Studio Berlin setzt Lawo mc², VSM-Konsolen für den neuen Ü-Wagen ein
BERLIN—Der deutsche Fernsehproduktionsdienstleister Studio Berlin bestellte einen neuen UHD/HDR-Ü-Wagen namens „Ü10“, der mit Mischpulten und Lawo-Steuerungssystemen ausgestattet wurde.
Die Audio-Regieräume 1 und 2 des neuen Ü-Wagens sind mit einem mc²56-Produktionspult und einem mc²36-All-in-One-Mischpult ausgestattet, die jeweils von vollredundanten A__UHD-Mischkernen und einer Steuerung gespeist werden. Lawo VSM Broadcast, berichteten die Unternehmen.
Die Planung und Konstruktion des Fahrzeugs erfolgte durch den deutschen Systemintegrator Broadcast Solutions.
Ü10 wurde bereits auf seiner Jungfernfahrt für die Live-Produktion des Deutschen Fernsehpreises (RTL) eingesetzt. Zukünftig wird Ü10 hauptsächlich für die Produktion der Deutschen Fußball Liga (Bundesliga) verwendet.
Der Ü10 Ü-Wagen ist als Anhänger konzipiert und bietet dank eines Auszugs von ca. 60m² Arbeitsfläche. Er kann mit bis zu 24 UHD-Kameras arbeiten und wird durch einen modernen Montagewagen ergänzt.
Die größte konzeptionelle Neuerung des Ü10-Projekts ist die vollständige Trennung von Leitwarte und Technik: Die technischen Komponenten sind nicht im Ü-Wagen selbst verbaut, sondern vollständig in zehn 19“-Racks in der Leitwarte untergebracht. Zentrale Ausrüstung im Begleiteinrichtung Die beiden Fahrzeuge sind durch redundante Glasfaserverbindungen miteinander verbunden.
Die beiden Lawo mc²-Konsolen des Ü-Wagens sind jeweils mit vollredundanten A__UHD-Kernen ausgestattet. Jeder Standalone-Core bietet 1024 Kanäle zur Audioverarbeitung (48/96 kHz) und bietet zahlreiche Monitoring-Optionen sowie Downmix und Upmix. Die A__UHD-Technologie basiert auf offenen AoIP-Standards wie ST2110-30/-31 und AES67/RAVENNA und nutzt Ember+ und NMOS zur Steuerung. Für große Produktionen kann das Fahrzeug auf bis zu acht Video- und Audio-Stageboxen zugreifen.
„Im Rahmen des Baus unseres neuen Ü-Wagens standen wir vor der Entscheidung, welches Audiosystem wir einsetzen“, erklärt Mathias Heinrich vom Studio Berlin, Tontechniker von Ü10. „Wir wollten zukunftsweisende IP-Technologie und haben Lawo bei der Audioverarbeitung und -mischung immer vertraut, daher kamen nur A__line AoIP-Knoten in Kombination mit einem neuen mc²56 MKIII oder mc²96 in Frage. Aus Platzgründen eines Ü-Wagens haben wir uns für die mc²56 Konsole entschieden.
Audio Control Room 1 verwendet eine mc²56 MKIII-Audioproduktionskonsole mit 64 Fadern, die nativ SMPTE 2110, AES67 / RAVENNA und MADI-Audiostreams unterstützt. Neben Multi-User-, AutoMix-, Upmix-, Downmix- und Lawo-KICK-Betrieb bietet die Konsole Audio-Follow-Video-Funktionalität, integrierte 3D-/Immersive-Mixing-Tools und parallele Komprimierung. Dank Lawos IP-Easy-Funktion (basierend auf der HOME-Management-Plattform für IP-Broadcast-Infrastrukturen und automatische Erkennungs- und Quarantäne-Routinen) ist die IP-Konfiguration so einfach wie analog.
Audio Control Room 2 ist mit einem Lawo mc²36 mit 16 Fadern ausgestattet. Seine eingebaute A__UHD-Core-Technologie bietet 256 Verarbeitungskanäle (48/96 kHz), lokale I/O, 864 Kanäle und lässt sich in Lösungen wie Waves SuperRack SoundGrid integrieren. Es unterstützt auch ST2110, AES67, RAVENNA und Ember+. Der mc²36 bietet zudem ein intuitives IP-Netzwerkmanagement basierend auf der HOME-Plattform von Lawo.
