RKI gibt Reisewarnung für "Bulgariens Ballermann"

RKI gibt Reisewarnung für „Bulgariens Ballermann“

Bilder von sorglos feiernden Urlaubern an der bulgarischen Schwarzmeerküste ließen nichts Gutes ahnen. Jetzt gilt für die Region eine Reisewarnung, auch Teile Rumäniens sind betroffen. Alle Infos im Newsblog.

Weltweit haben sich laut Johns-Hopkins-Universität bereits mehr als 19 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert, rund 720.000 Erkrankte sind gestorben. Das Land mit den meisten registrierten Infektionen – fast fünf Millionen Fälle – sind die Vereinigten Staaten. Dort sind bereits mehr als 160.000 Menschen infolge einer Corona-Infektion gestorben. Auch in Deutschland ist die Krise längst nicht überwunden.
 

Reisewarnung für „Bulgariens Ballermann“

Wegen eines deutlichen Anstiegs von Corona-Infektionen in Bulgarien und Rumänien warnt die Bundesregierung nun vor touristischen Reisen in mehrere Regionen der beiden EU-Länder. Dazu zählt auch die bulgarische Touristenhochburg Warna mit dem bei deutschen Party-Touristen beliebten Urlaubsort Goldstrand, der oft mit dem Ballermann auf Mallorca verglichen wird. In Warna liegt auch einer der beiden wichtigsten Flughäfen an der bulgarischen Schwarzmeerküste.

Daneben sind in Bulgarien nach den Reisehinweisen des Auswärtigen Amts im Internet Blagoewgrad und Dobritsch betroffen, in Rumänien die Kreise Arge, Bihor, Buzau, Neamt, Ialomita, Mehedinti und Timis. Die wichtigsten rumänischen Urlaubsregionen in Siebenbürgen und am Schwarzen Meer sind von der Warnung ausgenommen. Die insgesamt zehn Regionen in Bulgarien und Rumänien wurden gleichzeitig vom Robert-Koch-Institut als Risikogebiete ausgewiesen. Urlauber, die aus solchen Gebieten zurückkehren, müssen sich seit Samstag auf Corona testen lassen.

Die Deutschen sind neben den Russen und Briten die wichtigste Touristengruppe für Bulgarien. Goldstrand gilt als längste Partymeile Bulgariens und eifert seit vielen Jahren dem Ballermann auf Mallorca nach. Es sind sogar einige Bars wie „Bierkönig“ und „Ballermann 6“ nach Vorbildern an der Playa de Palma benannt. Berichte über mangelnde Corona-Schutzmaßnahmen in dem Urlaubsort hat die bulgarische Tourismusbranche stets zurückgewiesen.

Eine Reisewarnung ist kein Verbot, soll aber eine erhebliche abschreckende Wirkung haben. Allerdings hat sie auch eine positive Seite für Verbraucher: Sie ermöglicht es Reisenden, Buchungen kostenlos zu stornieren.

Zwei weitere Lehrer in Ludwigslust infiziert

Die Corona-Infektion einer Gymnasiallehrerin in Ludwigslust hat Folgen. Wie ein Sprecher des Landkreises Ludwigslust-Parchim am Samstag sagte, wurden bei Tests im gesamten Kollegium zwei weitere Pädagogen positiv auf das neuartige Coronavirus getestet. Diese hätten seit dem Schulstart am Montag Kontakt zu 205 Schülern gehabt, die nun zu Hause in Quarantäne bleiben müssten. Für die restlichen 600 Schüler ruht der Präsenzunterricht zunächst bis einschließlich Mittwoch kommender Woche.

Neben dem Gymnasium in Ludwigslust war am Freitag vorsorglich auch die Ostsee-Grundschule in Graal-Müritz (Landkreis Rostock) geschlossen worden. Dort war bei einem Schüler eine Corona-Infektion festgestellt worden. Diese Schule bleibt für zwei Wochen zu, wie der Landkreis mitteilte. Alle Kinder, Lehrer und sonstigen Schulmitarbeiter seien in Quarantäne geschickt worden.

Komplette Spätschicht von Schlachthof nach Corona-Fällen in Quarantäne

Nach weiteren Infektionen mit dem Coronavirus in einem Schlachtbetrieb in Großenkneten in Niedersachsen haben die Gesundheitsbehörden eine komplette Spätschicht von 270 Mitarbeitern in eine 14-tägige Quarantäne geschickt. Wie der Landkreis Oldenburg am Freitag mitteilte, wurden in den vergangenen beiden Tagen bei 2.300 Tests acht Personen positiv getestet. Die betroffenen Mitarbeiter gehörten alle der Spätschicht an.

Es deute alles darauf hin, dass die Ursache der Ansteckung im privaten Bereich liege und in den Betrieb getragen worden sei, sagte der Erste Kreisrat Christian Wolf. „Das engmaschige Testkonzept bewährt sich, wir können das Geschehen lokalisieren. Jetzt ist es wichtig, die Infektionskette zu durchbrechen.“ Insgesamt wurden damit in den vergangenen zehn Tagen 28 Mitarbeiter des Betriebes positiv auf SARS-Cov-2 getestet.

Erneut mehr als 1.100 Neuinfektionen in Deutschland

Den dritten Tag in Folge hat sich die Zahl der mit dem Coronavirus neu infizierten Personen in Deutschland um über 1.000 erhöht. Das Robert Koch-Institut meldete am Samstag 1.122 neue Fälle, womit es insgesamt 215.336 sind. Die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit dem Virus erhöhte sich um zwölf auf 9.195. Am Donnerstag waren mit 1.045 erstmals seit Mai mehr als 1.000 Neuansteckungen am Tag verzeichnet worden. Am Freitag hatte das RKI 1.147 Fälle gemeldet. Die meisten Neuinfizierten gab es laut RKI-Statistik von Samstag in Nordrhein-Westfalen mit 444, gefolgt von Hessen mit 158.

EU-Länder weiten Einreisebeschränkungen auf Marokko aus

Die EU-Länder weiten die wegen der Corona-Pandemie verhängten Einreisebeschränkungen auch wieder auf Marokko aus. Nach einem am Freitagabend veröffentlichten Beschluss werden von diesem Samstag an Reisende aus dem nordwestafrikanischen Staat nur noch dann in die EU kommen dürfen, wenn dies zwingend notwendig ist. Lediglich Menschen aus zehn Ländern dürfen demnach noch normal in die EU einreisen. Zu den Staaten gehören Australien, Kanada, Georgien, Japan, Neuseeland, Ruanda, Südkorea, Thailand, Tunesien und Uruguay.

USA: Bis zu 40 Millionen Mietern könnte die Zwangsräumung drohen

Wegen der Corona-Krise droht Wissenschaftlern zufolge zwischen 30 und 40 Millionen Mietern in den USA in den kommenden Monaten eine Zwangsräumung. Damit könnten bis zu 43 Prozent aller Miethaushalte betroffen sein, hieß es in einer am Freitag veröffentlichten Studie. Es drohe die „womöglich schwerwiegendste Unterkunftskrise in der Geschichte“ des Landes, warnten die Experten renommierter Einrichtungen wie dem Massachusetts Institute of Technology und der Universität Princeton.

Grundlage für die Analyse sind demnach vor allem Befragungen von Mietern und deren Angaben zu ihrer finanziellen Situation. Besonders stark gefährdet sind demnach Angehörige von Minderheiten, darunter Schwarze und Latinos.

Ein vorübergehendes Verbot von Zwangsräumungen auf Bundesebene für bestimmte Immobilien lief Ende Juli aus. Ähnliche Regelungen in mehreren Bundesstaaten sind ebenfalls ausgelaufen. Die Demokraten im Kongress haben daher ebenfalls gewarnt, dass Millionen Amerikanern, die wegen der Coronavirus-Pandemie ihren Job und damit ihr Einkommen verloren haben, die Zwangsräumung droht. Derzeit laufen Verhandlungen über ein weiteres Konjunkturpaket, das auch Mieter erneut schützen soll. US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, Mieter bestimmter Immobilien, auf die der Bund Einfluss hat, notfalls über eine Verordnung zu schützen. 

Japan verzeichnet Rekordwert bei Neuinfektionen

Japan hat erneut so viele Corona-Neuinfektionen registriert wie noch nie an einem Tag seit Beginn der Pandemie. Am Freitag registrierten die Behörden 1.597 Neuansteckungen, wie die japanische Nachrichtenagentur Kyodo News unter Berufung auf die Präfekturen des Landes meldete.

Der bisherige Rekordwert wurde demnach am 31. Juli erfasst und lag bei 1.578 Neuinfektionen. In Japan haben sich Kyodo News zufolge bislang 46.540 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. 1.056 Menschen starben demnach in Verbindung mit dem Virus. Japan hat rund 127 Millionen Einwohner.

Zehnter Corona-Befund nach Abi-Party-Urlaub in Kroatien

Nach einer Abifahrt nach Kroatien sind inzwischen zehn Corona-Infektionen bei einer Gruppe aus dem Raum Donzdorf (Kreis Göppingen) bestätigt. Nach Angaben einer Sprecherin des Göppinger Landratsamtes kam nach zunächst neun Fällen nun ein weiterer Befund dazu. Die meisten hätten grippeähnliche Symptome, respiratorische Symptome wie Atemnot und Geschmacksstörungen. „Alle befinden sich aktuell in häuslicher Isolation“, teilte die Behördensprecherin mit.

Bei den erkrankten Abiturienten waren bereits während der Heimreise vom Urlaub erste Symptome aufgetreten. Alle 18 Teilnehmer und 50 Kontaktpersonen wurden daraufhin für zwei Wochen unter Quarantäne gestellt.

Die Reise auf die kroatische Insel Pag war bundesweit von einem in Hamburg ansässigen Party-Reiseveranstalter organisiert worden. Auch in anderen Landkreisen und Bundesländern soll es infizierte Teilnehmer geben.

Seehofer lockert Einreiseverbot für unverheiratete Paare 

Die monatelange Zwangstrennung vieler unverheirateter Paare durch die Corona-Einreisebeschränkungen für ausländische Partner soll am Montag enden. Dann sollen Partnerinnen und Partner aus Drittstaaten gegen entsprechende Nachweise wieder nach Deutschland einreisen können, kündigte das Bundesinnenministerium am Freitag in Berlin an. Die Einreise-Erlaubnis sei allerdings an Voraussetzungen geknüpft.

Paare müssten den „Nachweis einer auf Dauer angelegten Partnerschaft mit mindestens einem vorherigen persönlichen Treffen in Deutschland“ erbringen, teilte das Ministerium mit. Alternativ könne ein vorheriger gemeinsamer Wohnsitz im Ausland nachgewiesen werden.

Viele unverheiratete binationale Paare können ihre Partner wegen der Corona-Beschränkungen seit Monaten nicht sehen. Politiker verschiedener Parteien hatten in den vergangenen Wochen auf eine Änderung gedrängt. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hatte aber auf eine europäische Regelung gedrängt. Die neue Regelung könne nun „im europäischen Rahmen“ umgesetzt werden, erklärte Seehofer.

Niedersachsen plant Masken-Bußgeld

Niedersachsen plant angesichts der Corona-Pandemie Schwerpunktkontrollen zur Überwachung der Maskenpflicht in Bus und Bahn. Polizei und kommunale Ordnungsämter sollen in Absprache mit den Verkehrsunternehmen für wirksame Kontrollen sorgen, wie Verkehrsminister Bernd Althusmann (CDU) am Freitag in Hannover ankündigte. „Wir können es nicht hinnehmen, dass im ÖPNV Gesundheit gefährdet und das Sicherheitsbedürfnis vieler Fahrgäste missachtet wird.“

Immer wieder hatten sich Fahrgäste über einen laxen Umgang mit der Maske durch einzelne Mitreisende oder bestimmte Gruppen beklagt. Das gelte insbesondere in den Ballungsräumen, stellte Althusmann fest. Die Durchsetzung der Maskenpflicht sei in der Praxis schwierig und könne nicht Busfahrern und Fahrkartenkontrolleuren allein überlassen werden. Angesichts steigender Neuinfektionszahlen plant Niedersachsen wie schon Nordrhein-Westfalen ein Bußgeld für Maskenverweigerer in öffentlichen Verkehrsmitteln in Höhe von 150 Euro.

Ein höheres Bußgeld allein helfe aber wenig, sagte der Minister. Das Verkehrsministerium unterstütze deshalb mit den anderen Bundesländern die gerade gestartete bundesweite Öffentlichkeitskampagne der Verkehrsunternehmen „#BesserWeiter“ und setze parallel auf stärker wahrnehmbare gemeinsame Kontrollaktivitäten.

Schleswig-Holstein verhängt Bußgeld für Maskenverweigerer

Auch Schleswig-Holstein bittet Maskenverweigerer in Bussen und Bahnen künftig mit einem Bußgeld von 150 Euro zur Kasse. Das gilt zudem für Kunden in Geschäften und für Besucher von Pflegeheimen, die trotz wiederholter Aufforderung keinen Mund-Nasen-Schutz anlegen. Dies hat die Landesregierung am Freitag beschlossen. Die Regelung ist analog zum Bußgeld bei wiederholter Missachtung des Abstandsgebotes. Wer aufgrund körperlicher, geistiger oder psychischer Beeinträchtigung keine Maske tragen kann, bleibt von der Pflicht ausgenommen.

Marseille führt Maskenpflicht im Freien ein

In Teilen der französischen Hafenstadt Marseille gilt ab Samstag auch eine Maskenpflicht im Freien. Die Anordnung gelte bis zum 30. August, teilen die Behörden der zweitgrößten Stadt Frankreichs mit. Damit solle die Ausbreitung des Coronavirus eingedämmt werden.

Angesichts steigender Infektionszahlen wird erwartet, dass in den kommenden Tagen auch in der Hauptstadt Paris ähnliche Maßnahmen angekündigt werden.

Foto ohne Abstand: Würzburger Oberbürgermeister angezeigt

Weil er bei einem Foto mit den Würzburger Kickers den Corona-Mindestabstand nicht einhielt, hat Oberbürgermeister Christian Schuchardt (CDU) sich eine Anzeige eingehandelt. Ein Sprecher der Regierung von Unterfranken bestätigte am Freitag, dass die Polizei eine entsprechende Anzeige an die Regierung weitergeleitet hatte. Zuvor hatte die „Main Post“ darüber berichtet. „Wir haben die Stadt dazu angehört und werden uns in den kommenden Tagen dazu äußern“, sagte der Regierungssprecher.

Das Gruppenfoto mit der Fußballmannschaft hatte Schuchardt zuvor schon Ärger in sozialen Medien eingehandelt. Das Bild „konterkariert leider unsere vielen Überlegungen in Sachen Corona-Schutz“, räumte Rathaus-Sprecher Georg Wagenbrenner in der „Main Post“ ein. Auch der Oberbürgermeister selbst bedauert den Fehler nach in einem Fernsehinterview, wie die Zeitung berichtete.

Erste Strandampel zeigt „rot“: Ansturm auf Badeorte

Angesichts des sonnig-heißen Wochenendes mit Temperaturen von bis zu 34 Grad hat am Freitag der Ansturm auf die Badeorte Schleswig-Holsteins begonnen. Die sogenannte Strandampel auf der Website strandticker.de zeigte bereits am Vormittag an, dass im Ostseebad Scharbeutz die Strände teilweise voll sind. Für die Strandabschnitte rund um die Seebrücke stand die Ampel auf „rot“. Die anderen Strandabschnitte sowie die Strände in Niendorf, Timmendorfer Strand signalisierte die Ampel „gelb“ – also nur noch wenige freie Plätze beziehungsweise die Sperrung einzelner Abschnitte.

Mit Hilfe der Internetseite wollen die Orte an der Lübecker Bucht die Strandbesucher zu weniger frequentierten Bereichen umleiten, damit die wegen der Corona-Pandemie geltenden Abstandsregeln am Strand eingehalten werden können.

CDU-Wirtschaftsrat fordert Verbot von Reisen in Risikogebiete

Der CDU-Wirtschaftsrat hat ein Verbot von Reisen in Corona-Risikogebiete gefordert. Das „Reiserecht“ könne nicht höher bewertet werden als die Rechte von Millionen Deutschen, denen ein erneuter Lockdown drohen könnte, sagte der Generalsekretär des Wirtschaftsrats, Wolfgang Steiger, der „Bild-Zeitung. Deshalb müssten Reisen in Risikogebiete „konsequenterweise“ untersagt werden.

Einen erneuten Lockdown mit Betriebs- und Schulschließungen werde sich Deutschland „nur unter erheblichsten Schwierigkeiten nochmal leisten können“, warnte Steiger. Dies müsse allen klar sein. Deshalb erwarte er von der Politik „mehr vorausschauendes Handeln“.

Als Risikogebiete eingestuft sind die meisten Staaten der Erde. Innerhalb der EU hat das Robert Koch-Institut Luxemburg, die belgische Region Antwerpen und einige Regionen Nordspaniens als Risikogebiet ausgewiesen. Auch mehrere europäische Staaten außerhalb der EU sind als Risikogebiete eingestuft. Ebenso sind die die vier türkischen Küstenprovinzen, für die inzwischen keine Reisewarnung des Auswärtigen Amts mehr gilt, weiterhin als Risikogebiete ausgewiesen.

Gäste dürfen Kreuzfahrtschiff verlassen

Das norwegische Kreuzfahrtschiff „Fridtjof Nansen“ hat wie geplant am Freitagmorgen im Hamburger Hafen angelegt. „Es sind alle Crewmitglieder und 168 Gäste auf Covid-19 getestet worden, und alle Tests kamen negativ zurück. Deswegen konnten alle Gäste das Schiff verlassen“, sagte ein Sprecher der Reederei Hurtigruten am Freitag der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. Während der Reise hatten vier Crewmitglieder leichte Erkältungssymptome gezeigt. Drei Reisende hatten den Test abgelehnt, sie würden sich nun in Selbst-Quarantäne begeben.

RKI: Erneut 1.000 Neuinfektionen an einem Tag

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 1.147 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Mehr dazu lesen Sie hier.

Salzburger Festspiele verbieten Fächer

Bei den Salzburger Festspielen darf sich das Publikum nicht mehr mit Fächern Kühlung verschaffen. Der Gebrauch während der Vorstellungen wird untersagt. „Dadurch könnten infektiöse Aerosole, die eigentlich von der Klimaanlage nach oben abgesaugt werden sollen, seitlich verteilt werden, was wir unbedingt vermeiden wollen“, sagte Lukas Crepaz, der als kaufmännischer Direktor der Festspiele auch für die Einhaltung der Sicherheitsmaßnahmen verantwortlich ist, der Deutschen Presse-Agentur. Ein entsprechender Hinweis wurde nachträglich in die automatische Ansage aufgenommen, die vor Beginn jeder Aufführung in deutscher und englischer Sprache zu hören ist.

Israel lockert Einschränkungen

Nach einem leichten Abflachen der Corona-Infektionen hat Israels Regierung eine Lockerung von Einschränkungen an Wochenenden beschlossen. Nach einer Mitteilung vom späten Donnerstagabend beschloss das Kabinett, dass Geschäfte an Wochenenden wieder normal öffnen dürfen. Auch das Benutzen öffentlicher Spielplätze ist dann wieder erlaubt. Zuvor hatten bestimmte Geschäfte vom Freitagnachmittag bis zum Sonntagmorgen schließen müssen. Ein Kabinettsausschuss hatte die Lockerungen auf den Weg gebracht. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus ist in Israel nach einem starken Anstieg seit Ende Mai zuletzt leicht zurückgegangen.

Indien meldet Höchstwert bei Neuinfizierten

In Indien sind die Infektionszahlen mit dem neuartigen Coronavirus dramatisch in die Höhe geschnellt. Binnen eines Tages seien mehr als 60.000 Neuinfektionen gemeldet worden, die Gesamtzahl der landesweit registrierten Infektionen sei damit auf mehr als zwei Millionen gestiegen, teilten die Behörden am Freitag mit. Damit rückte das südasiatische Land auf Platz drei der am schwersten von der Corona-Pandemie betroffenen Länder der Welt.

Erst vor drei Wochen hatten die offiziell registrierten Infektionszahlen in Indien die Schwelle von einer Million überschritten. Der dramatische Anstieg geht nach Einschätzung von Experten auch auf die schrittweisen Lockerungen eines im März verhängten Lockdowns zurück.

Prognose: Forscher befürchten fast 300.000 Corona-Tote in den USA bis Dezember

Bis Dezember könnten nach einem weithin beachteten Modell in den USA insgesamt fast 300.000 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus sterben. Das wären rund 140.000 Tote mehr als derzeit. Wenn 95 Prozent der Menschen in der Öffentlichkeit stets Masken trügen, könnte die Zahl der Opfer bis 1. Dezember mit rund 228.000 deutlich geringer ausfallen, erklärten die Forscher des Instituts IHME der Universität Washington in Seattle am Donnerstag.

Das Modell des Instituts befürchtet nun bis 1. Dezember 295.000 Tote. Vor der jüngsten starken Zunahme der Neuinfektionen in den USA hatte das Modell bis 1. November noch mit rund 230.000 Toten gerechnet.

„Wir erleben in den Vereinigten Staaten eine Achterbahnfahrt“, erklärte Institutsdirektor Christopher Murray. Sobald die Infektionen in einem Gebiet dramatisch ansteigen, tragen die Menschen Masken und befolgen die nötigen Vorsichtsmaßnahmen, sobald sich die Situation entspanne, verflüchtige sich aber auch die Vorsicht wieder, wie Murray kritisierte. „Das führt natürlich zu mehr Infektionen. Und der womöglich tödliche Kreislauf beginnt wieder von vorne“, sagte er.

Spahn: Gesundheitswesen kann mit 1.000 Neuinfektionen am Tag umgehen.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat nach dem jüngsten Anstieg der Corona-Neuinfektionen klargemacht, dass er derzeit keine kritische Schwelle überschritten sieht. „Im Moment sind wir in jedem Fall noch in einer Größenordnung, mit der das Gesundheitswesen und der öffentliche Gesundheitsdienst umgehen kann“, sagte der CDU-Politiker am Donnerstag dem ZDF-„Heute Journal“. „Wenn wir uns jetzt stabilisieren auf einem bestimmten Niveau, dann können wir damit umgehen. Wenn die Zahlen weiter steigen, dann kommt es auf uns alle an, im Alltag aufeinander zu achten und eben weitere Maßnahmen tatsächlich auch nicht nötig zu machen.“

Zuletzt hatte das das Robert Koch-Institut (RKI) erstmals seit drei Monaten mehr als 1.000 Neuinfektionen binnen 24 Stunden registriert. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI demnach 1.045 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages, wie es am frühen Donnerstagmorgen hieß.

Spahn unterstrich die Linie, im Fall der Fälle vor allem auf regionale Maßnahmen zu setzen. Auf die Frage, ab wann neue Einschränkungen nötig würden, betonte Spahn, es gebe nicht „die eine Zahl, auf die alles reduziert werden kann“. „Es gibt den Steigerungsfaktor – also um wie viel dynamischer wird das Infektionsgeschehen? Es gibt die absolute Zahl der Infektionen. Mit um die 1.000 Neuinfektionen pro Tag kann das Gesundheitswesen umgehen.“

Mehr als eine Million verzeichnete Corona-Fälle in Afrika

In Afrika gibt es inzwischen mehr als eine Million verzeichnete Fälle von Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus. Bis Donnerstagabend (MESZ) wurden auf dem Kontinent insgesamt 1.000.054 Ansteckungsfälle gezählt, wie eine auf Behördenangaben beruhende Statistik der Nachrichtenagentur AFP ergab. Dennoch ist Afrika weiterhin deutlich weniger von der Pandemie betroffen als andere Kontinente. Nur in Ozeanien gibt es weniger erfasste Infektionsfälle.

Die am schlimmsten von der Pandemie heimgesuchten Länder des afrikanischen Kontinents sind Südafrika, Ägypten und Nigeria. In Südafrika sind mehr als die Hälfte aller auf dem Kontinent verzeichneten Ansteckungsfälle aufgetreten. In dem Land gab es bis Donnerstagabend rund 538.000 Infektionen und etwa 9.600 Todesopfer. In der weltweiten Statistik der Infektionsfälle liegt Südafrika an fünfter Stelle hinter den USA, Brasilien, Indien und Russland.

Über 50.000 Tote in Mexiko

In Mexiko sind mittlerweile mehr als 50.000 Menschen in Verbindung mit dem Corona-Virus gestorben. Das Gesundheitsministerium weist für Donnerstag 819 Todesfälle aus, insgesamt sind es damit 50.517. Die Zahl der bestätigten Neuinfektionen wurde mit 6.590 angegeben. Die Gesamtzahl liegt damit nun bei 462.690 Fällen.

Großbritannien kaufte 50 Millionen ungeeignete Schutzmasken 

Die Pannenserie der britischen Regierung im Umgang mit der Coronavirus-Pandemie reißt nicht ab. Wie am Donnerstag bekannt wurde, hat das Gesundheitsministerium in London 50 Millionen Stück Schutzmasken gekauft, die nicht für den Gebrauch in Krankenhäusern tauglich sind. Das geht aus Gerichtsdokumenten hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen.

Die Nichtregierungsorganisation Good Law Project wirft der Regierung in dem Verfahren vor, beim Kauf von Schutzausrüstung in der Pandemie gegen Wettbewerbsregeln verstoßen zu haben. In einem Schreiben gestehen die Anwälte der Regierung ein, dass 50 Millionen Schutzmasken nicht für den Gebrauch im Nationalen Gesundheitsdienst NHS geeignet sind, weil sie mit Gummibändern an den Ohren anstatt hinter dem Kopf befestigt werden. Damit sei nicht gewährleistet, dass die Masken eng genug anliegen, so die Begründung.

Nach Schätzung des Good Law Project wurden für die Masken zwischen 156 und 177 Millionen Pfund (umgerechnet rund 173 bis 196 Millionen Euro ausgegeben). Was mit den Masken nun geschehen soll, war zunächst unklar. Hinzu kommt, dass der Kauf von einem Regierungsberater eingefädelt wurde, der laut BBC gleichzeitig für die beauftragte Firma tätig war.

Spanische Kampagne: Einäscherungsofen noch heißer als Maske

Eine Kampagne, mit der die spanische Hauptstadt Madrid ihre Bürger zur ständigen Einhaltung der Maskenpflicht zu bewegen versucht, hat erhebliche Aufregung ausgelöst. Das ebenso umstrittene wie eindrucksvolle Video „Protégete, protégenos!“ (Beschütze dich, beschütze uns!) zeigt am Ende eine Feuerbestattung und warnt die Maskenverweigerer: „Einäscherungsofen: 980 Grad. Es gibt Dinge, die mehr Hitze verursachen als eine Schutzmaske“.

Die sei „sehr schlechter Geschmack“ und „pietätlos“, klagten Nutzer von sozialen Netzwerken. Einige Medien bezeichneten die Kampagne als „hart“ und „brutal“ – aber Teilnehmer von TV-Talkshows entgegneten, die Sensibilisierung der Menschen sei angesichts des Anstiegs der Neuinfektionen und der unverantwortlich laschen Einstellung vieler Menschen nötig.

Viele klagen, bei Temperaturen, die in Madrid im Sommer fast täglich die 35 Grad überschreiten, sei das Tragen einer Maske im Freien Folter – vor allem dann, wenn man den gesetzlich vorgeschriebenen Mindestabstand von eineinhalb Metern einhalten könne. Die Antwort im Video: „Deine Wohnung im Sommer: 32 Grad. Biere mit Freunden: 30 Grad. Disko: 28 Grad. Krankenhaus: 25 Grad. Intensivstation: 22 Grad. Einäscherungsofen: 980 Grad.“

USA heben Warnung vor Auslandsreisen auf 

Die USA heben ihre allgemeine Warnung vor Auslandsreisen auf. Angesichts der unterschiedlichen Entwicklungen werde man wieder länderspezifisch vorgehen, teilt das Außenministerium in Washington mit. Die flächendeckende Warnung war im März ausgegeben worden. Die Aktien von US-Airlines legten nach der Ankündigung an der Wall Street zu. Auch die Titel des Kreuzfahrt-Unternehmens Royal Caribbean Cruises stiegen im Verlauf um 3,3 Prozent.

Gouverneur von Ohio kurz vor Trump-Besuch positiv getestet

Kurz vor dem Besuch von US-Präsident Donald Trump in Ohio ist der Gouverneur des Bundesstaates, Mike DeWine, positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte der Republikaner am Donnerstag nur wenige Stunden vor seinem geplanten Zusammentreffen mit dem Staatsoberhaupt via Twitter mit. DeWine hätte Trump, der in Ohio unter anderem ein Unternehmen besucht, dort auf dem Flughafen in Cleveland begrüßen sollen.

Der vorgeschriebene Test vor einem Kontakt mit dem Präsidenten habe das positive Ergebnis gebracht, berichtete DeWine. Nach eigenen Angaben hat der 73-Jährige keine Symptome und will sich den Regeln entsprechend für die kommenden 14 Tage bei sich zu Hause in Quarantäne begeben.

DeWine ist der zweite US-Gouverneur mit einem positiven Corona-Test. Im Juli hatte sich der Regierungschef von Oklahoma, Kevin Stitt, mit dem Virus infiziert. Auch er ist Republikaner. Gelegentlich kommt es zu falschen Testergebnissen.

Rütte: Touristen sollen Teile von Amsterdam meiden

Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte hat vor einem zweiten Lockdown gewarnt und Bürger dringend ermahnt, die Corona-Regeln einzuhalten. Touristen warnte er, belebte Plätze in Amsterdam zu meiden. Die Gefahr der Verbreitung des Corona-Virus sei groß, warnte Rutte am Donnerstagabend in Den Haag. In den Niederlanden sind die Infektionszahlen in den vergangenen Wochen sehr schnell angestiegen.

Die Niederlande verschärfen die Auflagen für Restaurants und Cafés. Ab sofort gilt erneut die Reservierungspflicht für Gäste. Sie müssen außerdem ihre Kontaktdaten hinterlassen. Reisende aus Risikogebieten sollen künftig schärfer auf Einhaltung der Quarantäne-Pflicht kontrolliert werden.

„Wir müssen einen zweiten Lockdown verhindern, das geht nur gemeinsam“, mahnte der Premier. Gezielt richtete sich der Premier an junge Leute. Haltet euch an die Regeln, sonst sitzen wir alle bald wieder zu Hause fest.“ Viele junge Leute verhielten sich verantwortungslos. Rutte hatte wegen der schnell steigenden Corona-Infektionen seinen Urlaub vorzeitig abgebrochen.

Umfrage: Knapp jeder Zweite für härtere Strafen bei Corona-Verstößen 

Knapp jeder Zweite ist für härtere Strafen bei Verstößen gegen die Corona-Maßnahmen. Wie aus dem am Donnerstag veröffentlichten ARD-„Deutschlandtrend“ von Infratest Dimap hervorgeht, sind 46 Prozent der Meinung, die derzeit bestehenden Strafen gingen alles in allem nicht weit genug. 36 Prozent halten die Strafen für ausreichend. 11 Prozent der Befragten sind der Ansicht, die Strafen gingen bereits zu weit.

In den vergangenen Tagen war über eine Erhöhung der Bußgelder etwa bei Verstößen gegen die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen diskutiert worden. Nordrhein-Westfalen hatte am Mittwoch eine härtere Gangart angekündigt. In den Bundesländern gelten bei dem Thema unterschiedliche Regeln.

