe Biden als jemanden, der ohne das Chaos und Drama der Trump-Jahre regieren werde. Immer wieder wurden Bidens Bemühungen um Ausgleich und Zusammenarbeit über Parteigrenzen hinweg gelobt. Auch in der Außenpolitik stellten Redner wie die Ex-Außenminister John Kerry (Demokraten) und Colin Powell (Republikaner) der Welt eine Rückkehr zu alten Zeiten und Bündnissen in Aussicht. Das ist typisch für den Biden-Wahlkampf, der sich weniger um konkrete Gesetzesvorhaben dreht und mehr um eine Wiederherstellung verloren geglaubter Werte.

Überraschend lebendig geriet die formelle Nominierung Bidens. Kleine Einspielfilme aus 57 Staaten und Gebieten zeigten, während diese ihre Delegiertenstimmen offiziell vergaben, ein buntes und hoffnungsvolles Amerika: Von einem Vertreter der Sioux-Ureinwohner bis zu einem Farmer auf seinem Feld in Kansas war der übergreifende geäußerte Wunsch, dass Biden die Spaltung des Landes überwinden solle.“

Obama gratuliert Biden zu Nominierung: „Ich bin stolz auf dich“

Der ehemalige Präsident Barack Obama hat Joe Biden zur Nominierung als Präsidentschaftskandidat der US-Demokraten beglückwünscht. „Gratuliere, Joe. Ich bin stolz auf dich“, schrieb der 59-Jährige am Dienstagabend (Ortszeit) auf Twitter. Er kommentierte damit einen Tweet Bidens, der geschrieben hatte, „es ist die Ehre meines Lebens“, die Nominierung als Präsidentschaftskandidat der Demokraten anzunehmen.

Biden tritt bei der Wahl am 3. November gegen den republikanischen Amtsinhaber Donald Trump an. Formell wird der 77-Jährige die Nominierung am Donnerstag (Ortszeit) annehmen – dann wird Biden seine Nominierungsrede in Wilmington (Delaware) halten. Biden war unter Trumps Vorgänger Obama acht Jahre lang Vizepräsident.

Colin Powell: Biden wird nicht Schmeichelei von Diktatoren vertrauen

Der frühere US-Außenminister Colin Powell hat beim Parteitag der Demokraten zur Wahl des designierten Präsidentschaftskandidaten Joe Biden im November aufgerufen. „Heute sind wir ein gespaltenes Land, und wir haben einen Präsidenten, der alles in seiner Macht Stehende tut, damit es so bleibt“, sagte Powell in seinem Videobeitrag beim Parteitag mit Blick auf den republikanischen Amtsinhaber Donald Trump. „Was für einen Unterschied wird es machen, einen Präsidenten zu haben, der uns eint, der uns unsere Kraft und unsere Seele wiedergibt.“

Ex-General Powell war von 2001 bis 2005 unter dem republikanischen US-Präsidenten George W. Bush Außenminister. Powell sagte am Dienstag: „Joe Biden wird ein Präsident sein, dem wir alle mit Stolz salutieren können. Mit Joe Biden im Weißen Haus werden Sie nie daran zweifeln, dass er zu unseren Freunden stehen und unseren Gegnern die Stirn bieten wird – niemals umgekehrt. Er wird unseren Diplomaten und unseren Geheimdiensten vertrauen, nicht der Schmeichelei von Diktatoren und Despoten.“

John Kerry: US-Wahl entscheidet Sicherheit Amerikas und der Welt

Bei der US-Wahl im November geht es nach Ansicht des ehemaligen US-Außenministers John Kerry um die „Sicherheit Amerikas und der Welt“. Bei dem Parteitag der US-Demokraten sagte Kerry in seinem am Dienstagabend (Ortszeit) ausgestrahlten Redebeitrag mit Blick auf US-Präsident Donald Trump: „Er trennt sich von unseren Verbündeten und schreibt Liebesbriefe an Diktatoren.“

Amerika verdiene einen Präsidenten, zu dem aufgeschaut, der nicht ausgelacht werde. Über Joe Biden, der für die Demokraten gegen Trump antritt, sagte Kerry: „Er weiß, dass man die Demokratie nicht in der Welt verbreiten kann, wenn man sie nicht zu Hause praktiziert. Und er weiß, dass selbst die Vereinigten Staaten von Amerika Freunde auf diesem Planeten brauchen.“ Kerry war unter dem ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama Außenminister, Biden Vizepräsident.

