IFO-Index: Unternehmen bereiten sich auf den harten Corona-Winter vor

IFO-Index: Unternehmen bereiten sich auf den harten Corona-Winter vor

Die wachsende Zahl neuer Koronainfektionen wirkt sich stärker als erwartet auf die Stimmung der Unternehmen in aus Deutschland. Der Ifo-Geschäftsklimaindex fiel im Oktober auf 92,7 Punkte gegenüber 93,2 Punkten im Vormonat und damit erstmals nach fünf aufeinander folgenden Erhöhungen, wie am Montag vom Münchner Institut angekündigt. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen erwarteten 93,0 Punkte. „Angesichts der wachsenden Zahl von Infektionen nehmen die Sorgen um die deutsche Wirtschaft zu“, schloss der Präsident des Ifo. Clemens Fuest. Die Manager standen den Aussichten für ihre Aktivitäten skeptischer gegenüber als zuvor, aber ihre geografische Lage war etwas günstiger.

„Mit der Zunahme der Infektionszahlen steigt die Nervosität der deutschen Wirtschaft“, sagte der Ifo-Wirtschaftsexperte Klaus Wohlrabe gegenüber Reuters. „Für das vierte Quartal zeichnet sich ein Wachstum von 2,1 Prozent ab. Ein zweiter harter Block wird nicht erwartet.“ Ein Knackpunkt wäre, wenn Schulen und Kindertagesstätten geschlossen würden. „Die Wirtschaft wird leiden – eine Rezession rückt näher“, sagte Andreas Scheuerle, Ökonom bei der DekaBank. „Man muss Deutschland nicht sperren, um die Wirtschaft zu bremsen.“ Die schnell zunehmende Anzahl von Infektionen war ausreichend. Den Unternehmen gingen die Menschen in Quarantäne aus, Haushalte und Unternehmen wurden zunehmend unsicherer. Darüber hinaus würde das Wirtschaftsleben stärker eingeschränkt, einschließlich der Sperrungen im Rest Europa. „Dies ist kein guter Ausblick für das Wintersemester.“

Im verarbeitenden Gewerbe ist der Ifo-Geschäftsklimaindikator jedoch erstmals seit Juni 2019 wieder in den positiven Bereich zurückgekehrt. Im Dienstleistungssektor – einschließlich der von der Koronakrise stark betroffenen Hotellerie – Das Geschäftsklima hat sich erheblich verschlechtert. „Der Optimismus der vergangenen Monate hinsichtlich der weiteren Geschäftsentwicklung ist wieder verschwunden“, erklärte Fuest. Auch im Einzelhandel hat sich die Stimmung verdunkelt, und der Aufwärtstrend im Baugewerbe hat laut Ifo aufgehört. „Die Unternehmen haben ihre sehr guten Einschätzungen für die aktuelle Situation nach unten korrigiert.“ Die Erwartungen waren auch etwas pessimistischer.

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Die deutsche Wirtschaft brach im Frühjahr aufgrund der Koronakrise mit Rekordtempo um 9,7% ein. Ökonomen und die Bundesregierung erwarten für das gerade zu Ende gegangene Sommerquartal ein starkes Wachstum. Die Zunahme der Koronafälle in Deutschland und bei den wichtigsten Handelspartnern führt jedoch zu Unsicherheiten in der Wirtschaft.

Ikone: Der Spiegel

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