Die Corona-Maßnahmen selbst halten die meisten Befragten (59 Prozent) für ausreichend. Für gut ein Viertel (28 Prozent) gehen die aktuellen Alltagseinschränkungen und Auflagen nicht weit genug, für jeden Zehnten (11 Prozent) gehen sie dagegen zu weit. Die Sorge, dass man sich selbst oder dass sich Mitglieder der Familie anstecken, ist bei 71 Prozent weniger groß oder klein. Bei 28 Prozent ist diese Sorge hingegen sehr groß oder groß. Sollte es einen Impfstoff geben, würden sich 44 Prozent auf jeden Fall und 30 Prozent wahrscheinlich impfen lassen. Je 12 Prozent würden das wahrscheinlich nicht oder auf keinen Fall tun.

Trump hofft auf Corona-Impfstoff zur Wahl

US-Präsident Donald Trump rechnet noch in diesem Jahr mit einem wirksamen Impfstoff gegen das Coronavirus. „Noch vor Ende des Jahres, es könnte deutlich früher sein“, sagte Trump am Donnerstag in einem Interview des Radiosenders WTAM. In „manchen Fällen“ könnte ein Impfstoff sogar schon zur Zeit der Präsidentenwahl am 3. November verfügbar sein, sagte Trump weiter. Experten halten diesen Zeitplan allerdings für übermäßig optimistisch.

Normalerweise dauert die Entwicklung eines neuen Impfstoffs mehrere Jahre. Trump hofft jedoch angesichts der derzeit enormen Anstrengungen und Finanzmittel für die Impfstoffforschung auf einen wesentlichen rascheren Durchbruch. Gesundheitsexperten der Regierung wie der renommierte Immunologe Anthony Fauci haben sich vorsichtig optimistisch gezeigt, dass es zum Jahresende oder im ersten Halbjahr 2021 einen wirksamen Impfstoff gegen das Coronavirus geben könne.

Weitere Corona-Infektionen in Görlitzer Wohnheim

Nach dem Ausbruch von Corona-Infektionen in einem Wohnheim für Menschen mit Behinderung im Landkreis Görlitz ist die Zahl der Betroffenen weiter gestiegen. Inzwischen seien 23 weitere Bewohner und 9 weitere Mitarbeiter positiv getestet worden, teilte der Landkreis am Donnerstag mit. Damit seien in der Einrichtung nach aktuellem Stand 30 Bewohner und 10 Mitarbeiter infiziert.

Im einem weiteren Wohnheim für Menschen mit Behinderungen in Reichenbach, im Ortsteil Sohland am Rotstein, wurden ebenfalls Bewohner und Personal getestet, die Ergebnisse stehen den Angaben zufolge aber noch aus. Auch dort war ein Bewohner positiv getestet worden. In beiden betroffenen Einrichtungen wurde Quarantäne angeordnet.

Los Angeles stellt bei Corona-Partys Strom und Wasser ab

Die US-Metropole Los Angeles will Veranstaltern illegaler großer Hauspartys von Freitag an Strom und Wasser abstellen, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern. Damit reagierten die Behörden auf vermehrte Berichte über große Feiern, die während der Pandemie eigentlich verboten seien, sagte Bürgermeister Eric Garcetti am Mittwoch.

Bei wiederholtem Verstoß gegen die Sicherheitsanordnungen könne Party-Veranstaltern binnen 48 Stunden Strom und Wasser abgedreht werden. Die großen Feiern fänden vor allem in leerstehenden Häusern oder Unterkünften statt, die kurzzeitig gemietet werden können. Bars und Nachtklubs in der kalifornischen Stadt sind derzeit geschlossen.

„Wir werden nicht leichtfertig handeln“, sagte Garcetti. „Aber wir werden handeln und alles tun, um Leben zu retten und die Sicherheit der Menschen zu gewährleisten.“ Die neuen Maßnahmen richteten sich gegen Anwohner, die entschlossen seien, gegen die geltenden Zusammenkunftsbeschränkungen zu verstoßen. „Diese großen Partys sind nicht sicher und können die Einwohner von Los Angeles das Leben kosten“, sagte Garcetti über die hohe Ansteckungsgefahr, wenn viele Menschen ohne Schutzmaske dicht zusammengedrängt stehen. Kleine, gewöhnliche Zusammenkünfte in den Privathäusern der Menschen betreffe die Regelung nicht.

Finnland verschärft Reise-Bestimmungen

Wegen steigender Corona-Zahlen in den betroffenen Ländern beschränkt Finnland ab Montag erneut die Einreise für Menschen aus den Niederlanden, Belgien und Andorra. Das bedeutet, dass Finnland für diese Länder wieder Grenzkontrollen einführt und Reisende aus diesen Staaten aufgerufen werden, für 14 Tage in Quarantäne zu gehen und Kontakte mit anderen Menschen zu vermeiden.

Wie die finnische Regierung am Donnerstag mitteilte, dürfen Menschen aus Deutschland und Dänemark trotz der dort ebenfalls erhöhten Infektionsraten weiter einschränkungsfrei einreisen. Die deutschen und dänischen Anstiege ließen sich auf lokale Ausbruchsherde zurückführen. Die Situation müsse neu beurteilt werden, sollten die Raten deutlicher über dem für Finnland geltenden Schwellenwert liegen, wie dies in der Niederlande und in Belgien der Fall sei.

Bildungsministerin: Unterricht in Osterferien möglich

Wegen möglicher Bildungslücken bei den Schülern behält sich Brandenburgs Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) vor, angesichts der Corona-Pandemie für die Osterferien kommenden Jahres Pflichtunterricht anzuordnen. Hier lesen Sie mehr.

Corona-Leugner kündigen neue Demo in Berlin an

Gegner der Corona-Politik wollen am 29. August erneut in Berlin auf die Straße gehen. Für eine Demonstration unter dem Titel „Versammlung für die Freiheit“ wurden 17.000 Teilnehmer angemeldet, wie ein Polizeisprecher am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP sagte. Bei einer anschließenden Kundgebung erwartet die Stuttgarter Initiative Querdenken 711 insgesamt 22.500 Teilnehmer.

Am vergangenen Samstag kamen zu einer ähnlichen Kundgebung 20.000 Menschen. Bei der Demonstration wurden die Auflagen bewusst missachtet: Der Mindestabstand wurde nicht eingehalten, kaum jemand trug eine Maske. Mehr zu der Demonstration vom vergangenen Wochenende lesen Sie hier.

Wegen Maskenpflicht: Gewerkschaft fordert mehr Handlungsfreiheit für Zugbegleiter

Die Gewerkschaft Deutscher Lokführer verlangt mehr Kompetenzen für die Zugbegleiter, damit die Maskenpflicht in Zügen besser durchgesetzt werden kann. Das sei derzeit nicht so einfach, sagte der Vorsitzende Claus Weselsky am Donnerstag. „Unsere Kolleginnen und Kollegen draußen in den Zügen haben keinen Machthebel.“ Die Maskenpflicht müsse in die Beförderungsbedingungen und damit ins Hausrecht der Bahn aufgenommen werden.

Die Bahn lehnte das ab. Solche Insellösungen führten zu einem unübersichtlichen Flickenteppich. „Bußgelder sind für die Unbelehrbaren der richtige Weg“, sagte Vorstandsmitglied Berthold Huber. Er unterstützte das Vorgehen Bayerns und Nordrhein-Westfalens, die Bußgelder eingeführt haben. In Nordrhein-Westfalen soll es sie ohne Verwarnung geben. Die Gewerkschaft präsentierte in Berlin eine im Juni veröffentlichte Studie zum Jahr 2018, nach der Lokführer und Zugbegleiter immer häufiger körperliche Angriffe erleiden. Auch vor diesem Hintergrund sei es für sie nicht einfach, die Maskenpflicht durchzusetzen.

Spahn: Von Samstag an gilt Testpflicht für Rückkehrer aus Risikogebieten

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat bei einer Pressekonferenz am Donnerstag bekannt gegeben, dass von Samstag an alle Urlauber, die aus einem Risikogebiet zurück nach Deutschland kommen, getestet werden müssen. „Jede unentdeckte Infektion, die wir dadurch finden, macht einen Unterschied“, erklärt er. Mehr dazu lesen Sie hier.

Niedersachsen: Corona-Ausbruch in Schlachthof in Großenkneten

In Großenkneten im Landkreis Oldenburg wurden Mitarbeiter eines Schlachthofs positiv auf das Coronavirus getestet. Betroffen ist das Unternehmen Heidemark, bei dem unter mehr als 1.000 Tests 20 Infektionen ermittelt wurden. Das berichtet der NDR. 16 Infizierte leben demnach im Landkreis Oldenburg, je zwei in den Kreisen Vechta und Cloppenburg. 

Betroffen sei die Spätschicht in der Verpackung, sagte Kreisrat Christian Wolf. 119 Mitarbeiter aus dieser Schicht befinden sich nun in Quarantäne. Die übrigen Mitarbeiter aus der Frühschicht und der Zerlegung würden nun täglich auf das Coronavirus getestet, so das Unternehmen. Der Landkreis geht davon aus, dass die Ansteckung im privaten Umfeld erfolgte, berichtet der NDR weiter. 

Bereits im Juni wurde der Landkreis Oldenburg zum Hotspot. Damals waren 46 Mitarbeiter eines Putenschlachthofs positiv getestet worden.

RKI: Erstmals wieder mehr als 1.000 Neuinfektionen in Deutschland

In Deutschland gibt es erstmals seit Mai wieder mehr als 1.000 Neuinfektionen an einem Tag. Das Robert Koch-Institut (RKI) meldete am Donnerstag 1.045 nachgewiesene neue Ansteckungsfälle. Mehr dazu lesen Sie hier.

Mehrheit der Deutschen erwartet zweiten Lockdown

Angesichts der im In- und Ausland wieder steigenden Corona-Infektionszahlen erwarten vier von fünf Deutschen in diesem Jahr einen neuen Lockdown. In einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage des Instituts Civey für den „Spiegel“ äußerten 82 Prozent der Befragten die Erwartung, dass es eine erneute Verschärfung der Schutzmaßnahmen geben werde.

Davon rechnen 42 Prozent sogar mit noch strengeren Maßnahmen als im Frühjahr. 31 Prozent erwarten, dass neue Maßnahmen etwas lockerer ausfallen werden, 26 Prozent rechnen damit, dass die Lage ähnlich sein wird wie im April oder Mai. Verknüpft sind diese Erwartungen mit Ängsten vor neuen wirtschaftlichen Schäden. 88 Prozent erwarten allgemein negative Auswirkungen, 52 Prozent gehen von „sehr negativen“ Folgen aus. Im Auftrag des „Spiegel“ befragte das Meinungsforschungsinstitut Civey von Montag bis Mittwoch repräsentativ rund 5.000 Menschen in Deutschland.

Auch Ägypten will Ende der Reisewarnung für seine Urlaubsgebiete 

Nach der teilweisen Aufhebung der Reisewarnung für die Türkei verlangt auch Ägypten von der Bundesregierung eine solche Entscheidung für seine Urlaubsgebiete. Der ägyptische Botschafter in Berlin, Khaled Galal Abdelhamid, verwies auf sinkende Corona-Infektionszahlen in seinem Land und weitgehende Sicherheitsvorkehrungen für Touristen.

„Es ist sehr frustrierend, dass ich keine Antwort darauf bekomme, warum die Reisewarnung nicht aufgehoben wird“, sagte er. „Wir bitten nicht um einen Gefallen. Was wir sagen, ist: Schaut Euch die Lage an und trefft eine rationale und angemessene Entscheidung. Alles deutet darauf hin, dass die Reisewarnung nicht gerechtfertigt ist.“

Urlaubsziel Ägypten: Bisher gelten Reisewarnungen für das Land. (Quelle: Symbolbild/imago images)Urlaubsziel Ägypten: Bisher gelten Reisewarnungen für das Land. (Quelle: Symbolbild/imago images)

Die Bundesregierung hatte am Dienstag die Reisewarnung für Urlauber für vier der beliebtesten Regionen in der Türkei aufgehoben: Antalya, Izmir, Aydin und Mugla. Dafür müssen Rückkehrer nun in den 48 Stunden vor ihrer Ausreise einen Corona-Test machen und dafür 15 bis 30 Euro bezahlen.

Abdelhamid sagte, auch Ägypten wäre zu einer solchen Regelung bereit. „Wir haben das vom ersten Tag an angeboten“, sagte er. Die Tests wären in Ägypten sogar günstiger als in der Türkei. Die ägyptische Regierung habe drei Regionen als „sichere Zonen“ für deutsche Touristen ausgewiesen: Matruh am Mittelmeer, Hurghada am Roten Meer und Scharm el Scheich auf der Sinai-Halbinsel. „Wir haben null Infektionen in diesen Gebieten.“

Corona-Regeln trennen unverheiratete Paare: Druck auf Seehofer steigt

In der Diskussion um wegen strenger Corona-Regeln getrennte Paare ohne Trauschein gerät Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) zunehmend unter Druck. Ein Sprecher der EU-Kommission sagte jetzt der Nachrichtenagentur dpa, dass es die geltenden EU-Empfehlungen eindeutig ermöglichten, die geltenden Einreisebeschränkungen für die Betroffenen aufzuheben.

Konkret geht es um Ausländer in festen Partnerschaften mit einem EU-Bürger. Ein Trauschein oder eine eingetragene Partnerschaft sind demnach keine Voraussetzung für Erleichterungen. Die EU-Kommission habe zuletzt am 27. Juli noch einmal alle EU-Mitgliedstaaten aufgefordert, Ausländer in einer dauerhaften Beziehung mit einem Unionsbürger einreisen zu lassen, erklärte der Sprecher. Die EU-Empfehlung erlaube auch für unverheiratete Paare Ausnahmen von der Beschränkung nicht unbedingt notwendiger Reisen.

Betroffene Paare fordern vom Bundesinnenministerium bereits seit Wochen eine Aufhebung der Reisebeschränkungen. Seehofer verwies allerdings bis zuletzt darauf, dass er eine europäische und keine nationale Lösung wolle.

Horst Seehofer (CSU): Der Druck auf den Innenminister wegen der Corona-Regeln steigt.  (Quelle: dpa/Bernd von Jutrczenka)Horst Seehofer (CSU): Der Druck auf den Innenminister wegen der Corona-Regeln steigt. (Quelle: Bernd von Jutrczenka/dpa)

NRW bleibt beim coronabedingten Arbeitsverbot für Prostituierte

Anders als Berlin wird Nordrhein-Westfalen das coronabedingte Arbeitsverbot für Prostituierte vorerst nicht lockern. Das stellte das NRW-Gesundheitsministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf klar.

Sexuelle Dienstleistungen in und außerhalb von Prostitutionsstätten, Bordellen und ähnlichen Einrichtungen seien laut Coronaschutzverordnung ausdrücklich untersagt, stellte die Behörde von Arbeits- und Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) fest. „Solange in anderen Lebensbereichen massive Restriktionen wie Abstand, Maskenpflicht und Rückverfolgbarkeit von Infektionsketten gelten, sind aus Sicht unseres Hauses Lockerungen im Prostitutionsbereich schwer vorstellbar.“

Partyurlaub in Kroatien: Abiturienten mit Corona im Gepäck

Nach einer Abifahrt nach Kroatien sind mehrere Teilnehmer positiv auf das Coronavirus getestet worden. Bereits neun Reisende aus dem Raum Donzdorf im Kreis Göppingen hätten sich infiziert, teilte das Göppinger Landratsamt mit. Weitere Testergebnisse stünden noch aus. Die Reise sei bundesweit organisiert worden von einem in Hamburg ansässigen Party-Reiseveranstalter. Nach bisherigem Kenntnisstand gebe es auch in anderen Landkreisen und Bundesländern infizierte Teilnehmer.

Bei den erkrankten Abiturienten aus dem Kreis Göppingen seien bereits während der Heimreise erste Symptome aufgetreten. Alle 18 Teilnehmer aus dem Kreis Göppingen und 50 Kontaktpersonen stehen nun für zwei Wochen unter Quarantäne.

Der Leiter des Göppinger Gesundheitsamts, Heinz Pöhler, betonte, das momentan vermehrt Corona-Erkrankungen bei Reiserückkehrern aus den Balkanländern nachgewiesen werden. „Dieser Fall zeigt deutlich das Risiko von Reisen und Partys während einer Pandemie und wie schnell das Virus innerhalb einer Gruppe um sich greifen kann.“

Kolumbiens Ex-Präsident Uribe mit Coronavirus infiziert

Der unter Hausarrest stehende Ex-Präsident von Kolumbien, Álvaro Uribe, ist mit dem Coronavirus infiziert. Der 68-Jährige sei einen Tag vor Anordnung des Hausarrests durch das Oberste Gericht des Landes positiv auf das Virus getestet worden, teilte Uribes Partei am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP mit. Der frühere Staatschef sei trotz der Infektion bei „guter Gesundheit“.

Tourismusbeauftragter der Bundesregierung gegen kostenlose Tests

Der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß, kritisiert kostenlose Corona-Tests für Reiserückkehrer. „Verantwortungsvolles Reisen beginnt bereits mit der Urlaubsplanung, die in diesen Zeiten eben auch einen Corona-Test umfasst“, sagt der CDU-Politiker der „Rheinischen Post“ einem Vorabbericht zufolge. Die Kosten für einen Test gehörten grundsätzlich zu den Reisekosten und müssten nicht ersetzt werden. Gesundheitsminister Jens Spahn hat kostenlose und freiwillige Tests für alle Einreisende angekündigt.

Brasilien: Mehr als 57.000 Neuinfektionen

Brasilien meldet nach Angaben des Gesundheitsministeriums 57.152 bestätigte Coronavirus-Infektionen sowie weitere 1.437 Todesfälle in den vergangenen 24 Stunden. Seit Beginn der Pandemie registriert das lateinamerikanische Land mehr als 2,85 Millionen Fälle, die Zahl der Todesopfer steigt offiziellen Angaben zufolge auf 97.256. Brasilien ist nach den USA das am stärksten betroffene Land weltweit.

US-Experte Fauci: Impfstoff bis Ende 2021

Der Seuchenexperte der US-Regierung geht von der Zulassung eines sicheren und effektiven Corona-Impfstoffes gegen Ende des laufenden Jahres aus. Das kündigte Anthony Fauci am Mittwoch in einem Reuters-Interview in Washington an. Er hoffe, die Pandemie werde Ende 2021 unter Kontrolle sein. Der Immunologe geht davon aus, dass Pharma-Firmen im kommenden Frühjahr Millionen von Impfeinheiten herstellen werden. Die Produktion werde hochgefahren, so dass am Ende des kommenden Jahres eine Milliarde Einheiten produziert sein würden.

Er warnte, werde das Tragen eine Mund- und Nasenschutzes zu einer politischen Frage gemacht, sei dies schädlich für den Kampf gegen das Coronavirus. Fauci versicherte, es gebe keinen politischen Druck die Entwicklung eines Impfstoffs kurz vor dem 3. November bekannt zu gegeben. Dann wird in den USA ein neuer Präsident gewählt. Die Beliebtheitswerte von Amtsinhaber Trump haben unter der Coronakrise gelitten. Die USA sind das Land mit weltweit den meisten Infizierten. Ein Impfstoff könnte die Wiederwahlchancen Trumps erhöhen.

Frankreichs: Zwei-Monats-Hoch bei Neuinfektionen

In Frankreich erreicht die Pandemie mit 1.695 Neuinfektionen ein Zwei-Monats-Hoch. Damit haben sich insgesamt 194.029 Menschen angesteckt. Die Zahl der tödlichen Erkrankung steigt von 30.296 auf 30.305.

USA: Knapp 50.000 Neu-Infektionen

Die US-Seuchenbehörden CDC melden 49.988 Neuinfektionen. Damit haben sich 4.748.806 Amerikaner an dem Virus angesteckt. Den Angaben nach starben zwischen Dienstag und Mittwoch 1.107 Menschen an Covid-19. Insgesamt sind 156.311 Patienten dem Virus erlegen.

Weitere 17 Infizierte auf Gemüsehof in Mamming

Auf dem von einem Corona-Ausbruch betroffenen Gemüsehof im niederbayerischen Mamming sind 17 weitere Saisonarbeiter positiv getestet worden. Wie das Landratsamt Dingolfing-Landau am Mittwochabend berichtete, waren 231 Männer und Frauen, die bislang als gesund galten, ein drittes Mal untersucht worden. „17 von ihnen tragen nachweislich das Covid-19-Virus in sich, 214 wurden auch ein drittes Mal negativ getestet“, teilte die Behörde mit. Die Neuinfizierten seien nun von den Gesunden getrennt worden.

Zuvor waren auf dem Gemüsehof bereits rund 230 Erntehelfer positiv getestet worden, als erkrankt gelten derzeit noch 80 Arbeiter. Die anderen sind genesen und durften die Quarantäne verlassen.

Weiteres Kreuzfahrtschiff in Norwegen gestoppt – Quarantäne

Nach dem Coronavirus-Ausbruch auf dem Kreuzfahrtschiff „Roald Amundsen“ sind die Besatzungsmitglieder und Passagiere eines weiteren Schiffs in Norwegen in Quarantäne genommen worden. Grund dafür sei, dass ein Passagier einer vorherigen Kreuzfahrt auf der „SeaDream 1“ nach der Heimkehr nach Dänemark positiv auf das Virus getestet worden sei, teilte das norwegische Gesundheitsinstitut FHI am späten Dienstagabend mit.

Das Schiff brach seine aktuelle Fahrt deshalb ab und ging in der Nacht zum Mittwoch im Hafen der Stadt Bodø vor Anker, wie die norwegische Zeitung „Aftenposten“ berichtete. Die Passagiere seien gebeten worden, in ihren Kabinen zu bleiben. Zunächst sollten nun die 85 Besatzungsmitglieder an Bord auf Corona getestet werden.

Polen will Schulen trotz Infektionsanstieg wieder öffnen

Trotz des jüngsten Anstieg der Corona-Fälle will Polen die Schulen am 1. September wieder komplett öffnen. Es würden strenge Hygieneregeln vorgeschrieben, kündigt Bildungsminister Dariusz Piontkowski an. Zudem würden Kriterien festgelegt, nach denen Schulen im Falle eines Corona-Ausbruchs auf Online-Unterricht umsteigen könnten.

Corona-Maßnahmen im schottischen Aberdeen werden wieder verschärft

In der schottischen Stadt Aberdeen sind am Mittwoch die Maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie wieder verschärft worden. Restaurants und Pubs in der Stadt müssten vom frühen Abend an ihr Türen wieder schließen, kündigte die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon während einer Pressekonferenz an.

Grund für die Maßnahme ist ein starker Anstieg von Fällen in der Stadt im Zusammenhang mit Gaststätten. Mit dem Ausbruch werden 54 Infektionen in Verbindung gebracht. „Diese hohe Zahl an Fällen erhöht unsere Sorge, dass wir es mit einem beträchtlichen Ausbruch in Aberdeen zu tun haben“, sagte die Politikerin von der Schottischen Nationalpartei SNP.

Auch die Bewegungsfreiheit in Aberdeen soll wieder eingeschränkt werden. Maximal fünf Meilen weit (etwa acht Kilometer) dürfen sich die Menschen von Mittwoch an um ihren Wohnort in ihrer Freizeit bewegen. Von Reisen in die Stadt im Nordosten Schottlands wird ebenfalls abgeraten. Die Maßnahmen sollen in einer Woche überprüft und gegebenenfalls verlängert werden, so die Regierungschefin.

Schwerin: Corona-Fall im Bildungsministerium – Quarantäne

Das Bildungsministerium von Mecklenburg-Vorpommern ist von einer Corona-Infektion betroffen. Ausgerechnet zum Schulstart müssen sich nun mehrere Mitarbeiter der Schulabteilung in eine häusliche Quarantäne begeben. Das berichtet der NDR. 

Eine Mitarbeiterin sei mit Krankheitssymptomen zu Arbeit gegangen. Ein späterer Corona-Test war positiv gewesen, weshalb ihre Kontaktpersonen sich nun in Quarantäne begeben müssen. Auch die Landesschulrätin wurde ins Homeoffice geschickt. 

Das Ministerium selbst informierte nach Angaben des NDR zunächst nur andere Ministerien über den Ausbruch. 

Hamburger Senator muss Corona-Bußgeld zahlen

Anfang Juni sorgte Andy Grote für Schlagzeilen. Der Hamburger Innensenator (SPD) hatte gegen die Corona-Regeln verstoßen. Mit einem Stehempfang wollte er seine Wiederwahl feiern. Das war jedoch zu dem Zeitpunkt eine „verbotene private Zusammenkunft“. Nun muss er 1.000 Euro Strafe zahlen, teilte die Innenbehörde Hamburgs mit.

„Ich akzeptiere das Ergebnis ohne Einschränkungen. Das Treffen war in jedem Fall ein schwerer Fehler, der mir aufrichtig leid tut“, erklärte Grote selbst.

NRW plant 150-Euro-Bußgeld für Maskenmuffel

NRW plant ein Sofort-Bußgeld von 150 Euro bei Verstoß gegen Maskenpflicht in Bussen und Bahnen. Das kündigt Landes-Verkehrsminister Hendrik Wüst in der „Rheinischen Post“ an. „Wer ohne Mund-Nasen-Schutz erwischt wird, muss an der nächsten Haltestelle raus und zahlen.“ Bisher werden Bußgelder nur erhoben, wenn Fahrgäste sich trotz Aufforderung weigerten, die Maske aufzusetzen. „Keine lange Diskussion mehr mit Masken-Muffeln“, erklärt Wüst.

Hersteller: Gute Ergebnisse nach ersten Tests von Impfstoff

Ein experimenteller Coronavirus-Impfstoff der US-Biotech-Firma Novavax hat nach Angaben des Herstellers bei ersten Tests ermutigende Ergebnisse gezeigt. In der ersten Phase der klinischen Tests hätten alle Probanden Antikörper gegen den Erreger Sars-CoV-2 entwickelt, erklärte das Unternehmen am Dienstag (Ortszeit). Bei den 131 Teilnehmern im Alter von 18 bis 59 Jahren habe es keine schweren Nebenwirkungen gegeben, hieß es weiter. Die Ergebnisse der in Australien durchgeführten Tests wurden jedoch noch nicht von unabhängigen Forschern geprüft und veröffentlicht.

Die ersten klinischen Tests mit wenigen Freiwilligen prüfen vor allem die Verträglichkeit eines Impfstoffs, dessen Wirksamkeit muss anschließend in wesentlich größeren Studien geprüft werden. Bislang ist noch nicht klar, ob und wie lange die Antikörper die Probanden tatsächlich vor einer Infektion mit dem Coronavirus schützen können.

Novavax hat von der US-Regierung für die Impfstoffentwicklung Anfang Juli 1,6 Milliarden US-Dollar zugesprochen bekommen. Damit soll die Durchführung eines großen klinischen Tests mit bis zu 30.000 Teilnehmern und die Produktion von 100 Millionen Dosen des Impfstoffs NVX-CoV2373 finanziert werden. Die Firma hofft, diesen großen klinischen Test im Herbst zu starten. Weltweit gibt es zahlreiche Impfstoff-Kandidaten.

Australischer Bundesstaat Queensland schottet sich ab

Das australische Queensland macht die Grenzen für Reisende aus weiteren Bundesstaaten dicht. „Wir haben gesehen, dass es Victoria nicht bessergeht und wir werden nicht darauf warten, dass sich New South Wales verschlechtert. Wir müssen handeln“, sagt Annastacia Palaszczuk, Premierministerin von Queensland, auf einer Pressekonferenz in Brisbane. Ab Samstag sei die Einreise aus New South Wales und der Region um die Hauptstadt Canberra (ACT) untersagt. Die Grenze für Reisende aus Victoria ist bereits geschlossen. Victoria mit der Hauptstadt Melbourne verzeichnet fast zwei Drittel der australischen Coronavirus-Fälle. Medienberichte gehen von mehr als 700 Neuinfektionen in Victoria in den vergangenen 24 Stunden aus.

Weiterer Minister in Brasilien infiziert

In Brasilien ist ein weiteres Regierungsmitglied mit dem Virus infiziert. Generalsekretär Jorge Oliveira arbeite seit seiner Diagnose von zu Hause aus, teilt sein Büro mit. Acht der 23 Kabinettsminister um Präsident Jair Bolsonaro sind bislang positiv auf Covid-19 getestet.

New Yorker Gesundheits-Kommissarin kündigt aus Corona-Protest

Die New Yorker Gesundheits-Kommissarin Oxiris Barbot gibt aus Protest gegen Bürgermeister Bill de Blasios Corona-Politik ihren Posten auf. Sie habe „tiefe Enttäuschung“ darüber gespürt, wie dieser den Ausbruch und die aktuellen Maßnahmen zur Eindämmung steuert, schrieb Barbot in einer E-Mail, aus der am Dienstag die „New York Times“ zitierte. „Während der kritischsten öffentlichen Gesundheitskrise unseres Lebens ist das unvergleichliche Expertenwissen zu Krankheiten unseres Gesundheitsamtes nicht in dem Grad genutzt worden, wie es möglich gewesen wäre“, heißt es darin. Barbots Kündigung kommt, während seit Wochen diskutiert wird, wie nach den Sommerferien ein sicherer Schulbetrieb gelingen könnte.

Corona-Impfstoff: WHO ermahnt Russland

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Russland aufgefordert, sich bei der Herstellung eines Corona-Impfstoffes an die festgelegten Richtlinien für die Produktion sicherer und wirksamer Medikamente zu halten. „Jeder Impfstoff sollte natürlich alle verschiedenen Versuche und Tests durchlaufen, bevor er für die Markteinführung zugelassen wird“, sagte der WHO-Sprecher Christian Lindmeier am Dienstag in Genf. Moskau hatte am Vortag angekündigt, bereits ab September die Massenproduktion eines Impfstoffes zu starten.

Es bestehe ein Unterschied darin, ob tatsächlich ein funktionierender Impfstoff gefunden wurde, der durch alle vorgeschriebenen Testphasen gelaufen ist, oder ob nur die Vermutung da sei, einen solchen Impfstoff gefunden zu haben, sagte Lindmeier mit Verweis auf Russland.

Russland treibt nach eigenen Angaben die Entwicklung mehrerer Impfstoff-Prototypen voran. Russische Beamte erklärten zuletzt, dass einer der Stoffe bereits ein fortgeschrittenes Entwicklungsstadium erreicht habe und kurz vor der staatlichen Marktzulassung stehe. Ziel ist es laut des russischen Industrieministers Denis Manturow bereits im kommenden Jahr „mehrere Millionen“ Dosen pro Monat zur Verfügung zu stellen.

Brasilien: Über 50.000 Neuinfektionen binnen 24 Stunden

Brasilien meldet nach Angaben des Gesundheitsministeriums 51.603 bestätigte Coronavirus-Infektionen sowie weitere 1.154 Todesfälle in den vergangenen 24 Stunden. Seit Beginn der Pandemie registriert das lateinamerikanische Land mehr als 2,8 Millionen Fälle, die Zahl der Todesopfer steigt offiziellen Angaben zufolge auf 95.819. Brasilien ist nach den USA das am stärksten betroffene Land weltweit.