US-Demokraten nominieren Biden als Präsidentschaftskandidaten

Die US-Demokraten haben Joe Biden als ihren Präsidentschaftskandidaten nominiert. Der 77-Jährige erhielt am Dienstagabend (Ortszeit) bei dem weitgehend virtuell veranstalteten Parteitag wie erwartet die dafür erforderliche Zahl an Delegiertenstimmen, wie die TV-Sender CNN und ABC übereinstimmend berichteten. Hier lesen Sie mehr.

Ex-US-Präsident Carter ruft zur Wahl von Joe Biden auf

Ex-US-Präsident Jimmy Carter hat beim Parteitag der Demokraten in Milwaukee (Wisconsin) zur Wahl von Joe Biden bei der US-Präsidentschaftswahl im November aufgerufen. „Joe Biden muss unser nächster Präsident werden“, sagte Carter in einer am Dienstagabend auf dem Parteitag ausgestrahlten Audiobotschaft. „Wir verdienen eine Person mit Integrität und Urteilsvermögen, jemanden, der ehrlich und fair ist, jemanden, der sich für das einsetzt, was am besten für das amerikanische Volk ist.“

Der Demokrat Carter (95) ist der älteste noch lebende Ex-Präsident. Ex-Vizepräsident Biden soll am Dienstag beim Parteitag als Kandidat nominiert werden und im November gegen den republikanischen Amtsinhaber Donald Trump antreten. Der Parteitag der Demokraten hatte am Montag mit Attacken gegen Trump begonnen.

28,9 Millionen sehen Demokraten-Parteitag – weniger TV-Zuschauer

Der diesjährige Parteitag der US-Demokraten ist wegen der Corona-Pandemie ein reines Experiment, weil das Live-Spektakel fehlt. 28,9 Millionen Menschen haben die erstmals weitgehend virtuell abgehaltene Veranstaltung am ersten Abend im Fernsehen oder über digitale Plattformen verfolgt, wie die Demokraten am Dienstag (Ortszeit) mitteilten.

Bei dem Großteil (18,7 Millionen) handelte es sich um Fernsehzuschauer. Vor vier Jahren hätten noch 26 Millionen die „Convention“ zum Auftakt im Fernsehen verfolgt, berichteten mehrere US-Medien unter Berufung auf die Firma Nielsen Media Research. US-Präsident Donald Trump bezeichnete die Einschaltquoten am Dienstag als „sehr schlecht“.

Traditionell sind die Parteitage Mega-Events mit Zehntausenden Delegierten und Gästen, und sie sollen die Begeisterung für die Kandidaten wenige Monate vor der Wahl schüren. Die Demokraten haben ihr offizielles Programm dieses Jahr auf zwei Stunden an vier Abenden reduziert.

Witwe von Senator John McCain spricht beim Demokraten-Parteitag

Die Witwe des ehemaligen republikanischen Senators John McCain (1936-2018) spricht beim Parteitag der US-Demokraten über die „unwahrscheinliche Freundschaft“ mit dem designierten Präsidentschaftskandidaten Joe Biden. Die Demokraten veröffentlichten am Dienstag (Ortszeit) vor dem Beginn des zweistündigen Parteitagprogramms Ausschnitte eines Videos, in dem Cindy McCain über die Verbindung zwischen den beiden spricht und an Picknicks im Garten der Bidens erinnert.

Trump: Mexiko wird für Grenzmauer bezahlen 

Knapp drei Monate vor der Wahl in den USA hat Präsident Donald Trump ein bislang unerfülltes Wahlversprechen aus dem vergangenen Wahlkampf reaktiviert. „Mexiko wird für die Mauer bezahlen“, sagte Trump am Dienstag (Ortszeit) bei einem Besuch in der Grenzstadt Yuma in Arizona. Trump hatte vor der Wahl 2016 versprochen, er werde eine Mauer an der Südgrenze der USA bauen und Mexiko dafür bezahlen lassen. Nach Trumps Angaben sind bislang rund 280 Meilen (450 Kilometer) des umstrittenen Grenzwalls errichtet worden. Finanziert hat den Bau bislang der US-Steuerzahler. Hier lesen Sie mehr.

