Grünen-Chef: "Langer Weg" zu Gesprächen zur Regierungsbildung

Grünen-Chef: „Langer Weg“ zu Gesprächen zur Regierungsbildung

BERLIN – Ein Grünen-Chef sagt, dass Mehrparteiengespräche über die Bildung einer neuen deutschen Regierung „einen langen Weg vor sich“ haben und wichtige politische Differenzen überbrücken müssen.

Mitte-Links-Sozialdemokraten, grüne Umweltschützer und wirtschaftsfreundliche Freie Demokraten haben am Donnerstag ihre erste Gesprächsrunde über eine mögliche Koalition geführt. Sollten sie schließlich erfolgreich sein, würde das Bündnis den Mitte-Rechts-Block der scheidenden Bundeskanzlerin Angela Merkel nach 16 Jahren an der Spitze der größten Volkswirtschaft Europas in die Opposition schicken.

Weitere Gespräche sind für Montag und Dienstag geplant. Doch der Prozess der Regierungsbildung kann in Deutschland Wochen oder Monate dauern, und Merkel und ihre Regierung werden in der Zwischenzeit in einer Wächterrolle bleiben.

„Wir haben einen langen Weg vor uns und es wird sehr schwierig“, sagte Robert Habeck, einer der beiden Fraktionsvorsitzenden der Grünen, am Samstag in einem Interview mit dem Deutschlandfunk. „Die Öffentlichkeit wird sehen, dass es Konflikte zwischen möglichen Koalitionspartnern gibt.“

Als besonders schwieriges Thema nannte Habeck in den Gesprächen das Thema Finanzen – unter anderem die Finanzierung von Investitionen im Kampf gegen den Klimawandel und Ansätze zum Umgang mit den Schulden, die Länder der Europäischen Union während der Coronavirus-Pandemie angehäuft haben.

In den letzten Jahrzehnten haben sich die Freien Demokraten meist mit der Union verbündet, während die Grünen traditionell links tendieren. Ein Dreierbündnis mit den Sozialdemokraten wurde in Deutschland auf Landesebene erfolgreich versucht, aber noch nicht innerhalb einer Bundesregierung.

Wenn die Verhandlungen zu einer Koalition führen, würde der Sozialdemokrat Olaf Scholz – der Vizekanzler von Merkels scheidender Regierung – Deutschlands neuer Führer werden.

Die Union ist in Aufruhr, nachdem der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet den parteiübergreifenden Block bei der Abstimmung am 26. September zu seinem schlechtesten Wahlergebnis geführt hat. Spekulationen darüber, wer die Führung von Merkels dominanter CDU übernehmen wird, sind in vollem Gange, nachdem Laschet seine Bereitschaft zum Rücktritt signalisiert hat.

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Die scheidende Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer – Laschets Vorgängerin an der CDU-Spitze – und der scheidende Wirtschaftsminister Peter Altmaier sagten am Samstag, sie würden die bei den Wahlen gewonnenen Parlamentssitze nicht einnehmen. Damit können zwei junge CDU-Mitglieder aus ihrem Saargebiet, Nadine Schoen und Markus Uhl, an ihre Stelle treten.

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Verfolgen Sie die Berichterstattung von AP über die deutschen Wahlen unter https://apnews.com/hub/germany-election

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