Experten warnen vor unkontrolliertem Anstieg der Corona-Fallzahlen in Frankreich

In Frankreich haben Experten vor einem erneuten unkontrollierten Anstieg der Corona-Fallzahlen gewarnt. Die Lage könne „jederzeit kippen“, erklärte der Wissenschaftsrat, ein Beratergremium der französischen Regierung, in einer am Dienstag veröffentlichten Stellungnahme. Die Situation sei zwar derzeit „unter Kontrolle, aber fragil“. Präsident Emmanuel Macron rief die Bevölkerung zur Einhaltung der Corona-Regeln auf. Toulouse und Paris kündigten eine Verschärfung der Maskenpflicht an.

In seiner Stellungnahme an die Regierung unterstrich das Expertengremium die Bedeutung von Abstands- und Hygieneregeln. „Die Bürger haben die kurzfristige Entwicklung der Epidemie zu großen Teilen selbst in der Hand“, erklärten sie. Langfristig sei eine zweite Welle im Herbst oder Winter „sehr wahrscheinlich“. Um dies zu verhindern, empfahl der Rat den Behörden, insbesondere für die Großstädte Präventionspläne zu erstellen und die Corona-Tests zu beschleunigen.

Bundesregierung hebt Reisewarnung für Türkei teilweise auf

Bei allen vier Provinzen handelt es sich um Urlaubsregionen an der Westküste. Bisher zählte die Türkei zu den etwa 160 Ländern außerhalb der Europäischen Union und des Schengen-Raums, für die die Reisewarnung eigentlich bis zum 31. August galt. Mit dem jetzigen Schritt macht die Bundesregierung erstmals eine Ausnahme.

Das Auswärtige Amt betonte, dass sie die Reisewarnung „unter der Voraussetzung der strikten Einhaltung des von der türkischen Regierung verfügten umfassenden Tourismus- und Hygienekonzepts“ aufgehoben habe. „Dieses beinhaltet unter anderem eine verpflichtende PCR-Testung für alle Reisenden in der Türkei innerhalb von 48 Stunden vor Rückreise nach Deutschland.“

Frankreich sorgt sich vor „zweiter Welle“

In Frankreich wächst die Sorge vor einer zweiten Welle der Corona-Pandemie. Der wissenschaftliche Rat von Experten, der die Regierung berät, bezeichnet es nun als „sehr wahrscheinlich“, dass es im Herbst oder Winter eine zweite Epidemie-Welle geben könnte. Staatschef Emmanuel Macron appellierte am Dienstag im südfranzösischen Toulon an seine Landsleute, die geltenden Vorsichtsmaßnahmen einzuhalten.

Frankreich gehört zu den Ländern in Europa, die besonders stark getroffen sind. Mehr als 30.000 Menschen starben. Bei einem Besuch in der Hafenstadt Toulon kündigte Macron an, dass professionelle Helferinnen und Helfer, die alte und behinderte Menschen zu Hause betreuen, bis zum Jahresende Prämien bekommen. Dafür sollen 160 Millionen Euro fließen. Macron verbringt in der nahegelegenen Residenz Fort de Brégançon seinen Sommerurlaub.

Nach Einschätzung des wissenschaftlichen Rats ist die Lage unter Kontrolle, aber unsicher. Das Virus sei im Sommer wieder stärker im Umlauf. „Die Zukunft der Epidemie ist größtenteils in den Händen der Bürger“, urteilten die Experten. Es müsse deshalb weiter Aufklärungskampagnen geben, heißt es in einem neuen Bericht an die Regierung von Ende Juli, der nun öffentlich gemacht wurde.

Wieder neuer Höchstwert an Corona-Neuinfektionen in Polen

Der verstärkte Anstieg bei den Infektionszahlen in Polen hält an. Die Zahl der nachgewiesenen Ansteckungen wuchs binnen 24 Stunden um 680 und erreichte damit einen neuen Höchstwert, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Insgesamt sind bisher 48.149 Infektionsfälle mit dem neuartigen Coronavirus bestätigt. Die Zahl der Todesfälle erhöhte sich um sechs auf 1.738.

Die Regierung führt den Anstieg bei den Infektionen auf Virusausbrüche unter Bergarbeitern und auf wieder vermehrte Kontakte in der Bevölkerung zurück. Sie denkt nun über neue Regelungen wie obligatorische Tests für Reiserückkehrer und eine Quarantäne für Einreisende aus bestimmten Ländern nach.

Auf diese Stadion-Regeln haben sich die Vereine geeinigt 

Ob in der kommenden Saison wieder Spiele mit Zuschauern möglich sein werden, ist nach der DFL-Versammlung noch offen. Doch verschiedene Maßnahmen für die Rückkehr der Fans stehen fest. Mehr dazu lesen Sie hier.

Sachsen kaufte Schutzausrüstung für 126,5 Millionen Euro

Sachsen hat in der Corona-Krise bisher Schutzausrüstung und -material für 126,5 Millionen Euro gekauft – vornehmlich in China. Das geht aus einer Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion im Landtag heraus. Das Geld stamme aus dem Corona-Bewältigungsfonds Sachsen. Die Task Force Beschaffung habe in der Zeit vom 21. März bis zum 15. Juni täglich etwa 40 bis 50 Angebote erhalten. „Nur etwa jedes zwanzigste Angebot stellte sich als seriös heraus“, hieß es.

Nach Angaben der Regierung ist vor allem die aus China gelieferte Schutzausrüstung nicht nach den einschlägigen Normen geprüft und hergestellt worden. Sie sei ursprünglich auch nicht für den deutschen Markt bestimmt gewesen. Allerdings sei eine erste Sichtprüfung bereits in China durch den TÜV Nord erfolgt, nach Anlieferung in Sachsen eine weitere durch die Landesdirektion und das Gesundheitsministerium. Die KN95-Atemschutzmasken habe man zusätzlich durch zertifizierte Labore prüfen lassen.

Das sind Europas Corona-Hotspots

Weltweit bestimmen Länder wie Brasilien oder die USA die Corona-Schlagzeilen, doch auch in der EU gibt es Hotspots. Aktuelle Daten zeigen in der Animation oben zudem, dass sich zahlreiche Deutsche im Ausland anstecken. Mehr dazu lesen Sie hier.

Ausbruch bei Konservenhersteller: 166 Infizierte  

Die Zahl der mit dem Coronavirus Infizierten in einem Betrieb im niederbayerischen Mamming ist nach einer zweiten Testung deutlich gestiegen. Von 600 Mitarbeitern seien 166 positiv auf Covid-19 getestet worden, berichtet die Passauer Neue Presse unter Berufung auf das Landratsamt Dingolfing-Landau. Die betroffene Konservenfabrik sei vorübergehend stillgelegt worden, alle Saisonarbeitskräfte und auch fest angestellten Mitarbeiter befänden sich in Quarantäne. Auch für die 130 Mitarbeiter zweier weiterer Standorte sei Isolation angeordnet worden.

Am Wochenende war zunächst von 43 infizierten Beschäftigten bei dem Betrieb in Mamming die Rede. Die Fabrik liegt in der Nähe eines Gemüsehofes, wo zuvor bereits rund 230 Erntehelfer positiv getestet wurden. Die Behörden gehen daher davon aus, dass es zu einer Übertragung von Mitarbeitern des Agrarbetriebes zu Beschäftigten der Konservenfabrik gekommen ist.

Härtere Strafen für Verstöße bei Demos?

Nach einer Demonstration in Berlin, bei der zahlreiche Menschen die Hygieneregeln missachtet haben, ist eine Diskussion entbrannt. Die meisten Deutschen sind in diesem Fall für Strafen, zeigt eine aktuelle Umfrage. Mehr dazu lesen Sie hier.

Italien hatte wohl viel mehr Infizierte

In den vergangenen Monaten könnten in Italien einer Studie zufolge sechs Mal mehr Menschen mit dem Coronavirus infiziert gewesen sein als registriert worden waren. Das Gesundheitsministerium und das Statistikamt Istat veröffentlichten am Montag eine Auswertung, nach der knapp 1,5 Millionen Menschen im Land Antikörper gegen das Virus entwickelt haben, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete. Das entspreche rund 2,5 Prozent der Bevölkerung. In Italien leben rund 60 Millionen Menschen.

Das Ergebnis der Studie basiert auf Tests bei 64.660 repräsentativ ausgewählten Menschen vom 15. Mai bis 15. Juli – die Ergebnisse seien bis 27. Juli eingegangen. Laut den Daten der US-Universität Johns Hopkins haben sich in Italien bislang gut 248.000 Menschen mit dem Virus infiziert, mehr als 35.000 Infizierte starben. Die Zahl der wöchentlich registrierten Neuinfizierten ist in Italien seit März jedoch drastisch gesunken.

Der Studie zufolge gibt es große regionale Unterschiede mit Blick auf die Antikörper, wie Ansa weiter berichtete. In der Lombardei wurden bei 7,5 Prozent der Menschen Antikörper festgestellt, in Süditalien bei weniger als einem Prozent.

Ärztebund: Zweite Welle ist schon da 

Nach Einschätzung des Ärzteverbandes Marburger Bund hat die zweite Corona-Welle Deutschland bereits erfasst. „Wir befinden uns ja schon in einer zweiten, flachen Anstiegswelle“, sagt die Vorsitzende des Marburger Bundes, Susanne Johna, der Zeitung „Augsburger Allgemeinen“. 

Sie sei aber nicht vergleichbar mit den Zahlen von März und April. Dennoch steige die Zahl der Neuinfektionen. „Damit ist die Gefahr, dass wir die Erfolge, die wir bislang in Deutschland erzielt haben, in einer Kombination aus Verdrängung und Normalitätssehnsucht wieder verspielen“, warnte Johna.

Sie mahnte eindringlich, sich weiter an die Regeln zu halten. „Wir alle haben eine Sehnsucht nach Normalität. Aber wir sind eben in einem Zustand, der nicht normal ist“, sagt sie. So lange es keine Arzneimittel zur Behandlung von Covid-19 gebe, müsse die Verbreitung des Virus eingedämmt werden. „Das geht nur über die AHA-Formel – Abstand, Hygiene, Alltagsmaske – und lokale Quarantäne“, betont die Vorsitzende.

Zwölf Corona-Testzentren in Niedersachsen öffnen wieder

Zwölf der erst kürzlich geschlossenen regionalen Corona-Testzentren in Niedersachsen nehmen in dieser Woche ihren Betrieb wieder auf, teilte ein Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN) am Dienstag mit. Grund: die Möglichkeit für Reiserückkehrer, sich kostenlos auf das Coronavirus testen zu lassen. Als erstes Abstrichzentrum ging demnach Empelde in der Region Hannover am Montag an den Start. Die Teststationen sollen die Hausärzte entlasten, so der Sprecher.

Weitere Stationen sollen in Stade, Lüneburg, Braunschweig, Göttingen, Osnabrück, Georgsheil bei Aurich, Oldenburg, Wilhelmshaven, Zeven, Rotenburg (Wümme) und Hildesheim öffnen. Reiserückkehrer, die sich freiwillig testen lassen wollen, müssten sich innerhalb von 72 Stunden beim Hausarzt melden. Dieser könne den Test selbst vornehmen oder den Rückkehrer in einem der Testzentren anmelden.

Australien: Corona-Verstöße werden richtig teuer

Der australische Bundesstaat Victoria hat nach zahlreichen Verstößen gegen Quarantäne-Bestimmungen für Corona-Infizierte die Bußgelder drastisch erhöht. Infizierte, die zum zweiten Mal gegen die Quarantäne-Regeln verstoßen, müssen künftig mit Strafen von 5.000 australischen Dollar (rund 3000 Euro) rechnen – bisher waren es 1.652 australische Dollar, erklärte der Regierungschef des Bundesstaates, Daniel Andrews. Die einzige Ausnahme seien medizinische Notfälle. Bei schweren Verstößen müssten sich die Betroffenen sogar vor Gericht verantworten. In diesem Fall drohten Strafen von bis zu 20.000 australischen Dollar.

Es sei „absolut inakzeptabel“, dass bei Überprüfungen rund 800 Infizierte – und damit jeder Vierte – nicht zu Hause angetroffen wurde, sagte Andrews. In Victoria haben die Behörden in den vergangenen Wochen wieder deutlich mehr Neuinfektionen registriert.

Studie: Wohl deutlich mehr Menschen in Italien mit Corona infiziert

Das Coronavirus könnte in Italien einer Studie zufolge sechs Mal stärker verbreitet sein als bekannt. Das Gesundheitsministerium und das Statistikamt Istat veröffentlichten am Montag eine Auswertung, nach der knapp 1,5 Millionen Menschen im Land Antikörper gegen das Virus entwickelt haben, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete. Das entspreche rund 2,5 Prozent der Bevölkerung. In Italien leben rund 60 Millionen Menschen.

Das Ergebnis der Studie basiert auf Tests bei 64.660 repräsentativ ausgewählten Menschen vom 15. Mai bis 15. Juli – die Ergebnisse seien bis 27. Juli eingegangen. Laut den Daten der US-Universität Johns Hopkins haben sich in Italien bislang gut 248.000 Menschen mit dem Virus infiziert, mehr als 35.000 Infizierte starben.

Der Studie zufolge gibt es jedoch große regionale Unterschiede, wie Ansa weiter berichtete. In der Lombardei wurde bei 7,5 Prozent der Menschen Antikörper festgestellt, in Süditalien bei weniger als einem Prozent.

Stabschef Bolsonaros mit Coronavirus infiziert

Der Stabschef des brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro, Armeegeneral Walter Souza Braga Netto, ist positiv auf das Coronavirus gestestet. Ihm gehe es gut und er habe keine Symptome, teilt das Pressebüro mit. Er werde bis zu einem negativen Testergebnis in Isolation bleiben und seine Aufgaben weiterhin ausüben. Vergangene Woche gaben Bolsonaros Frau und ein weiterer Minister eine Coronavirus-Infektion bekannt. Neben Bolsonaro haben sich weitere sieben Minister in Brasilien mit dem Virus infiziert.

Mehr als fünf Millionen Corona-Fälle in Südamerika und der Karibik

Die Zahl der Corona-Infektionen in Südamerika und der Karibik ist in der Nacht zum Dienstag auf über fünf Millionen gestiegen. Dies geht aus einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP hervor, die sich auf offizielle Angaben von Regierungen und Behörden stützt. Demnach starben in der Region mehr als 202.000 Menschen an der durch das neuartige Virus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19.

Am schlimmsten betroffen in Südamerika und der Karibik bleibt weiter Brasilien. In dem Land mit seinen 210 Millionen Einwohnern steckten sich 2,75 Millionen Menschen mit dem Virus an, mehr als 94.000 von ihnen starben. Das ist weltweit die zweithöchste Opferzahl nach den USA mit mehr als 154.000 Todesfällen.

Die AFP-Zählung beruht auf offiziellen Angaben. Die offiziellen Daten stellen vermutlich allerdings nur einen Bruchteil der tatsächlichen Infektionszahlen dar, da in vielen Ländern wenig getestet wird.

Zweiter Tag in Folge Rückgang der Neuinfektionen in den USA

In den USA ist die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus den zweiten Tag in Folge zurückgegangen. Innerhalb von 24 Stunden seien 46.321 neue Ansteckungen registriert worden, teilte am Montagabend die Johns-Hopkins-Universität mit. Zugleich habe es 532 weitere Todesfälle gegeben.

In der vergangenen Woche waren an fünf Tagen hintereinander mehr als 60.000 neue Fälle registriert worden. Am Sonntag sank die Zahl dann auf 47.508, nun ging sie nochmals leicht zurück. Insgesamt wurden in den USA mehr als 4,7 Millionen Ansteckungen mit dem neuartigen Coronavirus registriert, mehr als 155.000 Menschen starben. Dies sind weltweit mit Abstand die meisten Opfer.

Donald Trump: Der US-Präsident hetzte gegen die Corona-Koordinatorin. (Quelle: imago images/ ZUMA Wire)Donald Trump: Der US-Präsident hetzte gegen die Corona-Koordinatorin. (Quelle: ZUMA Wire/imago images)

Corona-Warn-App kommt in fünf weiteren Sprachen

Die deutsche Corona-Warn-App soll in Kürze in weiteren fünf Sprachen zur Verfügung stehen. „Die Versionen Arabisch, Polnisch, Bulgarisch, Rumänisch und Russisch sind derzeit in der Entwicklung“, sagte Digital-Staatsministerin Dorothee Bär (CSU) der „Rheinischen Post“ (Dienstag). Bisher gibt es die am 16. Juni in Deutschland gestartete App in Deutsch, Englisch und Türkisch. Die App soll helfen, die weitere Verbreitung des Virus zu unterbinden.

Deutschland habe mit bisher mehr als 16,4 Millionen Nutzern mehr Downloads als ganz Europa mit seinen verschiedenen Apps zusammen, sagte Bär. Die Corona-Warn-App sei inzwischen in den App-Stores aller EU-Länder sowie der Türkei, der Schweiz und von Norwegen und Großbritannien freigegeben.

Australien: Bis zu 3.000 Euro Geldstrafe für Verstoß gegen Quarantänepflicht

Der australische Bundesstaat Victoria geht hart gegen Verstöße gegen Corona-Auflagen vor. Wer mit dem Virus infiziert und nicht zu Hause in Quarantäne anzutreffen sei, könne mit bis zu 3000 Euro Bußgeld belangt werden, kündigt der Premierminister von Victoria, Daniel Andrews, an. Die sofort fällige Geldstrafe sei notwendig, da fast ein Drittel der Personen, die sich in Selbstisolation begeben mussten, bei Kontrollbesuchen nicht anzutreffen waren. Victoria meldet 439 neue Coronavirus-Fälle in den vergangenen 24 Stunden.

Trump bezeichnet Corona-Koordinatorin als „jämmerlich“

US-Präsident Donald Trump hat die Koordinatorin des Coronavirus-Krisenstabs des Weißen Hauses, Deborah Birx, offen attackiert. Trump bezeichnete Birx am Montag bei Twitter als „jämmerlich“, nachdem die Virenexpertin vor einer weiteren Ausbreitung des Coronavirus gewarnt hatte. Der Präsident warf der Medizinerin vor, sie habe sich von Oppositionsführerin Nancy Pelosi zu ihren Aussagen verleiten lassen.

Die demokratische Vorsitzende des Repräsentantenhauses hatte am Wochenende Zweifel an Birx‘ Unabhängigkeit geäußert: Trump verbreite Falschinformationen über das Virus, und Birx sei vom Präsidenten ernannt worden, sagte Pelosi. „Deswegen habe ich kein Vertrauen, nein.“ Trump twitterte daraufhi, Pelosi habe „furchtbare Dinge“ über Birx gesagt, weil diese „zu positiv über den sehr guten Job war, den wir machen“. „Um Nancy zu kontern, hat Deborah auf den Köder angebissen und uns angegriffen. Jämmerlich!“

Lambrecht gegen Verbot von Corona-Demonstrationen

Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) hat sich in der Diskussion um die massenhaften Verstöße gegen Corona-Regeln bei der Berliner Großkundgebung am Wochenende gegen ein Verbot solcher Veranstaltungen ausgesprochen. „Ich finde es ganz wichtig, dass wieder Demonstrationen stattfinden können und Menschen dort ihre Meinung, auch zur aktuellen Corona-Politik der Bundesregierung, frei und öffentlich äußern können“, sagte Lambrecht am Montag dem „Spiegel“. Hier lesen Sie mehr.

Christine Lambrecht: Die Bundesjustizministerin hält Verbote gegen Corona-Proteste für falsch. (Quelle: imago images/Future Image)Christine Lambrecht: Die Bundesjustizministerin hält Verbote gegen Corona-Proteste für falsch. (Quelle: Future Image/imago images)

Trump: Impfstoff „weit vor Ende des Jahres“ 

US-Präsident Donald Trump geht von einem wirksamen Coronavirus-Impfstoff „weit vor Ende des Jahres aus“. Nähere Einzelheiten gibt er auf einer Pressekonferenz zunächst nicht bekannt. Trump drängt weiter auf eine Öffnung der Wirtschaft, da ein „dauerhafter Lockdown“ kein „gangbarer Weg vorwärts“ sei, um die Coronavirus-Pandemie zu bekämpfen. Andere Länder würden trotz weitreichender Beschränkungen ein Anstieg der Fälle verzeichnen.

Grillverbot und mehr Kontrollen in Offenbach

Nach einem starken Anstieg der Corona-Fälle in Offenbach hat die Stadt mit stärkeren Einschränkungen reagiert. Auf der Sitzung des Krisenstabes sei ein Grill- und Picknickverbot auf öffentlichen Flächen beschlossen worden, teilte die Stadt am Montag mit. Gemeinsamer Sport ist nur kontaktlos für maximal zehn Menschen oder Mitglieder eines gemeinsamen Haushaltes und mit anderthalb Metern Abstand erlaubt. Es solle mehr Kontrollen geben, um „Maskenverweigerer“ zu erreichen, sagte Gesundheitsdezernentin Sabine Groß nach der Sitzung des Krisenstabes.

Die gestiegenen Fallzahlen in Offenbach werden vor allem auf Reiserückkehrer aus Risikogebieten sowie auf ein Einzelereignis, nämlich eine Busfahrt zu einer niederländischen Käsefabrik, zurückgeführt.

Landkreis: Reiserückkehrer lassen Corona-Zahlen steigen

Urlaubsrückkehrer tragen offenbar regional zu einer Zunahme von Corona-Infektionen bei. Im Main-Kinzig-Kreis östlich von Frankfurt am Main machten die zuständigen Behörden nun auf diesen Zusammenhang aufmerksam. Man sehe leider „auch bei den Neuinfektionen mit dem Coronavirus, dass diese in den meisten Fällen auf Reiserückkehrer zurückzuführen sind“, erklärte Landrat Thorsten Stolz (SPD) nach Angaben der Fuldaer Zeitung.

So seien dem Bericht zufolge in den vergangenen beiden Wochen jeweils 40 Neuinfektionen registriert worden. Stolz erklärt: „Wir hatten in dieser Zeit in Gelnhausen ein lokal eingrenzbares Infektionsgeschehen in Flüchtlingsunterkünften. Rechnet man das heraus, verbleiben noch rund 30 neue Covid-19-Fälle, von denen die meisten auf Einreisende zurückzuführen sind, und die wiederum kamen zum größten Teil aus Risikogebieten.“ Als positiv bewertete der SPD-Politiker zugleich, dass sich viele der Rückkehrer aktiv bei den Behörden gemeldet hätten. 

Fast 80 Corona-Infektionen bei dänischem Schlachtbetrieb

Nach dem Corona-Ausbruch in einem Schlachtbetrieb in Dänemark sind mittlerweile 79 Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden. Wie der dänische Fleischverarbeiter Danish Crown am Montag mitteilte, ist die Gesamtzahl der Infektionen in dem Betrieb in Ringsted damit seit Samstag um 17 nachgewiesene Fälle angestiegen. Um das Risiko einer weiteren Corona-Verbreitung zu begrenzen, fange man nun damit an, die Körpertemperatur aller Mitarbeiter zu messen. 300 weitere Mitarbeiter sollten noch am Montag getestet werden.

Danish Crown war vor knapp einer Woche von einem ersten Corona-Fall unter den Mitarbeitern in Ringsted informiert worden. In dem dortigen Betrieb werden wöchentlich normalerweise rund 35.000 Schweine geschlachtet, was nun aber deutlich zurückgefahren wurde. Mittlerweile wurde dort auch ein mobiles Testzentrum errichtet, in dem alle Mitarbeiter in den kommenden sieben Wochen mindestens einmal wöchentlich auf Corona getestet werden sollen.

WHO: Womöglich niemals „Wundermittel“ gegen Covid-19

Trotz des weltweiten Rennens um einen Impfstoff könnte es nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation womöglich niemals ein „Wundermittel“ gegen das neuartige Coronavirus geben. WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus sagte am Montag, zwar befänden sich gegenwärtig eine Reihe von Impfstoffen in der entscheidenden dritten Phase der klinischen Entwicklung „und wir alle hoffen, eine Reihe von Impfstoffen zu haben, die Menschen vor einer Infektion schützen können. Allerdings gibt es momentan kein Wundermittel – und es könnte es nie geben“.

Ghebreyesus ermahnte alle Staaten, Maßnahmen wie das Tragen von Masken, Abstandsregeln, Händewaschen und Tests rigoros durchzusetzen. „Die Botschaft an die Menschen und Regierungen ist klar: ‚Macht alles'“, sagte er auf einer virtuellen Pressekonferenz in Genf. Masken sollten zu einem Symbol der Solidarität auf der ganzen Welt werden. Der Weg zurück zur Normalität werde lang.

NRW führt Maskenpflicht auch im Unterricht ein

NRW führt an allen weiterführenden und berufsbildendenden Schulen eine Maskenpflicht inklusive Unterricht ein. An Grundschulen soll die Maskenpflicht nicht gelten, wenn die Schüler auf ihren festen Plätzen im Unterricht sitzen. Das kündigte das Schulministerium am Montag in Düsseldorf an.

Mehr als 18 Millionen Infizierte weltweit – so ist die Lage bei Ihnen

Noch immer infizieren sich weltweit mehr Menschen mit dem Coronavirus: Inzwischen sind es mehr als 18 Millionen, die sich mit dem Erreger angesteckt haben. Auch in Deutschland steigen die Fallzahlen weiter – wenn auch weniger stark als im Frühling. Der Überblick.

 

Nizza macht Schutzmasken auch im Freien zur Pflicht

Im südfranzösischen Nizza müssen Schutzmasken künftig auch an vielen Orten im Freien getragen werden, um eine Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Dazu zählen auch Abschnitte der bei Touristen beliebten Strandmeile Promenade des Anglais, wie Bürgermeister Christian Estrosi mitteilte. Nizza zieht damit mit mehreren anderen großen französischen Städten gleich, die ebenfalls eine Maskenpflicht an vielen Orten unter freiem Himmel angeordnet haben.

Hurtigruten stellt Expeditionskreuzfahrten nach Corona-Ausbruch ein

Nach dem Coronavirus-Ausbruch auf ihrem Kreuzfahrtschiff „Roald Amundsen“ bietet die norwegische Reederei Hurtigruten vorerst keine Reisen mit ihren drei Expeditionsschiffen mehr an. Sowohl in Norwegen als auch außerhalb norwegischer Gewässer werden bis auf Weiteres alle Kreuzfahrten mit der „Roald Amundsen“ sowie den Schiffen „Fridtjof Nansen“ und „Spitsbergen“ gestoppt, wie Hurtigruten am Montag mitteilte. Die Postschiff-Route entlang der norwegischen Küste wird demnach aber fortgesetzt. Zuvor waren 36 Besatzungsmitglieder sowie mittlerweile auch mehrere Passagiere des Schiffes positiv auf das Coronavirus getestet worden.

In einer ersten Fassung dieser Meldung hieß es, dass Hurtigruten bis auf weiteres alle Fahrten eingestellt hat. Entsprechendes hatte die Nachrichtenagentur Reuters vermeldet. Wir haben den Text deshalb angepasst. Sollte es zu Missverständnissen gekommen sein, bedauern wir das. 

Nach Hochzeitsfeier in Kleve: 61 Gäste positiv getestet

Nach einer Hochzeitsfeier, nach der zahlreiche Gäste positiv auf das Coronavirus gestestet wurden, werden die Tests im Kreis Kleve in dieser Woche fortgesetzt. „Bei 50 Gästen fielen die ersten Tests negativ aus. Sie werden in den nächsten Tagen noch einmal getestet, um sicherzugehen“, sagte eine Sprecherin am Montag. Insgesamt waren seit Mitte der vergangenen Woche 111 Hochzeitsgäste getestet worden. Bei 61 von ihnen war der Test positiv, das letzte Ergebnis lag demnach am Sonntag vor.

Die Feier hatte im benachbarten Kreis Wesel stattgefunden. Bis auf wenige Ausnahmen seien allerdings alle Gäste in Geldern im Kreis Kleve beheimatet, sagte die Sprecherin. Als sich ein Gast nach dem Fest als Corona-Fall meldete, wurden 111 Gäste aus Geldern getestet und unter Quarantäne gestellt.

Nach Corona-Fall: Kreuzfahrt in der Südsee abgebrochen

Das Kreuzfahrtschiff Paul Gauguin hat nach einem positiven Fall an Bord seine erste Fahrt nach dem Lockdown abgebrochen. Der Luxus-Liner war laut dem Portal „Cruisetricks.de“ am Mittwoch in Papeete auf Tahiti (Französisch-Polynesien) gestartet. Schon kurze Zeit später sei bei einem Passagier aus den USA das Coronavirus diagnostiziert und die Kreuzfahrt auf Anordnung der Behörden abgebrochen worden.

Die Paul Gauguin kehrte demnach nach Papeete zurück, wo alle 138 Passagiere und 192 Besatzungsmitglieder getestet worden seien. Die Ergebnisse stünden noch aus. Der US-Bürger sei in Quarantäne gekommen, Crew und Passagiere befänden sich an Bord des Schiffes in Isolation. Die Behörden reagierten dem Bericht zufolge auch deshalb so drastisch, weil auf Französisch-Polynesien bereits seit drei Monaten kein neuer Covid-19-Fall mehr registriert wurde.

In der vergangenen Woche war ein Ausbruch auf einem Passagierschiff in Norwegen bekannt geworden. Nachdem am Freitag zunächst vier Infektionen unter den 158 Besatzungsmitgliedern der Roald Amundsen registriert wurden, brachten Nachtests weitere über 30 positive Fälle zu Tage. Die 178 Passagiere durften von Bord gehen, da zu dem Zeitpunkt keine Ansteckung bekannt war.

Nicht-lebensnotwendige Geschäfte in Melbourne müssen schließen

Wegen stark steigender Corona-Infektionsfälle hat der Regierungschef des australischen Bundesstaates Victoria, Daniel Andrews, die Schließung aller nicht-lebensnotwendigen Geschäfte ab der Nacht zum Donnerstag angeordnet. Andrews gab zugleich Einschränkungen für weitere Sektoren bekannt: So müssen etwa die Fleischproduktions- und die Bauindustrie ihren Betrieb ab Freitag herunterfahren. Australien hatte die Corona-Pandemie zunächst gut unter Kontrolle bekommen, erlebt derzeit aber eine zweite Ansteckungswelle. Am Montag wurden im Bundesstaat Victoria 429 Neuinfektionen binnen 24 Stunden registriert, 13 Menschen starben. Am schwersten betroffen ist die Millionenmetropole Melbourne.

Vor dem Kollaps: Neuer Lockdown in Manila

Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte hat wegen der rasant gestiegenen Corona-Zahlen erneute strikte Ausgangsbeschränkungen für die Hauptstadt Manila verfügt, die am Dienstag in Kraft treten. Die 12,8 Millionen Einwohner der Metropolregion Metro Manila dürfen ihre Wohnungen dann nur noch in Ausnahmefällen verlassen, der öffentliche Verkehr wird ausgesetzt, Zusammenkünfte werden auf maximal fünf Personen begrenzt. Die Maßnahmen sollen für mindestens zwei Wochen gelten.

Zahlreiche Mitarbeiter des Gesundheitswesens hatten am Wochenende in einem offenen Brief an Duterte vor einem Kollaps des gesamten Systems gewarnt. Die Ärzte und Pfleger erklärten, sie stünden davor, den Kampf gegen Covid-19 zu verlieren. Das Gesundheitsministerium hatte am Wochenende eine Rekordzahl von 5.032 Neuinfektionen gemeldet.

Maskenpflicht: Polen kündigt Inspektionen in Geschäften an

Die polnischen Behörden wollen ab dieser Woche in Geschäften kontrollieren, ob sich Kunden und Mitarbeiter an die Maskenvorschriften halten. Das hat Gesundheitsminister Lukasz Szumowski im öffentlichen Rundfunk angekündigt.