US-Post sichert pünktliche Zustellung von Briefwahl-Unterlagen zu 

Im Streit über die Ausstattung der Post vor der US-Präsidentschaftswahl im November hat der Chef der Behörde eine pünktliche Zustellung von Briefwahl-Unterlagen zugesichert. Post-Chef Louis DeJoy teilte am Dienstag in Washington mit, Wahlpost werde „pünktlich und innerhalb unserer gut etablierten Servicestandards“ zugestellt. Reformen, die er angestoßen habe, würden vorerst gestoppt. „Um auch nur den Anschein einer Auswirkung auf die Wahlpost zu vermeiden, setze ich diese Initiativen bis nach der Wahl aus.“ DeJoy ist ein Verbündeter von US-Präsident Donald Trump.

Trump hatte am vergangenen Donnerstag offen davon gesprochen, der Post die notwendigen Mittel vorzuenthalten, um Abermillionen Briefwahlzettel fristgerecht zu befördern. Demokraten sahen darin einen Versuch des republikanischen Amtsinhabers, die Wahlbeteiligung zu seinen Gunsten gering zu halten. Trump hat dagegen wiederholt erklärt, dass Briefwahl das Fälschungsrisiko deutlich erhöhe – ohne dafür Belege vorzulegen. Die Demokraten setzen sich dafür ein, dass wegen der anhaltenden Corona-Pandemie möglichst vielen Wählern die Abstimmung per Briefwahl ermöglicht wird. 

Trump attackiert Obama und seinen Vize Biden als korrupt

US-Präsident Donald Trump hat mit scharfen Worten auf die Kritik der Demokraten zum Auftakt ihres Parteitags im Rennen ums Weiße Haus reagiert. „Die Administration von Obama und Biden war die korrupteste in der Geschichte“, schrieb der Präsident am Dienstag bei Twitter. Dazu gehöre, dass sie sein Wahlkampfteam ausgespäht hätten, was „der größte politische Skandal in der Geschichte unseres Landes“ sei, wiederholte Trump seinen häufigen, aber nicht erwiesenen Vorwurf. „Das nennt man Verrat, und mehr.“

Wenige Stunden zuvor hatten die Demokraten am ersten Tag ihres Parteitags, der Obamas Vizepräsidenten Joe Biden diese Woche offiziell als Kandidaten für die Präsidentenwahl im November nominieren soll, Trump heftig kritisiert. So sagte die ehemalige First Lady Michelle Obama: „Donald Trump ist der falsche Präsident für unser Land.“

Trump konterte, jemand müsse Michelle Obama erklären, dass er nur im Weißen Haus sitze, weil ihr Ehemann Barack Obama seinen Job schlecht gemacht habe. „Meine Administration und ich haben die großartigste Wirtschaft in der Geschichte aufgebaut, weltweit, sie dann heruntergefahren, Millionen Leben gerettet, und nun baue ich eine noch großartigere Wirtschaft als zuvor auf“, schrieb Trump.

Als Michelle Obama Trump den Charakter absprach

Michelle Obama, Bernie Sanders und sogar ein paar Republikaner: Die Demokraten präsentieren zum Start ihres Parteitags ein breites Bündnis gegen Trump – die Ex-First-Lady setzt dabei das Ausrufezeichen, schreibt Washington-Korrespondent Fabian Reinbold.

Trump: Können Wahl nur bei Manipulation verlieren

US-Präsident Donald Trump hält eine Niederlage bei der Präsidentschaftswahl im November nur im Fall von Wahlmanipulationen für möglich. „Wir müssen diese Wahl gewinnen“, sagte Trump am Montag (Ortszeit) bei einem Auftritt vor Anhängern in Oshkosh im Bundesstaat Wisconsin. „Stellen Sie sicher, dass Ihre Stimmen gezählt werden. Stellen Sie das sicher, weil der einzige Weg, wie wir diese Wahl verlieren werden, ist, wenn die Wahl manipuliert ist. Denken Sie daran. Das ist der einzige Weg, wie wir diese Wahl verlieren werden.“ Trump betonte: „Wir werden für das Überleben unserer Nation und der Zivilisation selbst kämpfen.“

Bernie Sanders: „Nero fiedelte, als Rom brannte. Trump spielt Golf“

Joe Biden soll im Mittelpunkt des Parteitags stehen – nicht Donald Trump. Doch der Präsident ist ein Hauptargument für die Demokraten im Kampf um das Weiße Haus. Ein Überblick über den Start des Parteitags.

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