Die in Berlin geborene Kulturvermittlerin wurde vor wenigen Tagen in Bagdad entführt

In Bagdad entführte Berlinerin Hella Mewis wieder frei – B.Z. Berlin

Die im Irak verschleppte deutschen Kuratorin Hella Mewis ist wenige Tage nach ihrer Entführung wieder frei.

Sicherheitskräfte hätten Mewis befreit, teilte Militärsprecher Jahia Rasul am Freitag bei Twitter mit. Die Aktivistin Sirka Sarsam, die mit Mewis befreundet ist, bestätigte die Freilassung.

▶︎ Bewaffnete Männer hatten Mewis am Montagabend im Stadtzentrum von Bagdad in ihre Gewalt gebracht. Dort liegt auch das Kulturinstitut Bait Tarkib, an dessen Aufbau Mewis arbeitete. Mewis wurde in Berlin geboren, lebt seit mehreren Jahren in Bagdad und hat dort an Kunst- und Kulturprojekten mitgewirkt. Sie arbeitet auch als freie Mitarbeiterin und Beraterin für das Goethe-Institut.

Sicherheitskräfte fahndeten am Mittwoch weiter nach der Entführten. Die Suche gehe weiter, hieß es aus Kreisen des Innenministeriums. Behörden würden Informationen über die Umstände der Entführung sammeln und Spezialeinheiten für den Einsatz bündeln.


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„Wir leben in einem Zustand der Angst“, sagte die Aktivistin und Frauenrechtlerin Hanaa Edwar vor der Befreiung von Hella Mewis der Deutschen Presse-Agentur. Die Entführung sei eine „feige Tat und ein unverzeihliches Verbrechen gegen einen Menschen, der seine Zeit und Mühe genutzt hat, um dem Irak zu dienen“. Mewis habe „Ansprüche eines wichtigen Teils von Intellektuellen und Künstlern über mehr als zehn Jahre“ bedient. Es sei nicht angemessen, sie auf diese Weise zu bestrafen.

Hanaa Edwar ist unter anderem Mitbegründerin der Al-Amal-Vereinigung und eines Netzwerks aus mehr als 90 Frauenorganisationen und -gruppen im Irak. Sie hat zahlreiche Kampagnen für die Gleichstellung von Frauen geleitet. Im Mai 2018 sprach sie vor dem UN-Sicherheitsrat über Gewalt gegen Zivilisten im Irak.

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