Online-Spiele - Streit um App-Store-Regeln spitzt sich zu - Wirtschaft

Online-Spiele – Streit um App-Store-Regeln spitzt sich zu – Wirtschaft

Wer als Entwickler seine App auf die Smartphones dieser Welt bringen will, kommt an Apple und Google kaum vorbei. Die US-Konzerne dominieren mit ihren App-Stores den Markt, und wer sein Programm darüber anbieten will, muss nach ihren Regeln spielen. Das wollen die Entwickler des Spiels „Fortnite“ nicht länger akzeptieren.

Es geht um viel Geld. Denn Apple und Google fordern einen Anteil an den Umsätzen, die Entwickler mit ihren Apps machen: Bei Apple sind es 30 Prozent, die der Konzern bei In-App-Käufen einbehält. App-Anbieter dürfen auch nicht auf alternative Bezahlmöglichkeiten außerhalb der App hinweisen, was schon länger kritisiert wird. Der Musikstreaming-Marktführer Spotify hatte im März 2019 Beschwerde dagegen bei der EU-Kommission eingereicht.

Epic Games, die Firma hinter Fortnite, verdient bei diesem Spiel hauptsächlich Geld mit Käufen, die Spieler in der App tätigen. In dieser Woche wies das Unternehmen seine Nutzer darauf hin, dass sie ihre Einkäufe außerhalb der App günstiger kriegen – eben ohne den Anteil, den Apple oder Google einbehalten. Daraufhin warfen die Tech-Konzerne die Fortnite-App aus ihren Stores. Sie kann also nicht mehr heruntergeladen oder aktualisiert werden. Epic Games war darauf offenbar vorbereitet und verkündete, vor einem US-Gericht gegen Apple und Google zu klagen.

Epic Games stellte am Donnerstagabend auch noch ein Video mit dem Titel „Nineteen Eighty-Fortnite“ und dem Hashtag #FreeFortnite online. Es ist voller Anspielungen auf die totalitäre Dystopie „1984“ von George Orwell – und eine animierte Kopie einer historischen Apple-Werbung. Im Original bewarb der noch junge Apple-Konzern seinen ersten Macintosh-Computer. In dem Spot zertrümmert Apple, repräsentiert durch eine junge Frau, die Macht des Systems mit einem Hammer. Im Fortnite-Video ist Apple nun der Böse, den der Hammer der Spieleentwickler trifft. Die Botschaft des Videos: Fortnite hat es gewagt, die App-Store-Monopole infrage zu stellen. Mit dem Hashtag #FreeFortnite fordert Epic Games die Spielerinnen und Spieler auf, die Kampagne zu unterstützen.

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Das könnte für Apple und Google durchaus ungemütlich werden. Denn Fortnite ist eines der erfolgreichsten Spiele der Welt. Dazu kommt, dass sich nun auch Facebook auf die Seite der Kritiker stellt. Das Online-Netzwerk stellte jetzt eine neue Funktion vor: die Möglichkeit, kostenpflichtige Veranstaltungen zu organisieren, etwa Yoga-Stunden oder Kochkurse. Facebook versprach, dass die Unternehmer dabei den gesamten Erlös bekommen sollen – außer von Nutzern auf Apples iPhones und iPads.

Apple und Google argumentieren, dass es bei dem Verbot externer Bezahlmöglichkeiten vor allem um die Sicherheit der Nutzer gehe; die Regeln sollen verhindern, dass App-Anbieter ihre Nutzer auf dubiose externe Shops locken. Diese Vorschriften gälten für alle Anbieter, und wer dagegen verstoße, dessen App werde eben aus den Stores entfernt.

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