Hamburger Hafen: Reederei MSC plant Einstieg bei der HHLA – NDR.de
Schweizer Reederei MSC will beim Hamburger Hafenbetreiber HHLA einsteigen
Die Reederei MSC aus Genf plant, beim Hafenbetreiber Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) einzusteigen. MSC will dabei 49,9 Prozent der Aktien der HHLA erwerben, während die Hansestadt Hamburg 50,1 Prozent behalten würde. Die Schweizer Reederei bietet den freien Aktionären und Fonds 16,75 Euro pro Aktie an und möchte zudem dem Hamburger Senat 19 Prozent der HHLA-Aktien abkaufen.
Bürgermeister Peter Tschentscher betont, dass Hamburg auch in geschäftlichen Fragen das letzte Wort behält und dass die Partnerschaft mit MSC ein Meilenstein für den Hafen sei. Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard erklärt, dass Hamburg durch den Einstieg von MSC viel Einfluss auf den Hafen zurückerhalten würde und dass dies eine strategische Partnerschaft sei, um den Hafen wettbewerbsfähiger zu machen.
MSC sichert zu, die Ladungsmenge in Hamburg auf eine Million Container jährlich zu erhöhen und die Zahl der Angestellten in Hamburg zu verdoppeln. Der Einstieg von MSC muss jedoch noch vom Senat, der Bürgerschaft und der EU genehmigt werden. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat vorerst keine Bedenken gegen die Einstiegspläne, da die Schweiz anders in die europäische Wirtschaftsordnung eingebunden ist als China.
Der Logistik-Unternehmer Klaus-Michael Kühne erwägt ein Gegenangebot für die HHLA und betrachtet den Einstieg von MSC als Affront gegenüber Hapag-Lloyd, dem größten Kunden des Hamburger Hafens. Die Linke spricht von einem Ausverkauf des Hafens und lehnt diesen ab, während die Grünen und die CDU den Einstieg von MSC begrüßen.
Die FDP sieht den Einstieg als Chance und Risiko zugleich, während die AfD weiterhin mit Kühne und MSC verhandeln will, um den Preis für die HHLA zu erhöhen. MSC ist die größte Containerreederei der Welt und betreibt 760 Containerschiffe, die 520 Häfen in 155 Ländern anlaufen.
Hipster-freundlicher Analytiker. Problemlöser. Freundlicher sozialer Mediaholiker. Kommunikator.