Großbritannien: Corona-Lage um Manchester verschlechtert sich

In Großbritannien hat sich die Coronavirus-Lage im Großraum Manchester weiter verschlechtert. Die Behörden riefen am Sonntagabend einen „schwerwiegenden Vorfall“ aus, da die Zahl der Infizierten in mehreren Gegenden gestiegen war. Dies gibt den Behörden mehr Handlungsoptionen im Kampf gegen die Pandemie.

Es gebe aber keinerlei Anlass für Panik, betonten die Behörden. Auffällig seien die Anstiege in Manchester, Tameside und Oldham, berichteten die „Manchester Evening News“.

Premier Boris Johnson hatte schon zuvor in ganz England weitere Lockerungsmaßnahmen in der Corona-Krise für mindestens 14 Tage gestoppt. Im Norden – auch in Manchester und Umgebung – wurden die Maßnahmen sogar verschärft: Dort dürfen sich Mitglieder verschiedener Haushalte nicht mehr in Innenräumen und Privatgärten treffen. Auch der gemeinsame Besuch von Pubs und Restaurants ist tabu.

Gesundheitsminister Matt Hancock führt die verstärkte Ausbreitung des Virus auf das Nichteinhalten der Abstandsregeln zurück. Das Vereinigte Königreich ist in Europa am schlimmsten von der Pandemie betroffen.

Großbritannien führt Corona-Schnelltests ein 

Zur Eindämmung des Coronavirus will Großbritannien zwei neue Arten von Schnelltests einführen. Gesundheitsminister Matt Hancock sagte laut einer Mitteilung seines Ministeriums vom frühen Montagmorgen: „Millionen neuer Coronavirus-Schnelltests werden vor Ort in weniger als 90 Minuten Ergebnisse liefern und uns helfen, Übertragungsketten schnell zu unterbrechen.“ Ab der kommenden Woche würden Krankenhäusern, Pflegeheimen und Laboren rund 5,8 Millionen DNA- und 450.000 Abstrichtests zur Verfügung gestellt, hieß es weiter.

Beide Tests könnten Covid-19 und andere vor allem im Winter wütende Viren wie Grippeviren nachweisen, hieß es weiter. Dadurch werde die Testkapazität enorm erhöht. Für die Durchführung der Tests sei kein geschultes medizinisches Fachpersonal erforderlich, was bedeute, dass sie auch in eher nicht-klinischen Umgebungen durchgeführt werden könnten. „Die Tatsache, dass mit diesen Tests sowohl Grippe als auch Covid-19 nachgewiesen werden kann, wird uns auf dem Weg in den Winter enorm helfen, so dass die Patienten den richtigen Rat befolgen können, um sich und andere zu schützen“, sagte Hancock.

Das Vereinigte Königreich ist in Europa am schlimmsten von der Pandemie betroffen. Mehr als 306.000 Fälle wurden laut Universität Johns Hopkins in Baltimore bislang registriert, mehr als 46.200 Infizierte starben.

Indien meldet mehr als 50.000 Infektionen an einem Tag

Indien meldet 52.972 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Insgesamt sind in dem Land mit der weltweit zweithöchsten Bevölkerungszahl damit bislang 1,8 Millionen Corona-Fälle bestätigt, wie Daten des Gesundheitsministeriums zeigen. Die Zahl der Toten steigt demnach um 771 auf 38.135.

Kollaps befürchtet: Philippinen verhängen neuen Lockdown für Manila

Die philippinische Hauptstadt Manila bereitet sich auf einen neuen Lockdown wegen der rasant gestiegenen Corona-Zahlen vor. Präsident Rodrigo Duterte kündigte an, dass für die 12,8 Millionen Einwohner der Metropolregion Metro Manila an diesem Dienstag wieder strikte Ausgangsbeschränkungen in Kraft treten.

Die Bürger dürfen ihre Wohnungen nur noch in Ausnahmefällen verlassen, der öffentliche Verkehr wird ausgesetzt und Zusammenkünfte werden auf maximal fünf Personen begrenzt.

Die Maßnahmen sollen für mindestens zwei Wochen gelten. Gleichzeitig will die Regierung 20 Millionen Masken an arme Menschen verteilen.

Zahlreiche Mitarbeiter des Gesundheitswesens hatten am Wochenende in einem offenen Brief an Duterte vor einem Kollaps des gesamten Systems gewarnt. Die Ärzte und Pfleger erklärten, sie stünden davor, den Kampf gegen Covid-19 zu verlieren. „Wenn die Infektionen nicht gestoppt werden, werden wir das nächste New York City sein, wo Menschen auf Krankentragen, in der Notaufnahme oder zu Hause sterben, weil die Krankenhäuser voll sind“, hieß es.

Das Gesundheitsministerium hatte am Wochenende eine Rekordzahl von 5.032 Neuinfektionen gemeldet. Die Gesamtzahl stieg damit auf mehr als 103.000. 2.059 Menschen sind in dem südostasiatischen Inselstaat mit seinen 106 Millionen Einwohnern in Verbindung mit Covid-19 gestorben.

Esken: Anti-Corona-Demo hätte früher aufgelöst werden können

SPD-Chefin Saskia Esken hat die Polizeistrategie bei den Protesten gegen die staatlichen Corona-Beschränkungen in Berlin in Frage gestellt. „Die Demonstration hätte schon früher aufgelöst werden können“, sagte Esken der ARD-„Tagesschau“. Dies sei jedoch erst bei der Kundgebung geschehen, die sich an den Demonstrationszug angeschlossen hatte. Bei der Kundgebung hätten sich noch mehr Menschen versammelt, sie hätten noch enger beieinander gestanden. „Dann war es allerspätestens Zeit, einzugreifen.“

An dem Demonstrationszug hatten sich am Samstagnachmittag nach Schätzungen der Polizei bis zu 17.000 beteiligt, rund 20.000 waren es danach bei der Kundgebung. Da bereits während der Demonstration die Hygiene-Regeln ignoriert wurden, stellte die Polizei Strafanzeige gegen den Leiter der Versammlung. Der erklärte den Demonstrationszug am Nachmittag selbst für beendet. Da auch auf der anschließenden Kundgebung viele Demonstranten weder die Abstandsregeln einhielten noch Masken trugen, löste die Polizei diese Versammlung am frühen Abend auf.

Der AfD-Co-Vorsitzende Tino Chrupalla verteidigte die Demonstranten. „Ich kann keine Fehlverhalten erkennen“, sagte er der ARD. Er habe die Demonstration verfolgt. Es sei friedlich gewesen, die Menschen seien für ihre Grund- und Bürgerrechte auf die Straße gegangen. „Und das kann man nur begrüßen.“

27 weitere Erntehelfer in Niederbayern infiziert

Nach dem massiven Corona-Ausbruch auf einem Gemüsehof im niederbayerischen Mamming in der vergangenen Woche sind in einem weiteren Betrieb in der Gemeinde 27 Corona-Infizierte ermittelt worden. Wie das Landratsamt Dingolfing-Landau mitteilte, wurden die Infizierten und deren Kontaktpersonen umgehend isoliert. „Aufgrund der räumlichen Nähe der beiden Mamminger Betriebe gab es offenbar Kontakte zwischen den Saisonarbeitskräften, die zu einer Übertragung des Virus geführt haben“, sagte Landrat Werner Bumeder. In dem neu betroffenen Betrieb arbeiten etwa 600 Menschen.

Beim massiven Ausbruch auf einem Gemüsehof in Mamming hatten sich mit Stand Freitagabend 232 Erntehelfer mit dem Coronavirus infiziert. Seit Donnerstag werden alle Saisonarbeitskräfte im Landkreis auf das Coronavirus getestet. Die Ergebnisse von 25 von 26 Betrieben sind inzwischen ausgewertet. Bei den 23 weiteren Betrieben wurden keine Infektionen festgestellt. 

Mehr Schwarzarbeit in der Pandemie-Zeit

In Deutschland wird während der Pandemie nach Berechnungen des Wirtschaftswissenschaftlers Friedrich Schneider mehr schwarz gearbeitet. In Deutschland habe sich der Anteil der Schwarzarbeit am Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr von rund neun auf elf Prozent erhöht, sagte der Ökonom von der Johannes-Kepler-Universität in Linz der „Welt am Sonntag“. Das entspreche einem Zuwachs gegenüber dem Vorjahr um 32 Milliarden Euro auf 348 Milliarden Euro. „Die Leute haben durch Kurzarbeit mehr Zeit und zum Teil kräftige Einkommenseinbußen, das treibt sie in die Schattenwirtschaft.“

Söder stellt sich gegen weitere Lockerungen

Markus Söder ist wegen der Entwicklung der Corona-Zahlen alarmiert. Er warnt vor Leichtsinn und will weiter keinen Fußball mit Zuschauern. Lesen Sie hier mehr.

Großdemo in Berlin: Wer sind die Corona-Kritiker?

Kein Abstand, keine Masken: Tausende sind am Samstag gegen die Corona-Einschränkungen in Berlin auf die Straße gegangen. Als Spinner bezeichnen sie deshalb viele. Doch sind sie das wirklich? Die Reportage lesen Sie hier.

Pflegeheim-Mitarbeiter positiv getestet – 135 Menschen in Quarantäne

135 Bewohner einer Gemeinschaftsunterkunft in Nürnberg sind unter Quarantäne gestellt worden, weil einer der Bewohner positiv auf das Coronavirus getestet worden ist. Wie die Stadt Nürnberg am Samstag mitteilte, handelt es sich bei der infizierten Person um einen Mitarbeiter eines Pflegeheims. „Sowohl die Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft als auch die des Pflegeheims werden zurzeit getestet. Ergebnisse liegen noch nicht vor“, schrieb die Stadt bei Twitter.

Die Corona-Infektion sei durch eine Routineuntersuchung in dem Nürnberger Pflegeheim aufgefallen, teilte die Stadt mit. Die infizierte Person sei in der Gemeinschaftsunterkunft isoliert worden.

Corona auf Passagierschiff – 33 Infektionen bestätigt

Nach dem Ausbruch des Coronavirus unter der Besatzung eines Passagierschiffs in Norwegen sind 29 weitere Crew-Mitglieder positiv auf das Virus getestet worden. Damit steigt die Zahl der nachgewiesenen Infektionen von vier auf 33, wie die Reederei Hurtigruten mitteilte. Die Corona-Tests von 120 weiteren der insgesamt 158 Besatzungsmitglieder der „Roald Amundsen“ seien negativ ausgefallen, fünf andere müssten nochmals getestet werden.

Das Expeditionsschiff liege weiter im nordnorwegischen Tromsø vor Anker und werde isoliert, Passagiere befänden sich keine an Bord. Planmäßig hatte die „Roald Amundsen“ am Freitagnachmittag in Richtung Spitzbergen in See stechen sollen – die Reise wurde jedoch abgesagt, nachdem die ersten Infektionen bei Besatzungsmitgliedern des Schiffes bekanntgeworden waren. Alle Passagiere, die auf den beiden am 17. und 24. Juli begonnenen Touren mit der „Roald Amundsen“ unterwegs gewesen seien, seien über die Lage informiert worden. Sie müssen für zehn Tage in Quarantäne. Norwegischen Medienberichten zufolge handelt es sich insgesamt um rund 380 Passagiere.

Fauci zweifelt an Sicherheit von China- und Russland-Impfstoffen

Der führende US-Seuchenexperte Anthony Fauci hat Bedenken hinsichtlich der Sicherheit von in China und Russland entwickelten Corona-Impfstoffen geäußert. „Ich hoffe, dass die Chinesen und die Russen den Impfstoff tatsächlich testen, bevor sie ihn jemandem verabreichen“, sagte Fauci bei einer Kongressanhörung auf die Frage, ob die USA die Impfstoffe verwenden würden, wenn diese vor anderen verfügbar seien. Nach Ansicht des Virenexperten werden die USA bei der Beschaffung von Impfstoffen jedoch nicht auf andere Länder angewiesen sein.

Fauci äußerte Zweifel an dem Vorgehen von China und Russland: „Behauptungen, einen Impfstoff vertriebsbereit zu haben, bevor man ihn testet, halte ich bestenfalls für problematisch.“ Vor allem mehrere chinesische Unternehmen stehen an der Spitze des weltweiten Impfstoffwettlaufs, während Russland erklärte, bis September der Öffentlichkeit einen Impfstoff zur Verfügung stellen zu können.

Angst vor zweitem Lockdown

Ökonomen und Politiker haben vor einer zweiten Corona-Welle und einem erneuten Lockdown gewarnt. „Eine zweite Welle könnte wirtschaftlich schädlicher sein als die erste Welle. Denn viele Unternehmen sind angeschlagen, haben hohe Schulden und kaum mehr Rücklagen“, sagte der DIW-Präsident Marcel Fratzscher der „Rheinischen Post“. Der IW-Direktor Michael Hüther mahnte die Regierung: „Ein bundesweiter Lockdown setzt eine epidemische Lage von nationaler Tragweite voraus“, sagte Hüther der Zeitung. Eine solche nationale Gefahrenlage sei derzeit aber nicht gegeben. Auch Mittelstands-Präsident Mario Ohoven appelliert in den Funke-Zeitungen an die Politik: „Es wäre unverantwortlich, die deutsche Wirtschaft durch einen weiteren Lockdown in den Ruin zu treiben.“

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff rief zur Einhaltung der Vorsichtsmaßnahmen auf. „Einen zweiten Lockdown können wir uns nicht leisten“, sagte der CDU-Politiker den Funke-Zeitungen. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier sprach sich für härtere Strafen bei Verstößen gegen die Corona-Regeln aus. „Wir dürfen den gerade beginnenden Aufschwung nicht dadurch gefährden, dass wir einen erneuten Anstieg der Infektionen hinnehmen.“ Lesen Sie hier mehr.

Tausende demonstrieren in Berlin gegen Corona-Auflagen

Mehrere Tausend Menschen haben sich am Samstag in Berlin zu einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen versammelt. Trotz steigender Infektionszahlen machen sie sich für ein Ende aller Auflagen stark. Nicht alle hielten sich an die Corona-Auflagen, wie Reporter berichteten.

Bolsonaro redet Virus klein: „Wovor haben Sie Angst?“

Auch nach seiner eigenen Coronavirus-Infektion sorgt Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro mit Äußerungen in der Corona-Krise für Aufsehen. „Ich wusste, dass ich sie (die Krankheit) eines Tages bekommen würde. Leider denke ich, dass fast alle von Ihnen diese eines Tages bekommen werden. Wovor haben Sie Angst?“, sagte Bolsonaro nach einem Bericht der Zeitung „Folha de S. Paulo“ während eines Besuchs in der Stadt Bagé im Süden des Landes auf einer Pressekonferenz zu Journalisten. Dem müsse man ins Auge sehen, so der Politiker.

Der Staatschef übergab in Bagé die Schlüssel für staatliche Sozialwohnungen und eröffnete eine zivil-militärische Schule. Nachdem er bei der Ankunft zunächst noch eine Schutzmaske getragen hatte, als er Menschenansammlungen auslöste, nahm Bolsonaro die Maske später ab und grüßte Anhänger.

Altmaier will härtere Strafen bei Corona-Verstößen

Angesichts steigender Infektionszahlen hat sich Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier für härtere Strafen bei Verstößen gegen Corona-Regeln ausgesprochen. „Wer andere absichtlich gefährdet, muss damit rechnen, dass dies für ihn gravierende Folgen hat“, sagte Altmaier der Nachrichtenagentur dpa. „Wir dürfen den gerade beginnenden Aufschwung nicht dadurch gefährden, dass wir einen erneuten Anstieg der Infektionen hinnehmen.“

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Besatzung von Kreuzfahrtschiff in Quarantäne nach positiven Tests

Drei Besatzungsmitglieder des norwegischen Kreuzfahrtschiffs „Roald Amundsen“ sind nach Angaben der Universitätsklinik von Nord-Norwegen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Für alle 160 Crewmitglieder sei Quarantäne angeordnet worden, teilt der Betreiber Hurtigruten mit. Die Passagiere würden angewiesen, sich in Selbstisolation zu begeben. Medienberichten zufolge sollen sich fast 200 Reisende an Bord befunden haben, als das Schiff Freitagfrüh im Hafen von Tromsö eingelaufen sei. Sie seien alle von Bord gegangen. Doch wie sicher sind Kreuzfahrten während der Corona-Pandemie überhaut? Die Antwort finden sie hier

WHO meldet Rekord bei Neuinfektionen: Fast 300.000 Fälle in 24 Stunden

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) verzeichnet einen neuen Rekord bei der Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Innerhalb eines Tages hätten sich weltweit 292.000 Menschen infiziert, teilte die WHO am Freitagabend mit. Die meisten neuen Fällen gab es in Nord-, Mittel- und Südamerika mit insgesamt 172.000. In Brasilien wurden die meisten Fälle von allen Staaten gezählt (69.000). Danach folgen die USA (65.000). Unter allen Ländern weltweit ragt auch Indien mit 55.000 neuen Infektionen heraus. In Europa wurden 25.000 neue Infektionen registriert. Viele davon in Spanien mit 2800.

Ein halbes Jahr nach dem Ausrufen einer Notlage von internationaler Tragweite hatte am Freitag auch ein Fach-Komitee der WHO getagt. Die rund 30 unabhängigen Experten, die den WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus bei der Ausrufung der Notlage beraten hatten, treffen sich turnusmäßig zu einer neuen Betrachtung der Corona-Lage. Etwaige Ergebnisse ihrer Sitzung wurden zunächst nicht bekannt.

Spahn: Ab Samstag gibt es kostenlose Corona-Tests für alle Urlaubsrückkehrer

Ab Samstag kann jeder, der aus dem Ausland nach Deutschland einreist, innerhalb von 72 Stunden beim Gesundheitsamt oder einem Arzt einen kostenlosen Corona-Test machen. Eine entsprechende Verordnung hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) unterzeichnet, wie sein Ministerium am Freitag mitteilte. Sie tritt am Samstag in Kraft.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. (Quelle: imago images)Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. (Quelle: imago images)

Mit einer weiteren Anordnung wird Spahn Einreisende aus Risikogebieten dazu verpflichten, sich auf Aufforderung durch die zuständigen Behörden testen zu lassen. Diese Anordnung befindet sich in Abstimmung mit den Ländern und soll voraussichtlich im Laufe der nächsten Woche in Kraft treten. Als Risikogebiete hat das Robert-Koch-Institut am Freitag auch die spanischen Regionen Katalonien, Aragón und Navarra eingestuft. Auch für Rückkehrer aus diesen Regionen gilt damit die Testpflicht. „Die steigenden Infektionszahlen in Deutschland sind ein deutliches Warnsignal“, sagte Spahn. „Das Virus macht keine Ferien.“ Mehr noch als auf staatliche Anordnungen komme es weiter auf jeden von uns an. „Je besser wir im Alltag aufeinander achten, desto besser kommen wir gemeinsam durch diese Pandemie.“

Die Kosten für die Tests sollen Spahns Verordnung zufolge aus der Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds bestritten werden, der Bund soll die Mittel aber später ausgleichen. Für je eine Million zusätzliche Tests entstehen der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) für labordiagnostische Leistungen Mehrausgaben von etwa 50,5 Millionen Euro.

Corona-Ausbruch in Studentenwohnheim in Clausthal-Zellerfeld

Nach fünf bestätigten Corona-Infektionen in einem Studentenwohnheim in Clausthal-Zellerfeld (Kreis Goslar) befinden sich Dutzende Bewohner in Quarantäne. Das zuständige Studentenwerk geht von insgesamt 40 Bewohnern aus, die sich derzeit in der Anlage aufhalten – teilweise seien auch Besucher dort. Am Freitag wurden 85 Menschen – Bewohner und bislang ermittelte Kontaktpersonen – getestet, wie ein Sprecher des Landkreises mitteilte. Die Ergebnisse werden am Samstagnachmittag erwartet.

Das Studentenwerk habe die Menschen in dem Haus mit 55 Einzelappartements am Morgen mit Wasser, Reinigungs- und Desinfektionsmittel versorgt, sagte Sprecherin Carolin Render. Die weitere Versorgung in der Quarantänezeit, die laut einem Kreissprecher bis einschließlich 13. August gilt, soll neben Bekannten der Bewohner eine studentische Organisation sicherstellen.

Der Kreissprecher erklärte, zuerst sei eine Infektion von einem Hausarzt gemeldet worden. Der Bewohner hatte zuvor Kontakt mit einem Infizierten außerhalb des Wohnheims. Danach waren am Mittwoch 14 Menschen auf dessen Etage getestet worden.

Melbourne droht drastische Verschärfung der Corona-Beschränkungen

Angesichts von täglich hunderten neuen Corona-Infektionsfällen in Melbourne erwägen die Behörden des südostaustralischen Bundesstaats Victoria weitere Verschärfungen der bereits drastischen Schutzmaßnahmen für Australiens zweitgrößte Metropole. Diskutiert werden nach Angaben der Gesundheitsbehörden eine strikte Ausgangssperre sowie weitere Betriebsschließungen. Victorias Regierungschef Daniel Andrews machte am Freitag auch die Weigerung vieler Einwohner, sich an die Regeln zu halten, für die vielen Infektionen verantwortlich.

Trotz der bereits seit vier Wochen bestehenden Ausgangsbeschränkungen sowie einer Maskenpflicht infizieren sich in Melbourne hunderte Menschen täglich von neuem mit dem neuartigen Virus. Am Freitag meldeten Victorias Behörden 627 weitere Infektionen und acht Tote binnen eines Tages, die meisten davon in Melbourne und seiner Umgebung. Am Vortag waren es 13 Todesfälle und 723 Neuinfektionen – ein Australien-weiter Rekord.

Corona: 50 Gäste nach Fest im Kreis Kleve positiv getestet

Nach einem privaten Fest sind im Kreis Kleve mehr als 50 Gäste positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte die Kreisverwaltung am Freitag mit. Bei der Veranstaltung habe es sich um eine Feier im benachbarten Kreis Wesel gehandelt, sagte eine Sprecherin. Bis auf wenige Ausnahmen seien allerdings alle Gäste im Ort Geldern im Kreis Kleve beheimatet.

Als sich ein Gast nach dem Fest als Corona-Fall meldete, seien 111 Personen umgehend getestet und unter Quarantäne gestellt worden. Von 98 am Freitagmorgen vorliegenden Laborergebnissen waren 54 positiv und 44 negativ. „Das Gesundheitsamt nimmt direkt Kontakt mit den positiv getesteten Personen auf, um weitere Informationen zu erhalten“, sagte Landrat Wolfgang Spreen. Die Kontaktpersonenermittlung laufe.

Johnson stoppt Corona-Lockerungen in England

Der britische Premierminister Boris Johnson hat weitere Lockerungsmaßnahmen in der Corona-Krise für ganz England gestoppt. Die Infektionszahlen steigen ihm zufolge wieder an. „Wir müssen schnell reagieren“, sagte Johnson am Freitag auf einer Pressekonferenz in London. Zum 1. August sollten eigentlich in England kleine Hochzeitsempfänge wieder möglich sein und zum Beispiel Casinos wieder öffnen dürfen. Dies soll sich nun um mindestens zwei Wochen verzögern. Außerdem kündigte der Regierungschef weitere Schutzmaßnahmen an, darunter das Tragen von Masken in Kinos.

Milliarden-Deal für US-Pharmakonzerne

Die Pharmakonzerne Sanofi und GlaxoSmithKline haben mit der US-Regierung einen Milliardendeal zur Weiterentwicklung eines potenziellen Corona-Impfstoffs erhalten. Die US-Regierung werde bis zu 2,1 Milliarden US-Dollar (1,8 Mrd Eur) bereitstellen und davon mehr als die Hälfte für die Entwicklung und klinische Tests des Impfstoff-Kandidaten, wie die französische Sanofi ihr britischer Wettbewerber Glaxosmithkline am Freitag mitteilten. Der Rest soll für den Ausbau der Produktionsmöglichkeiten genutzt werden, um anfänglich 100 Millionen Impfdosen liefern zu können. Sanofi werde den Großteil des Geldes erhalten. Die US-Regierung hat zudem die Option, längerfristig weitere 500 Millionen Impfdosen zu erwerben.

Drei spanische Regionen zu Risikogebiet erklärt

Die spanischen Regionen Aragón, Katalonien und Navarra gelten für das Corona-Krisenmanagement in Deutschland nun auch als Risikogebiete. Das geht aus einer Aktualisierung der entsprechenden Liste des Robert Koch-Instituts (RKI) von Freitag hervor. In den drei Gebieten in Spanien wurde laut Bundesgesundheitsministerium die Schwelle von mehr als 50 Neuinfizierten pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen überschritten. In der EU steht bisher schon Luxemburg auf der Liste, die auch für deutsche Touristen wichtig ist.

Für Reiserückkehrer aus offiziell eingestuften Risikogebieten soll in der kommenden Woche eine Corona-Testpflicht kommen – über freiwillige Tests hinaus, die für alle Einreisenden aus dem Ausland kostenfrei möglich sein sollen. Wegen des starken Anstiegs der Infektionen rät bereits auch das Auswärtige Amt von touristischen Reisen in die drei spanischen Regionen ab. Dies ist nicht gleichbedeutend mit der Einstufung als Risikogebiet auf der RKI-Liste. Mehr zur Lage in Spanien lesen Sie hier.

Bayern führt Maskenpflicht in Schulen ein

Für das neue Schuljahr führt Bayern eine Maskenpflicht an Schulen ein. Sie werde bis zum Platz im Klassenzimmer gelten – auch in Grundschulen, sagte Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) am Freitag in München. Bisher habe nur ein Gebot bestanden. Je nach Entwicklung der Corona-Pandemie sei regional auch eine Maskenpflicht im Unterricht möglich.

Die Maskenplicht ist Teil eines Vier-Stufen-Systems, das der Freistaat zum Schulstart im September einführen wird. Es richtet sich nach dem Infektionsgeschehen in den jeweiligen Regionen. Ziel nach den Sommerferien sei der Regelbetrieb unter besonderen Hygienebedingungen, sagte Piazolo. Die Schulen starten am 8. September.

25.000 Corona-Tote in den USA im Juli 

In den USA ist die Zahl der Todesfälle unter den Corona-Infizierten im Juli um fast 25.000 gestiegen. Das ist eine Zunahme von 19 Prozent, wie aus einer Reuters-Zählung hervorgeht. Insgesamt sind damit mehr als 152.000 Menschen in den Vereinigten Staaten an oder mit dem neuartigen Virus gestorben. Zudem hat sich in mindestens 18 Bundesstaaten die Zahl der nachgewiesenen Infektionsfälle verdoppelt. Landesweit gab es einen Anstieg um fast 1,8 Millionen auf 4,5 Millionen. Der Freitag als letzter Tag des Monats ist dabei noch nicht einberechnet. Den größten Anstieg wies Florida mit über 300.000 neuen Fällen auf, gefolgt von Kalifornien und Texas mit jeweils etwa 250.000 Fällen. Die USA stellten mit 77.000 Ansteckungen binnen 24 Stunden am 16. Juli auch den Weltrekord bei den Neuinfektionen auf.

13.000 Corona-Tests an Flughafen Luxemburg

Am Flughafen Luxemburg haben sich bereits rund 13.500 Flugreisende auf das Coronavirus testen lassen. Dabei seien insgesamt 92 Personen mit einer Covid-19-Infektion entdeckt worden, sagte die Sprecherin des luxemburgischen Gesundheitsministeriums am Freitag. In der vergangenen Woche habe es 31 neue Fälle gegeben. Die Tests am Flughafen Luxemburg, die seit Ende Mai angeboten würden, seien freiwillig und kostenlos. Das Testzentrum werde vor allem von Reiserückkehrern genutzt.

Gesundheitsämter sind schlecht auf zweite Welle vorbereitet

Die Amtsärzte sehen die Gesundheitsämter in Deutschland nicht für eine zweite Corona-Welle gerüstet. „Mit den steigenden Infektionszahlen rollt ein riesiges Problem auf uns zu“, sagte die Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes. Mehr dazu lesen Sie hier.

US-Experte Fauci: Kaum einschätzbar, wann Pandemie vorbei ist

Der führende US-Gesundheitsexperte Anthony Fauci kann nicht einschätzen, ob die Corona-Pandemie in den USA sich dem Ende nähert oder noch in der Anfangsphase steckt. Eine Vorhersage sei unmöglich, sagte Fauci dem US-Sender CNN am Donnerstag. Die Länge der Pandemie hänge davon ab, ob die Amerikaner beispielsweise Mund- und Nasenschutz-Masken trügen, einen Mindestabstand einhielten und anderen Empfehlungen folgten, die eine Verbreitung des Virus stoppten. Es müssten alle Stoppzeichen herausgeholt werden, sagte Fauci. „Wenn wir das machen, denke ich, sind wir gut unterwegs, das unter Kontrolle zu bringen. Wenn nicht, dann können wir wirklich keine Vorhersage treffen, wie lange das dauern wird.“

Viele Australier halten sich nicht an den Lockdown

Jeder vierte mit dem Coronavirus infizierte Australier im Corona-Hotspot Victoria hält sich den Behörden zufolge nicht an die Gesundheitsvorschriften und geht weiter unter Menschen. Als Gesundheitsinspektoren in den vergangenen zwei Tagen die Häuser von mehr als 500 Personen überprüft hätten, seien 130 von ihnen nicht zu Hause gewesen – und unter anderem weiter zur Arbeit gegangen, sagte der Premierminister des südöstlichen Bundesstaates, Daniel Andrews, am Freitag. „Um Himmels willen, wenn Sie das Virus haben, müssen Sie zu Hause bleiben“, betonte der Politiker.

Gegen 100 Menschen in Victorias Hauptstadt Melbourne werde ermittelt, weil sie die Lockdown-Regeln gebrochen hätten. Die Polizei habe bereits 124 Bußgelder in Höhe von bis zu 1.300 australischen Dollar (790 Euro) verhängt, so Andrews. In der Millionenmetropole war vor drei Wochen nach steigenden Corona-Zahlen erneut ein strikter Lockdown ausgerufen worden, der noch bis mindestens 19. August dauern soll.

Indien: Erneut Höchstwert an Neuinfektionen

Die Zahl der Corona-Todesopfer in Indien ist auf über 35.000 gestiegen – damit hat das Land laut einer Statistik der Nachrichtenagentur AFP nun weltweit die fünftmeisten Todesfälle. Innerhalb von 24 Stunden seien 779 Menschen an Covid-19 gestorben, teilte das Gesundheitsministerium am Freitag mit. Die Gesamtzahl der Todesfälle sei damit auf 35.747 gestiegen.

Damit starben in Indien nun mehr Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion als in Italien – wobei in Indien als zweitbevölkerungsreichstem Land der Welt deutlich mehr Menschen leben. Nur in den USA, Brasilien, Mexiko und Großbritannien starben mehr Menschen an Covid-19 als in Indien. Die Zahl der Infizierten in Indien liegt bei 1,63 Millionen –  mehr Fälle registrierten nur die USA und Brasilien.

Einschränkungen im Norden Englands wieder verschärft

Wegen einer verstärkten Ausbreitung des Coronavirus im Norden Englands führt die britische Regierung in einigen Regionen wieder strengere Kontaktbeschränkungen ein. Betroffen seien der Großraum Manchester sowie Teile von West Yorkshire und East Lancashire, schrieb Gesundheitsminister Matt Hancock am späten Donnerstagabend auf Twitter. Ab Mitternacht dürfen sich dort Mitglieder verschiedener Haushalte nicht mehr in Innenräumen treffen, wie der Minister ankündigte. Ein „sofortiges Handeln“ sei für die Sicherheit der Menschen notwendig.

Hancock führte die verstärkte Ausbreitung des Virus auf Nachlässigkeit bei der Einhaltung der Abstandsregeln zurück. Die Regierung handle „schweren Herzens“, schrieb der Minister weiter. „Aber wir können einen Anstieg von Covid-Fällen in ganz Europa sehen und sind entschlossen, alles Nötige zu tun, um die Menschen zu schützen.“

Touristen mit Maske in London: In Großbritannien fürchtet man sich vor weiteren Corona-Ausbrüchen. (Quelle: AP/dpa/Alastair Grant)Touristen mit Maske in London: In Großbritannien fürchtet man sich vor weiteren Corona-Ausbrüchen. (Quelle: Alastair Grant/AP/dpa)

In China 127 Neuansteckungen: So viele wie seit März nicht mehr

In China melden die Behörden 127 neue Coronavirus-Fälle. Das ist der höchste Wert seit dem 5. März. 112 dieser Fälle werden in der nordwestlichen Region Xinjiang registriert, teilen die Gesundheitsbehörden mit.

Brasiliens Präsident – „Ich habe Schimmel in meinen Lungen“

Der mit dem Coronavirus infizierte brasilianische Präsident Jair Bolsonaro erklärt: „Ich habe Schimmel in meinen Lungen.“ Er habe sich gestern schwach gefühlt. Er nehme nun Antibiotika. Vergangenen Samstag hatte der Präsident erklärt, ein Virustest habe ein negatives Ergebnis ergeben. Bolsonaro war am 7. Juli positiv getestet worden.

WHO-Chef: Leichtsinn junger Menschen Schuld an steigenden Infektionszahlen 

Der Anstieg der Infektionszahlen in einigen Ländern ist nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation WHO zum Teil auf den Leichtsinn jüngerer Menschen zurückzuführen. Sie hätten in ihrer Wachsamkeit nachgelassen, sagt WHO-Präsident Tedros Adhanom Ghebreyesus.

Junge Menschen seien aber nicht unverwundbar. Die Pandemie bedeute nicht, dass das Leben zum kompletten Stillstand kommen müsse. „Wir müssen lernen, mit dem Virus zu leben.“

USA wollen mit Kampagne Amerikaner zum Impfen bewegen

Die US-Regierung plant im November eine breit angelegte Werbekampagne für Impfungen gegen das Coronavirus. Amerikaner sollen ermutigt werden, sich gegen den Erreger zu immunisieren, sagt ein Regierungsvertreter. Abhängig sei das Vorhaben vom Vorhandensein eines Impfstoffs bis Jahresende. Weltweit forschen derzeit Pharmaunternehmen mit Hochdruck an einem Impfstoff.

Umfrage: Zwei Drittel für härtere Strafen bei Corona-Verstößen

Rund zwei der Drittel der Bundesbürger (65 Prozent) befürworten einer Umfrage zufolge härtere Strafen bei Verstößen gegen die Corona-Regeln. 32 Prozent seien dagegen, zum Beispiel Verstöße gegen die Maskenpflicht oder das Nicht-Einhalten bestehender Abstandsregeln härter zu bestrafen, wie eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Kantar für das Nachrichtenmagazin „Focus“ ergab. 3 Prozent enthielten sich.

Vor allem Anhänger der Union sind für eine Strafverschärfung (78 Prozent), dahinter folgen Sympathisanten der SPD (74 Prozent), der Grünen (64 Prozent) und der FDP (63 Prozent). Bei den Linken-Anhängern plädierten nur 38 Prozent der Menschen für eine Strafverschärfung, bei der AfD sind es 27 Prozent.

Neuinfektionen in Spanien auf höchstem Stand seit Ende Juni

In Spanien sind binnen 24 Stunden 1.229 Neuinfektionen registriert worden – das ist die höchste Zahl seit Aufhebung der weitreichenden landesweiten Beschränkungen am 21. Juni. Insgesamt seien damit 285.430 Infektionen nachgewiesen worden, teilt das Gesundheitsministerium mit.

Covid-Anlage auf Lesbos schließt – Ärzte ohne Grenzen protestieren

Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen hat gegen einen Beschluss der griechischen Kommunalbehörden auf der Insel Lesbos protestiert, die Schließung ihres Covid-19-Zentrums neben dem berüchtigten Lager von Moria mit Sanktionen zu erzwingen. Wegen angeblicher Verstöße gegen die Stadtplanungsverordnung waren zuvor Geldstrafen verhängt worden. „Wir sind zutiefst enttäuscht, dass die Behörden auf Lesbos diese Bußgelder und die Drohung mit einer Klage aufrechterhalten“, erklärte Stephan Oberreit, Landeskoordinator von Ärzte ohne Grenzen in Griechenland.

Wie es aus Kreisen der Regierung in Athen hieß, will das Migrationsministerium die Situation um das Lager von Moria zunehmend selbst in den Griff bekommen. Deswegen soll bis 20. August ein von Griechenland betriebenes neues Gesundheitszentrum für Covid-19- Verdachtsfälle vor dem Eingang des Moria-Camps eröffnet werden.

Ärzte ohne Grenzen erklärte, die Organisation sei trotz der Behinderungen bereit, die griechische Regierung zu beraten, wie das Risiko einer Ausbreitung von Covid-19 in dem Lager in Moria verringert werden kann. Zugleich würden alle weiteren Projekte von Ärzte ohne Grenzen in der Region fortgesetzt, etwa im Bereich der medizinischen Versorgung von Frauen und Kindern sowie im Bereich der psychologischen Hilfe. In Moria ist bislang trotz des engen Raums und der miserablen hygienischen Bedingungen kein Corona-Infektionsfall diagnostiziert worden.

Briten verzeichnen höchste Übersterblichkeit in Europa

Großbritannien verzeichnet nach Behördenangaben in der Corona-Pandemie die höchste Übersterblichkeit in Europa. Rund 65.000 mehr Menschen als sonst seien hier in diesem Jahr gestorben, teilt das Nationale Statistikamt ONS mit. Das sei die höchste Zahl in Europa.

Die Übersterblichkeit verteile sich über das ganze Land, im Gegensatz zu vielen europäischen Ländern, wo sie sich auf bestimmte Regionen konzentriert. Allerdings habe England eine deutlich höhere Sterbeziffer als Schottland, das wiederum höhere Zahlen als Wales und Nordirland aufweise.

Spanien habe zwar einen höheren Spitzenwert bei der Übersterblichkeit, aber in Großbritannien sei sie langsamer gesunken, was zu der hohen Zahl geführt habe. Großbritannien zählt zu den am schwersten von der Pandemie betroffenen Ländern.

Zudem verlängert Großbritannien die Quarantäne-Zeit für Menschen mit einem positiven Coronavirus-Test oder mit Krankheitssymptomen von sieben auf zehn Tage. Die Anordnung gilt ab sofort, wie die Regierung mitteilt. Grund sei die geringe aber durchaus konkrete Möglichkeit, dass Menschen länger infektiös bleiben könnten.

Corona-Teststationen an bayerischen Autobahnen gestartet

Reisende entlang der Autobahnen an der bayerischen Grenze können sich seit Donnerstag auf das Coronavirus testen lassen. Seit 7 Uhr laufe der Betrieb etwa an der Rastanlage Hochfelln-Nord an der Autobahn 8 bei Bergen, sagte Thorsten Brandstätter vom Bayerischen Roten Kreuz. In den ersten vier Stunden seien schon 48 Menschen für einen Rachenabstrich vorbeigekommen.

Die bayerische Staatsregierung hatte beschlossen, zusätzlich zu Teststationen an Flughäfen an mehreren grenznahen Autobahnen sowie den Hauptbahnhöfen München und Nürnberg solche Zentren einzurichten, wo sich Menschen auf das Virus testen lassen können. Bislang sind diese Tests, die vor allem für heimkehrende Urlauber gedacht sind, freiwillig. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat angekündigt, dass sie verpflichtend, aber kostenfrei werden sollen. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte angekündigt, in Bayern könnten sich auch Menschen aus anderen Bundesländern testen lassen.

Jedem, der aus einem Risikogebiet kommt, sei ein solcher Test auf eine mögliche Corona-Infektion zu empfehlen, sagte Brandstätter. An den Rastanlagen kann man mit dem Auto vor einen Container fahren und muss nicht aussteigen: Helfer in Schutzanzügen kommen mit den Abstrich-Utensilien zum Fahrzeug. Wie lange die Auswertung der Tests dauert, hängt von Laborkapazitäten ab. An den Teststationen werden nur Abstriche genommen und dann ans Gesundheitsamt weitergereicht.

Italien verlängert Notstand

Italiens Regierung hat den Corona-Notstand bis zum 15. Oktober verlängert. Ein entsprechendes Dekret erließ das Kabinett von Ministerpräsident Giuseppe Conte am späten Mittwochabend. Zuvor hatten in dieser Woche beide Parlamentskammern mit Mehrheit für die Verlängerung gestimmt. Der Notstand gilt in Italien seit knapp sechs Monaten. Ohne Verlängerung wäre er am 31. Juli, also am Freitag, ausgelaufen.

Conte hatte den Notstand am 31. Januar für ein halbes Jahr ausgerufen. Im Februar brach dann die Pandemie im Norden des Landes heftig aus. Derzeit ist die Infektionswelle mit dem Virus Sars-CoV-2 nach Experteneinschätzung aber unter Kontrolle.

Babyparty löst Infektionskette aus – Warnung vor Einschulungsfeiern

In Mecklenburg-Vorpommern mussten sich 200 Personen in Corona-Quarantäne begeben, ein komplettes Jobcenter ist bis auf weiteres geschlossen. Der Grund: zwölf Virusinfizierte nach einer Babyparty. Mehr dazu lesen Sie hier.

US-Immunologe Fauci warnt vor neuen Ausbrüchen

Der führende US-Gesundheitsexperte Anthony Fauci hat vor einem Anstieg der Coronavirus-Fälle in einigen Bundesstaaten gewarnt. Er rief in einem Interview des Senders MSNBC dringend dazu auf, fünf Maßnahmen zu befolgen: Masken tragen, Menschenansammlungen meiden, einen Mindestabstand von mindestens sechs Fuß (rund 1,8 Meter) einhalten, Händewaschen und sich von Bars fernhalten oder diese, wo möglich, schließen.

In südlichen Bundesstaaten wie Florida, Texas oder Arizona, die bereits eine Wiederzunahme der Ansteckungen erlebt hätten, sei der Anteil der positiv ausgefallenen Tests gestiegen. Dies sei ein „todsicherer Hinweis darauf, dass man sich in einem Prozess befindet, bei dem man auf ein Wiederaufflammen zusteuert“. Man beginne, dies jetzt auch in anderen Staaten wie Kentucky, Tennessee, Ohio und Indiana zu beobachten. Es gehe nun darum, der Infektionskurve zuvorzukommen, denn die jetzt sichtbaren Auswirkungen spiegelten Entwicklungen der vergangenen Wochen wider.

Brasilien verzeichnet Corona-Rekorde

Brasilien hat bei der Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus wie auch bei den Todesfällen in Verbindung mit der Lungenkrankheit Covid-19 neue Höchststände verzeichnet. Das Gesundheitsministerium in Brasília meldete am Mittwochabend 69.074 neue Infektionsfälle binnen 24 Stunden. Insgesamt wurden in dem größten und bevölkerungsreichsten Land Lateinamerikas damit bisher 2.552.265 Fälle registriert.

Auch die am Mittwoch neu gemeldeten 1.595 Todesfälle sind ein neuer trauriger Rekord. Allerdings hatte der Bundesstaat São Paulo zuvor – nach einem Bericht der Zeitung „Folha de São Paulo“ aus technischen Gründen – seine Daten vom Dienstag zurückgehalten, was die tägliche Zählung etwas verzerrt. Mit den neu registrierten Todesfällen durchbrach Brasilien die Marke von insgesamt 90.000 Corona-Toten. Nur in den USA wurden bislang mehr Infektionen und Todesfälle in der Corona-Pandemie verzeichnet.

Tönnies-Mitarbeiter waren zu Unrecht in Quarantäne

Der Fall Tönnies hat in Gütersloh viel Aufregung ausgelöst. Viele Menschen mussten aufgrund der Corona-Infektionen in dem Fleischbetrieb in Quarantäne. Offenbar machten die Behörden jedoch Fehler. Mehr dazu lesen Sie hier.

Zahlen in Australien steigen – trotz Ausgangssperre

Trotz einer nunmehr zweiwöchigen Ausgangssperre in Melbourne steigen die Corona-Fallzahlen im australischen Bundesstaat Victoria weiter dramatisch an. Nach mehreren Ausbrüchen in Seniorenheimen meldete Australien am Donnerstag eine Rekordzahl an landesweiten Neuinfektionen – und registrierte die höchste Todeszahl seit Beginn der Pandemie. Allein im Bundesstaat Victoria wurden binnen 24 Stunden 13 Todesfälle und 723 Neuinfektionen verzeichnet. Der landesweite Rekord hatte zuletzt bei 549 Neuinfektionen gelegen.

Victorias Premierminister Daniel Andrews deutete an, dass der Anstieg bei den Todesfällen mit den jüngsten Infektionsherden in Seniorenheimen zusammenhängen könnte. Die meisten der zuletzt an Covid-19 Gestorbenen waren demnach über 70 Jahre alt.

Weltweit 17 Millionen Corona-Infizierte registriert

17.029.155 Corona-Infizierte sind von der Johns-Hopkins-Universität am 30. Juli (Stand: 07.30 Uhr) gemeldet worden. 667.011 Menschen starben bislang. Am stärksten betroffen sind die USA, Brasilien, Indien, Russland und Südafrika.

Kretschmann: Urlaub im Ausland nicht angemessen

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) rät wegen der Corona-Pandemie vom Urlaub im Ausland ab. „Ich mache es einfach nicht, weil es zu kompliziert und auch nicht angemessen ist“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

Zwar verbiete es sich nicht, aber: „In solchen Zeiten kann man einfach im Land bleiben und muss nicht in der Welt herumreisen.“ Er selbst wolle in diesem Sommer in den Bayerischen Wald fahren, sagte Kretschmann. Dort werde er wandern, aber auch Zeit mit seinen beiden Enkeln verbringen – etwa auf Spielplätzen oder im Zoo.

Britischer Gesundheitsminister sieht zweite Infektionswelle

Der britische Gesundheitsminister Matt Hancock sieht eine zweite Coronavirus-Welle über Europa hereinbrechen. „Wir haben erhebliche Bedenken wegen der zweiten Welle in Europa“, sagt Hancock dem Sender Sky News. Es müsse alles getan werden, um zu verhindern, dass sie Großbritannien erreiche. Dabei werde die Regierung auch nicht zögern, wieder Quarantäne-Maßnahmen einzusetzen.

Spanien sei nicht das einzige Land, in dem die Zahl der Infektionsfälle wieder steige. Großbritannien hatte in der vergangenen Woche erneut eine 14-tägige Quarantänezeit für Reiserückkehrer aus Spanien angeordnet. Andere europäische Länder blieben davon bislang ausgenommen.

Zugleich verlängert Großbritannien die Quarantäne-Zeit für Menschen mit einem positiven Coronavirus-Test oder mit Krankheitssymptomen von sieben auf zehn Tage. Die Anordnung gilt ab sofort, wie die Regierung mitteilte. Grund sei die geringe aber durchaus konkrete Möglichkeit, dass Menschen länger infektiös bleiben könnten.

Tageshöchstwert in Indien erreicht

In Indien breitet sich das Coronavirus weiter rasch aus. Das Gesundheitsministerium meldet mit mehr als 50.000 Neuinfektionen erneut einen neuen Tageshöchstwert. Damit stieg die Zahl der nachgewiesenen Ansteckungen landesweit auf 1,58 Millionen. Das ist nach den USA und Brasilien die dritthöchste Zahl weltweit.

US-Regierung führt Maskenpflicht für Abgeordnete ein

Nachdem ein Abgeordneter positiv auf das Coronavirus getestet worden ist, hat das US-Repräsentantenhaus eine Maskenpflicht eingeführt. Abgeordnete und Mitarbeiter müssten „im Saal des Repräsentantenhauses jederzeit Masken tragen“, kündigte dessen Vorsitzende, die Demokratin Nancy Pelosi, am Mittwoch an. Ohne eine entsprechende Mund-Nasen-Bedeckung sei der Zutritt zu Gebäuden des Unterhauses nicht mehr gestattet. Zuvor war das Tragen einer Maske bereits in Ausschüssen vorgeschrieben, außerhalb jedoch lediglich empfohlen. Medienberichten zufolge soll die neue Regelung ab Donnerstagmorgen gelten.

Zuvor hatte der republikanische Abgeordnete Louie Gohmert bestätigt, zweimal positiv auf das Coronavirus getestet worden zu sein. Er zeige keine Symptome, sagte Gohmert in einer am Mittwoch auf Twitter veröffentlichten Videobotschaft. Der Texaner hatte trotz bestehender Empfehlung wiederholt keine Maske im Kapitol getragen. Zuletzt nahm er auch am Dienstag an einer Anhörung mit Justizminister William Barr teil. US-Medien berichteten übereinstimmend unter Berufung auf das Justizministerium, dass Barr negativ auf den Erreger Sars-CoV-2 getestet worden sei.

USA: Zahl der Corona-Toten steigt auf über 150.000

In den USA sind inzwischen mehr als 150.000 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Das ging am Mittwoch (Ortszeit) aus Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore hervor. Bislang gab es in den USA demnach rund 4,4 Millionen bestätigte Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2.

Die Opferzahl in den USA, einem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern, ist weltweit die bislang höchste in absoluten Zahlen. An zweiter Stelle steht derzeit Brasilien mit fast 90.000 Toten. Relativ zur Einwohnerzahl ist die Zahl der Opfer jedoch unter anderem in Belgien, Großbritannien, Spanien, Italien und Schweden höher als in den USA. In Belgien etwa starben Johns Hopkins zufolge rund 86 Menschen pro 100.000 Einwohner, in Spanien und Italien etwa 60, in Schweden 56. In den USA waren es bislang 45 Menschen pro 100.000 Einwohner – in Deutschland nur 11 Menschen.

US-Präsident Trump zeigte sich dennoch zuversichtlich. Bei einem Besuch in Texas sagte er am Mittwoch (Ortszeit), die Zahl der Neuansteckungen gehe zurück. Die Suche nach einem Impfstoff schreite in Rekordzeit voran. „Wir werden das Virus besiegen.“

Die Webseite der Universität Johns Hopkins wird regelmäßig aktualisiert und zeigt daher meist einen höheren Stand als die offiziellen Zahlen der US-Gesundheitsbehörde CDC. In manchen Fällen wurden die Zahlen der Universität aber auch wieder nach unten korrigiert. 

"Geschlossen": In den USA breitet sich das Virus weiterhin dramatisch aus. (Quelle: AP/dpa/David Goldman)„Geschlossen“: In den USA breitet sich das Virus weiterhin dramatisch aus. (Quelle: David Goldman/AP/dpa)

Brasilien lockert Einreise-Sperre für Ausländer per Flugzeug

Mitten in der grassierenden Corona-Pandemie hat Brasilien für zunächst 30 Tage zahlreiche Flughäfen wieder für Ausländer geöffnet. Eine entsprechende Regelung wurde am Mittwochabend (Ortszeit) im Amtsblatt „Diário Oficial“ veröffentlicht. Demnach müssen Touristen etwa vor einem Aufenthalt von bis zu 90 Tagen eine Krankenversicherung nachweisen, die in Brasilien gültig ist und den Zeitraum der Reise abdeckt.

Weiter verboten bleibt die Einreise aus der Luft ohne Angaben von Gründen über die Bundesstaaten Mato Grosso do Sul, Paraíba, Rondônia, Rio Grande do Sul und Tocantins sowie auf dem Land- oder Seeweg.

Inzwischen haben sich in dem größten Land Lateinamerikas mehr als 2,5 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Die Zahl der täglichen Infektionen erreichte am Donnerstag mit 69.074 einen neuen Höchststand und Brasilien durchbrach die Marke von 90.000 Toten im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19.

Weißes Haus „nicht optimistisch“ bei neuem Corona-Hilfspaket

Im Streit um ein neues Corona-Hilfspaket in den USA zeichnet sich trotz der auslaufenden Unterstützung für Millionen Arbeitslose keine Einigung ab. „Ich bin nicht optimistisch, dass wir irgendeine Art von umfassender Übereinkunft erreichen werden“, sagte der Stabschef des Weißen Hauses, Mark Meadows, am Mittwoch (Ortszeit) in Washington. Meadows war zuvor mit der Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses, der Demokratin Nancy Pelosi, zusammengekommen. Pelosi kritisierte das Hilfspaket des Weißen Hauses und der Führung der Republikaner anschließend als unzureichend.

US-Finanzminister Steven Mnuchin sagte am Mittwoch, man liege „sehr weit entfernt“ von den Demokraten. Man diskutierte daher kurzfristige Lösungen für Arbeitslose und Mieter, bevor die Hilfsmaßnahmen ausliefen. Pelosi zeigte sich allerdings nicht offen für eine kurzfristige Lösung in diesen Punkten, während die Verhandlungen über das Gesamtpaket weiterliefen. Der Mehrheitsführer der Republikaner im US-Senat, Mitch McConnell, räumte ein, dass es auch innerhalb seiner eigenen Partei angesichts der steigenden Staatsverschuldung Vorbehalte gegenüber einem neuen Hilfspaket gebe.

US-Mieter mehr als 21,5 Mrd Dollar im Rückstand

Die Mieter in den USA sind einer Untersuchung zufolge im Zuge der Pandemie um insgesamt mehr als 21,5 Milliarden Dollar in Zahlungsrückstand geraten. Die Schätzung wurde von der Beratungsfirma Stout, Risius and Ross vorgelegt parallel zu den Verhandlungen im Kongress über ein weiteres Hilfspaket.

Allgemeine Maskenpflicht im US-Repräsentantenhaus

Die Präsidentin des US-Repräsentantenhauses, die Demokratin Nancy Pelosi, ordnet eine allgemeine Maskenpflicht für Abgeordnete und Mitarbeiter in der Kongresskammer an. Die Masken dürfen für Redebeiträge abgesetzt werden.

In Brasilien über 70.000 Coronavirus-Fälle an einem Tag

In Brasilien registrieren die Behörden 70.074 neue Coronavirus-Fälle. Die Zahl der Corona-Toten steigt um 1.595. Damit haben sich in Brasilien nachweislich über 2,5 Millionen Menschen an dem Virus angesteckt, mehr als 90.000 sind nach der Infektion gestorben.

Berlin: Holpriger Start für Corona-Tests an Flughäfen  

Nach kleineren Anlaufschwierigkeiten haben sich am Mittwoch die ersten Reiserückkehrer aus Risikogebieten am Berliner Flughafen Tegel auf das Corona-Virus testen lassen. Rund 20 Menschen mussten nach ihrer Landung aus der Türkei zunächst einige Stunden darauf warten, bis die Teststelle der Charité am Terminal A fertig aufgebaut war und öffnen konnte. Grund waren Probleme mit dem Netzwerk, sagte eine Sprecherin der Charité. Die Tests sind derzeit noch freiwillig. Wer jedoch kein negatives Ergebnis vorlegen kann, muss in eine zweiwöchige Quarantäne. Zahlen müssen die Passagiere nichts. Bilder des Chaos sehen Sie im Video oben oder hier.

Am Donnerstag soll am Flughafen Schönefeld im Terminalbereich L eine weitere Teststelle öffnen. An beiden Standorten führen dann jeweils zwei Teams der Charité die Tests durch. „Nach einer Pilotphase soll das Angebot weiter ausgebaut werden“, hatte die Charité am Vortag mitgeteilt.

Der Flughafenbetreiber rechnet damit, dass sich nur wenige Rückkehrer freiwillig testen lassen werden. Pro Tag kämen in Berlin an beiden Standorten rund 2000 Passagiere aus Risikogebieten an, sagte ein Sprecher. Eine bundesweite Verordnung sieht vor, dass sich die Passagiere verpflichtend testen lassen müssen. Diese soll in der kommenden Woche in Kraft treten.

Mann aus Thüringen nach Urlaub infiziert

Im Saale-Orla-Kreis hat sich ein Mann im Spanien-Urlaub mit dem Coronavirus infiziert. Das Virus sei am Tag nach seiner Rückkehr per Test nachgewiesen worden, teilte die Kreisverwaltung am Mittwoch mit. Nach Angaben einer Sprecherin hatte er schon im Urlaub erste Symptome gezeigt. Der Mann war am Sonntag mit dem Flugzeug aus Spanien zurückgekehrt und hatte sich am Montag bei seiner Hausärztin testen lassen. Er befindet sich in häuslicher Quarantäne, ebenso wie mehrere Kontaktpersonen. Deutschland rät wegen regional steigender Infiziertenzahlen von Reisen in die spanischen Regionen Katalonien, Aragon und Navarra ab. Zu den vom Robert-Koch-Institut aufgelisteten Corona-Risikogebieten gehört Spanien derzeit aber nicht.

Die Zahl der seit Pandemiebeginn nachgewiesenen Infektionen erhöhte sich zuletzt auf 3.356. Im Zusammenhang mit dem Virus starben bislang 182 Menschen in Thüringen.

Erzieherin positiv getestet – 17 Kinder müssen in Quarantäne

In Hümpfershausen (Landkreis Schmalkalden-Meiningen) ist eine Kindergarten-Erzieherin positiv auf das Coronavirus getestet worden. Mehr als 20 Kontaktpersonen seien ermittelt worden, teilte das Landratsamt am Mittwoch mit. Darunter sind 17 Kinder und eine weitere Erzieherin der betroffenen Gruppe. Sie befinden sich in Quarantäne. Am Donnerstag will das Gesundheitsamt mit Corona-Tests beginnen. Der Kita-Betrieb in der zweiten Gruppe der Einrichtung laufe weiter, hieß es.

Rückschlag bei Hoffnung auf Corona-Medikament

Ein eigentlich gegen Arthritis gerichtetes Medikament des Schweizer Pharmakonzerns Roche verfehlt bei Corona-Patienten die gewünschte Wirkung. Das hätten sogenannte klinische Phase III-Studien gezeigt, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Basel mit.

Der Wirkstoff Tocilizumab wurde bei Patienten eingesetzt, die mit dem Coronavirus infiziert waren und eine schwere Lungenentzündung hatten. Es habe sich aber weder der Zustand der Patienten verbessert, noch sei die Sterblichkeit gesunken, hieß es. Roche werde weiterforschen, ob dieser Wirkstoff in Kombination mit einem antiviralen Medikament bessere Ergebnisse bringe, so das Unternehmen.

Japan meldet erstmals mehr als 1.000 Neuinfektionen

Japan hat erstmals mehr als 1.000 Corona-Neuinfektionen verzeichnet. Insgesamt 1.002 neue Infektionsfälle binnen 24 Stunden seien bestätigt worden, wie der japanische Fernsehsender NHK am Mittwoch berichtete. Nachdem bisher vor allem die Hauptstadt Tokio einen deutlichen Anstieg der Neuinfektionen verzeichnete, erleben nun auch andere große Metropolen wie Osaka oder auch die Präfektur Aichi wieder Rekordzuwächse bei Corona-Fällen. Die Zahl der registrierten Neuinfizierten in Tokio war nach der Aufhebung des landesweiten Notstandes am 25. Mai wieder gestiegen. Am Mittwoch waren es 250. Damit hat Tokio bisher 11.861 Corona-Infektionen bestätigt, rund die Hälfte davon allein diesem Monat. Die Stadtregierung gab deswegen kürzlich die höchste Warnstufe aus.

EU-Einreiseverbot auf Algerien ausgeweitet

Die Europäische Union hält ihre Grenzen für Reisen aus Drittstaaten in der Corona-Krise weiterhin dicht. Die zu Beginn der Pandemie eingeführten Einreisebeschränkungen werden wegen zu hoher Infektionszahlen auf Algerien ausgeweitet. Darauf einigten sich die EU-Botschafter am Mittwoch in Brüssel, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Diplomatenkreisen erfuhr. Neue Länder wurden demnach nicht zur Liste der Länder hinzugefügt, aus denen nicht zwingend notwendige Reisen möglich sind.

Somit schrumpft die Liste, die alle zwei Wochen überarbeitet wird, auf elf Länder. Grundsätzlich erlaubt bleibt die Einreise zunächst aus Australien, Kanada, Georgien, Japan, Marokko, Neuseeland, Ruanda, Südkorea, Thailand, Tunesien und Uruguay. Mitte des Monats wurden bereits Serbien und Montenegro von der Liste gestrichen. Die Entscheidung vom Mittwoch muss noch im schriftliches Verfahren von den Hauptstädten bestätigt werden.

Ein Fünftel der Covid-19-Patienten in Kliniken stirbt

Eine Analyse von 10.000 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern beantwortet wichtige Fragen: Wie hoch sind die Überlebenschancen? Wie alt sind die Verstorbenen? Und welches Geschlecht erkrankt häufiger schwer? Mehr dazu lesen Sie hier.

Höchster Anstieg der Zahl von Corona-Toten in den USA seit Mai

Die Zahl der täglich verzeichneten Todesopfer durch das Coronavirus in den USA ist am Dienstag stark angestiegen. Binnen 24 Stunden wurden 1.592 Verstorbene gezählt, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität hervorgeht. Dies ist die höchste Zahl seit zweieinhalb Monaten. Die Gesamtzahl der registrierten Corona-Toten im Land liegt inzwischen bei mehr als 149.000.

Zudem wurden mehr als 60.000 neue Infektionsfälle innerhalb eines Tages gezählt. Dies stellt einen erneuten Anstieg der Infektionsrate dar, nachdem die Ansteckungszahlen in den Vortagen etwas zurückgegangen waren. Insgesamt wurden in den USA laut Johns-Hopkins-Universität bereits fast 4,35 Millionen Coronavirus-Infektionen verzeichnet. Die USA sind sowohl bezüglich der Infektions- als auch der Totenzahlen das mit Abstand am stärksten von der Pandemie betroffene Land der Welt.

Großbritannien sichert sich Zugriff auf möglichen Impfstoff

Die britische Regierung hat sich den Zugriff auf einen möglichen Impfstoff der Pharma-Riesen Sanofi und GlaxoSmithKline gegen das Coronavirus gesichert. Sie unterzeichnete einen entsprechenden Vertrag für die Lieferung von bis zu 60 Millionen Impfdosen, wie die Downing Street am Mittwoch mitteilte. Finanzielle Details wurden nicht bekannt.

Es handelt sich bereits um die vierte solche Übereinkunft. Verträge gibt es unter anderem auch mit den Unternehmen BioNTech und Pfizer. Sanofi und GSK hatten sich im April für die Entwicklung eines Impfstoffs zusammengetan. Die Konzerne rechnen für die erste Jahreshälfte 2021 mit einer behördlichen Genehmigung ihres Impfstoffs, wenn die klinischen Tests erfolgreich verlaufen sollten.

China meldet Rekordanzahl an Neuinfektionen

China hat die höchste Zahl an Neuinfektionen mit dem Coronavirus seit drei Monaten gemeldet. In den vergangenen 24 Stunden habe es 101 neue Fälle gegeben, teilten die Behörden am Mittwoch mit. Der Großteil der Fälle trat demnach in der nordwestlichen Provinz Xinjiang auf. Auch ein Infektionsherd in der Hafenstadt Dalian im Nordosten bereitet den Behörden weiter Sorgen.

Zuletzt waren in China Mitte April mehr als hundert Neuinfektionen binnen eines Tages registriert worden. Die derzeitigen Eindämmungsmaßnahmen konzentrieren sich vor allem auf den neuen Corona-Hotspot Dalian, wo die Behörden vergangene Woche einen Ausbruch in einem Verarbeitungsbetrieb für Fisch und Meeresfrüchte gemeldet hatten. Bis Mittwoch bestätigten die Behörden insgesamt 52 Neuinfektionen in der Millionenmetropole. Die Behörden hatten am Sonntag angekündigt, alle sechs Millionen Einwohner Dalians innerhalb vier Tagen zu testen.

Philippinen lockern Einschränkungen – trotz steigender Zahlen

Die Philippinen haben trotz steigender Corona-Infektionszahlen und eines überforderten Gesundheitssystems weitere Lockerungen angekündigt. Ab dem 1. August dürften unter anderem Fitnesscenter und andere Sporteinrichtungen, Internetcafés, Kosmetikstudios und Autokinos mit bis zu 30 Prozent der Kapazität wieder öffnen, teilte die Regierung am Mittwoch mit.

Gleichzeitig warnte Gesundheitsministerin Maria Rosario Vergeire, dass das Gesundheitssystem des südostasiatischen Archipels mit seinen 106 Millionen Einwohnern überfordert sei. Sie forderte die Bürger auf, dringend die Mindestgesundheitsstandards einzuhalten und, so weit wie möglich, weiter zu Hause zu bleiben. Die Gesamtzahl der bestätigten Corona-Fälle auf den Philippinen liegt mittlerweile bei etwa 84.000, mehr als 1.900 Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 gestorben.

Studie: Ausbreitung auf „Diamond Princess“ geht auf einen Passagier zurück

Die mehr als 700 Corona-Infektionen auf dem Kreuzfahrtschiff „Diamond Princess“ gehen einer Studie zufolge höchstwahrscheinlich auf einen einzigen Passagier zurück. Mehr dazu lesen Sie hier.

Sicherheitskräfte stehen in Yokohama vor der "Diamond Princess". (Quelle: dpa/Eugene Hoshiko)Sicherheitskräfte stehen in Yokohama vor der „Diamond Princess“: Das Schiff hatte wegen des neuartigen Coronavirus Sars-CoV-2 zwei Wochen lang unter Quarantäne gestanden. (Quelle: Eugene Hoshiko/dpa)

684 registrierte Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 684 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Seit dem Vortag kamen zudem sechs neue Todesfälle hinzu.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 28. Juli, 0 Uhr in Deutschland bei 1,25 (Vortag: 1,28). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwas mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Zudem gibt das RKI einen sogenannten Sieben-Tage-R-Wert an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert mit Datenstand 28. Juli, 0 Uhr bei 1,12 (Vortag: 1,10). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen. 

Italiens Oberhaus stimmt Verlängerung des Ausnahmezustands zu

Italiens Oberhaus hat dem Antrag der Regierung auf eine Verlängerung des Coronavirus-Ausnahmezustands bis Mitte Oktober zugestimmt. 157 der 319 Abgeordneten gaben am Dienstag grünes Licht, 125 votierten dagegen. Ministerpräsident Giuseppe Conte hatte den Ausnahmezustand am 31. Januar verhängt, als die beiden ersten Corona-Fälle in Rom bestätigt wurden. „Das Virus entwickelt sich weiter und ist noch nicht am Ende. Es wäre unpassend, eine derart effektive Maßnahme abrupt zu beenden“, sagte er vor den Abgeordneten. Zugleich zog er jedoch seinen ursprünglichen Plan einer Verlängerung bis Jahresende zurück. Das Unterhaus soll am Mittwoch über den Antrag abstimmen. Conte kommt dort auf eine deutlich größere Mehrheit.

Die Opposition warf Conte vor, zu viele Befugnisse zu behalten, obwohl sich das Coronavirus inzwischen deutlich langsamer ausbreitet als zu Beginn. Der Ausnahmezustand ermöglicht unter anderem den Ministern, rote Zonen auszuweisen, sollte sich die Lage wieder verschlechtern. Zudem können so die Krankenhäuser gestärkt werden. Italien war zu Beginn der Pandemie besonders stark betroffen. Etwa 246.500 Menschen infizierten sich nachweislich mit dem Virus, mehr als 35.000 starben. 

Menge an Corona-Tests stellt USA auf die Probe

Hunderttausende Corona-Tests pro Tag stellen die Vereinigten Staaten auf die Probe – längere Wartezeiten könnten das Aufspüren von Erkrankten in der Bevölkerung dabei erschweren. Zuletzt hatten sich die Berichte und Beschwerden in sozialen Netzwerken gehäuft, dass Testergebnisse in einigen Teilen des Landes teilweise erst nach einer Woche oder später zu Verfügung stünden. Je länger ein potenziell Erkrankter aber warten muss, desto schwerer sind möglicherweise ebenfalls infizierte Kontaktpersonen aufzuspüren. Auch ein negatives Ergebnis hat nach einer Zeit nur noch begrenzte Aussagekraft, denn die betreffende Person könnte sich auch in der Zwischenzeit angesteckt haben.

„Die anhaltend hohe Nachfrage hat unsere Testkapazität belastet und die Verzögerungen bei den Ergebnissen verursacht“, teilte eines der führenden Unternehmen für Tests, Quest Diagnostics, mit. Dabei seien die Möglichkeiten, die Kapazitäten weiter zu steigern, vor allem wegen mangelnden Nachschubs unter anderem an notwendigen Chemikalien begrenzt.

Nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore haben die Vereinigten Staaten ihre Anzahl an durchgeführten Test stetig erhöht und liegt momentan bei mehr als 800.000 pro Tag. Das von Experten für die USA ausgegebene Ziel liegt bei mehreren Millionen durchgeführten Tests pro Tag.

Trump kritisiert republikanischen Entwurf für weitere Hilfen

Die Pläne der republikanischen Führung im US-Senat und des Präsidialamts für ein weiteres Corona-Hilfspaket sind am Dienstag auf breite Ablehnung gestoßen. Auch Präsident Donald Trump erklärte am Abend, es gebe einige Punkte, die ihm nicht gefielen, ohne jedoch Einzelheiten zu nennen. Zuvor hatten mehrere Parteikollegen aus der Kongresskammer den von ihrem Mehrheitsführer Mitch McConnell vorgelegten Plan kritisiert. „Ich bin dagegen, eine weitere Billion Dollar an Schulden aufzunehmen“, sagte etwa Rand Paul. Die ranghöchste Demokratin im Repräsentantenhaus, Nancy Pelosi, warf McConnell vor, offenbar noch kein Interesse an einer Übereinkunft zu haben. 

Allerdings blieb zunächst unklar, ob McConnell überhaupt genügend Unterstützung aus den Reihen seiner eigenen Partei im Senat erhalten wird. Sein Kollege Lindsey Graham schätzte, dass die Hälfte der Republikaner in der Kammer dagegen seien. Selbst McConnell zeigte sich unzufrieden mit einigen Punkten, die „nicht zielführend“ seien. Dazu gehörten 1,8 Milliarden Dollar, die für ein neues FBI-Hauptquartier eingeplant sind. Die Demokraten fordern ein Paket mit einer etwa dreimal so hohen Gesamtsumme. Sie störten sich zudem an Anhängen des Pakets, die 30 Milliarden Dollar für das Militär vorsehen. 

Diese bislang in Form von 600 Dollar pro Woche vom Bund gezahlte Hilfe dürfte einer der größten Streitpunkte werden. Der Entwurf sieht eine Kürzung auf 200 Dollar vor. Dies ist eine zentrale Forderung zahlreicher Republikaner: Sie argumentieren, dass viele Bürger mit der bisherigen Summe mehr Geld bekämen als vor der Pandemie und damit keinen Anreiz hätten, zur Arbeit zu gehen. Der Stabschef des Präsidialamts, Mark Meadows, sagte, in diesem Punkt lehnten die Demokraten bislang jeden Kompromiss ab.

Kalifornien: Latinos besonders stark betroffen

In Kalifornien ist die Minderheit der Latinos nach Behördenangaben besonders stark von der Seuche betroffen. Sie machten ein Drittel der Bevölkerung aus, aber 56 Prozent der bekannten Infektionen und 46 Prozent der Todesfälle, teilt das Gesundheitsamt des Bundesstaates mit. Dort ist die Agrarregion Central Valley stark betroffen, wo viele Latinos wohnen.

Brasilien meldet mehr als 40.800 Neuinfektionen

In Brasilien steigt die Zahl der bekannten Infektionen um 40.816 auf insgesamt fast 2,5 Millionen. Das Gesundheitsministerium gibt zudem 921 weitere Todesfälle – und damit insgesamt 88.539 – bekannt.

FDP fordert hohe Hürden für Polizeizugriff auf Corona-Gästelisten

Der FDP-Innenpolitiker Konstantin Kuhle hat hohe Hürden für den Zugriff von Ermittlern auf die von Restaurants wegen der Corona-Pandemie angelegten Gästelisten gefordert. „Die Nutzung von Corona-Gästelisten durch die Polizei hat das Potenzial, das Vertrauen der Bevölkerung in die Corona-Maßnahmen zu erschüttern“, sagte Kuhle den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwoch). „Wer seine Daten in dem Glauben preisgibt, dies sei zur Offenlegung von Infektionsketten gedacht, darf sich nicht plötzlich in einer polizeilichen Ermittlung wiederfinden.“

Die Hürden zur Verwendung entsprechender Daten sollten daher hoch sein, Missbrauch ausschließen und das Vertrauen der Menschen in den Schutz ihrer persönlichen Daten sicherstellen, forderte Kuhle. Der rheinland-pfälzische Datenschutzbeauftragte Dieter Kugelmann hatte vor Kurzem ebenfalls hohe Hürden verlangt und gesagt: „Bundesweit häufen sich Berichte, wonach Polizistinnen und Polizisten auf die Corona-Gästelisten zugreifen.“

Der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga brachte den Funke-Zeitungen zufolge in einem Schreiben an seine Mitglieder ebenfalls Sorge um die Akzeptanz der Corona-Maßnahmen zum Ausdruck. In jedem Fall solle „äußerst zurückhaltend von derartigen Zweckänderungen der Datenerhebung Gebrauch gemacht werden“, heißt es darin demnach. 

Spahn will gesetzliche Krankenkassen für Pflicht-Corona-Tests zahlen lassen

Die gesetzliche Krankenversicherung soll einem Medienbericht zufolge die Kosten für Corona-Tests bei allen Reiserückkehrern aus dem Ausland übernehmen. Das geht aus dem Entwurf einer Verordnung des Bundesgesundheitsministeriums hervor, aus dem am Dienstagabend der „Spiegel“ zitierte. Demnach soll das Geld aus der Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds entnommen werden.

Um „das Risiko der Einschleppung von Infektionen“ zu verhindern, sollten alle Rückkehrer aus dem Ausland grundsätzlich getestet werden können, heißt es demnach in dem Referententwurf, „soweit deren Einreise noch nicht mehr als 72 Stunden zurückliegt“. Für Einreisende aus Risikogebieten soll der Test sogar zu Pflicht werden.

Die Tests will Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) demnach aus der Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds bezahlen. Der Fonds sammelt Beiträge und Steuermittel und verteilt das Geld dann an die Kassen. Für die Kosten nennt der Referentenentwurf dem Bericht zufolge eine grobe Schätzung: Für eine Million ungebündelter Tests belaufen sich die Mehrausgaben für die Labordiagnostik demnach auf rund 50,5 Millionen Euro.

Corona-Test am Flughafen: Die Tests sollen für alle Rückkehrer aus Risikogebieten verpflichtend werden. (Quelle: dpa/Henning Kaiser)Corona-Test am Flughafen: Die Tests sollen für alle Rückkehrer aus Risikogebieten verpflichtend werden. (Quelle: Henning Kaiser/dpa)

Bericht: Grütters will Kinos mit neuen Abstandsregeln retten

Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) spricht sich einem „Bild“-Bericht zufolge dafür aus, die Corona-Beschränkungen für Kinos zu lockern, um eine Pleitewelle in der Branche zu verhindern. „Die Corona-Abstandsregel von 1,50 Meter ist ein Problem, weil die Säle zu großen Teilen leer bleiben müssen“, zitierte „Bild“ die CDU-Politikerin.

Grütters empfiehlt demnach andere Abstandsregeln für Kinos. „So könnte – wie das bereits andernorts praktiziert wird – zum Beispiel jede Reihe versetzt gefüllt werden. Andernfalls sind nur ein Drittel oder sogar nur ein Viertel der sonst üblichen Zuschauerzahlen möglich.“ Man müsse die Entwicklung beobachten, mit der Wissenschaft im Kontakt bleiben und immer wieder nachfragen, ob es zu einer Anpassung kommen könne.

Die Vorstandsvorsitzende des Hauptverbandes Deutscher Filmtheater (HDF Kino) hatte kürzlich in einem dpa-Interview gesagt, die Branche habe mit Grütters in Bezug auf die Abstandsregeln eine Mitstreiterin – „sie macht sich überall für die Reduzierung auf einen Meter stark“. Doch nun seien die Bundesländer gefordert. Dort gebe es bisher unterschiedliche Vorgaben – „mal gibt es eine Begrenzung der Personenzahl, mal eine Maskenpflicht auch im Saal“.

65 Bootsmigranten in Malta positiv auf Coronavirus getestet

65 aus Seenot gerettete Migranten sind in Malta positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das gab das Gesundheitsministerium des Landes am Dienstag bekannt. Die Menschen gehören zu einer größeren Gruppe, die am Montag im Mittelmeer aufgenommen und nach Malta gebracht worden war.

Insgesamt waren 94 Bootsflüchtlinge von den maltesischen Militärs an Land gebracht worden, nachdem ihr Boot leck geschlagen war. Der kleinere Teil der Gruppe habe negative Testergebnisse gehabt, einige Auswertungen standen am Dienstag noch aus.

Alle Bootsmigranten in dem kleinen EU-Land werden automatisch unter Quarantäne gestellt und auf das Coronavirus getestet. Die positiven Fälle wurden in der Aufnahmeeinrichtung isoliert. Sie würden beobachtet, hieß es aus dem Gesundheitsministerium in der Hauptstadt Valletta. Die Migrantengruppe wies eine ungewöhnlich hohe Zahl von positiven Tests auf. 

Gericht kippt bayerisches Verbot für Urlauber aus Corona-Hotspots

Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof hat das Beherbergungsverbot für Urlaubsgäste, die aus Gebieten mit vielen Corona-Fällen kommen, außer Vollzug gesetzt. Der BR hatte zuvor darüber berichtet. Zur Begründung hieß es in einer Pressemitteilung des Gerichtshofs, dass es sei nicht erkennbar, wo die aktuellen Infektionszahlen zu finden sind – der Verweis auf das Robert Koch-Institut genüge dafür nicht. Außerdem sei die automatische Kopplung der Infektionszahlen an ein Beherbergungsverbot unverhältnismäßig.

Geklagt hatte ein Hotelier aus der Oberpfalz: Er hatte unter anderem argumentiert, dass die Pflicht zur Prüfung der Herkunft seiner Gäste für ihn nicht erfüllbar sei. Das Gericht gab ihm Recht

Bisher galt, dass Unterkünfte in Bayern keine Gäste aufnehmen dürfen, die aus Regionen kommen, in welchen es laut den Zahlen des Robert Koch-Instituts in den vergangenen sieben Tagen mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner gegeben hat. Ausgenommen waren nur Urlauber, die einen negativen Corona-Test vorweisen konnten.

Bisher keine Infektionen bei Einwohnern von Mammingen

Nach der Corona-Masseninfektion von 176 Erntehelfern auf einem Gemüsehof im niederbayerischen Mamming haben am Dienstag von 308 getesteten Bürgern der Gemeinde negative Ergebnisse vorgelegen. Das teilte das Landratsamt Dingolfing-Landau am Abend mit. 318 Bürger der betroffenen Gemeinde hatten sich am Montag freiwillig auf eine Infektion testen lassen. Zehn Ergebnisse stünden noch aus, sagte ein Sprecherin. In dem 3.300-Einwohner-Ort war am Montag für die Bürger eine Teststation errichtet worden. Der Gemüsehof steht unter Quarantäne und ist abgeriegelt.

Am Dienstag hätten sich weitere 543 Mamminger freiwillig testen lassen, sagte die Sprecherin. Zu einer zweiten, in Dingolfing errichteten Teststation für sämtliche Landkreis-Bürger kamen den Angaben nach bislang 227 Menschen. Eine dritte Teststation soll in Landau eröffnet werden. Mindestens bis Freitag soll es die Möglichkeit geben, sich testen zu lassen. Voraussichtlich werde das über das Wochenende verlängert.

„Zwei positive Testergebnisse, die dem Mamminger Betrieb zuzuordnen sind, wurden zwischenzeitlich nachgemeldet“, teilte das Landratsamt am Dienstagabend mit. Infolge des Ausbruchs verlangen mehrere Bundesländer nun einen negativen Corona-Test von anreisenden Urlaubern aus dem Landkreis Dingolfing-Landau.

Portugiesische Ferieninsel weitet Maskenpflicht aus

In der bei Touristen beliebten portugiesischen Insel Madeira müssen ab Samstag Gesichtsmasken auch im Freien getragen werden. Bislang war der Schutz nur in geschlossenen Räumen und im Nahverkehr vorgeschrieben.

In Madeira wurden seit Beginn der Pandemie 105 Infektionen gezählt, die Insel ist damit vergleichsweise glimpflich davongekommen. „Das Tragen der Masken ist dazu da, unseren Besuchern zu zeigen, warum wir diese Ergebnisse haben“, sagt der Gesundheitsbeauftragte der Region, Pedro Ramos. Voraussetzung für einen Besuch der Insel ist zudem ein negativer Coronatest.

Aufnahmeeinrichtung für Asylbewerber unter Quarantäne

Nach einer festgestellten Corona-Infektion gilt für eine Landesaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber in Magdeburg seit Dienstag eine zweiwöchige Quarantäne. Betroffen seien 257 Bewohnerinnen und Bewohner, wie das Landesverwaltungsamt in Halle mitteilte. Bei dem Mann eines neu angekommenen Ehepaares sei das Virus festgestellt worden. Beide seien gemäß der Vorsorgeregelungen bei ihrer Ankunft in Magdeburg getestet und separat untergebracht worden.

Als das Testergebnis vorgelegen habe, sei der Asylsuchende mit seiner Ehefrau nach Quedlinburg gebracht worden. Beide seien dort in der für Quarantänefälle vorgesehenen Außenstelle der Zentralen Aufnahmestelle untergebracht, für die ebenfalls eine Quarantäneanordnung gelte.

Israel will im Kampf gegen das Virus die Armee einsetzen

Israels neuer Corona-Beauftragter Ronni Gamzu will die Armee deutlich stärker in den Kampf gegen das Virus einbinden. „Die Armee hat die Technologie, sie hat die Fähigkeiten“, sagte Gamzu am Dienstag bei der Vorstellung eines Aktionsplans vor Journalisten. Das Ziel sei es, die Ansteckungsrate unter den kritischen Wert von eins zu senken. Deshalb müssten noch mehr Corona-Tests gemacht und die Zeit vom Test über die epidemiologische Untersuchung bis zur Quarantäne deutlich verkürzt werden.

Gamzu sprach von einem „neuen Vertrag“ mit den Bürgern Israels. Er werde alles tun, um überflüssige Corona-Einschränkungen zu vermeiden, betonte er. Im Gegenzug verlange er von den Bürgern, im Kampf gegen das Coronavirus mehr mitzuhelfen. Das Motto laute: „Minimum Einschränkungen, Maximum Diszpilin.“ Die Menschen müssten mehr Masken tragen, die Hygieneregeln einhalten und Abstand halten, mahnte Gamzu.

Nach Trauerfeier steigt Zahl der Infizierten auf 58

Die Zahl der Infizierten nach dem Corona-Ausbruch bei einer Trauerfeier im baden-württembergischen Schwäbisch Gmünd ist um elf auf 58 gestiegen. Unter den Infizierten sind auch zwölf Kinder vom Säuglings- bis ins Teenageralter, wie das Landratsamt des Ostalbkreises am Dienstag in Aalen mitteilte. Der Gesundheitszustand der Infizierten reicht demnach von minimalen Symptomen bis zu starken Krankheitserscheinungen, die einen Klinikaufenthalt erforderlich machen. Die genaue Zahl der Teilnehmer an der Trauerfeier und deren Wohnsitze seien den örtlichen Behörden weiter nicht bekannt, so dass das Gesundheitsamt auf die Angaben der Trauergäste angewiesen sei.

Die Trauerfeier mit mindestens hundert Teilnehmern hatte bereits am 14. Juli in einer Moschee in Schwäbisch Gmünd stattgefunden. In der Folge nahm das Gesundheitsamt des Ostalbkreises bislang insgesamt rund 400 Corona-Tests vor, darunter auch in Schulen. Die aktuellen Testergebnisse von Schülern aus Schwäbisch Gmünd und aus Heubach vom Wochenbeginn lagen jedoch zunächst noch nicht vollständig vor. Alle Erkrankten und Kontaktpersonen ersten Grades befänden sich in häuslicher Isolation.

Kostenlose Corona-Tests an Berliner Flughäfen ab Mittwoch

An den Berliner Flughäfen sollen sich Reiserückkehrer aus sogenannten Risikogebieten von diesem Mittwoch an auf das Coronavirus testen lassen können. Dafür laufen alle Vorbereitungen, wie ein Sprecher der Senatskanzlei am Dienstag sagte. Die Tests in den Terminalgebäuden der Flughäfen Tegel und Schönefeld sollen für die Reisenden kostenlos sein. Derzeit sind sie noch freiwillig. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat angekündigt, dass sie verpflichtend werden sollen.

Sachsen plant kostenlose Corona-Tests an Flughäfen 

Der Freistaat Sachsen will Reiserückkehrern an den beiden Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden freiwillige und kostenlose Corona-Tests ermöglichen. Starten sollen die Tests voraussichtlich am 1. August, wie das Gesundheitsministerium am Dienstag in Dresden mitteilte. Das Angebot gilt für Bürger mit Wohnsitz oder dauerndem Aufenthalt im Freistaat. Diese können sich innerhalb von 72 Stunden nach ihrer Einreise testen lassen.

Der Schwerpunkt soll dabei auf Rückkehrern aus Risikogebieten liegen, die sich ohnehin in Quarantäne begeben müssten. Aber auch Einreisende aus anderen Regionen können sich kostenlos an den Flughäfen testen lassen – oder alternativ im örtlichen Gesundheitsamt. Geplant werden auch Tests für Urlauber, die nicht mit dem Flugzeug einreisen.

Für die Testcenter an den Flughäfen schließe der Freistaat eine Vereinbarung mit der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Sachsen, hieß es. Die Kosten für das Personal zahlt Sachsen, die Laborkosten tragen die Krankenkassen. Damit könne die vom Bund angekündigte Testpflicht für Rückkehrer aus Risikogebieten bei Bedarf an den sächsischen Flughäfen umgesetzt werden, hieß es.

Italien will Notstand bis Oktober verlängern

Italiens Regierung will den coronabedingten Notstand bis Oktober verlängern. Er gilt in dem Mittelmeerland seit rund sechs Monaten, das aktuell gültige Dekret läuft Ende Juli aus. Ministerpräsident Giuseppe Conte sagte am Dienstag im Senat, der kleineren von zwei Parlamentskammern, dass eine Verlängerung „unvermeidlich“ sei.

Politiker der rechten Opposition und einige Rechtsexperten sind gegen eine solche Verlängerung. Sie sehen Grundrechte in Gefahr und werfen der Regierung vor, dass sie mit Dekreten am Parlament vorbei regieren wolle. Aufgrund der Kritik wollte Conte in beiden Kammern für die Maßnahme werben. Bis wann im Oktober der Notstand gelten könnte, war zunächst nicht sicher.

Weißrussischer Präsident war mit Coronavirus infiziert 

Vor der Präsidentenwahl in Belarus (Weißrussland) hat der 65 Jahre alte Staatschef Alexander Lukaschenko nach eigenen Angaben eine Coronavirus-Erkrankung ohne Symptome überstanden. „Sie treffen heute einen Menschen, der es fertiggebracht hat, das Coronavirus auf den Beinen zu überstehen“, sagte Lukaschenko in der Hauptstadt Minsk der Staatsagentur Belta zufolge. Die Ärzte hätten bestätigt, dass er das Virus symptomfrei überstanden habe. Zugleich entschuldigte er sich für seine heisere Stimme.

Der umstrittene Staatschef hatte das Coronavirus immer wieder kleingeredet und als Psychose abgetan. „Wie ich schon gesagt habe, überstehen 97 Prozent der Bevölkerung bei uns das Virus ohne Symptome“, sagte Lukaschenko. Eine wissenschaftliche Bestätigung für diese Behauptung gab es nicht. „Endlich gehöre ich auch zu dem goldenen Bestand in Belarus, der das Virus überstanden hat“, sagte er bei einem Besuch von Einheiten des Innenministeriums.

Die Ex-Sowjetrepublik zwischen dem EU-Mitglied Polen und Russland erlebte bisher keinen Lockdown. Lukaschenko hatte auch Massenveranstaltungen erlaubt – und das Virus zuletzt für besiegt erklärt. Belarus hatte nach Behördenangaben bisher mehr als 67.000 registrierte Coronavirus-Fälle und 543 Tote.

Umfassende Maskenpflicht jetzt überall auf spanischem Festland 

Als letzte Region auf dem spanischen Festland hat nun auch die Hauptstadt Madrid eine umfassende Maskenpflicht zur Verhinderung von Corona-Infektionen angekündigt. Ein Mund-Nasenschutz müsse künftig nicht nur wie bisher in geschlossenen öffentlichen Räumen, sondern auch im Freien getragen werde, und zwar auch wenn der Sicherheitsabstand von eineinhalb Metern zu nicht im eigenen Haushalt lebenden Personen gewahrt werden kann, sagte die Regionalpräsidentin Isabel Díaz Ayuso am Dienstag. Nur beim Sport und aus medizinischen Gründen gibt es Ausnahmen.

Schon bisher haben die meisten Bürger der Stadt freiwillig auch im Freien Masken getragen. Nur auf den Kanaren darf man noch ohne Maske Spazieren gehen.

Seehofer will keine neuen Grenzkontrollen 

Bundesinnenminister Horst Seehofer ist gegen erneute Grenzkontrollen zu deutschen Nachbarländern zur Durchführung von Coronavirus-Tests. Er könne sich das für die deutschen Grenzen nicht vorstellen, sagte der CSU-Politiker am Dienstag in Berlin. „Ich werde das auch sehr nachdrücklich vertreten“, sagte er.

Seehofer verwies auf die Erfahrungen mit vorübergehenden Kontrollen zu Frankreich, der Schweiz, Österreich und Dänemark. „Wir hatten weniger Probleme in der technischen Umsetzung dieser Grenzkontrollen, aber wir hatten riesige Probleme politisch.“ Befürworter solcher Kontrollen hätten diese nur Tage später dann heftig kritisiert, zudem sei es zu Wartezeiten für Pendler in Grenzregionen gekommen.

Verstärkte Tests auf das Coronavirus seien hingegen zu begrüßen, so Seehofer. Wenn dies rechtlich möglich sei, seien auch die von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) angekündigten Pflichttests für Rückkehrer aus Risikogebieten eine Option. Das werde derzeit noch juristisch geprüft, sein Haus sei dazu in Gesprächen mit dem Gesundheitsministerium und dem Kanzleramt.

Zahl der Infizierten in Österreich steigt auf über 100

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Österreich ist wieder auf über Hundert gestiegen. Innerhalb der vergangenen 24 Stunden seien 119 neue Infektionsfälle registriert worden, meldete das österreichische Innenministerium am Dienstag. 30 Fälle wurden allein in Oberösterreich gemeldet, wo sich der bei Touristen beliebte Ort St. Wolfgang zu einem neuen Hotspot entwickelt hat.

Dort stieg die Zahl der seit dem Wochenende positiv Getesteten bis Montagabend auf 62, wie der Krisenstab des Bundeslands nach Angaben der österreichischen Nachrichtenagentur APA mitteilte. Nur bei 38 der insgesamt 1.183 Tests standen demnach die Ergebnisse noch aus.

30.000 Menschen nehmen an Impfstoff-Studie teil

Das Mainzer Biopharma-Unternehmen Biontech und sein US-Partner Pfizer haben mit den entscheidenden Tests zu einem ihrer Impfstoff-Kandidaten begonnen. Mehr dazu lesen Sie hier.

Griechenland weitet Maskenpflicht aus

Auch in Griechenland weiten die Behörden die Maskenpflicht aus. Ab Mittwoch müssen Masken in Einzelhandels- und Lebensmittelgeschäften, Büros, Banken und Bäckereien getragen werden, wie der stellvertretende Zivilschutzminister Nikos Hardalias mitteilt. Kirchen bleiben vorerst ausgenommen. Bislang gilt die Maskenpflicht nur in Supermärkten und öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Ausweitung begründet Hardalias mit einem zuletzt leichten Anstieg der Infektionen. Bis Montag zählte Griechenland 4.227 bestätigte Fälle, 202 Menschen starben.

Studie: 180.000 Kinder von Hungertod bedroht

Durch die verheerenden Folgen der Coronavirus-Pandemie drohen in diesem Jahr nach einer Studie fast 180.000 Kinder unter fünf Jahren zusätzlich zu verhungern. Das berichten Derek Headey vom US-Entwicklungspolitik-Institut IFPRI und Kollegen am Dienstag in der Fachzeitschrift „The Lancet“. Die Wissenschaftler haben verschiedene Szenarien analysiert und gehen im günstigsten Fall von 111.000 zusätzlichen Todesfällen bei Kindern unter fünf Jahren aus, im schlimmsten Fall von 178.000.

Die Zahlen könnten auch noch höher liegen, warnen die Autoren, weil noch niemand wisse, wie lange sich die Krise hinzieht. Die Gesundheit der Kinder sei auch dadurch bedroht, dass wichtige Gesundheitsdienste wegen der Pandemie nicht funktionieren. Dazu gehören etwa die Behandlung kranker Kinder und Impfungen.

Vor der Corona-Krise seien nach Schätzungen 47 Millionen Kinder unter fünf Jahren mittel bis schwer unterernährt gewesen, heißt es. Durch Ausgangsbeschränkungen und Wirtschaftseinbrüche würden 140 Millionen Menschen zusätzlich in extreme Armut getrieben. Sie müssen am Tag pro Person mit weniger als 1,90 Dollar auskommen. Daraus ergebe sich, dass durch die Pandemie in diesem Jahr voraussichtlich 6,7 Millionen Kinder zusätzlich unterernährt sind. Gut die Hälfte (57,6 Prozent) lebe in Südasien, 21,8 Prozent in Afrika südlich der Sahara.

