Schulstart nach Sommerferien: Weitere Länder wollen Maskenpflicht

Schulstart nach Sommerferien: Weitere Länder wollen Maskenpflicht

Mit Mecklenburg-Vorpommern ist das erste Bundesland ins neue Schuljahr gestartet. Künftig soll dort und in Hamburg eine Maskenpflicht außerhalb des Klassenzimmers gelten. NRW geht sogar noch weiter.

Im Kampf gegen das Coronavirus planen weitere Bundesländer eine Maskenpflicht an Schulen. Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD) sagte im ARD-Morgenmagazin, in dem Stadtstaat sollten die Kinder künftig außerhalb des Unterrichts einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Die Maskenpflicht werde neben Abstands- und Hygieneregeln dazu beitragen, dass der Schulbetrieb wieder normal laufen könne. In Hamburg enden die Sommerferien an diesem Mittwoch.

NRW zieht nach

Auch NRW kündigte an, auf die steigenden Infektionszahlen mit einer Maskenpflicht zu reagieren. Diese soll für ältere Schüler sogar im Unterricht gelten. Die Maßnahme werde für alle weiterführenden und berufsbildenden Schulen zunächst bis zum 31. August gelten, kündigte Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) an. Soweit Lehrkräfte den empfohlenen Mindestabstand von 1,5 Metern nicht sicherstellen können, gilt die Pflicht zur Mund-Nasen-Bedeckung auch für sie.

An Grundschulen müssen die Jahrgänge 1 bis 4 im Schulgebäude und auf dem Gelände einen Mund-Nasen-Schutz tragen – nicht aber, wenn die Schüler auf ihren festen Plätzen im Unterricht sitzen. Begründete Ausnahmen sollen an allen Schulen möglich sein.

Anders als NRW will Mecklenburg-Vorpommern, wo das Schuljahr begonnen hat, eine Maskenpflicht nur außerhalb des Unterrichts. Bildungsministerin Bettina Martin sagte im rbb, sie wolle dem Kabinett am Dienstag einen entsprechenden Vorschlag unterbreiten. Bislang müssen Lehrer und Schüler keinen Mund-Nasen-Schutz tragen. Mecklenburg-Vorpommern habe immer noch die geringsten Infektionszahlen und so solle es auch bleiben. „Ich halte es für gut, wenn wir da auf Nummer sicher gehen.“

Siehe auch  Debatte über Koronabeschränkungen: Sperrung ab Mittwoch?

Mehrere Bundesländer wie Berlin, Bayern und Baden-Württemberg hatten bereits angekündigt, gegen die Ausbreitung des Coronavirus eine Maskenpflicht in Schulgebäuden einzuführen. Sie soll jedoch nicht im Unterricht gelten.

Bundeselternrat sieht Schulen schlecht vorbereitet

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek hatte sich am Sonntag für eine Maskenpflicht in Schulgebäuden ausgesprochen. Es sei zwar nachvollziehbar, „wenn Länder auf Abstandsregeln in den Schulen verzichten wollen, weil die räumlichen Bedingungen ansonsten nur eingeschränkt Präsenzunterricht zulassen würden“, sagte sie der „Welt am Sonntag“. Dennoch werde der Präsenzunterricht nur dann funktionieren können, wenn weitere Regelungen zur Hygiene, zum Tragen von Schutzmasken sowie zum Abstandhalten strikt eingehalten würden.

Kritik an der Rückkehr zum Regelbetrieb in den Schulen kam erneut vom Bundeselternrat. Sein Vorsitzender Stephan Wassmuth sagte im Deutschlandfunk, bei aller Freude der Eltern über den Schulstart habe man auch großes Bauchweh. Lehrpläne hätten entschlackt und mehr Ausweichräume gesucht werden müssen. Auch fehlten vielerorts noch digitale Endgeräte, so Wassmuth. In vielen Klassenzimmern ließen sich die Fenster aus Sicherheitsgründen zudem nur einen Spalt breit öffnen, wodurch nicht gut gelüftet werden könne.

Über dieses Thema berichtete am 03. August 2020 das Erste um 07:39 Uhr im ARD-Morgenmagazin und die tagesschau um 12:00 Uhr.


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