„Durch die strukturierte Oberfläche der Lawo Pulte und ihrer Peripherie ist trotz des technologischen Wandels auf ST2110 AES67 / RAVENNA ein nahtloser Übergang bei nahezu unveränderter Bedienung möglich“, erklärt Heinrich. „Die Audioinfrastruktur von Lawo bildet zusammen ein Hochleistungssystem, von dem wir glauben, dass es fast jede Großproduktion bewältigen kann. Der Ü10 wurde für große Sportproduktionen und Performance-Events entwickelt und gebaut und ist daher für jede erdenkliche Produktion gerüstet.
Der Ü10 ermöglicht Produktionen mit bis zu 24 UHD-Kameras, sowie zusätzlichen Funkkameras. Es ist mit einem Grass Valley 12G K-Frame XP Compact Vision Blender mit XTREME-Option ausgestattet. Zwei Grass Valley Control Panels, ein Karrera K-Frame 3 M/E im Hauptkontrollraum und ein Korona 2 M/E im zweiten Kontrollraum, greifen auf den Image Mixer zu. Als Router wählte Studio Berlin die dezentrale MediorNet-Lösung von Riedel, die Video- und Audiosignale sowie Multiviewer verwaltet.
Die gesamte Produktionstechnik wird von Lawos VSM (Virtual Studio Manager) gesteuert. Dieses herstellerunabhängige System steuert alle Video-/Audio-Router und -Mixer, Intercoms, UMDs und Multiviewer, „glue“ und andere Baseband- und IP-Geräte von Drittanbietern, berichtete Lawo.
„Mit VSM können wir per Knopfdruck einzelne Riedel-Intercom-Ports schnell auf die MADI-Streams der Micron UHD-Cores und die AES-Ports der A__stage80 Audio-Stage-Boxen routen“, erklärt Heinrich. „Das vollredundante VSM-System ist die einzig sinnvolle Lösung, damit wir nicht nur im Bereich Intercom, sondern auch bei der Verkabelung von Übertragungsleitungen, Monitoren klar strukturiert und vor allem schnell und effizient arbeiten können , De-Embedder und alle anderen Video- und Audiosignale.
„Mit VSM sind wir auf jeden Kundenwunsch vorbereitet“, ergänzt Heinrich.
Die Möglichkeit, Pseudo-Geräte innerhalb von VSM zu erstellen, ermöglicht es dem gesamten Team, „virtuell“ zu arbeiten. Dieser „integrierte Workflow“ schont physische Ressourcen wie MADI-Flows oder AES-Pfade, was an anderer Stelle Freiheit und Flexibilität bietet, so die Unternehmen.
Heinrich sagt: „Für die weitere Integration und Desintegration wurden zwei Lawo V__pro8-Einheiten installiert, die es uns ermöglichen, die Zeiten in Bezug auf Audio / Video-Lag schnell und einfach zu verschieben. Jedes Dolby-Alignment ist damit ein „Kuchen“. „
Durch die Verlagerung der Technik vom Ü-Wagen auf den begleitenden Montagewagen wurden die Arbeitsbereiche der Ü10 optimiert und Plexiglastrennwände überflüssig. Dieses ausgeklügelte Konzept ermöglicht eine äußerst flexible Raumnutzung: Durch das Verschieben von Monitortüren und -wänden lässt sich durch die Kombination der beiden einzelnen Regieräume schnell eine Großraumregie schaffen. Die Ü10-Klimaanlage muss keine Geräte kühlen, daher werden auch Luftaustausch und Filterung optimiert und die Behandlung mit UV-Licht macht Viren unschädlich – eine Technik, die sich im Gesundheitsbereich bereits bewährt hat, aber einen ganz neuen Ansatz darstellt beim Bau von Ü-Wagen.
Auch in puncto Zuverlässigkeit in der Produktion setzt die Ü10 Maßstäbe. Das Fahrzeug ist mit einem leistungsstarken USV-Puffer ausgestattet, und bei einem Stromausfall kann Ü10 die gesamte Produktion 15 Minuten lang allein mit Batterie weiterlaufen lassen, um im Notfall reagieren und die Stromquelle wechseln zu können, so die Firmen.
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