Beschluss in Niedersachsen: Regelmäßige Tests für Schlachthofmitarbeiter

Das niedersächsische Sozial- und Gesundheitsministerium hat regelmäßige Corona-Tests für Mitarbeiter von Schlachthöfen angeordnet. Ein entsprechender Erlass sei an die Landkreise und kreisfreien Städte ergangen, teilte das Ministerium am Dienstag in Hannover mit. Demzufolge dürfen in Schlacht- und Zerlegbetrieben nur noch Personen arbeiten, die zuvor mindestens einmal in zehn Tagen auf Covid-19 getestet wurden. Die regelmäßigen Tests müssen von den Betrieben selber organisiert und bezahlt werden. Die Verfügung ist rückwirkend ab 20. Juli bis zunächst zum 31. Dezember gültig. Der Erlass gelte zunächst einmal unabhängig von der Betriebsgröße und für alle Schlacht- und Zerlegebetriebe.

Siehe auch  Alexander Folk a été condamné à quatre ans et demi de prison

Iran meldet so viele Corona Tote wie noch nie zuvor

Der Iran meldet erneut einen Rekord bei den Corona-Toten. Innnerhalb von 24 Stunden seien 235 Patienten an dem Virus gestorben, sagte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums am Dienstag. Damit liege die Zahl der Todesopfer aktuell bei 16.147, so Sprecherin Sima Lari im Staatsfernsehen. Im gleichen Zeitraum wurden laut Lari über 2.600 Neuinfektionen erfasst, somit stieg die Zahl der bisher nachgewiesenen Infektionen auf fast 300.000.

Der Anstieg sei nach Einschätzung des Gesundheitsministeriums auf die von Präsident Hassan Ruhani angeordneten Lockerungen zurückzuführen. Die hatten dazu geführt, dass die Bevölkerung die Hygienevorschriften und auch die Pandemie nicht mehr ernstnahm. Der erneute Anstieg der Fallzahlen bestätige die Bedenken und Sorgen des Ministeriums.

RKI-Chef Wieler: Könnte Beginn der zweiten Welle sein

Abstand, Händehygiene, Alltagsmaske: Nach einem Wiederanstieg der Corona-Infektionszahlen bundesweit hat das Robert Koch-Institut (RKI) zum Einhalten der Verhaltensregeln appelliert. Alle Infos lesen Sie hier.

Erstmals seit 1984 wird brasilianisches Oktoberfest abgesagt

Nach dem Karneval in São Paulo und der Silvesterparty in Rio de Janeiro ist wegen der Corona-Pandemie auch das Oktoberfest im brasilianischen Blumenau abgesagt worden. Es sei das erste Jahr seit 1984 ohne „das größte deutsche Fest“ des amerikanischen Doppelkontinents, hieß es in einer Mitteilung der Stadtverwaltung von Blumenau.

Mehrere Hunderttausend Menschen fanden sich in den vergangenen Jahrzehnten regelmäßig auf dem Gelände des Parque Vila Germânica zu deutscher Volksmusik, zünftigem Essen und viel Bier ein. Der 1850 vom deutschen Einwanderer Hermann Otto Blumenau gegründete Ort im südlichen Bundesstaat Santa Catarina hat heute rund 350.000 Einwohner und gilt als eine der „deutschesten Städte“ Brasiliens.

Nach jüngsten Daten der Regierung von Santa Catarina haben sich in Blumenau fast 4.400 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, mehr als 40 Patienten sind im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 bislang gestorben. Santa Catarina ist einer der brasilianischen Bundesstaaten mit dem höchsten Anstieg der Covid-19-Todesfälle. Nach den Vereinigten Staaten ist Brasilien derzeit einer der Brennpunkte der Pandemie

Belgien verschärft Kontaktbeschränkungen

Belgien verschärft nach einer schnelleren Zunahme der Neuinfektionen die Kontaktbeschränkungen. Ab Mittwoch dürfen die Menschen im Land privat nur noch maximal fünf Menschen auf einmal treffen, mit denen sie nicht zusammen wohnen, wie Ministerpräsidentin Sophie Wilmès am Montag ankündigte. Bisher waren Treffen mit bis zu 15 Menschen erlaubt. In Antwerpen wurde zudem eine nächtliche Ausgangssperre verhängt. Mit den Maßnahmen solle ein allgemeiner Lockdown verhindert werden.

Für öffentliche Veranstaltungen in geschlossenen Räumen gilt eine Besuchergrenze von 100 Menschen statt wie zuvor 200. Bei Veranstaltungen unter freiem Himmel sind maximal 200 Menschen erlaubt, zuvor waren es 400. Die Menschen in Belgien müssen zudem ihre Einkäufe allein erledigen. Außerdem müssen sie ihre Zeit für Einkäufe auf eine halbe Stunde beschränken. Außerdem rät die Regierung „stark“ zu Homeoffice.

Wilmès zeigte sich „sehr besorgt“ über den jüngsten Anstieg der Infektionsraten. Die neuen Regeln gelten nach ihren Angaben für zunächst vier Wochen und zielen darauf ab, landesweite Ausgangssperren möglichst zu verhindern. Die Regierungschefin appellierte an die „Geduld“ und den „Mut“ der Bürger. In der vergangenen Woche hatten sich nach Behördenangaben durchschnittlich 279 Belgier pro Tag infiziert, im Vergleich zu 163 pro Tag in der Vorwoche. In Belgien wurden bis Montag mehr als 66.000 Corona-Fälle und 9.821 Todesopfer verzeichnet.

Spaniens Regierungschef kritisiert britische Quarantäne-Anordnung

Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez hat die britische Quarantäne-Anordnung für aus Spanien heimkehrende Urlauber heftig kritisiert. Die bei britischen Urlaubern beliebten spanischen Regionen wie die Balearen, die Kanarischen Inseln oder die Regionen Valencia und Andalusien hätten derzeit niedrigere Raten von Infektionen mit dem Coronavirus als Großbritannien, sagte Sánchez am Montag im Fernsehsender Telecinco. Deswegen sei die britische Maßnahme „unpassend“.

Der spanische Regierungschef hob hervor, dass die Verteilung der Infektionsfälle in seinem Land aktuell sehr unterschiedlich sei. Rund zwei Drittel der neuen Fälle konzentrierten sich auf die beiden nordöstlichen Regionen Aragón und Katalonien. Im Großteil des spanischen Territoriums sei die Pandemie unter Kontrolle. Die britische Regierung hat Spanien von der Liste derjenigen Länder gestrichen, aus denen eine Einreise ohne Quarantäne-Auflagen möglich ist.

Sánchez teilte mit, dass seine Regierung mit London darüber verhandele, dass die Quarantäne-Maßnahme revidiert werde. Spanien wolle mit Großbritannien weiterhin im Umgang mit der Pandemie zusammenarbeiten, betonte der Ministerpräsident. 

633 weitere bekannte Infektionen in Deutschland

In Deutschland steigt die Zahl der bekannten Infektionen um 633 auf 206.242, wie aus Daten auf der Internetseite des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Die Zahl der Todesfälle legt demnach um vier auf 9.122 zu.

Nach Trauerfeier: 47 Gäste positiv getestet

Nach einer Trauerfeier sind im Großraum Schwäbisch Gmünd in Baden-Württemberg 47 Gäste positiv auf das Coronavirus getestet worden. Wie eine Sprecherin des Landratsamts am Montag sagte, könnten noch mehr Menschen infiziert sein. Eine Teilnehmerliste zu der Trauerfeier vor rund zwei Wochen gebe es nicht, man gehe aber von mehr als hundert Gästen aus. Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet.

Unter den Infizierten sind nach Angaben der Sprecherin auch Kinder. Eine Kita in Schwäbisch Gmünd sei vorübergehend geschlossen worden, eine Grundschulklasse sei getestet worden – offenbar habe sich jedoch kein Mitschüler angesteckt. Bis Mittwoch seien weitere Tests in mehreren Klassen an verschiedenen Schulen geplant. Darüber hinaus wird laut der Sprecherin weiter nach den Teilnehmern der Feier gesucht.

Corona-Testzentrum in Schwäbisch Gmünd im März: Nun haben sich nach einer Trauerfeier gleich mehrere Menschen angesteckt. (Quelle: imago images)Corona-Testzentrum in Schwäbisch Gmünd im März: Nun haben sich nach einer Trauerfeier gleich mehrere Menschen angesteckt. (Quelle: imago images)

Lehrerverband befürchtet „Durcheinander“ im neuen Schuljahr

An den Schulen droht nach den Sommerferien nach Ansicht des Deutschen Lehrerverbandes ein „großes Durcheinander“. Das sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger der Deutschen Presse-Agentur. Mehr dazu lesen Sie hier.

US-Republikaner legen Entwurf für neues Corona-Hilfspaket vor

Im US-Kongress zeichnen sich schwierige Verhandlungen über das nächste Hilfspaket in der Corona-Krise ab. Ein am Montag vorgelegter gemeinsamer Entwurf der Republikaner im Senat und des Präsidialamts stieß umgehend auf Widerstand. Den Demokraten ging das Paket mit einem Volumen von etwa einer Billion Dollar nicht weit genug. Ihre Zustimmung ist nötig, weil sie im Repräsentantenhaus die Mehrheit stellen. Allerdings kritisierten auch Republikaner den Entwurf. Die Zeit für eine Einigung ist begrenzt: Die bisherige Sonder-Arbeitslosenhilfe des Bundes läuft am Freitag aus. Der Streit findet weniger als 100 Tage vor der Präsidenten- und Kongresswahl statt.

Der republikanische Mehrheitsführer im Senat, Mitch McConnell, beschrieb den Entwurf als einen „gezielten und zugeschnittenen“ Plan, um Kinder wieder in die Schule und Angestellte wieder an die Arbeit zu bringen. Unter anderem sollen Unternehmen vor gewissen Klagen im Zusammenhang mit der Pandemie geschützt werden und jeder US-Bürger erneut eine Direktzahlung von 1.200 Dollar vom Staat erhalten. Dabei soll die Arbeitslosenhilfe des Bundes um zwei Drittel auf 200 Dollar pro Woche reduziert werden. Dies ist eine zentrale Forderung vieler Republikaner. Sie argumentieren, dass viele Bürger mit den bisherigen 600 Dollar mehr Geld bekommen als vor der Pandemie und damit keinen Anreiz hätten, wieder zur Arbeit zu gehen.

Allerdings meldete sofort McConnells Senats- und Parteikollege Ted Cruz Bedenken wegen der Kosten an. „Die Antwort auf diese Herausforderungen wird nicht einfach daraus bestehen, von Washington aus das Geld herauszuschaufeln“, sagte er. Der Bund hat in den USA bislang 3,7 Billionen Dollar im Kampf gegen die Pandemie eingesetzt. Die Demokraten fordern dagegen höhere Summen. Sie werfen den Republikanern zudem vor, nicht schnell genug zu handeln. Im Mai hatten sie im Repräsentantenhaus einen Entwurf eines neuen Paketes mit einem Volumen von 3,7 Billionen Dollar verabschiedet, den der Senat jedoch nicht zur Debatte annahm.

Frankreich meldet 2.551 Coronafälle binnen drei Tagen

In Frankreich haben sich seit Freitag 2551 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Das entspricht einem Anstieg von rund 850 Corona-Fällen pro Tag, weniger als am Donnerstag und Freitag, aber mehr als die durchschnittlich 677 Fälle pro Tag seit Monatsbeginn. Zugleich ging die Zahl der Covid-19-Fälle in Krankenhäusern um 65 auf 5655 zurück, wie das Gesundheitsministerium weiter mitteilt.

Brasilien meldet mehr als 23.300 Neuinfektionen

In Brasilien steigt die Zahl der bekannten Infektionen um 23.384 auf insgesamt 2,4 Millionen. Das Gesundheitsministerium gibt zudem 614 weitere Todesfälle – und damit insgesamt 87.618 – bekannt.

Wegen Bolsonaro: Internationaler Strafgerichtshof kontaktiert

Stellvertretend für das brasilianische Gesundheitspersonal hat ein Zusammenschluss von Gewerkschaften den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag angerufen, eine Untersuchung gegen Brasiliens Präsidenten Jair Bolsonaro wegen dessen Umgang mit der Corona-Krise einzuleiten. Die Arbeitnehmervertreter werfen dem rechtspopulistischen Staatsoberhaupt Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor, wie aus dem am Montag beim IStGH eingereichten Schriftsatz hervorgeht.

Die Gewerkschaften beschuldigen Bolsonaro, „kriminell fahrlässig mit der Covid-19-Pandemie umgegangen zu sein und dabei das Leben von Angehörigen des Gesundheitswesens und der brasilianischen Gesellschaft aufs Spiel gesetzt zu haben“. Der Gewerkschaftsverbund gibt an, mehr als eine Million brasilianische Angehörige des Gesundheitssektors zu vertreten. Der Gerichtshof in Den Haag ist nicht automatisch verpflichtet, sich derartiger Anliegen anzunehmen.

Nach Angaben der Gewerkschaften handelt es sich um die erste derartige Aktion gegen eine Regierung „wegen eines Massensterbens aufgrund von Versäumnissen im öffentlichen Gesundheitswesen“. Die Regierung von Bolsonaro „sollte für ihre gefühllose Reaktion auf die Pandemie zur Rechenschaft gezogen werden“, sagte Marcio Monzane von der Organisation Uni Americas, die die Klage anführt.

Bolsonaro ist bekannt dafür, die Pandemie herunterzuspielen. Unter anderem verglich er das Virus mit einer „kleinen Grippe“. In Brasilien wurden bislang knapp 2,42 Millionen Infektionsfälle registriert. Mehr als 87.000 Menschen starben an den Folgen der Viruserkrankung. Brasilien ist das am zweitstärksten von der Corona-Pandemie betroffene Land der Welt. Nur die USA haben mehr Opfer zu beklagen.

Trumps Nationaler Sicherheitsberater O’Brien positiv auf Corona getestet

Der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Donald Trump, Robert O’Brien, hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Wie das Weiße Haus am Montag mitteilte, fiel ein Covid-19-Test bei O’Brien positiv aus. „Er hat milde Symptome, hat sich selbst isoliert und arbeitet von einem sicheren Ort aus.“ Es gebe keine Ansteckungsgefahr für Präsident Trump oder Vizepräsident Mike Pence, erklärte das Weiße Haus.

Jurist: Verpflichtende Corona-Tests für bestimmte Reisende legitim 

Verpflichtende Corona-Tests für Rückkehrer aus Risikogebieten wären nach Einschätzung des Rechtswissenschaftlers Thorsten Kingreen von der Universität Regensburg rechtmäßig. „Ein Test ist ein Eingriff in das Recht auf körperliche Unversehrtheit“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur in Berlin am Montag. „Das Ziel des Infektionsschutzes ist aber legitim und der Eingriff zumutbar. Deshalb wäre ein verpflichtender Test verfassungsrechtlich zulässig.“ Und: „Wer in Risikogebiete reist, muss damit rechnen, dass danach ein Test auf ihn zukommen könnte.“ Derzeit prüft die Bundesregierung eine solche Regelung.

Auch eine Weitergabe der Kosten an Betroffene, wie sie etwa FDP-Chef Christian Lindner fordert, hält Kingreen für zulässig. „Zumindest Urlaubsreisen unternimmt man ja freiwillig, und wenn der Staat die Kosten trägt, sind am Ende alle als Steuerzahler beteiligt – auch die, die sich gerade keinen Urlaub leisten können.“ Bei Dienstreisen wäre hingegen der Dienstherr oder der Arbeitgeber in der Pflicht.

US-Impfstoffkandidat wird an 30.000 Menschen getestet

Im Rennen um einen Corona-Impfstoff geht in den USA ein aussichtsreiches Mittel in die heiße Phase seiner Erprobung. Eine klinische Phase III-Studie zu einem Impfstoffkandidaten der US-Biotech-Firma Moderna habe begonnen, teilte die zuständige Gesundheitsbehörde NIH am Montag mit. „An der Studie, die an klinischen Forschungsstandorten in den USA durchgeführt wird, werden voraussichtlich etwa 30.000 freiwillige Erwachsene teilnehmen, die kein Covid-19 haben.“

In einer Phase III-Studie wird überprüft, ob ein Impfstoff tatsächlich vor einer Infektion schützt. In einem ähnlich fortgeschrittenem Stadium werden der WHO zufolge derzeit nur eine Handvoll weiterer Wirkstoffe erforscht.

In bislang durchgeführten Tests mit dem Moderna-Mittel hatten Probanden laut NIH Antikörper gegen den Erreger SARS-CoV-2 entwickelt. So waren demnach bei 45 Teilnehmern im Alter von 18 bis 55 Jahren keine ernsthaften Nebenwirkungen eingetreten. Die Probanden bekamen innerhalb von zwei Monaten zwei Injektionen des RNA-Impfstoffs und entwickelten mehr neutralisierende Antikörper als Personen, bei denen eine Coronavirus-Infektion diagnostiziert worden war. Moderna sprach in einer Mitteilung von einer „robusten Immunreaktion“.

Zahl der Corona-Fälle auf AIDA-Schiffen steigt

Auf den Schiffen des Rostocker Kreuzfahrtkonzerns AIDA häufen sich die Corona-Infektionen. Inzwischen haben sich elf Besatzungsmitglieder infiziert. Mehr dazu lesen Sie hier

Kanzleramtsminister: Länder sind grundsätzlich bereit, verpflichtende Tests einzuführen

Kanzleramtsminister Helge Braun hat in einer Pressekonferenz über mögliche Pflichttests für Reiserückkehrer aus Risikogebieten informiert. Diese Tests seien denkbar, sagte Braun am Montag in Berlin – eine abschließende Position dazu gibt es allerdings noch nicht. Die Gesundheitsminister würden noch darüber beraten, sagte Braun. Mehr dazu lesen Sie hier

Wirtschaftsexperte rät von optimistischen Prognosen ab

Der Chef der Wirtschaftsweisen, Lars Feld, bleibt mit Blick auf die Konjunktur vorsichtig. „Die wirtschaftliche Erholung in Deutschland ist beträchtlich“, sagte Feld dem „Handelsblatt“. Nach dem extrem tiefen Absturz der Wirtschaftsleistung im April und Mai sei der Weg aus der Rezession aber lang. „Wie die Erholung weitergehen wird, hängt maßgeblich vom Infektionsgeschehen ab.“

Wenn die Zahlen der Neuinfektionen stark steigen würden, könnten erneute Lockdowns die Erholung bremsen, warnte Feld. „Was mich nachdenklich stimmt, sind die härteren Maßnahmen etwa in der Schweiz, Österreich und Frankreich, wo die Öffnung teilweise zurückgenommen wird“, sagte er dem „Handelsblatt“. Wirklich besorgniserregend sei aber die Entwicklung in den USA. „Sie könnte auf die Exportwirtschaft durchschlagen. Ich rate deshalb weiter zur Vorsicht bei Konjunkturprognosen.“

Söder: „Ich mache mir große Sorgen“

Bayern will Flug-, Bahn- und Autoreisende auf das Coronavirus testen. Neben den Teststationen an den Flughäfen werde es auch an den Autobahnen im Bereich Walserberg, Pocking und Kiefersfelden sowie an den Hauptbahnhöfen in München und Nürnberg Stationen für Coronatests geben, sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Montag in München vor Journalisten.

Söder appellierte an den Bund, über das Infektionsschutzgesetz die Rechtsgrundlage für verpflichtende Coronatests zu geben. Sobald das rechtliche Okay komme, werde Bayern an den Flughäfen Rückkehrer aus Risikogebieten verpflichtend testen. Diese Pflicht müsse „unbedingt“ und „so schnell wie möglich“ kommen, forderte Söder. An welchen Flughäfen Sie sich schon jetzt testen lassen können, lesen Sie hier. Bayern werde nun alles organisatorisch vorbereiten, um bei einer entsprechenden Regelung des Bundes direkt mit Pflichttests anfangen zu können.

Söder sagte, er mache sich „große Sorgen“ wegen der Rückkehrer aus dem Urlaub. Die Menschen zeigten derzeit gerade im privaten Rahmen eine große Sorglosigkeit. Während in Alten- und Pflegeheimen, dem öffentlichen Personennahverkehr und dem Einzelhandel die Situation unter Kontrolle sei, werde etwa bei privaten Feiern jede Vorsicht vergessen. In Bayern begannen gerade erst die Sommerferien, so dass anders als in anderen Bundesländern die Rückreise von Urlaubern noch aussteht.

Nach dem Corona-Ausbruch in einem landwirtschaftlichen Betrieb verschärft Bayern zudem die Kontrollen an den Höfen. „Alle Betriebe werden in noch kürzeren Intervallen auf ihre Hygienekonzepte geprüft“, kündigte Söder an. Dies werde unangemeldet und könne Tag und Nacht sein. Die Bußgelder bei Verstößen würden auf 25.000 Euro verfünffacht. Zudem werde man alle Saisonarbeiter verpflichtend testen. Sollte der Ausbruch im Betrieb in Mamming begrenzt bleiben, werde die Quarantäne-Pflicht und der Lockdown auf den Betrieb begrenzt bleiben.

Einschränkung von Alkoholverkauf in Hamburg

Angesichts dicht gedrängt feiernder Menschenmassen in den Hamburger Ausgehvierteln wird der Hamburger Senat den Verkauf von Alkohol einschränken. Die Behörden dürfen demnach – zeitlich befristet – den Außer-Haus-Verkauf von Alkohol verbieten. Die Verfügung soll schon in den kommenden Tagen in Kraft treten. Mehr zu dem Vorstoß lesen Sie hier

Hongkong erlässt allgemeine Maskenpflicht

Angesichts einer neuen Welle von Corona-Infektionen hat Hongkong seine Schutzmaßnahmen deutlich verschärft. Ab Mittwoch gelte an allen öffentlichen Orten Maskenpflicht, kündigte der stellvertretende Regierungschef der chinesischen Sonderverwaltungszone, Matthew Cheung, am Montag an. Öffentliche Zusammenkünfte von mehr als zwei Menschen sind demnach künftig untersagt. Cheung bezeichnete die Lage in der ehemaligen britischen Kronkolonie als „außerordentlich ernst“.

Nach seinen Angaben hat Peking bereits seine Hilfe beim Bau eines Behelfs-Krankenhauses mit einer Kapazität von bis zu 2.000 Betten zugesagt. Als Vorbild dienen demnach die provisorischen Krankenhäuser, die nach dem ersten Ausbruch des Virus in der zentralchinesischen Stadt Wuhan innerhalb von wenigen Tagen errichtet worden waren.

Vietnam fliegt 80.000 Urlauber aus

Nach drei neuen Corona-Infektionen in der Küstenstadt Da Nang lassen die vietnamesischen Behörden 80.000 Menschen aus der Millionenmetropole ausfliegen. Bei den meisten handele es sich um inländische Touristen, die in den nächsten Tagen mit Hunderten Flügen in elf vietnamesische Städte gebracht werden sollen, berichteten staatliche Medien am Montag. Auch öffentliche Veranstaltungen, Feste und religiöse Zusammenkünfte wurden in Da Nang wieder verboten. Zuvor hatte das südostasiatische Land fast 100 Tage lang keine lokale Infektion mit dem Coronavirus gemeldet.

Am Samstag war ein erster Fall bekannt geworden, mittlerweile seien zwei weitere hinzugekommen, hieß es. Nun gebe es Befürchtungen, dass die Zahl der Neuansteckungen in Da Nang in den kommenden Tagen erheblich steigen könnte. Zwei der drei Corona-Infizierten seien in kritischem Zustand, schrieben Medien unter Berufung auf die Behörden.

WHO: Risiko neuer Corona-Infektionen steigt, wenn es kühler wird

Das Risiko neuer Corona-Infektionen steigt nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation, wenn die Urlaubszeit zu Ende geht und es kühler wird. Das liege daran, dass sich dann wieder mehr Menschen in geschlossenen Räumen statt draußen aufhalten, sagte eine WHO-Sprecherin der Nachrichtenagentur dpa. Ob und wann es aber in welchen Ländern zu einem neuen Anstieg von Infektionen oder einer zweiten Welle komme, sei nicht vorherzusagen.

„Wir wissen, dass das Virus sich draußen weniger effektiv verbreitet als in geschlossenen Räumen, dass gut gelüftete Räume weniger Risiko bergen als schlecht gelüftete und dass das Abstand Halten ebenfalls eine Rolle spielt“, sagte die Sprecherin. „Umweltbedingungen wie Luftfeuchtigkeit, Temperaturen und UV-Strahlung dürften auch eine begrenzte Rolle spielen.“

Die tatsächlichen Übertragungsraten hingen aber vom Verhalten der Menschen und den geltenden Schutzmaßnahmen ab, um das Risiko von Covid-19 und anderen Atemwegserkrankungen, die sich in kälteren Monaten ausbreiteten, einzudämmen. Es könne nötig sein, bereits aufgehobene Maßnahmen vorübergehend erneut zu verhängen. „Wir können keine Vorhersagen machen, wann die Pandemie weltweit oder in einem bestimmten Land ihren Höhepunkt erreicht, oder wo und wann wir mit neuen Höhepunkten oder Wellen von Fällen rechnen müssen“, sagte die Sprecherin. 

Nach neuem Ausbruch: Hunderte Flüge in China gestrichen

Nach dem neuen Ausbruch des Coronavirus in Dalian in Nordostchina sind mehr als 400 Flüge in die Hafenstadt gestrichen worden. Bis Montagmorgen seien 79 Prozent aller Flüge storniert worden, wie die Zeitung „Global Times“ berichtete. In der Sechs-Millionen-Metropole wurden am Vortag wieder 14 neue Infektionen mit dem Virus berichtet.

Von Dalian, wo die ersten Fälle in einer Fischfabrik lokalisiert worden waren, hat sich das Virus in mindestens acht weitere Städte ausgebreitet, wie Staatsmedien berichteten. Inzwischen sind etwa mehr als 200 Erkrankungen in der Provinz Liaoning entdeckt worden. 36 Infizierte, die keine Symptome zeigen, sind unter Beobachtung.

Inzwischen mehr als 50 bestätigte Neuinfektionen in St. Wolfgang

Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Infektionsfälle am bei deutschen Urlaubern beliebten Wolfgangsee in Österreich ist weiter gestiegen. Mehr dazu lesen Sie hier.

St. Wolfgang in Oberösterreich: In dem Touristenort am Wolfgangsee häufen sich die Corona-Fälle. (Quelle: imago images/Volker Preußer)St. Wolfgang in Oberösterreich: In dem Touristenort am Wolfgangsee häufen sich die Corona-Fälle. (Quelle: Volker Preußer/imago images)

Mehrheit der Corona-Neuinfektionen in Kanada bei jungen Erwachsenen

Kanadas Gesundheitsbehörden haben junge Erwachsene explizit vor der Annahme gewarnt, dass die Corona-Pandemie sie nicht betreffe. Die Mehrheit der Neuinfektionen sei zuletzt bei Menschen zwischen 20 und 39 Jahren aufgetreten, teilte am Sonntag Behördenchefin Theresa Tam mit. „Junge Menschen sind nicht unverwundbar.“

In der vergangenen Woche seien mehr als 60 Prozent der Neu-Infektionen bei Menschen unter 39 Jahren aufgetreten, erklärte Tam. Von ihnen habe etwa ein Drittel ins Krankenhaus eingeliefert werden müssen.

In Kanada steckten sich offiziellen Angaben zufolge bisher mehr als 113.000 Menschen mit dem neuartigen Coronavirus an, 8.900 von ihnen starben. Zuletzt wurden täglich knapp 500 Neu-Infektionen gemeldet.

Marokko riegelt mehrere Städte ab

Nach einem sprunghaften Anstieg der Fälle am Sonntag riegelt Marokko ab Mitternacht mehrere Städte ab, darunter Casablanca. Das teilen Innen- und Gesundheitsministerium mit. Am Sonntag wurden 633 neue Infektionen verzeichnet, einer der größten Anstiege bislang. Insgesamt sind 20.278 Fälle und 313 Tote registriert.

Zahl der Infektionen in Brasilien steigt um mehr als 24.500

In Brasilien steigt die Zahl der bekannten Infektionen um 24.578 auf insgesamt 2,4 Millionen. Das Gesundheitsministerium gibt zudem 555 weitere Todesfälle – damit insgesamt 87.004 – bekannt.

US-Republikaner verkünden Einigung auf Rahmen für neues Corona-Hilfspaket

Die US-Republikaner haben sich nach eigenen Angaben grundsätzlich auf einen Entwurf für ein neues Corona-Hilfspaket geeinigt. Es gebe noch eine Handvoll Probleme, die hoffentlich in den kommenden Stunden gelöst werden könnten, sagte der Stabschef des Präsidialamts, Mark Meadows, am Sonntag. Der Entwurf werde dann vermutlich am Montagnachmittag (Ortszeit US-Ostküste) veröffentlicht. Finanzminister Steven Mnuchin zufolge soll die bisherige Arbeitslosenhilfe in der Pandemie weitergezahlt werden, jedoch in verminderter Form als ein 70-prozentiger „Lohnersatz“.

Das Präsidialamt und die Republikaner im Senat – die dort die Mehrheit stellen – streiten seit Tagen über einen neuen Gesetzentwurf. Dieser müsste nach dem Senat auch von der zweiten Kongresskammer, dem Repräsentantenhaus, abgesegnet werden. Dort halten allerdings die Demokraten die Mehrheit. Sie haben sich skeptisch zu den bislang veröffentlichten Plänen der Partei von Präsident Donald Trump gezeigt. Die Zeit für eine Einigung ist begrenzt: Am Freitag läuft eine Regelung aus, nach der Arbeitslose 600 Dollar pro Woche erhalten.

Mehr als 20 Menschen in Pflegeheim infiziert

In einem Pflegeheim in Hessen sind 23 Corona-infektionen aufgetreten. Wie die „Hessische Allgemeine“ berichtet, seien 15 Bewohner und acht Mitarbeiter in Borken (Schwalm-Eder-Kreis) betroffen. Inzwischen seien mehr als 400 Menschen getestet worden. Bislang gebe es keine schweren Krankheitsverläufe. Das Heim stehe seit dem 18. Juli unter Quarantäne, zuvor war beim Küchenpersonal der erste Fall aufgetreten. Danach war eine Reihentestung veranlasst worden.

Nun insgesamt 9.000 Corona-Fälle in Berlin

Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Infektionen in Berlin ist von Samstag auf Sonntag um zehn auf nun genau 9.000 Fälle gestiegen. Dies teilte am Abend die Senatsgesundheitsverwaltung mit. Im Krankenhaus isoliert und behandelt werden zurzeit 44 Personen, davon werden 20 intensivmedizinisch betreut – diese Zahlen blieben im Vergleich zum Vortag fast unverändert.

Neue Todesfälle im Zusammenhang mit der Erkrankung Covid-19 wurden am Samstag und Sonntag nicht verzeichnet, insgesamt starben seit Beginn der Pandemie 223 Menschen in Berlin.

Erster offizieller Corona-Verdachtsfall in Nordkorea

Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un hat nach einem ersten Corona-Verdachtsfall in seinem Land eine Dringlichkeitssitzung des Politbüros einberufen. Die Person soll nach einem illegalen Grenzübertritt in diesem Monat aus Südkorea zurückgekehrt sein, wie staatlichen Medien am Sonntag berichteten. Sollte sich der Verdacht bestätigen, wäre dies der erste Corona-Fall, der offiziell von den nordkoreanischen Behörden anerkannt würde. Bislang hatten diese behauptet, dass es in dem Land keine bestätigten Corona-Fälle gebe.

Der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA zufolge sei die Person getestet worden. Das Ergebnis sei aber noch offen. Daher sei vorsorglich Quarantäne angeordnet worden. Außerdem solle untersucht werden, mit wem die Person möglicherweise in Kontakt gekommen ist. Nach Angaben Nordkoreas sei die an Südkorea grenzende Stadt Kaesong komplett abgeriegelt worden.

