Europa will Atomkraft und Erdgas als grüne Investitionen bezeichnen

Europa will Atomkraft und Erdgas als grüne Investitionen bezeichnen

Deutschland hingegen sowie Österreich, Luxemburg, Portugal und Dänemark haben Bedenken hinsichtlich des Baus von Kernkraftwerken und der dabei entstehenden radioaktiven Abfälle geäußert.

„Auf der politischen Agenda standen unterschiedliche Visionen der CO2-armen Transformation“, sagt Alexander Lehmann, Direktor der Sustainable World Academy an der Frankfurt School of Finance and Management. „Die Kosten des Übergangs beginnen die Menschen zu belasten, daher sind diametral entgegengesetzte Energiepolitiken deutlicher geworden“, sagte er. „Es brachte wichtige Gegensätze ans Licht.“

Die Aufnahme der Kern- und Gasenergie in das europäische Regelwerk für nachhaltige Investitionen – bekannt als grüne Taxonomie – könnte im In- und Ausland wichtige Auswirkungen haben.

In Europa würden dadurch staatliche Beihilfen in Milliardenhöhe für kostspielige Kernenergieprojekte freigesetzt. Banken und Pensionsverwalter, die Anlagen anbieten, die ökologische, soziale und Governance-Gründe unterstützen – sogenannte ESG-Fonds – hätten es leichter, Atomenergie- und Erdgasunternehmen in Investmentfonds einzubeziehen, die sie für ihre Kunden anbieten oder in die sie investieren.

„Insgesamt wurde Nuklearenergie nicht als ESG-konform angesehen“, sagte Marisa Drew, Head of Sustainable Investing bei der Credit Suisse. Die EU-Genehmigung würde jedoch „eine potenziell bedeutende Welle von Investitionsgeldern“ auslösen, sagte sie. „Milliarden von ESG-Geldern könnten in diese Richtung fließen“, fügte sie hinzu.

Sandrine Dixson-Declève, Co-Vorsitzende des Club of Rome und Mitglied des Gremiums, das die Europäische Kommission zu Kernenergie und Erdgas beriet, sagte, keine der beiden Energiequellen könne als grün bezeichnet werden.

Das Beratungsgremium, bekannt als Beratungsplattform der Europäischen Kommission für nachhaltige Finanzen, kam Anfang dieses Jahres zu dem Schluss, dass Kernkraftwerke die Gefahr von „erheblichen Schäden“ für die Umwelt durch von ihnen erzeugte radioaktive Abfälle und Bedenken hinsichtlich der Sicherheit ihrer Lagerung bergen, sagte sie. notiert.

Siehe auch  Der nächste Hotspot für kanarische Flüchtlinge in Europa?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert