Elon Musk: Kein Gehalt – aber 2,1 Milliarden Dollar Erfolgsprämie
Kein Gehalt – aber 2,1 Milliarden Dollar Erfolgsprämie
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Es ist der höchst dotierte Vergütungsplan, den je ein Firmenchef abgeschlossen hat: Elon Musk bekommt null Dollar Gehalt, dafür aber absurd hohe Erfolgsprämien. Nun ist Zahltag, denn der Tesla-Chef hat eine Zielmarke erreicht.
Der Deal ist so, wie man es von Elon Musk erwarten würde: extrem gewagt. Vor zweieinhalb Jahren vereinbarte Musk mit dem Aufsichtsrat seines Autoherstellers Tesla, dass er kein Gehalt bekommt, sondern nur Erfolgsprämien. Erst wenn Teslas Börsenwert bestimmte Vorgaben erfüllt, wird der Unternehmer bezahlt, dann aber umso üppiger. Es ist ein Vergütungsplan, der Musk absurd reich machen kann – oder ihn womöglich alles kostet.
Bisher läuft es blendend. Am Dienstag erreichte Musk die zweite von insgesamt zwölf Zielmarken – und erhielt Anspruch auf Aktien im Wert von 2,1 Milliarden Dollar. Das ist der Lohn dafür, dass Tesla über einen Zeitraum von sechs Monaten an der Börse durchschnittlich 150 Milliarden Dollar wert war. Die erste Tranche hatte Musk im Mai bekommen, nachdem Teslas Börsenwert dauerhaft höher als 100 Milliarden Dollar lag.
Jedes Erreichen einer Zielmarke gibt Musk das Recht, 1,69 Millionen Aktien zum Preis von je 350 Dollar zu kaufen. Zuletzt waren die Papiere knapp 1600 Dollar wert. Tesla gilt als Star an der Börse, die Firma, im Jahr 2003 gegründet, ist längst wertvoller als Volkswagen und Toyota. Nach einem Einbruch wegen der Corona-Krise im März hat sich der Kurs nun nahezu vervierfacht.
Musk hat noch zehn Schwellen vor sich. Die letzte verlangt, dass Teslas Börsenwert auf 650 Milliarden Dollar steigt. In diesem Fall könnte Musk mit einer Bezahlung von 50 Milliarden Dollar rechnen. Es ist der höchst dotierte Vergütungsplan, den je ein Firmenchef abgeschlossen hat. Allerdings muss Musk seine Aktien mindestens fünf Jahre lang halten. Daher ist unklar, wie viel Geld er am Ende tatsächlich bekommt.
Teslas beeindruckender Aktienkurs dürfte auch mit dem Erfolg im zweiten Quartal zu tun haben. Das Unternehmen lieferte deutlich mehr Fahrzeuge aus als erwartet. In den drei Monaten bis Ende Juni brachte Tesla weltweit 90.650 Autos an die Kundschaft. Besonders beliebt waren Musks günstigstes Fahrzeug, das Model 3, und der Kompakt-SUV Model Y. Mit diesen Angeboten etabliert sich die Firma zunehmend im Massenmarkt.
Die Corona-Krise setzte überall auf der Welt den Automarkt zu, aber Teslas Auslieferungen gingen im Jahresvergleich lediglich um etwa fünf Prozent zurück. Damit schlug sich das Unternehmen wesentlich besser als die meisten anderen Hersteller. Der US-Branchenführer General Motors verzeichnete einen Einbruch um 34 Prozent, Fiat Chrysler sogar um 39 Prozent. Trotz der Pandemie, so scheint es, ist Musk also auf einem guten Weg, die nächsten Zielmarken zu erreichen.
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