Australien meldet zehn Todesopfer an einem Tag

Erstmals seit Beginn der Pandemie sind in Australien innerhalb von 24 Stunden zehn Menschen an den Folgen einer Infektion mit dem Virus gestorben. Das sagte der Regierungschef des Bundesstaates Victoria, Daniel Andrews, am Sonntag vor Journalisten. Dort seien alle neuen Todesfälle registriert worden. Außerdem seien am Samstag 459 Neuinfektionen in Victoria – wo auch die Millionenmetropole Melbourne liegt – hinzugekommen.

Andrews ließ eine mögliche Verlängerung des vor knapp drei Wochen verhängten Lockdowns für den Bundesstaat im Südosten des Landes offen. Eigentlich soll dieser Mitte August auslaufen. Der Politiker forderte die Bevölkerung auf, in der Öffentlichkeit Masken zu tragen. „Hier geht es nicht um Menschenrechte“, sagte Andrews. „Es gibt zehn Familien, die in den nächsten Tagen jemanden beerdigen werden. Tragen Sie eine Maske. Das ist nicht zu viel verlangt.“

Neuer Corona-Hotspot in Touristen-Ort in Österreich

Die Zahl der Corona-Infektionen in mehreren Tourismusbetrieben in St. Wolfgang in Oberösterreich ist auf mindestens 44 gestiegen. Bei den Betroffenen handelt es sich nach Medienberichten aus der Nacht zum Sonntag überwiegend um Mitarbeiter, allerdings sei auch bei einem Urlauber das Virus nachgewiesen worden. Hier lesen Sie mehr.

174 Erntehelfer in Niederbayern infiziert

Auf einem Bauernhof in Niederbayern haben sich mindestens 174 Erntehelfer mit dem Coronavirus angesteckt. Das ergab eine Reihentestung, nachdem zunächst sieben Infektionen bekannt geworden waren. Hier lesen Sie mehr.

Silvesterparty in Rio de Janeiro abgesagt 

Die Silvesterparty an der Copacabana ist wegen der Corona-Pandemie abgesagt worden. Die Feier mit bis zu drei Millionen Besuchern in der Bucht von Rio de Janeiro könne in diesem Jahr nicht wie gewohnt stattfinden, berichteten Medien am Samstag unter Berufung auf die städtische Tourismusagentur Riotur.

Bürgermeister Marcelo Crivella werde in den kommenden Tagen einen Plan für den Jahreswechsel vorlegen. Denkbar sei beispielsweise eine virtuelle Feier. Sollte bis dahin kein Impfstoff gegen das Coronavirus zur Verfügung stehen, könnte auch der Karneval 2021 abgesagt werden.

Nach den Vereinigten Staaten ist Brasilien derzeit einer der Brennpunkte der Corona-Pandemie. Bislang haben sich in dem größten Land Lateinamerikas mehr als zwei Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Über 85.000 Patienten sind im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben.

Großbritannien ruft im Kampf gegen Corona zum Abnehmen auf 

Die britische Regierung will mit einer großen Kampagne die vielen übergewichtigen Briten zum Abnehmen in der Corona-Krise animieren. Allein in England sind fast 63 Prozent der Erwachsenen zu dick, wie aus einem Bericht der Gesundheitsbehörden hervorgeht. Zu viele Kilos können viele Erkrankungen fördern. Auch das Sterberisiko bei einer Covid-19-Lungenerkrankung steigt Untersuchungen zufolge an. Wissenschaftler rechnen im Herbst mit einer zweiten Infektionswelle in Großbritannien.

Premierminister Boris Johnson wolle die Kampagne mit etwa zehn Millionen Pfund (etwa elf Millionen Euro) unterstützen, berichtete am Samstag die Zeitung „The Guardian“. So müsse zum Beispiel auf Weinflaschen und Bierdosen künftig der Kaloriengehalt des Getränks verzeichnet sein. Werbung für Junkfood im Fernsehen soll erst spät abends erlaubt sein. Die Kampagne soll am Montag verkündet werden.

„Gewicht zu verlieren, ist einer der Wege, sein Risiko zu minimieren“, sagte Johnson kürzlich beim Besuch in einem Krankenhaus. Der übergewichtige Regierungschef war selbst an Covid-19 erkrankt und hatte im April auf einer Intensivstation um sein Leben gekämpft. Er habe einige Kilogramm abgenommen, berichtete Johnson.

Jetzt mehr als 16 Millionen Infizierte weltweit 

Nachdem in den letzten Tagen die Zahlen der weltweiten Neuinfektionen immer schneller gestiegen sind, hat die Zahl der weltweiten Corona-Fälle nun die Marke von 16 Millionen überschritten. Das zeigen die Zahlen der Johns-Hopkins-Universität. Die meisten Fälle gibt es in den USA. Hier wurden seit Beginn der Pandemie 4.178.027 Menschen positiv getestet.

Australien meldet Rekord bei Corona-Toten

Australien hat am Sonntag so viele Corona-Tote gemeldet wie nie zuvor. Zehn Menschen zwischen 40 und 80 Jahren seien binnen 24 Stunden an den Folgen einer Coronavirus-Infektionen gestorben, gab der Regierungschef des stark betroffenen Bundesstaats Victoria, Daniel Andrews, bekannt. Das ist laut einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP die höchste Zahl von neu hinzugekommenen Todesfällen in Australien seit Beginn der Pandemie.

Die Behörden in Victoria meldeten zudem 459 neue Ansteckungsfälle – am Samstag waren noch 357 Neuinfektionen verzeichnet worden. Der Bundesstaat mit der Millionenmetropole Melbourne ist weitgehend vom Rest des Landes abgeriegelt, in Melbourne wurden Ausgangsbeschränkungen und eine Maskenpflicht verhängt. Trotzdem seien die Infektionszahlen immer noch „viel zu hoch“, sagte Andrews.

Frankreich will kostenlose Corona-Tests für alle 

Frankreich will angesichts steigender Corona-Infektionen kostenlose Tests bereitstellen. Diese sollen zudem rezeptfrei erhältlich sein, wie die Regierung mitteilte. „Wir würden dies nicht als eine zweite Welle bezeichnen, aber es ist klar, dass wir seit einigen Tagen einen spürbaren Anstieg der Zahl der bestätigten Fälle beobachten“, sagte Gesundheitsminister Olivier Veran der Zeitung „Le Parisien“ (Sonntagsausgabe).

Frankreich hat bislang offiziell 30.192 Todesfälle verzeichnet, die dem Coronavirus zugeschrieben werden. Insgesamt wurden 180.528 Infektionen festgestellt. Die Zahl der Neuinfektionen stieg zuletzt den zweiten Tag in Folge um mehr als 1.000.

Bundesregierung erwartet keine Engpässe bei Impfstoff

Die Bundesregierung geht davon aus, dass es im Fall der Entwicklung eines Impfstoffes gegen das Coronavirus keine Engpässe bei der Bereitstellung in Deutschland geben wird. „Wir sind dabei, die Produktionskapazitäten in Deutschland zu erhöhen“, sagte Forschungsministerin Anja Karliczek (CDU) der „Bild am Sonntag“. „Wenn ein Impfstoff gefunden ist, wird jeder Deutsche, der es will, auch geimpft werden können. Das müssen wir schaffen und das werden wir schaffen.“

Die Ministerin dämpfte allerdings Erwartungen an eine schnelle Impfstoffentwicklung. „Ein zugelassener Impfstoff, der für die breite Masse der Bevölkerung geeignet ist, wird wahrscheinlich frühestens Mitte nächsten Jahres zur Verfügung stehen. Bei der Entwicklung eines Impfstoffes kann es immer Rückschläge geben“, sagte sie. Weltweit suchen Forscher unter Hochdruck nach einem Impfstoff gegen das Coronavirus. Zuletzt hatten mehrere Forscherteams vielversprechende Zwischenergebnisse veröffentlicht.

Spahn lässt Corona-Testpflicht für Reise-Rückkehrer prüfen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) lässt eine Pflicht zu Corona-Tests für Reise-Rückkehrer aus Risikogebieten prüfen. „Wir prüfen auch eine rechtliche Verpflichtung“, sagte Spahn im Deutschlandfunk. Bei den Neuinfektionen gebe es derzeit „so eine hohe Zahl wie lange nicht“, sagte er zur Begründung. „Was wir im Moment haben, sind viele kleinere Ausbrüche.“ Die hohe Zahl habe „vor allem zu tun eben mit Reiseaktivitäten, Reiserückkehrern aus bestimmten Regionen“.

Eine solche Test-Pflicht würde deutlich über den Beschluss der Gesundheitsminister von Bund und Ländern vom Freitag hinausgehen: Sie hatten beschlossen, auf deutschen Flughäfen Teststellen einzurichten, bei denen sich Reiserückkehrer kostenlos auf eigenen Wunsch auf das Virus testen lasen können. Spahn wies darauf hin, dass für verpflichtende Tests hohe rechtliche Hürden bestünden: „Das ist ja ein Eingriff in die Freiheit, jemanden zum Test zu verpflichten“, sagte er. Die Gerichte schauten „sehr genau hin, dass jeder Eingriff verhältnismäßig“ sei.

Bevorzugt wolle er weiter auf Vernunft und Einsicht der Bürger setzen, sagte Spahn. Reisende müssten „eigenverantwortlich wahrnehmen, dass Mobilität, dass Reisen per se mit Risiko verbunden“ sei. „Wir werden es möglich machen, dass jeder Reiserückkehrer sich testen lassen kann.“ Dabei gelte, dass „sich im Zweifel einer zu viel testen lässt als einer zu wenig“.

In Weimar müssen 169 Menschen in Quarantäne

Nach dem Auftreten mehrerer neuer Corona-Fälle in Weimar sind 169 Menschen in Quarantäne. Das ist ein Anstieg von 44 im Vergleich zum Vortag, wie die Stadtverwaltung Weimar am Samstagabend mitteilte. Damit gebe es insgesamt 16 Infizierte, die Zahl der Genesenen liege bei 70. Derzeit sei niemand der Infizierten zur Behandlung in einer Klinik.

Ein Teil hatte sich nach Angaben der Stadt bei einem Besucher aus Bayern angesteckt, der nach Weimar gereist war und auch bei seinen Gastgebern übernachtet hatte. Unter den Infizierten sind auch Kinder, die verschiedene Schulen im Stadtgebiet besuchen. Das Gesundheitsamt hat (Stand: 25. Juli)  insgesamt 178 Tests angeordnet. Bis zum Samstagabend wurden der Stadtverwaltung 101 Testergebnisse übermittelt – 77 stehen noch aus.

781 Neuinfektionen binnen 24 Stunden in Deutschland gemeldet

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 781 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Damit waren seit Beginn der Corona-Krise mindestens 204 964 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Samstagmorgen meldete (Stand: 25. Juli).

Großbritannien will Spanien von Liste sicherer Länder streichen

In Großbritannien sollen nach Mitternacht (MEZ 01.00 Uhr Sonntag) alle Rückkehrer aus dem Urlaub in Spanien zwei Wochen in Quarantäne gehen, sollte das Coronavirus bei ihnen nachgewiesen werden. Das werde die Regierung ankündigen, berichtet die „Sunday Times“. Mit dieser Maßnahme würde Spanien von der Liste sicherer Länder gestrichen. Für den spanischen Tourismus wäre dies ein herber Rückschlag.

USA melden erneut 70.000 neue Infizierte binnen 24 Stunden

Die Zahl der Corona-Infizierten in den USA steigt weiter steil an. Am Freitag wurden nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität den zweiten Tag in Folge mehr als 70.000 Neuinfektionen binnen 24 Stunden registriert. Mit 74.000 Neuinfektionen und 1.157 neu hinzugekommenen Todesopfern stieg die Zahl der nachgewiesenen Infektionen in den USA bis Freitagabend auf 4,1 Millionen, die Zahl der Todesopfer auf mehr als 145.000. Die USA liegen damit weltweit an erster Stelle der am härtesten betroffenen Staaten.

Schon 28 Corona-Fälle bei spanischem Zweitligisten Fuenlabrada

Der Corona-Ausbruch beim spanischen Fußball-Zweitligisten CF Fuenlabrada nimmt immer größere Ausmaße an. Wie der Club aus der Nähe von Madrid am Samstag mitteilte, gibt es zwölf weitere Fälle, damit steigt die Zahl der positiv Getesteten auf nunmehr 28 an. Wegen der Fälle auch bei Profis war am Montag die Partie zwischen Deportivo La Coruña und Fuenlabrada abgesetzt worden.

Belgien verschäft Corona-Regeln

In Belgien sind wegen steigender Covid-19-Fallzahlen neue Maßnahmen in Kraft getreten. Von diesem Samstag an muss auch auf Märkten, in Einkaufsstraßen und öffentlichen Gebäuden eine Maske getragen werden. Zudem werden in gastronomischen Betrieben die Kontaktinformationen der Gäste für 14 Tage gespeichert. Eine Maskenpflicht gilt dort auch, allerdings nicht, wenn die Besucher an einem Tisch sitzen.

Bereits vor diesem Samstag musste wegen der Corona-Pandemie in öffentlichen Verkehrsmitteln, in Geschäften und zum Beispiel in Gotteshäusern, Kinos und Museen ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Die Gesamtzahl der bestätigten Fälle in Belgien belief sich auf knapp 65.200, die Zahl der Toten wurde zuletzt mit 9.817 angegeben.

Südkorea meldet erneut über 100 Corona-Fälle täglich

Zum ersten Mal seit nahezu vier Monaten ist in Südkorea die Zahl der täglich erfassten Corona-Neuinfektionen wieder auf mehr als 100 gestiegen. Wie die Gesundheitsbehörden am Samstag mitteilte, wurden am Freitag 113 neue Fälle verzeichnet. Damit kletterte die Gesamtzahl der registrierten Corona-Infektionen auf mehr als 14.000. Es gab bisher 298 Todesopfer in Verbindung mit Sars-Cov-2.

Ostasien kämpft gegen die zweite Welle

Bislang sind die Länder Ostasiens relativ glimpflich durch die Corona-Krise gekommen, doch nun kommen auch von dort beunruhigende Nachrichten. So registrierte China am Freitag 34 neue Infektionen, nach 21 am Vortag, wie die Gesundheitskommission mitteilte. Von den Neuinfektionen seien allein 20 in der weit westlich gelegenen Region Xinjiang aufgetreten. Neun befanden sich in der nordöstlichen Provinz Liaoning, während es sich bei den übrigen fünf Neuinfektionen um importierte Fälle gehandelt habe. Bis Samstag wurden damit offiziell 83.784 Corona-Fälle bestätigt. Die Zahl der Covid-19-Toten verharrte bei 4.634.

Südkorea hat in den vergangenen 24 Stunden so viele Neuinfizierte registriert wie seit März nicht mehr. Die Zahl habe bei 113 gelegen, wie die Gesundheitsbehörden mitteilten. Damit erhöhte sich die Gesamtzahl auf 14.092. Von den neuen Fällen wurden demnach 86 importiert, 27 waren einheimische Infektionen. Vietnam wiederum meldet den ersten lokalen Corona-Fall seit mehr als drei Monaten.

In der Großstadt Da Nang sei ein Mann viermal positiv auf das Virus getestet worden, teilte Vietnams Regierung in einer Erklärung mit. Dank strenger Quarantänemaßnahmen und umfangreicher Tests hatte das Land die mit dem Coronavirus infizierten Personen bislang auf 415 begrenzt. Seit mehr als 100 Tagen waren keine lokalen Infektionen mehr registriert worden. Und in der japanischen Hauptstadt Tokio waren am Freitag mehr als 300 Neuinfektionen innerhalb eines Tages bestätigt worden – so viele wie nie zuvor. In der vergangenen Woche gab es mit 293 nachgewiesenen Infektionen an einem Tag den bislang höchsten Wert.

Ministerpräsident Kretschmer: „Die zweite Welle ist schon da“

Die zweite Infektionswelle der Corona-Pandemie ist nach Einschätzung des sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU) bereits in Deutschland angekommen. „Die zweite Corona-Welle ist schon da. Sie findet bereits jeden Tag statt. Wir haben jeden Tag neue Infektionsherde, aus denen sehr hohe Zahlen werden könnten“, sagte Kretschmer der Düsseldorfer „Rheinischen Post“.

Die Aufgabe bestehe darin, mit den Gesundheitsämtern diese Welle jeden Tag neu zu brechen. Das klappe „erstaunlich gut“, sagte Kretschmer. Deutschland könne durch sein föderales System viel präziser vorgehen als zentralistisch regierte Länder wie Frankreich oder Polen. Die Ministerpräsidenten könnten abwägen, was gezielt für einzelne Regionen geregelt werden könne. „Das ist nur im Föderalismus möglich.“

RKI: Entwicklung der Infektionszahlen „sehr beunruhigend“

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat sich besorgt über den Anstieg der neu gemeldeten Coronavirus-Fälle in den vergangenen Tagen gezeigt. „Diese Entwicklung ist sehr beunruhigend und wird vom RKI weiter sehr genau beobachtet“, teilte eine RKI-Sprecherin auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa mit. „Eine weitere Verschärfung der Situation muss unbedingt vermieden werden.“

Am Freitag habe die Zahl der neu übermittelten Corona-Fälle mit 815 deutlich höher als in den Vorwochen gelegen. „Zuvor lag die Zahl bei um die 500 übermittelten Fällen pro Tag, zeitweise auch deutlich darunter“, so die Sprecherin. Eine Verschärfung der Lage könne nur verhindert werden, wenn sich die gesamte Bevölkerung weiterhin engagiere. Das RKI appellierte, zum Beispiel die Abstands- und Hygieneregeln konsequent einzuhalten – auch im Freien. Innenräume sollten gelüftet werden und wo es geboten sei, solle man eine Mund-Nasen-Bedeckung korrekt tragen.

Wie das RKI erklärte, ist der Zuwachs in vielen Bundesländern zu beobachten. Mehr als 60 Prozent der neuen Fälle seien jedoch auf Anstiege in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg zurückzuführen. Bundesweit gebe es viele kleinere Geschehen in verschiedenen Landkreisen: So hätten sich Menschen bei größeren Feiern im Familien- und im Freundeskreis, bei Freizeitaktivitäten, an Arbeitsplätzen, aber auch in Gemeinschafts- und Gesundheitseinrichtungen angesteckt. Hinzu kämen zunehmende Fälle unter Reiserückkehrern, hieß es.

WHO meldet weltweiten Rekordanstieg neuer Fälle

Noch nie seit Beginn der Coronavirus-Pandemie sind der Weltgesundheitsorganisation (WHO) innerhalb von 24 Stunden so viele Neuinfektionen gemeldet worden wie am Freitag. Insgesamt waren es 284.196 Fälle, teilte die WHO mit. Mit Abstand die meisten Infektionen verzeichneten die USA und Brasilien, jeweils mehr als 67.000. In Indien waren es fast 50.000, in Südafrika 13.000.

Weltweit waren der WHO seit dem Ausbruch des neuen Virus Ende vergangenen Jahres bis Freitag 15,3 Millionen Infektionen gemeldet worden. Knapp 630.000 Menschen starben nachweislich mit einer Coronavirus-Infektion.Die Zahl der Toten sei um 9.753 gestiegen, so viele wie seit dem 30. April nicht mehr.

Lauterbach: Zweite Corona-Welle wird kaum einzudämmen sein

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach warnt davor, dass eine zweite Corona-Welle nur schwer einzudämmen wäre. „Neuinfektionen werden in ganz Deutschland gleichmäßig verteilt sein“, twittert er. „Wenn es eine zweite Welle gibt, und davon gehe ich selbst aus, wird es unmöglich sein, sie mit der Einzelkontaktverfolgung durch die Gesundheitsämter zu beherrschen.“

Karl Lauterbach: Der SPD-Gesundheitsexperte mahnt immer wieder die Gefahr einer zweiten Welle an.  (Quelle: imago images/Gerhard Leber)Karl Lauterbach: Der SPD-Gesundheitsexperte mahnt immer wieder die Gefahr einer zweiten Welle an. (Quelle: Gerhard Leber/imago images)

Paris ordnet Corona-Pflichttests für Rückkehrer aus Risikoländern an

Frankreich führt erstmals verpflichtende Coronavirus-Tests an Flughäfen ein. Betroffen sind Rückkehrer aus insgesamt 16 Risikoländern, wie Premierminister Jean Castex am Freitag in Paris ankündigte. Darunter sind neben den USA unter anderem auch Brasilien, die Türkei, Algerien und Israel.

In bestimmten Ländern sei der Zugang zu Corona-Tests schwierig, sagte Castex bei einem Besuch am Pariser Flughafen Charles de Gaulle zur Begründung. Zugleich riet der Regierungschef den Franzosen davon ab, in die spanische Region Katalonien zu reisen, „solange sich die gesundheitliche Situation dort nicht verbessert“. Unter anderem in der Hauptstadt Barcelona hatten die Behörden zuletzt wieder strenge Ausgangsbeschränkungen eingeführt.

Kurz vor Kreuzfahrten: Zehn Aida-Crewmitglieder infiziert

Im August sollen drei Aida-Schiffe wieder auf Reisen gehen. Nun wurden unter den Crew-Mitgliedern zehn Corona-Fälle entdeckt. Mehr dazu lesen Sie hier. 

Gesundheitsminister einigen sich: Corona-Tests an Flughäfen

Die Gesundheitsminister haben sich für Reiserückkehrer auf die Einführung von Corona-Tests an Flughäfen geeinigt. Mehr dazu lesen Sie hier. 

Söder fordert Testpflicht an deutschen Flughäfen

CSU-Chef Markus Söder fordert eine Corona-Testpflicht für Urlaubsrückkehrer an allen deutschen Flughäfen. „Wir brauchen (auch) dringend auf Dauer verpflichtende Tests an den Flughäfen, insbesondere aus Risikogebieten. Da glaube ich reicht die Quarantäne alleine nicht aus. Da wäre ein Test direkt am Flughafen sinnvoll“, sagte der bayerische Ministerpräsident am Freitag in Nürnberg. Söder betonte, dass es eine bundesweit einheitliche Regelung in der Frage geben müsse.

„Ich glaube, wir brauchen dafür jetzt rasche Grundlagen. Das Wichtigste ist aber, dass wir mal klären, ob es verpflichtend ist oder nicht“, sagte Söder. Er sei der Meinung, dass der Schutz der Bevölkerung an oberster Stelle stehen solle. Mit Blick auf die in einigen Bundesländern bereits endenden Sommerferien sei es wichtig, „Tempo zu machen“. Er hoffe nicht, dass es in einigen Fällen bereits zu spät sei, da hier die Menschen bereits aus den Urlaubsregionen zurückkehrten, es aber noch keine Tests gebe. Bayern selbst will nächste Woche Corona-Tests an Flughäfen beschließen – allerdings auf freiwilliger Basis. 

Neuer Ausbruch bei Tönnies? 30 Mitarbeiter positiv getestet

Beim Fleischverarbeiter Tönnies in Rheda-Wiedenbrück sind bei routinemäßigen Kontrollen 30 Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die meisten sind nach Angaben des Unternehmens sogenannte Altfälle – bei denen das Virus schon früher festgestellt worden und noch immer nachweisbar sei. Die 30 Mitarbeiter seien wie alle Beschäftigten beim Arbeitsantritt im Werk nach der wochenlangen Zwangspause getestet worden – so sei es mit den Behörden zuvor abgestimmt worden, sagte Unternehmenssprecher André Vielstädte.

Nach rund 24 Stunden habe das Ergebnis vorgelegen, dann seien die Kollegen unmittelbar für den Betrieb gesperrt und in Quarantäne geschickt worden. Ob tatsächlich alle 30 Beschäftigten einen Tag lang eingesetzt waren, werde noch ermittelt. Bei 8 der 30 Mitarbeiter müsse noch geklärt werden, ob sie sich neu mit dem Virus angesteckt haben oder ob bei ihnen ebenfalls nur eine frühere Infektion noch nachweisbar sei, sagte Vielstädte. Nach einer Infektion könne das Ergebnis noch bis zu zehn Wochen lang positiv ausfallen, obwohl der Betroffene nicht mehr infektiös sei.

Die Produktion am Hauptstandort in Rheda-Wiedenbrück im Kreis Gütersloh war nach einem Corona-Massenausbruch vier Wochen lang stillgelegt worden. Nach umfangreichen Prüfungen eines Hygienekonzepts und Schutzvorkehrungen durfte der Fleischkonzern den Betrieb erst vor einer Woche wieder in Teilen hochfahren. Zu den vereinbarten Maßnahmen gehört auch eine intensive Testung der Mitarbeiter.

Brasilien: Infizierter Bolsonaro fährt mit Motorrad spazieren und trägt keine Maske

Der nach eigener Aussage mit dem Coronavirus infizierte brasilianische Präsident Jair Bolsonaro ist mit dem Motorrad auf dem Gelände der Präsidentenresidenz spazieren gefahren und hat sich ohne Maske mit Angestellten unterhalten, die dort arbeiteten. Dies berichteten brasilianische Medien am Donnerstag.

Bolsonaro befindet sich in Quarantäne, nachdem er vor zwei Wochen gesagt hatte, ein Corona-Test bei ihm sei positiv ausgefallen. Der rechte Präsident führt die Amtsgeschäfte vom Palácio da Alvorada in Brasília aus. Nach Informationen des Kommunikationsministeriums vom Mittwoch war er ein weiteres Mal positiv getestet worden.

Jair Bolsonaro: Brasiliens Präsident hat sich offenbar mit dem Coronavirus infiziert – das scheint ihn nicht zu stören. (Archivbild) (Quelle: imago images/Fotoarena)Jair Bolsonaro: Brasiliens Präsident hat sich mit dem Coronavirus infiziert – das scheint ihn nicht zu stören. (Archivbild) (Quelle: Fotoarena/imago images)

Nach den USA ist Brasilien derzeit einer der Brennpunkte der Corona-Pandemie. Das Gesundheitsministerium meldete am Donnerstagabend (Ortszeit) 59.961 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Insgesamt wurden in dem größten und bevölkerungsreichsten Land Lateinamerikas damit bisher 2.287.475 Fälle registriert. 84.082 Patienten sind im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 bislang gestorben.

Kontrolle von Verdachtsfällen: Australien setzt Armee ein

Um Infektionsketten zu identifizieren, werden im australischen Bundesstaat Victoria, in dem auch die Millionenstadt Melbourne liegt, Soldaten eingesetzt. Die Gesundheitsbehörden hätten Schwierigkeiten, alle Infizierten telefonisch zu erreichen, erklärte der Ministerpräsident Daniel Andrews. Deshalb sollen Soldaten die Betroffenen nun persönlich aufsuchen. Werden die Personen nicht angetroffen, droht ein Bußgeld wegen eines Verstoßes gegen die Quarantäneanordnung. Zurzeit werden in Victoria pro Tag etwas 300 Neuinfektionen erfasst – damit gilt der Bundesstaat als Corona-Hot-Spot.

China meldet neuen Corona-Ausbruch in Dalian

In der nordostchinesischen Stadt Dalian ist es zu neuen Infektionen mit dem Coronavirus gekommen. Wie die staatliche Zeitung „Global Times“ am Freitag berichtete, stellten die Behörden zwei neue Erkrankungen fest sowie 15 Infektionen, bei denen keine Symptome erkennbar waren. Dem Bericht zufolge sind es die ersten Infektionen in der Stadt seit 111 Tagen.

Die Behörden ordneten an, Kindergärten zu schließen. In betroffenen Gebieten der Stadt sollten zudem Corona-Tests bei möglichst vielen Menschen durchgeführt werden. Wohngebiete, für die ein Lockdown verhängt wurde, sollen mit Lebensmitteln versorgt werden.

Dalian: In der nordöstlichen Stadt in China hat es einen neuen Coronavirus-Ausbruch gegeben. (Quelle: imago images)Dalian: In der nordöstlichen Stadt in China hat es einen neuen Coronavirus-Ausbruch gegeben. (Quelle: imago images)

China hat das Coronavirus bereits seit Monaten weitestgehend unter Kontrolle. Jedoch kommt es immer wieder zu lokalen Ausbrüchen in verschiedenen Landesteilen, auf die in der Regel mit strengen Maßnahmen reagiert wird. Neben der Stadt Dalian kämpfen die Region Xinjiang im äußersten Westen des Landes sowie die Sonderverwaltungsregion Hongkong derzeit mit Ausbrüchen.

WHO dämpft Erwartung auf baldige Ausrottung des Virus

Eine baldige Ausrottung des neuen Coronavirus ist nach Überzeugung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nicht in Sicht. „Wir müssen lernen, mit dem Virus zu leben“, sagte Nothilfekoordinator Mike Ryan am Donnerstagabend in Genf. „Wir werden in absehbarer Zukunft nicht in der Lage sein, das Virus zu beseitigen oder auszurotten.“ Vielmehr müssten die Menschen lernen, mit dem Virus zu leben und in eine gewisse Normalität zurückzufinden.

Ryan rief die Länder weltweit auf, alle zur Verfügung stehenden Maßnahmen einzusetzen, um die Infektionsketten zu unterbrechen. Dazu gehöre auch, im Notfall Bars oder Clubs vorübergehend wieder zu schließen oder die Zahl der Besucher zu begrenzen.

„Wenn die Infektionsrate in einer Gesellschaft hoch ist, dann werden Aktivitäten, die viele Menschen zusammenbringen, vor allem in geschlossenen Räumen, weitere Übertragungen der Krankheit verursachen“, sagte Ryan.

Fast 60.000 Neuinfektionen in Brasilien

Brasilien hat am Donnerstag 59.961 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert. Das sei der bislang zweihöchste Wert, wie die Behörden mitteilten. Die Zahl der insgesamt bestätigten Fälle kletterte damit auf fast 2,3 Millionen. Sie wird nur noch von den USA übertroffen. Dem Gesundheitsministerium zufolge starben weitere 1.311 Menschen an Covid-19, womit sich die Gesamtzahl der Todesopfer auf mehr als 84.000 erhöhte.

Mexiko meldet Rekordzahl an Neuinfektionen

Mexiko meldet so viele Corona-Neuinfektionen wie noch nie an einem Tag. Am Donnerstag seien 8438 neue Fälle bestätigt worden, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Damit erhöhte sich die Gesamtzahl auf 370.712. Die Zahl der Todesopfer stieg zugleich um 718 auf insgesamt 41.908.

Kolumbien verzeichnet Rekordzahl an Todesfällen an einem Tag

Trauriger Corona-Rekord in Kolumbien: In einem Zeitraum von 24 Stunden haben die Gesundheitsbehörden in dem lateinamerikanischen Land 315 Todesfälle durch das neuartige Coronavirus verzeichnet. In der vergangenen Woche seien durchschnittlich noch 206 Corona-bedingte Todesfälle am Tag registriert wurden, teilten die Gesundheitsbehörden am Donnerstag in Bogotá mit.

Wegen des starken Anstiegs bei den Infektionszahlen kündigte die Bürgermeisterin der Hauptstadt Bogotá, Claudia López, am Donnerstag eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen an. Die Krankenhäuser in der Millionen-Metropole sind bereits zu mehr als 91 Prozent belegt.

Nach offiziellen Angaben wurden in Kolumbien seit Beginn der Pandemie mehr als 7.600 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert. Hinzu kommen mehr als 220.000 Infektionsfälle.

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