Gemeinsame Erklärung der Außenminister zum 30. Jahrestag des deutsch-rumänischen Vertrages über freundschaftliche Zusammenarbeit vom 21. April 1992

Gemeinsame Erklärung der Außenminister zum 30. Jahrestag des deutsch-rumänischen Vertrages über freundschaftliche Zusammenarbeit vom 21. April 1992

Heute feiern wir die Unterzeichnung des Vertrags über freundschaftliche Zusammenarbeit und Partnerschaft in Europa zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Rumänien am 21. April 1992, vor genau dreißig Jahren. Innerhalb eines geeinten Europas stellt der Vertrag die Grundlage unserer engen politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Zusammenarbeit dar, die von gegenseitigem Vertrauen, Respekt und dem Festhalten an unseren gemeinsamen Werten geprägt ist.

Wir, die Außenminister der Bundesrepublik Deutschland und Rumäniens, bringen unsere Zufriedenheit über das hohe Niveau des bilateralen politischen Dialogs und der Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen zum Ausdruck. Wir bekräftigen die Verpflichtung unserer beiden Länder, unsere bilateralen Beziehungen weiter zu vertiefen und unsere privilegierte Partnerschaft strategischer Art zu intensivieren, um ein starkes und kohärentes Europa zu fördern, das durch die Werte der Demokratie, der Rechtsstaatlichkeit und der Achtung geeint ist Menschenrechte, wie in unserem bilateralen Vertrag vorgesehen.

Wir verurteilen gemeinsam den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine aufs Schärfste und bringen unsere Solidarität mit der ukrainischen Regierung und dem ukrainischen Volk zum Ausdruck. Wie EU Mitgliedsstaaten und Verbündete in Nato, bekräftigen wir unser Festhalten an der europäischen Einheit und unterstreichen unser Engagement für eine noch stärkere transatlantische Einheit und ihren wesentlichen Beitrag zu Frieden und Stabilität in Europa. Wir wollen unseren bilateralen Austausch zu Sicherheit und Verteidigung sowie zur östlichen Nachbarschaft verstärken, um die Länder in diesem Bereich, die Ukraine, Georgien und die Republik Moldau sowie die Schwarzmeerregion, zu unterstützen. Wir sind auch entschlossen, unsere Zusammenarbeit im Bereich der Energiesicherheit und in den Bereichen Forschung, wissenschaftliche Zusammenarbeit und Innovation zu verstärken.

In den vergangenen dreißig Jahren, nach dem Fall des Eisernen Vorhangs, hat sich die deutsch-rumänische Freundschaft entwickelt und viel erreicht. Unsere wirtschaftlichen Bindungen sind stärker denn je, unterstrichen durch solide Investitionen, die Arbeitsplätze und Innovationen schaffen. Unser institutioneller und diplomatischer Austausch hat sich vertieft und vervielfacht, was zu einem wachsenden gegenseitigen Vertrauen und zur Entwicklung zahlreicher konkreter Projekte zum Nutzen unserer Länder und Europas insgesamt beigetragen hat. Situationen von beispielloser Komplexität wie die COVID-19-Pandemie wurden auf der Grundlage der Werte bewältigt, die Europa aufgebaut haben: Solidarität und Einheit. Unsere Zusammenarbeit während der ersten Amtszeit Rumäniens als Leiter des EU Rat im ersten Halbjahr 2019 sowie während der deutschen Ratspräsidentschaft der EU Council in der zweiten Jahreshälfte 2020, als wir gemeinsam wichtige Themen wie den Schutz von Saisonarbeitern vorangetrieben haben, sind bedeutende Beispiele erfolgreicher gemeinsamer Arbeit auf europäischer Ebene.

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Gleichzeitig sind unsere bilateralen Beziehungen viel älter und die jahrhundertealten rumänisch-deutschen Beziehungen bieten eine fruchtbare Grundlage, auf der wir kontinuierlich aufbauen. Unsere engen sozialen und kulturellen Beziehungen werden durch unser gemeinsames kulturelles Erbe sowie durch vielfältige Kontakte mit der Zivilgesellschaft gestärkt, die durch die Freizügigkeit von Menschen und Arbeitnehmern innerhalb gestärkt werden EU. Sowohl die deutsche Minderheit in Rumänien als auch die wachsende Zahl der in Deutschland lebenden rumänischen Staatsbürger bilden eine herausragende kulturelle, sprachliche, wirtschaftliche und menschliche Brücke zwischen unseren Gesellschaften. Wir erkennen die vorbildliche Wahrung der Rechte der Angehörigen der deutschen Minderheit in Rumänien an, die als Vorbild für die Achtung der Minderheitenrechte dienen kann. Wir setzen uns auch dafür ein, unsere sozialen Bindungen, insbesondere in der jüngeren Generation, weiter zu stärken und dabei unseren kulturellen Austausch zu erweitern.

Gemeinsam wollen wir die neuen Chancen ergreifen, die sich aus der aktuellen Transformation unserer Volkswirtschaften und Gesellschaften ergeben, und uns den Herausforderungen anpassen. Die Bekämpfung des Klimawandels, die Bewältigung der Folgen der COVID-19-Pandemie und die Sicherung von Frieden, Demokratie, regelbasierter internationaler Ordnung, Stabilität und Wohlstand erfordern gemeinsame Anstrengungen und dringendes Handeln. Dafür wollen wir die europäische Resilienz stärken und zu einer erfolgreichen ökonomischen und ökologischen Transformation hin zu einer nachhaltigen, klimaneutralen und umweltfreundlichen Zukunft beitragen. Aufbauend auf der erfolgreichen Partnerschaft zwischen unseren Ländern und auf der Grundlage unserer gemeinsamen Vision und Interessen wollen wir noch enger zusammenarbeiten, um den grünen Übergang sicherzustellen und unsere Volkswirtschaften auf einen nachhaltigeren Ansatz umzustellen, sowohl im Energiebereich als auch bei der vollen Ausschöpfung des Potenzials von digitale Transformation. Wir setzen uns dafür ein, das nachhaltige Wachstums- und Innovationspotenzial unserer Volkswirtschaften weiterzuentwickeln.

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30 Jahre deutsch-rumänische Freundschaft sind Erfolg und Ansporn zugleich: Gemeinsam wollen wir unsere bilaterale Partnerschaft weiterentwickeln und uns für eine geeinte, belastbare, sichere und zukunftsfähige Europäische Union einsetzen. Gemeinsam werden wir weiterhin Europa, unsere europäischen Partner, unsere Freundschaft und immer stärkere Bindungen zwischen unseren Bürgern verteidigen.

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